Catalogues/Checklist
Print
Catalogues/Checklist
Die Vögel Österreichs: Kommentierte und illustrierte Liste der Arten und Unterarten
expand article infoLeander Khil, Andreas Ranner§, Hans-Martin Berg|, Michael Dvorak
‡ Unaffiliated, Graz, Austria
§ Unaffiliated, Wien, Austria
| Naturhistorisches Museum Wien, Wien, Austria
¶ BirdLife Österreich, Wien, Austria
Open Access

Abstract

This list comprises the 447 bird species and their subspecies that have been recorded in the wild in Austria up to and including 2023. Species names and key are given in English. It shows in which federal states the different taxa have been recorded and in which they were breeding in the years 2013–2023. A short annotation describes distribution patterns within the country and phenological peculiarities, status and category are listed and the seasonal presence is depicted. For regular breeding species the current status on the national Red List and the national breeding population are given. For species that have not been recorded more than ten times, each record is listed. 444 taxa are illustrated by photos from Austria.

Zusammenfassung

Diese Liste umfasst die 447 bis einschließlich 2023 in Österreich wildlebend nachgewiesenen Vogelarten und ihre Unterarten. Für die einzelnen Bundesländer wird angegeben, ob die einzelnen Taxa nachgewiesen wurden und ob sie im Zeitraum 2013–2023 als Brutvögel festgestellt wurden. Ein Kurzkommentar beschreibt Verbreitungsmuster und phänologische Besonderheiten, Status und Kategorie werden angeführt und das jahreszeitliche Auftreten wird grafisch dargestellt. Für regelmäßige Brutvögel werden der aktuelle Status auf der nationalen Roten Liste und der landesweite Brutbestand angegeben. Für Arten, von denen höchstens zehn Nachweise vorliegen, werden die einzelnen Nachweise aufgelistet. 444 Taxa werden durch Fotos aus Österreich abgebildet.

Key Words

Artenliste, Austria, Avifauna, birds, checklist, Österreich, Unterarten, subspecies, Vogelarten

I. Einleitung

Diese Arbeit führt sämtliche bis einschließlich 2023 in Österreich nachgewiesenen, wildlebenden Vogelarten (Kat. A, A0, B, B0 und C; siehe II.) und -unterarten an. In einem kurzen Kommentar wird ihre Verbreitung beschrieben. Status und Kategorie werden angegeben, das phänologische Auftreten von Arten wird grafisch dargestellt und es wird angeführt, in welchen Bundesländern die einzelnen Taxa nachgewiesen wurden. Für regelmäßige Brutvögel (Status rB) wird der aktuelle Stand der Verbreitung durch Nennung der Bundesländer dargestellt, aus denen rezente Brutnachweise vorliegen oder – bei schwer zu beobachtenden Arten – begründeter Brutverdacht besteht. Ebenso werden der Status laut aktueller Österreichischer Roter Liste (Dvorak et al. 2017) und der Brutbestand im Land angegeben. Für Ausnahmeerscheinungen, die höchstens zehn Mal in Österreich nachgewiesen wurden, werden die Einzelnachweise mit Datum und Ort aufgelistet. Die meisten Taxa werden durch ausschließlich in Österreich aufgenommene Fotos abgebildet. Der Zusammenstellung der Arten liegt die „Artenliste der Vögel Österreichs” (Avifaunistische Kommission Österreich 2021) und hinsichtlich selten festgestellter Arten die Arbeit der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich (AFK) zugrunde, die Meldungen von seltenen Vogelarten ab 1980 sammelt, überprüft und publiziert (https://birdlife-afk.at). Für die Artkommentare, Angaben zum Auftreten und Brutstatus in den Bundesländern stellt die Online-Plattform https://ornitho.at von BirdLife Österreich die wichtigste Basis dar.

Nicht für alle Bundesländer liegen aktuelle Artenlisten vor, wodurch die eine oder andere Unvollständigkeit entstanden sein könnte. Diese gilt es in zukünftigen Versionen dieser Liste zu korrigieren. Die bewusst gewählte, digitale Erscheinungsform soll regelmäßige Aktualisierungen ermöglichen. Die Autoren freuen sich deshalb über Nachrichten zu etwaigen Auslassungen, Fehlern und Ergänzungen. Wir hoffen, dass diese Liste als Grundlage für andere faunistische Arbeiten vielfach Anwendung finden wird und Impulse zur Bearbeitung offener Fragen gibt. Die Zuordnung zu Unterarten erfolgte, wenn möglich, anhand des Phänotyps, in vielen Fällen aber vor allem durch Abgleich mit den in der Literatur verfügbaren Verbreitungsangaben. Häufig ist das Auftreten gewisser, phänotypisch nur schwer unterscheidbarer Unterarten bislang weder genetisch noch zumindest durch Ringfunde belegt. In dieser Hinsicht stellt diese Arbeit eine Momentaufnahme dar und soll auf den Forschungsbedarf hinweisen.

Dank

Wir danken der Kommission für Interdisziplinäre Ökologische Studien (KIÖS) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, insbesondere Christian Sturmbauer, Hans Winkler und Viktor Bruckman, für die Initiative zur und Unterstützung bei der Erstellung dieser Arbeit. Unser besonderer Dank gilt BirdLife Österreich und dessen Geschäftsführer Gábor Wichmann, den Melderinnen und Meldern von Beobachtungsdaten auf https://ornitho.at, sowie den ehemaligen und aktuellen Mitgliedern der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich (AFK; derzeit Vorsitz durch Hans-Martin Berg, sowie Ernst Albegger, Martin Brader, Leander Khil, Remo Probst, Martin Suanjak, Jürgen Ulmer, Stephan Weigl, Sebastian Zinko). Für die Klärung von Detailfragen danken wir Martin Brader, Heinrich Frötscher, Madeleine Geiger/Naturmuseum St. Gallen, Ivan Maggini/AOC-Österreichische Vogelwarte, Peter Morass, Patrick Mösinger, Karl Murauer, Jakob Pöhacker/Haus der Natur Salzburg, Benjamin Schedl, Stephan Weigl/Oberösterreichische Landes-Kultur GmbH und Beate Wendelin. Für Fotoaufnahmen danken wir Thomas Pumberger, Samuel Schnierer, Wolfgang Trimmel, Barbara Maria Aichner, Klaus Allesch/kärnten.museum, Eva Artlieb, Flora Bittermann, Klaus Cerjak, Gerhard Graggaber, Jörg Günther, Rudolf Haberl, Jakob Hauzinger, Thomas Hochebner, Richard Katzinger, Kurt Krimberger, Elias Ludescher, Rudolf Mann, Michael Marxgut, Josef Metzger, Michael Ortner, Florian Packmor, Harald Pfleger, Jakob Pöhacker/Haus der Natur Salzburg, Rainer Praschak, Johann Prost, Manuela Rathberger, Philipp Rauscher, Filip Reiter, Martin Riesing, Christoph Roland, Johannes Salcher, Otto Samwald, Marion Schindlauer, Roland Schleichert, Anton Slepicka, Alice Schumacher/Naturhistorisches Museum Wien, Christian Sprecher/Naturama Aargau, Andreas Täschler, Andreas Tiefenbach, Manfred Werner Türtscher, Claudia Unger, Sebastian Url, Jakob Vratny, Stephan Weigl/Oberösterreichische Landes-Kultur GmbH und Malin Wiget/Naturmuseum St. Gallen.

Erforschungsgeschichte und Forschungsstand in Österreich

Avifaunistische Verzeichnisse, Listen oder Übersichten haben den entscheidenden Vorteil, dass sie ohne allzu großen Aufwand an Ressourcen regelmäßig publiziert werden können und so das Wissen über die Vogelwelt eines Gebietes mit den wichtigsten Informationen aktuell halten. Aus praktischen Erwägungen richten sich diese Werke meist an politischen (Länder)Grenzen aus, auch wenn eine Abgrenzung nach naturräumlichen Einheiten einen fachlichen Mehrwert hätte. Einen besonderen Stellenwert erhalten diese Werke aber durch ihre zusammenfassende Darstellung von in der Literatur weit verstreutem, teils unpubliziertem oder schwer zugänglichem Wissen über ein definiertes Gebiet. Ihnen kann je nach „Eindringtiefe” der Charakter einfacher Checklisten, eines stabilisierenden nomenklatorisch-systematischen Grundlagenwerks, einer kritischer Zusammenstellung insbesondere seltener oder historischer Artnachweise oder einer Vorarbeit zu einer umfassenden Gebiets-Avifauna zukommen. Sie können einen Impetus für die avifaunistische Erforschung eines Gebiets geben und lenken, naturschutzfachliche Arbeiten initiieren, wie ebenso den boomenden Ornitho-Tourismus bedienen. Als vorbildlich sei hier die 1976 von der British Ornithologists‘ Union ins Leben gerufene Serie der BOU Checklists (Bundy 1976) genannt.

Diesem vielfältigen Nutzen entsprechend, haben „Vogellisten” in zahlreichen Ländern eine lange Tradition, die in modernen Bearbeitungen vielfach in die 1950er und 1960er Jahre zurückreicht, wie etwa aus dem Umfeld Österreichs das „Verzeichnis der Vögel Deutschlands” (Makatsch 1955), die „Artenliste der Schweizerischen Avifauna” (Haller 1954), die „Avifauna Liechtensteiniana” (Liechtenstein 1955), der „Nomenclator Avium Hungariae” (Keve 1960) oder der „Elenco degli Uccelli italiani …” (Moltoni 1945).

Auch in Österreich wurde in den genannten Jahrzehnten eine moderne Avifaunistik mit den kritisch abwägenden Übersichten „Verzeichnis der Vögel Österreichs” (Bauer und Rokitansky 1951a, b) und dem „Catalogus Faunae Austriae: Aves” von Rokitansky (1964) eingeleitet. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Ornithologie freilich noch „im Vergleich zu vielen anderen Ländern ein beschämend geringes Interesse entgegengebracht” (Bauer und Rokitansky l. c.), wozu der Niedergang der Österreichischen Monarchie und die beiden Weltkriege beigetragen haben mögen (vgl. Wichmann et al. 2009: 43). Dementsprechend musste die erste Zusammenstellung 1951 teils noch auf Werke aus dem 19. Jahrhundert zurückgreifen bzw. konnte man glücklicherweise bei der Darstellung der in Österreich vorkommenden Unterarten auf die umfangreiche Vogelsammlung des Naturhistorischen Museums Wien (NHMW) und die entsprechenden Sammlungen der regionalen Museen in den Bundesländern zugreifen. Dessen ungeachtet stellen die in der Vergangenheit publizierten Werke essentielle Quellen für die avifaunistische Erforschung der Vogelwelt Österreichs dar, die es unter heutigen fachlichen Ansprüchen zu nutzen und würdigen gilt.

Regionale Übersichten: Ein Blick zurück

Den historischen Gegebenheiten sowie den vergleichsweise eingeschränkten Möglichkeiten an Literatur heranzukommen, authentisches Belegmaterial zu erhalten oder selbst Vogelsammlungen anzulegen ist es geschuldet, dass sich frühe Artenlisten zur Avifauna Österreichs zunächst auf kleinere (politisch abgegrenzte) Regionen bezogen, fragmentarisch blieben oder auch zahlreiche Unsicherheiten und Irrtümer enthalten. In die faunistische Frühzeit fallen etwa das viel zu selten gewürdigte, bemerkenswerte Werk von W.H. Kramer „Elenchus vegetabilium et animalium per Austriam inferiorem observatum” (1756), das die Vogelwelt Ostösterreichs beleuchtet (vgl. Feldner 2012), der Überblick von F. Sartori (1808) „Grundzüge einer Fauna von Steyermark”, die Zusammenstellung von F. Storch (1839) zur Vogelwelt Salzburgs „Conspectus avium Salisburgensium”, J. Hinterbergers „Die Vögel von Oesterreich ob der Enns” (1854) und C. Brittingers (1866) Zusammenstellung zur gleichnamigen Region „Die Brutvögel Oberösterreichs”, das „Verzeichniss der bis jetzt in Tyrol beobachteten Vögel” (1857) von L. Althammer, das leider nicht durchwegs authentische, erste Verzeichnis von L. von Hueber (1859) „Die Vögel Kärntens” (vgl. Feldner et al. 2006) und die Übersicht von Th. Bruhin „Die Wirbelthiere Vorarlbergs” (1868).

Aus der nächsten Generation aus der Zeit um die Wende des 19. zum 20. Jahrhunderts liegen weiterführende, teils bescheidene, teils auch bereits umfangreiche Arbeiten zur Vogelwelt der Mehrzahl der österreichischen Bundesländer vor: Vorarlberg (Bau 1907), Tirol (Dalla Torre und Anzinger 1896/97; Walde und Neugebauer 1936), Salzburg (von Tschusi zu Schmidhoffen 1877, 1887, 1915), Oberösterreich (von Tschusi zu Schmidhoffen 1915), Kärnten (Klimsch 1941), Niederösterreich (Eder 1908), Wien und Umgebung (Marschall und von Pelzeln 1882). Aus der Steiermark liegt zur Zeit der Jahrhundertwende keine neue Übersicht der Avifauna des Landes vor. Das überrascht, da es eine Vielzahl regional tätiger Vogelkundler gab (vgl. Feldner 2015). Für das heutige Burgenland finden sich v. a. Angaben zur Region des Neusiedler Sees in verschiedenen ungarischen Faunenlisten, etwa in J. Schenks „Fauna Regni Hungariae” (1917). Auch die Zusammenstellung über die Vogelpräparate der zoologisch-botanischen Sammlung im Burgenländischen Landesmuseum in Eisenstadt von Rudolf Amon (1930/31) muss in diesem Zusammenhang Erwähnung finden.

In der Zeit nach 1950 kam es durch die Tätigkeit von wissenschaftlich arbeitenden Vogelkundlerinnen und Vogelkundlern und einer stark wachsenden Zahl an qualifizierten Amateuren an Landesmuseen und angeschlossenen Fachgruppen bzw. dem NHMW und vor allem durch die 1953 erfolgte Gründung des Vereins „Österreichische Vogelwarte” (später Österreichische Gesellschaft für Vogelkunde, heute BirdLife Österreich) zu österreichweit befruchtenden avifaunistischen Aktivitäten. Weitere Verzeichnisse zur Vogelwelt der Bundesländer bzw. Österreichs entstanden und ebenso sind vergleichbare Übersichten bis in die allerjüngste Zeit fortgesetzt worden: Vorarlberg (Blum 1983; Ulmer et al. 2016), Tirol (Landmann 1996), Salzburg (Lindenthaler 1963, 1980; Slotta-Bachmayr 2002), Oberösterreich (Aubrecht und Mayer 1986; Brader et al. 2022), Steiermark (Hable 1979; Sackl und Samwald 1997; E. Albegger in Albegger et al. 2015), Kärnten (Malle und Wiedner 2016; Fantur 2018), Burgenland (Ranner 2014a). Für die Bundesländer Wien (Aschenbrenner 1974; Böck 1990) und Niederösterreich (Berg 1997) sind Artenlisten nur eingeschränkt erstellt worden bzw. erst in Planung.

Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten können diese Übersichten durch mittlerweile perfektionierte Bestimmungshilfen, wesentlich verbesserte feldornithologische Kenntnisse, technische Spitzenprodukte für die Feldbeobachtung und nicht zuletzt dank Entwicklung der Computertechnik heute auf ganz andere Datengrundlagen und eine Vielzahl von Ergebnissen aus Forschungsvorhaben und faunistischen Projekten zurückgreifen. Dies hat schließlich auch die Durchführung und Publikation umfangreicher avifaunistischer Werke, die weit über Listen und Verzeichnisse hinausgehen ermöglicht (z. B. Dvorak et al. 1993; Feldner et al. 2006, 2008; Wichmann et al. 2009; Kilzer et al. 2011; Albegger et al. 2015; Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am OÖ Landesmuseum 2020; Lentner et al. 2022; Landmann 2023).

Nationale Liste: Ein langer Weg

Wenn der avifaunistische Rückblick das Gebiet Österreichs gesamthaft betrachtet, so sind Vergleiche mit heutigen Darstellungen aufgrund der wechselhaften politischen Geschichte des Landes nur bedingt möglich. Das „Kaisertum Österreich” (1804–1867) bzw. die „Österreichisch-Ungarische Monarchie” (1867–1918) erstreckte sich über eine Region mit knapp 700.000 km² über weite Teile des östlichen Mitteleuropas bzw. nördlichen Südeuropas mit einem im Vergleich zu heute wesentlich größeren faunengeographischen Bezugsraum. Julius Finger (1826–1894), der als Ornithologe, Sammler und Präparator in der Monarchie hochgeschätzt war (vgl. Glück 1896), publizierte 1857 eine erste Übersicht mit dem „Verzeichniss der Vögel des österreichischen Kaiserstaates” und listet dort 394 Arten auf. Nur für wenige Seltenheiten werden Fundorte oder Funddaten genannt. Ihm folgt August von Pelzeln (1825–1891), ehemaliger Kustos an der Vogelsammlung des heutigen NHMW mit dem Versuch durch vier „Beiträge zur ornithologischen Fauna der österreichisch-ungarischen Monarchie” (1871, 1874, 1877a, b) den faunistischen Kenntnisstand zu verbessern. Dabei stützt er sich vor allem auf Belege in der Sammlung des NHMW, Notizen (1807–1816) von Johann Natterer sowie die Sammlung Finger, die 1874 an das Museum kam. Der wesentliche Vorteil dieser Arbeiten ist, dass die Mehrzahl dieser Belege auch heute noch überprüfbar ist und konkrete Sammelorte und -daten zur Verfügung stehen. Eine Zuordnung zum heutigen österreichischen Staatsgebiet ist damit möglich, zumal von Pelzeln bei den Angaben zwischen „Österreich” und „Österreichischer Monarchie” unterscheidet. Im Aufschwung des von Kronprinz Rudolf von Österreich initiierten und 1882 gegründeten „Comite für ornithologische Beobachtungs-Stationen in Oesterreich und Ungarn” (Blasius und Hayek 1885) publizierte ein Jahr später der prominente „Balgornithologe” der Monarchie Viktor Reichsritter von Tschusi zu Schmidhoffen (1847–1924) ein „Verzeichniss der bisher in Oesterreich und Ungarn beobachteten Vogelarten”, das als reine binäre Namensliste 393 Species anführt (von Tschusi zu Schmidhoffen 1883). Tschusi stützt sich dabei auf das „Kritische Verzeichnis der Vögel Europas” des deutschen Ornithologen Eugen F. von Homeyer (1809–1889). In der Zeitschrift „Ornis” kam 1886 eine aktualisierte Fassung unter der Mitautorenschaft von E.F. von Homeyer heraus, die 398 Arten auflistet und dem Vielvölkerstaat entsprechend neben den wissenschaftlichen Namen auch die Vogelnamen in den Landessprachen Deutsch, Ungarisch, Böhmisch, Polnisch, Kroatisch und Italienisch wiedergibt. Bedauerlicherweise handelt es sich dabei erneut um ein unkommentiertes Artenverzeichnis, das aber selbstkritisch angeführt explizit auf „Beweisstücken” beruht (von Tschusi zu Schmidhoffen und von Homeyer 1886). Wenige Jahre später publizierte 1892 Ludwig Lorenz von Liburnau, Kustos an der Vogelsammlung im NHMW, ein Verzeichnis „Die Ornis von Oesterreich-Ungarn und den Occupationsländern”, das ausschließlich auf Belegmaterial in der Museumssammlung beruhte. Soweit zum damaligen Zeitpunkt bekannt, wurden in dieser Liste alle Stücke mit Funddaten und Namen von Sammlern versehen. Für Österreich in den heutigen Grenzen können so mindestens 296 Arten festgemacht werden. Angaben für den „Neusiedler See”, der damals noch gänzlich auf ungarischem Staatsgebiet lag, werden aus pragmatischen Gründen dabei mitberücksichtigt, wenn sie nicht eindeutig dem heutigen Ungarn zugeordnet werden können.

Ein faunistischer Neubeginn

Obwohl es in den folgenden Jahrzehnten an avifaunistischen Aktivitäten nicht gefehlt hat, kam es in fast 60 Jahren zu keiner Neubearbeitung einer österreichischen Artenliste. Erst mit der eingangs erwähnten Zusammenstellung im Jahr 1951 von Kurt Bauer (1926–2016) und Gerth Rokitansky (1906–1987), beide als Kustoden am NHMW tätig, wurde ein erster Versuch unternommen, diese Wissenslücke zu füllen. Dabei drücken die Autoren ihr Bedauern aus, dass, wie schon August von Pelzen 80 Jahre zuvor monierte, eine „Ornis Austriaca” noch immer nicht verwirklicht werden kann. Diese kommentierte Liste schließt in die Bearbeitung auf Basis der Vogelsammlung am Museum aber erstmals auch Unterarten der für Österreich nun 337 bekannten Vogelarten mit ein und kann für sich in Anspruch nehmen, ein neues Kapitel in der österreichischen Avifauna eingeleitet zu haben. In zwei Nachträgen (Bauer und Rokitansky 1952, 1954) finden sich im 1952 neu begründeten Mitteilungsblatt „Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich” Korrekturen und Ergänzungen zur Publikation aus 1951. Im Untertitel tragen die beiden Veröffentlichungen die zuversichtliche Bezeichnung „Die Vögel Österreichs Teil 1”, allerdings findet sich später keine Arbeit als Fortsetzung mit diesem Titel. 1964 erfolgt dann durch G. Rokitansky im Rahmen der Serie „Catalogus Faunae Austriae” der Österreichischen Akademie der Wissenschaften eine Aktualisierung der „Aves”. Die Liste umfasst 378 Arten, 38 weitere Unterarten und gibt auch eine Statusübersicht bzw. Übersicht über das Vorkommen der Arten in den einzelnen Bundesländern. Ausgewählte Seltenheiten werden mit Einzelnachweisen zitiert. Erstmals fußt dieses Artenverzeichnis nicht überwiegend auf Balgbelegen, sondern inkludiert auch unbelegte (glaubwürdige) Sichtbeobachtungen. Danach vergingen erneut 25 Jahre, bis eine Aktualisierung der Liste vorlag. Allerdings wurde im Rahmen der umfassenden Bearbeitung durch das „Handbuch der Vögel Mitteleuropas” (Glutz von Blotzheim und Bauer 1966–1998) auch eine zeitgemäße systematisch-taxonomische Grundlage für die Avifauna Österreichs geschaffen, die das schmerzliche Fehlen einer Artenliste minderte. Als Diskussionsgrundlage für die 1980 gegründete Arbeitsgruppe der „Avifaunistischen Kommission” wurde von K. Bauer 1983 aber eine Artenliste, die auch die Angabe von Unterarten miteinschloss, erarbeitet. Letztlich blieb diese Liste aber unpubliziert. Darüber hinaus wurden nach den ersten Versuchen von Bauer (1965) mit der später wiederkehrenden Erstellung „Roter Listen” der gefährdeten Brutvögel Österreichs (Anonymus 1977; Hable et al. 1983) zumindest für einen wichtigen Teil der österreichischen Vogelfauna Übersichten geschaffen. Erneut war es K. Bauer der im Rahmen der Tätigkeiten der „Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde” (heute BirdLife Österreich) eine Neuauflage der österreichischen Vogelartenliste organisierte (Bauer und Berg 1989), die auch aktualisierte Statusangaben für alle 416 nun nachgewiesenen Arten beinhaltet. 1994 wurde durch Markus Craig eine erste englischsprachige Artenliste „Checklist of Austrian Birds” erstellt (Craig 1994), die im gleichen Jahr den Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Internationalen Ornithologen-Kongress in Wien zur Verfügung stand. 1997 wurde im Auftrag von BirdLife Österreich erneut von M. Craig eine deutschsprachige Artenliste publiziert (Craig 1997). Seit 2001 wurde von der „Avifaunistischen Kommission” von BirdLife Österreich (vgl. Berg 2015) vor allem auf Betreiben von Andreas Ranner in regelmäßigen Abständen eine Checkliste der österreichischen Vogelarten publiziert und online in mittlerweile elf Aktualisierungen bis 2017 zur Verfügung gestellt (Craig und Ranner 2001; Ranner 2017; https://birdlife-afk.at). Eine der Hauptaufgaben dieser Kommission ist die Validierung von Seltenheiten-Beobachtungen, die auf ihre Dokumentation und Nachvollziehbarkeit geprüft werden (Avifaunistische Kommission Österreich 1991). Durch diese Tätigkeit besteht eine enge thematische Verknüpfung mit der Erstellung der nationalen Artenliste. Diese Übersicht umfasst neben der Auflistung der Arten Angaben zum Status (Brutvogel, Durchzügler etc.) und der Kategorie im Hinblick auf ein Auftreten als Wildvogel oder als nicht autochthone Art vor bzw. nach dem Jahr 1950. Dabei wurde den systematisch-taxonomischen und sonstigen Empfehlungen der „Association of European Records und Rarities Committees” (http://aerc.eu), einem Zusammenschluss europäischer Seltenheiten-Kommissionen, gefolgt. Seit 2014 wird mit jeder Aktualisierung auch eine Artenbilanz vorgelegt, die in dieser Fassung 423 Arten umfasste (Ranner 2014b). Mit der Aktualisierung 2021 (Avifaunistische Kommission Österreich 2021) kam es zu einer Neubearbeitung und Adaptierung der Statusangaben und Kategorien, außerdem folgt die Liste in der Systematik nach sorgfältiger Diskussion nun der IOC „World Bird List” in der Fassung 11.2 (Gill et al. 2021). Mit Stand Dezember 2021 umfasste diese Übersicht 443 Arten, von denen 434 als Wildvögel nachgewiesen wurden.

Als quasi Spiegel des Wissensstands der österreichischen Avifaunistik werden diese Listen und Verzeichnisse sicher weiter fortgeschrieben und dienen hoffentlich auch dazu, das Thema zu vertiefen und zum besseren Verständnis und zum Schutz der heimischen Avifauna beizutragen.

II. Allgemeiner Teil

1. Aufbau und Umfang des speziellen Teils

In Abschnitt III. werden die Taxa, untergliedert in Ordnungen, Familien, Gattungen, Arten und Unterarten, aufgeführt.

a. Arten/Unterarten

Bei den Arten und Unterarten folgen auf die wissenschaftliche Bezeichnung der Name des Erstbeschreibers und das Jahr der Beschreibung. In der zweiten Zeile finden sich der deutsche und der englische Name. In Klammer werden in manchen Fällen deutschsprachige Synonyme genannt. Wurden Arten rezent in andere Gattungen transferiert, stehen die zuletzt gebräuchlichen wissenschaftlichen Namen in eckigen Klammern in der folgenden Zeile (siehe 3. b.).

b. Status, Kategorie und Rote Liste-Status

Der Status beschreibt, ob eine Art in Österreich als Brutvogel, Durchzügler, Sommergast, Wintergast, Ausnahmeerscheinung etc. auftritt (siehe 2. b.). Bei regelmäßigen Brutvögeln (rB) werden in Klammer jene Bundesländer angeführt, aus denen im Zeitraum 2013–2023 mindestens ein Brutnachweis bekannt wurde. Als Brutnachweis gelten hier Beobachtungen, denen folgende „Brutcodes” zugewiesen wurden: Angriffs- oder Ablenkungsverhalten/Verleiten (DD), gebrauchtes Nest oder Eischalen aus dieser Brutsaison gefunden (UN), kürzlich ausgeflogene Junge (Nesthocker) oder Dunenjunge (Nestflüchter) gesehen (FL), brütender Altvogel gesehen – Altvogel verweilt längere Zeit auf Nest bzw. in Bruthöhle, oder löst Brutpartner ab (ON), Altvogel trägt Futter für Junge, oder Kotballen vom Nest weg (FY), Nest mit Eiern (aus dieser Brutsaison) gefunden (NE), Junge im Nest gesehen oder gehört (NY). Diese international standardisierten Codes wurden vom European Ornithological Atlas Committee festgelegt und kamen z. B. bei den bisherigen europäischen Brutvogelatlanten (Hagemeijer und Blair 1997; Keller et al. 2020) sowie den österreichischen Brutvogelkartierungen (Dvorak et al. 1993; Teufelbauer et al. 2024) zum Einsatz und sind auch auf der Meldeplattform https://ornitho.at in Verwendung. In Ausnahmefällen werden hier auch Bundesländer angeführt, in denen 2013–2023 (aufgrund schwieriger Nachweisbarkeit) kein Brutnachweis gelang, für die aber ein Brutvorkommen der betreffenden Art angenommen wird.

Auf den Status folgt die Angabe zur Kategorie (A, A0, B, B0, C1–6, siehe 2. c.), die der Art derzeit laut „Artenliste der Vögel Österreichs” (Avifaunistische Kommission 2021) zugewiesen wird. Arten, deren Auftreten in Österreich sich nicht sicher auf Wildvögel oder etablierte Populationen freigesetzter Arten zurückführen lässt (Kat. D und E), werden in dieser Arbeit nicht berücksichtigt.

Für regelmäßige Brutvögel Österreichs wird nach der Kategorie der Gefährdungsgrad laut 5. Fassung der Roten Liste der Brutvögel Österreichs (Dvorak et al. 2017) angegeben.

c. Die Auflistung der Bundesländer

Die Auflistung der Bundesländer in der nächsten Zeile gibt an, in welchen die Art, nach Wissensstand der Autoren, seit etwa dem Jahr 1800 nachgewiesen wurde. Wird eine Art bereits für alle neun Bundesländer als Brutvogel angeführt, wird auf deren erneute Auflistung an dieser Stelle verzichtet.

d. Phänologie

Für regelmäßig auftretende Arten (Status rB, Dz, Sg, Wg) wird das saisonale Auftreten anhand der für die Jahre 2013–2022 auf https://ornitho.at verfügbaren Daten grafisch skizziert. Für unregelmäßige Gäste (uG) und Ausnahmeerscheinungen (Ae) wird die Phänologie im Textkommentar umrissen bzw. durch die Auflistung von Einzelnachweisen dargestellt. Leere (weiße) Kästchen bedeuten, dass die Art im Zeitraum 2013–2022 in diesem Monat nicht in Österreich nachgewiesen wurde. Die drei unterschiedlichen Blauschattierungen stehen schematisch für Häufigkeitsklassen (dunkel = am häufigsten) und dienen der Veranschaulichung von Zugbewegungen bzw. Höhepunkten des Auftretens. Sie sagen aber kaum etwas über die Häufigkeit der Arten (insbesondere in Relation zu anderen Arten) aus. Beispielsweise bedeutet das dunkle Kästchen bei der Heringsmöwe im November, dass die Art dann ihren Durchzugsgipfel hat, nicht aber, dass sie zu diesem Zeitpunkt gleich häufig wäre wie die (sehr viel häufigere) Mittelmeermöwe. Bei seltenen Arten (Brutvögel mit weniger als 100 Paaren, Durchzügler mit weniger als 200 Individuen pro Jahr in Österreich) wurde die höchste (dunkelste) Häufigkeitsklasse nicht vergeben (z. B. bei Kaiseradler oder Italiensperling). Randdaten, von denen nur undokumentierte Meldungen vorlagen, wurden im Zweifelsfall nicht berücksichtigt. Die grafische Darstellung basiert in der Regel auf Streudaten, die z. T. erhebliche Verzerrungen durch Beobachtereffekte mit sich bringen können: So werden versteckt lebende Arten viel häufiger registriert wenn sie akustisch wahrnehmbar sind (v. a. während der Gesangsperiode im Frühling) und von Vogelarten alpiner Habitate liegen deutlich mehr Meldungen aus dem Sommer vor, wenn ihre Lebensräume für Beobachterinnen und Beobachter leichter begehbar sind. Wo solche Effekte offensichtlich erschienen, wurde versucht, diese in der Darstellung abzumildern.

e. Bestand

Bei regelmäßigen Brutvögeln und einigen wenigen Durchzüglern finden sich Angaben zum Bestand (in der Regel in Brutpaaren, manchmal in Individuen oder ♂). Diese Zahlen wurden weitestgehend aus dem jüngsten Bericht (für die Jahre 2013–2018) gemäß Artikel 12 der EU-Vogelschutzrichtlinie (2009/147/EG) übernommen, der alle sechs Jahre von den EU-Mitgliedsstaaten an die Europäische Kommission übermittelt werden muss (BirdLife Österreich 2019). In einzelnen Fällen wurden bei entsprechender Datenlage aktualisierte Zahlen verwendet.

f. Kommentar

Der Artkommentar dient dazu, Bemerkenswertes zum Auftreten in Österreich, z. B. grobe Verbreitungsmuster, phänologische Besonderheiten oder Habitatwahl, festzuhalten. Dieser Textteil dient dazu, das Auftreten in Österreich kurz und möglichst prägnant zu erläutern. Bei einigen Durchzüglern werden Angaben zur Regelmäßigkeit des Auftretens sowie zu maximalen Truppgrößen gemacht. Für regelmäßige Brut- und Gastvögel sind die Jahre 2013–2021 der Betrachtungszeitraum. In einzelnen Fällen wurden auch Beobachtungen berücksichtigt, die über diesen Zeitraum hinausgehen, um ein vollständigeres Bild zu erhalten. Bei unregelmäßigen Gästen und Ausnahmeerscheinungen wurde ihr Auftreten seit etwa 1800 der Darstellung zugrunde gelegt.

g. Ausnahmeerscheinungen

Für Ausnahmeerscheinungen, die höchstens zehn Mal in Österreich nachgewiesen wurden, werden die einzelnen Nachweise mit Datum und Ort angeführt. Liegen mehr als zehn Nachweise vor, erfolgt die Charakterisierung des Auftretens im Kommentar.

h. Unterarten

Bei polytypischen Arten, also Arten, die verschiedene Unterarten aufweisen, werden alle bisher in Österreich nachgewiesenen Unterarten in einem eigenen Absatz angeführt. Existieren für eine Unterart geläufige deutsch- und englischsprachige Bezeichnungen, werden diese unter Anführungszeichen angegeben. Vielen Unterarten wird in dieser Liste erstmals ein Status bzw. eine Kategorie (siehe 2. b. und c.) zugewiesen. Auf eine solche Zuweisung wurde bei ungenügender Datengrundlage verzichtet. Nicht (vollständig) gesicherte Annahmen zum Auftreten von Unterarten finden im Textkommentar Erwähnung. Das betrifft auch Unterarten, von denen Nachweise von der AFK unter dem Vorbehalt „mit Merkmalen von” anerkannt wurden. Ist das Auftreten verschiedener Unterarten (z. B. phänologisch, geografisch oder phänotypisch) schwer voneinander zu trennen, werden sie gemeinsam angeführt (siehe z. B. Graugans).

g. Abbildungen

Fast alle Taxa werden mit einem Foto aus Österreich illustriert. Diese Liste verfolgt aber nicht den Zweck eines Bestimmungswerkes, für das viele verschiedene Abbildungen der Geschlechter und Alterskleider notwendig wären (siehe Khil 2022). Dementsprechend wurde ein Fokus auch auf Aufnahmen gelegt, die durch bewusst weiter gefasste Ausschnitte nach Möglichkeit auch Aspekte des Lebensraums abbilden oder Vergesellschaftung bzw. Interaktionen mit anderen Arten zeigen. Ortsangaben in den Bildunterschriften erfolgen in der Regel auf Gemeindeebene. Wenn kein Bild eines lebenden Individuums verfügbar war, wurde manchmal auf Fotos von im heutigen Österreich gesammelten Museumsbelegen zurückgegriffen. In solchen Fällen findet sich, so vorhanden, in der Bildunterschrift der Verbleib und die Inventarnummer des Präparats in Klammer.

Figure 1. 

Elemente der Arttexte.

2. Abkürzungen, Legende

a. Abkürzungen und Symbole

Folgende Abkürzungen und Symbole werden im speziellen Teil (III.) verwendet:

♂ Männchen | male

♀ Weibchen | female

ad. adult, Altvogel | adult

Ind. Individuum, Exemplar | individual

imm. immatur, unausgefärbt | immature

subad. subadult, nahezu ausgefärbter Vogel | subadult

1. KJ, 2. KJ, ... 1. Kalenderjahr etc. | 1st calendar year etc.

cf. confer (vergleiche), hier: vermutlich

l. c. loco citato, an schon zitierter Stelle

p. p. pro parte, zum Teil

ssp. Subspezies, Unterart | subspecies

BP Brutpaare | breeding pairs

nördl., südl., ... nördlich, südlich, westlich, östlich | northern, southern, western, eastern

AFK Avifaunistische Kommission von BirdLife Österreich

HNS Haus der Natur Salzburg

NAAG Naturama Aargau

NHMW Naturhistorisches Museum Wien

NMSG Naturmuseum St. Gallen

OÖLKG Oberösterreichische Landes-Kultur GmbH

TLM Tiroler Landesmuseen

Bundesländer | Austrian federal States

B Burgenland

K Kärnten | Carinthia

N Niederösterreich | Lower Austria

O Oberösterreich | Upper Austria

S Salzburg

St Steiermark | Styria

T Tirol | Tyrol

V Vorarlberg

W Wien | Vienna

b. Status

Statusangaben für außerbrutzeitliches Auftreten (Dz, Sg, Wg, uG, Ae) werden nur an Arten vergeben, die nicht als regelmäßiger Brutvogel (rB) eingestuft sind.

rB regelmäßiger Brutvogel | regularly breeding species

Nachgewiesene Bruten oder begründeter Brutverdacht in Österreich in den Jahren 2013–2022 (vgl. Avifaunistische Kommission Österreich 2021). In Klammer werden Bundesländer angeführt, aus denen in den Jahren 2013–2023 Brutnachweise oder sehr konkreter Brutverdacht bekannt wurden.

uB unregelmäßiger Brutvogel | irregularly/occasionally breeding species

Nicht durchgehende Brutvorkommen oder begründeter Brutverdacht in Österreich in mehr als drei verschiedenen Jahren seit 1800 bzw. nachgewiesene Bruten oder begründeter Brutverdacht in mindestens einem, aber maximal sieben der Jahre 2013–2022.

eB ehemaliger Brutvogel | former regularly breeding species

Ein regelmäßiges Brutvorkommen dieser Art in Österreich ist erloschen, kein Brutnachweis oder begründeter Brutverdacht in den den Jahren 2013–2022.

euB ehemals unregelmäßiger Brutvogel | former irregularly/occasionally breeding species

Ein unregelmäßiges Brutvorkommen dieser Art in Österreich ist erloschen, kein Brutnachweis oder begründeter Brutverdacht in den Jahren 2013–2022.

e(u?)B Ein Brutvorkommen ist erloschen; die Regelmäßigkeit des ehemaligen Vorkommens kann nach aktuellem Wissensstand nicht eingeschätzt werden. | Former breeding species; the regularity of the breeding occurrence cannot be judged today.

aB ausnahmsweise Brutvogel | exceptionally breeding species

Die Art hat in Österreich seit 1800 nur in maximal drei verschiedenen Jahren gebrütet, darunter ist mindestens ein definitiver Brutnachweis, der sich auf einen Nestfund, Eier oder nicht-flügge Junge bezieht; aB* bezeichnet Arten, die in Österreich 2013–2023 nur in Mischpaaren mit anderen Arten ausnahmsweise gebrütet haben (Küstenseeschwalbe und Sprosser).

Dz regelmäßiger Durchzügler | regular migrant

Sg regelmäßiger, nicht brütender Sommergast | regular, non breeding summer visitor

Wg regelmäßiger Wintergast | regular winter visitor

uG unregelmäßiger Gast | occasional visitor

Mindestens 15 Nachweise in Österreich, in den letzten 20 Jahren in weniger als 15 Jahren, aber öfter als fünf Mal nachgewiesen.

Ae Ausnahmeerscheinung | vagrant

Entweder weniger als 15 Nachweise insgesamt oder maximal fünf Nachweise in den letzten 20 Jahren unabhängig von der Gesamtzahl der Nachweise.

c. Kategorien

A Art, die in Österreich seit dem 1. Jänner 1950 mindestens einmal als Wildvogel nachgewiesen wurde. Für ihr Auftreten in Österreich gibt oder gab es mindestens einen von Fachleuten überprüften Beleg (Foto, Video, Tonbandaufnahme, Balg etc.).

Species of which at least one wild individual has been recorded und documented (photo, video, audio recording, specimen etc.) in Austria since 1st January 1950.

A0 Für das Auftreten der Art in Österreich gibt oder gab es keinen überprüfbaren Beleg, doch wurde mindestens eine Meldung seit 1950 von der AFK als ausreichend dokumentierter Nachweis anerkannt.

There is no verifiable evidence for the species’ occurrence in Austria, nonetheless at least one record has been accepted as sufficiently documented by the Austrian Avifaunistic Commisson (AFK) since 1950.

B Art, die lediglich im Zeitraum 1800 bis längstens 31. Dezember 1949, später jedoch nicht mehr als Wildvogel in Österreich nachgewiesen wurde. Für ihr Auftreten in Österreich gibt oder gab es mindestens einen von Fachleuten überprüften Beleg.

Species of which at least one wild individual has been recorded between 1800 and 31st December 1949, but not later. There is or was verifiable evidence.

B0 Art, die lediglich im Zeitraum 1800 bis längstens 31. Dezember 1949 ausreichend dokumentiert, später jedoch nicht mehr als Wildvogel nachgewiesen wurde, allerdings gibt oder gab es keinen überprüfbaren Beleg für ihr Auftreten in Österreich.

Species of which at least one wild individual has been recorded between 1800 and 31st December 1949, but not later. There is no verifiable evidence.

C Art, die durch den Menschen absichtlich als Brutvogel eingebürgert oder von ihm ungewollt in die heimische Fauna eingebracht wurde und deren Brutpopulation selbsterhaltend ist, d. h. weitgehend ohne fortwährendes menschliches Zutun ihren Bestand in absehbarer Weise hält oder vergrößert. (Der Bestand räumlich eng begrenzter Brutvorkommen muss insbesondere bei nur auf eine Lokalität beschränkten Vorkommen wenigstens seit 25 Jahren oder mindestens in der dritten Generation bestehen und > 50 adulte Individuen aufweisen. Für weiter verbreitete Arten, die eine markante Bestandszunahme bzw. Ausweitung der Vorkommen aufweisen, gilt das Vorkommen bei einer Bestandsdauer von mindestens 10 Jahren bzw. einem Vorkommen ab der zweiten Generation als etabliert [der jeweils längere Zeitraum ist schlagend]). Darunter fallen eingebürgerte Arten, die in Österreich nie autochthon (d. h. bodenständig) vorgekommen sind (C1), eingebürgerte Arten, die in Österreich zusätzlich als Wildvögel vorkommen (C2), ausgestorbene autochthone Arten, die erfolgreich wieder eingebürgert wurden (C3) und domestizierte Formen von Vogelarten, die in Österreich frei lebende, selbsterhaltende Populationen gebildet haben (C4). In diese Kategorie fallen weiters auch Arten, von denen in Österreich Gastvögel auftreten, die aus etablierten Brutpopulationen der Kategorie C anderer Länder stammen (C5). Ebenso werden Arten in dieser Kategorie angeführt, deren etablierte, nicht autochthone Bestände nicht mehr selbsterhaltend oder erloschen sind (C6).

Species that was established as a breeding species by human activities and that holds a self-sustaining population. Subcategories are defined as follows: Introduced species that have never occurred naturally in the country (C1), introduced species that also occur naturally (C2), autochthonous species which became extinct and have been reintroduced successfully (C3), domesticated varieties that have self-sustaining populations in the wild (C4), visiting individuals of category C populations in other countries (C5), introduced species that hold no self-sustaining population any longer (C6).

Arten der Kategorien D und E werden nicht behandelt.

D In diese Kategorie fallen Arten von denen Nachweise in Österreich Vögel betreffen, deren Herkunft aus Haltung nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann bzw. deren Status als natürlich auftretender Wildvogel nicht gesichert ist.

Species whose occurrence cannot be attributed to wild individuals with certainty.

E Art, die durch den Menschen absichtlich als Brutvogel eingebürgert oder von ihm ungewollt in die heimische Fauna eingebracht wurde und deren allfällige Brutvorkommen nicht etabliert waren oder sind.

Introduced or escaped species with no self-sustaining breeding population.

d. Rote Liste-Status

RE regional ausgestorben / verschollen | regionally extinct

CR vom Aussterben bedroht | critically endangered

EN stark gefährdet | endangered

VU gefährdet | vulnerable

NT Gefährdung droht (Vorwarnliste) | near threatened

LC nicht gefährdet | least concern

NE nicht eingestuft | not evaluated

DD Datenlage ungenügend | data deficient

3. Datengrundlage und Systematik

a. Datengrundlage

Für die Erstellung dieser Arbeit wurden möglichst alle verfügbaren Schriftwerke mit avifaunistischem Bezug zu Österreich herangezogen und entsprechend zitiert. Eine besonders wichtige Rolle kommt der im Jahr 2012 etablierten Online-Beobachtungsdatenbank von BirdLife Österreich (https://ornitho.at) zu. Dieses Portal hat der österreichischen Avifaunistik in den wenigen Jahren seines Bestehens dank des „citizen science”-Zugangs zu einem großen Sprung in puncto Menge, Detailgrad, Zugänglichkeit und Verwertbarkeit avifaunistischer Daten aus Österreich verholfen. Derzeit umfasst die Datenbank mehr als 10.500.000 Datensätze. Daten aus https://ornitho.at flossen u. a. in die Angaben zu (Brut-)Verbreitung, Phänologie und in die Artkommentare ein.

Darüber hinaus seien als wichtige Quellen die Brutvogelatlanten und Avifaunen der Bundesländer genannt (Albegger et al. 2015; Dvorak et al. 2024; Feldner et al. 2006, 2008; Kilzer et al. 2011; Lentner et al. 2022; Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am OÖ Landesmuseum 2020; Sackl und Samwald 1997; Wichmann et al. 2009). Ergänzend wurden auch frühere Artenlisten auf Bundes- und Länderebene konsultiert (siehe 1.), besonders um die Nachweise auf Bundesländerebene möglichst lückenlos abzubilden.

Angaben zu Status und Kategorie der Arten wurden der Artenliste der Vögel Österreichs (Avifaunistische Kommission Österreich 2021), der Rote Liste-Status der 5. Fassung der Roten Liste der Brutvögel Österreichs (Dvorak et al. 2017) und Bestandsgrößen von regelmäßigen Brutvögeln dem jüngsten Bericht gemäß Artikel 12 der EU-Vogelschutzrichtlinie (BirdLife Österreich 2019) entnommen und nur manchmal geringfügig aktualisiert.

Die Darstellung der Nachweise von Ausnahmeerscheinungen beruht auf den Ergebnissen der Überprüfung von Seltenheiten-Meldungen durch die Avifaunistische Kommission von BirdLife Österreich (AFK). Diese sind für den Zeitraum von 1980–2017 in 10 „AFK-Berichten” dargestellt (Albegger und Brader 2018; Albegger und Laber 2016; Albegger und Khil 2016; Khil und Albegger 2014; Laber und Ranner 1997; Ranner 2002, 2003; Ranner et al. 1995; Ranner und Khil 2009, 2011), neuere Entscheide sind auf der Homepage der AFK (https://birdlife-afk.at) abrufbar. Für Nachweise aus dem Zeitraum vor Beginn der Tätigkeit der AFK wurden die entsprechende faunistische Literatur, die seit den 1960er Jahren bestehende Datensammlung der „Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde” (heute BirdLife Österreich) sowie weitere Quellen konsultiert. Die Aufarbeitung der österreichischen Nachweise durch das „Handbuch der Vögel Mitteleuropas” (Glutz von Blotzheim et al. 1966–1998) stellte dabei eine ganz zentrale Grundlage dar. Eine umfassende, aktuelle Darstellung des Auftretens seltener Arten in Österreich findet sich mittlerweile bei Albegger (2022c). Auch für Angaben zu den in Österreich vorkommenden Unterarten ist das „Handbuch” eine wichtige Basis. Angaben, die Unterarten betreffen, wurden um jüngere Erkenntnisse und gegebenenfalls auch um von der AFK bereits überprüfte Quellen ergänzt. Zur etwaigen Klärung des gesicherten Auftretens bestimmter Unterarten wurde die Datenbank zu Funden beringter Vögel der Österreichischen Vogelwarte (AOC) herangezogen.

b. Systematik

Die Systematik und Nomenklatur dieser Arbeit folgen der „Artenliste der Vögel Österreichs” (Avifaunistische Kommission 2021), die wiederum die Systematik der „IOC World Bird List 11.2” anwendet, mit deren aktuellster Fassung 13.1 (Gill et al. 2023) die gegenständliche Liste abgeglichen wurde. Einige früher in Österreich gebräuchliche Vogelnamen wurden durch neue Namen bzw. Schreibweisen aus dem Werk „Deutsche Namen der Vögel der Erde” (Barthel et al. 2022) ersetzt, weil es orthografisch (z. B. Zistensänger statt Cistensänger), taxonomisch (z. B. Mariskenrohrsänger statt Mariskensänger) bzw. gesellschaftlich (Schwarzsteppenlerche statt Mohrenlerche) richtig erschien. Um eine bessere Vergleichbarkeit mit früheren Werken, insbesondere mit dem „Handbuch der Vögel Mitteleuropas” (Glutz von Blotzheim et al. 1966–1998) zu ermöglichen, führt die folgende Liste auch einige früher gebräuchliche, wissenschaftliche und deutschsprachige Bezeichnungen ergänzend an.

III. Spezieller Teil

1. Liste der in Österreich nachgewiesenen Arten und Unterarten

Ordnung Anseriformes

Familie Anatidae

Gattung Branta Scopoli, 1769

Branta bernicla (Linnaeus, 1758)

Ringelgans | Brant Goose

Branta bernicla bernicla (Linnaeus, 1758)

„Dunkelbäuchige Ringelgans” | „Dark-bellied Brant Goose”

uG | A

B, K, N, O, S, St, V

Nahezu jährlicher Durchzügler und Wintergast im Seewinkel/B, wo von Oktober bis März 1–2 Individuen mit anderen Gänsen, meist Blässgänsen, vergesellschaftet auftreten, ausnahmsweise aber auch bis Juni im Gebiet bleiben können (A. Ranner in Dvorak et al. 2024). In den übrigen Bundesländern sehr seltener Gast im Zeitraum Oktober bis Mai (https://birdlife-afk.at, Brader 2015; Albegger 2022c).

Figure 2. 

„Dunkelbäuchige Ringelgans” (Branta bernicla bernicla) mit Graugans (links), Podersdorf/B, 21.4.2014 (L. Khil).

Branta ruficollis (Pallas, 1769)

Rothalsgans | Red-breasted Goose

Dz | A

B, N, O, St, T

J F M A M J J A S O N D

Alljährlicher Durchzügler und Wintergast im Seewinkel/B zwischen Oktober und März. Tritt dort einzeln und in Familienverbänden, vorwiegend unter Blässgänsen auf. Tagesmaxima bis 38 Ind. (Zinko 2011; J. Laber in Dvorak et al. 2024). Abseits des Neusiedler See-Gebietes sehr selten. Eine Angabe für V (Ulmer et al. 2016) bezieht sich auf einen Nachweis (Willi 1961b), der vermutlich der Kat. D zuzuordnen ist.

Figure 3. 

Rothalsgans (Branta ruficollis) mit Blässgänsen, Apetlon/B, 23.2.2011 (W. Trimmel).

Branta canadensis (Linnaeus, 1758)

Kanadagans | Canada Goose

Branta canadensis canadensis (Linnaeus, 1758)

uG/uB | C5/E1

B, K, N, O, S, St, T, V, W

Nachweise der Kanadagans in Österreich betreffen Gehegeflüchtlinge und seltener wohl auch Gäste aus etablierten Populationen verwilderter Vögel in den Nachbarländern (insbesondere Deutschland), wobei eine Feststellung der Herkunft von Einzelindividuen in den meisten Fällen unmöglich ist. Brutansiedlungen dieser nordamerikanischen Art sind selten (2013–2023 in N, O, T, W; manchmal in Mischpaaren mit Graugänsen) und waren meist nur von kurzer Dauer.

Figure 4. 

Kanadagans (Branta canadensis canadensis) mit Höckerschwänen, Podersdorf/B, 9.3.2013 (L. Khil).

Branta leucopsis (Bechstein, 1803)

Weißwangengans | Barnacle Goose

Dz/Wg/aB | A/E1

B, K, N, O, St, V

J F M A M J J A S O N D

Das regelmäßige Auftreten in kleiner Zahl im Winterhalbjahr im Seewinkel/B (meist unter Blässgänsen) wird überwiegend auf Wildvögel zurückgeführt (J. Laber in Dvorak et al. 2024). Abseits des Neusiedler See-Gebiets gelingen Beobachtungen von vermutlich wilden Wintergästen nur ausnahmsweise. Außerdem treten Gefangenschaftsflüchtlinge und Gäste aus verwilderten Populationen in Nachbarländern, mitunter in Trupps bis 10 Ind. (z. B. am Unteren Inn/O, Brader 2021) auf, die ausnahmsweise auch brüten. Eine sichere Zuordnung als Wildvogel bzw. Gefangenschaftsflüchtling ist in vielen Fällen unmöglich.

Figure 5. 

Weißwangengänse (Branta leucopsis) mit Blässgans (links), Podersdorf/B, 1.4.2013 (L. Khil).

Gattung Anser Brisson, 1760

Anser anser (Linnaeus, 1758)

Graugans | Greylag Goose

Anser anser anser (Linnaeus, 1758)

Anser anser rubrirostris Swinhoe, 1871

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A/C2 | LC

1100–2000 BP

J F M A M J J A S O N D

Ursprünglich nur in den Niederungen des Ostens Brutvogel. Sicher autochthone, wechselweise den ssp. rubrirostris (Dick 1994) bzw. anser (Wetlands International 2022) zugeordnete Vorkommen im Neusiedler See-Gebiet/B (Laber und Pellinger 2008), in den March-Thaya-Auen/N und wahrscheinlich am Unteren Inn/O. Fast alle anderen Vorkommen gehen auf eingebürgerte oder aus Gefangenschaft entkommene Vögel zurück. Derzeit höchstgelegenes Brutvorkommen am Zeller See/S auf 749 m. Häufiger Wintergast und Durchzügler.

Figure 6. 

Graugänse (Anser anser), Apetlon/B, 17.5.2017 (L. Khil).

Anser fabalis (Latham, 1787)

Waldsaatgans (Saatgans p. p.) | Taiga Bean Goose

Anser fabalis fabalis (Latham, 1787)

uG | A

B, K, N

Sehr seltener Gast im Seewinkel/B zwischen Oktober und Mai, abseits davon nur Ausnahmeerscheinung. Da die Waldsaatgans bis vor kurzem mit der Tundrasaatgans als eine Art betrachtet wurde, kam der Unterscheidung der „Saatgans”-Taxa bisher nur wenig Aufmerksamkeit zu, besonders in früheren Jahrzehnten, als „Saatgänse” noch regelmäßig in großen Zahlen in Österreich als Durchzügler und Wintergäste auftraten. Die vorliegende Darstellung kann daher nur als vorläufig betrachtet werden (G. Malle in Feldner et al. 2008; Albegger 2022c; J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 7. 

Waldsaatgans (Anser fabalis fabalis) mit Rothals- und Graugänsen, Apetlon/B, 3.11.2018 (W. Trimmel).

Anser brachyrhynchus Baillon, 1834

Kurzschnabelgans | Pink-footed Goose

uG | A

B, N, T, V

Die meisten Nachweise stammen aus dem Seewinkel/B, wo sie nicht alljährlich, vor allem zwischen Oktober und Dezember, seltener auch im Hochwinter und am Heimzug bis Anfang Mai angetroffen werden kann (A. Ranner in Dvorak et al. 2024). Im übrigen Österreich Ausnahmeerscheinung (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 8. 

Kurzschnabelgans (Anser brachyrhynchus) mit Tundrasaatgans (vorne), Marchegg/N, 23.3.2024 (L. Khil).

Anser serrirostris Gould, 1852

Tundrasaatgans (Saatgans p. p.) | Tundra Bean Goose

Anser serrirostris rossicus Buturlin, 1933

[Anser fabalis rossicus Buturlin, 1933]

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Durchzügler ab Herbst in nur noch kleiner Zahl, vor allem im Pannonikum und im Alpenvorland, andernorts nur ausnahmsweise. In den 1980er Jahren überwinterten noch zehntausende Saatgänse im Seewinkel/B, die Zahlen sanken aber beträchtlich und in den letzten Jahren wurden als Durchzügler und Überwinterer weniger als 100 Ind. festgestellt (J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 9. 

Tundrasaatgänse (Anser serrirostris rossicus), St. Andrä am Zicksee/B, 29.9.2011 (L. Khil).

Anser albifrons (Scopoli, 1769)

Blässgans | Greater White-fronted Goose

Anser albifrons flavirostris Dalgety & Scott, P, 1948

„Grönländische Blässgans” | „Greenland White-fronted Goose”

Ae | A

B

Vier Nachweise:

  • 15.3.1987 St. Andräer Zicksee/B, 1 ad. (Ranner et al. 1995)
  • 28.2.2004 Arbesthau Apetlon/B, 1 juv. (Ranner und Khil 2009)
  • 3.12.2016 Stundlacke Apetlon/B, 2 ad. (Albegger und Brader 2018)
  • 15.3.2020 Seeäcker St. Andrä am Zicksee/B, 1 ad. (https://birdlife-afk.at)

Anser albifrons albifrons (Scopoli, 1769)

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler und Wintergast, in besonders großer Zahl im Seewinkel/B und entlang der March/N. Im Neusiedler See-Gebiet rasten bzw. überwintern auf österreichischer und ungarischer Seite derzeit bis zu ca. 52.000 Ind. (J. Laber in Dvorak et al. 2024). Im Alpenraum selten.

Figure 10. 

Blässgänse (Anser albifrons albifrons), St. Andrä am Zicksee/B, 27.2.2019 (L. Khil).

Anser erythropus (Linnaeus, 1758)

Zwerggans | Lesser White-fronted Goose

Dz/Wg | A

B, N, O, W

J F M A M J J A S O N D

Nur im Seewinkel/B regelmäßiger Gast im Winterhalbjahr, wo in der Regel unter 10, maximal bis zu 17 Ind. am Herbstzug rasten bzw. zunehmend auch überwintern (J. Laber in Dvorak et al. 2024). Vereinzelte Feststellungen abseits des Neusiedler See-Gebiets.

Figure 11. 

Zwerggänse (Anser erythropus), vier Individuen in vorderster Reihe, mit Grau- und Blässgänsen, Apetlon/B, 21.11.2013 (L. Khil).

Gattung Cygnus Garsault, 1764

Cygnus atratus (Latham, 1790)

Trauerschwan (Schwarzschwan) | Black Swan

uB | C6/E1

B, N, O, W

Australische Art, die als Ziervogel ausgewildert wurde. In Kat. C6 auf Basis eines Vorkommens an der Alten Donau/W, das auf Aussetzungen in den 1950er Jahren zurückging, in den 1980er Jahren sein Bestandsmaximum mit 174 Individuen erreichte und 1999 aufgrund von Bekämpfungsmaßnahmen, Geflügelcholera, aber auch Vandalismus wieder erloschen ist (N. Teufelbauer in Wichmann et al. 2009; Archiv BirdLife Österreich). In dieser Zeit traten die Wiener Vögel auch entlang der Donau/N, O und im Neusiedler See-Gebiet/B auf. Ansonsten gibt es mehrere Meldungen entflogener oder ausgesetzter Vögel aus verschiedenen Bundesländern, wobei es auch gelegentlich zu Freilandbruten kommt.

Figure 12. 

Trauerschwäne (Cygnus atratus), Innsbruck/T, 29.11.2023 (L. Khil).

Cygnus olor (Gmelin, JF, 1789)

Höckerschwan | Mute Swan

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A/C2

450–650 BP

J F M A M J J A S O N D

In den Niederungen und im Hügelland außerhalb der Alpen weit verbreitet. Schwerpunkte in den größeren Flusstälern von O (Inn, Donau, Enns und Traun) sowie an den Seen des Salzkammerguts und K mit zusammen gut der Hälfte des Brutbestandes, der auf ausgesetzte Vögel zurückgeht (Dvorak et al. 1993). Der höchste Brutplatz ist der Jägersee im Kleinarltal/S auf 1.100 m. Häufiger Wintergast und Durchzügler mit starkem Zuzug aus den nördl. Nachbarländern (Schmidt et al. 2014).

Figure 13. 

Höckerschwan (Cygnus olor), Premstätten/St, 3.1.2014 (L. Khil).

Cygnus columbianus (Ord, 1815)

Zwergschwan | Tundra Swan

Cygnus columbianus bewickii Yarrell, 1830

Wg | A

B, K, N, O, St, V

J F M A M J J A S O N D

Alljährlicher Wintergast am Bodensee mit Schwerpunkt auf deutscher und schweizer Seite im Ermatinger Becken bzw. im Eriskircher Ried, wobei 1–7 (9) Individuen nahezu alljährlich im Rheindelta/V erscheinen, meist in Gesellschaft von Singschwänen (Heine et al. 1999; Albegger 2022c). Im übrigen Österreich Ausnahmeerscheinung im Winter, einzeln oder in kleinen Trupps bis zu 7 Ind. (https://birdlife-afk.at).

Figure 14. 

Zwergschwan (Cygnus columbianus bewickii) mit Stockente, Singschwänen (im Hintergrund) und Mittelmeermöwen, Fußach/V, 30.1.2017 (L. Khil).

Cygnus cygnus (Linnaeus, 1758)

Singschwan | Whooper Swan

aB/Dz/WG | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Überwinterer am Bodensee/V in stark schwankender Zahl, max. ca. 200 Ind. Andernorts seltener Gast, der einzeln oder in kleinen Gruppen, vor allem im Winterhalbjahr, vereinzelt aber auch in den Sommermonaten auftritt. Erster Brutnachweis 2023 in N.

Figure 15. 

Singschwan (Cygnus cygnus) mit Höckerschwänen (links), Gaißau/V, 22.11.2023 (L. Khil).

Gattung Alopochen Stejneger, 1885

Alopochen aegyptiaca (Linnaeus, 1766)

Nilgans | Egyptian Goose

rB (N, O, S, V) | C5/E1

B, K, N, O, S, St, T, V, W

30–40 BP

J F M A M J J A S O N D

Ursprünglich in Afrika vorkommend, aber durch Einbürgerung mittlerweile weit verbreiteter Brutvogel in Teilen Mittel- und Westeuropas. Erster Brutnachweis in Österreich im Jahr 2013 in V, seither rasche weitere Ausbreitung nach S, O und N.

Figure 16. 

Nilgans (Alopochen aegyptiaca), Gralla/St, 10.8.2015 (L. Khil).

Gattung Tadorna Boie, F, 1822

Tadorna tadorna (Linnaeus, 1758)

Brandgans | Common Shelduck

rB (B, O) | A/C2 | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

30–60 BP

J F M A M J J A S O N D

Erster Brutnachweis 1990 am Unteren Inn/O (Reichholf 2007). Aktuell nur zwei, jeweils seit 1996 regelmäßig besetzte Brutgebiete an den Innstauseen/O und im Neusiedler See-Gebiet/B (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024). In welchem Ausmaß die Brutansiedelungen auch auf Vögel aus Gefangenschaft zurückgehen, ist nicht geklärt, für den Unteren Inn wird dies zumindest angenommen (K. Billinger in Brader und Aubrecht 2003). Abseits der Brutgebiete seltener und lokaler Gast.

Figure 17. 

Brandgans (Tadorna tadorna), Frauenkirchen/B, 26.4.2019 (L. Khil).

Tadorna ferruginea (Pallas, 1764)

Rostgans | Ruddy Shelduck

Sg/Wg/uB | B/C5/E1

B, K, N, O, S, St, T, V, W

0–1 BP

J F M A M J J A S O N D

Eingebürgerte Vögel brüten mittlerweile verbreitet in der Schweiz und in Süddeutschland. Von diesen Vorkommen ausstrahlend erste Brutnachweise 2006 im Weidmoos/S sowie 2015, 2016 und 2018 im Ibmer Moor/O (Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am OÖ Landesmuseum 2020), die aber noch nicht zur Etablierung eines regelmäßigen Brutvorkommens geführt haben (Bruten bislang in O, S, T, V). Ansammlungen > 20 Ind. v. a. in V, S, O. Ein Nachweis 1889 an der Ybbs bei Amstetten/N (Bauer und Glutz von Blotzheim 1968) ist der einzige, der Wildvögeln zugeschrieben wird (Kat. B). Ob bei einzelnen rezenten Feststellungen z. B. im Seewinkel auch Wildvögel involviert sind, bleibt Spekulation.

Figure 18. 

Rostgänse (Tadorna ferruginea), Fußach/V, 21.11.2023 (L. Khil).

Gattung Aix Boie, F, 1828

Aix galericulata (Linnaeus, 1758)

Mandarinente | Mandarin Duck

rB (B, N, O, S, St, T, W) | C1

B, K, N, O, S, St, T, V, W

10–20 BP

J F M A M J J A S O N D

Eingebürgerte Vögel und Gefangenschaftsflüchtlinge brüten sehr lokal und vereinzelt, nur in W existiert eine kleinere, selbsterhaltende Brutpopulation.

Figure 19. 

Mandarinenten (Aix galericulata), Liesing/W, 30.12.2016 (L. Khil).

Gattung Spatula Boie, F, 1822

Spatula querquedula (Linnaeus, 1758)

Knäkente | Garganey

rB (B, N, O, S, St) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

30–140 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel im Nordburgenland, in den Marchauen/N, im oberösterreichischen Zentralraum, an den Innstauseen/O und im Flachgau/S. Die mit Abstand größten Brutvorkommen finden sich im Neusiedler See-Gebiet/B mit ca. 90 % des österreichischen Bestandes, aber im Vergleich zu den 1980er und 1990er Jahren aktuell stark abnehmend (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024). Mäßig häufiger Durchzügler und ausnahmsweise auch Wintergast.

Figure 20. 

Knäkente (Spatula querquedula), Frauenkirchen/B, 28.4.2019 (L. Khil).

Spatula discors (Linnaeus, 1766)

Blauflügelente | Blue-winged Teal

Ae | A

B, O, St, V

Nordamerikanische Ausnahmeerscheinung im April und Mai, einmal bereits ab Jänner anwesend. Fünf Nachweise:

  • 8.–9.4.1973 Güssinger Teiche/B, 1 ♂ (Samwald 1974)
  • 26.5.1996 Aupolder Asten/O, 1 ♂ (Ranner 2002)
  • 19.4.–29.5.2000 Sanddelta/V, 1 ♂ (Ranner 2003)
  • 20.1.–14.4.2001 Sanddelta/V, 1 ♂, wahrscheinlich selber Vogel wie im Jahr 2000 (Ranner und Khil 2009)
  • 11.4. und 18.4.2006 Murstauseen Gralla/St (11.4.) bzw. Obervogau/St (18.4.), 1 ♂ (Ranner und Khil 2009; Ringert 2010)

Zusätzlich je ein Nachweis eines Hybriden mit einer unbestimmten weiteren Entenart im Mai 2009 bei Podersdorf/B (Ranner und Khil 2011) und eines Hybriden einer Löffelente mit einer möglichen Blauflügelente von 12.–13.5.2012 auf den Wörthenlacken Apetlon/B (Albegger und Khil 2016).

Figure 21. 

Blauflügelente (Spatula discors) mit Reiherente (links), Obervogau/St, 18.4.2006 (L. Khil).

Spatula clypeata (Linnaeus, 1758)

Löffelente | Northern Shoveler

rB (B, N, O, S) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

5–160 BP

J F M A M J J A S O N D

Bei weitem größtes, auch international bedeutendes Brutvorkommen im Neusiedler See-Gebiet/B (Dvorak et al. 2016). Abseits davon einzelne Paare in der Leithaniederung/B, in den March-Thaya-Auen/N, am Unteren Inn/O, im oberösterreichischen Zentralraum sowie im Weidmoos/S. Im Neusiedler See-Gebiet drastischer Bestandsrückgang seit 2016 (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024). Seltener Durchzügler und Wintergast mit im Mittel 160–430 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 22. 

Löffelente (Spatula clypeata), Apetlon/B, 16.5.2014 (L. Khil).

Gattung Mareca Stephens, 1824

Mareca strepera (Linnaeus, 1758)

Schnatterente | Gadwall

rB (B, K, N, O, S, St) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

150–300 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokal verbreiteter Brutvogel mit größeren Vorkommen im nördl. B, in den March-Thaya-Auen/N, im Waldviertel/N, im oberösterreichischen Zentralraum und an den Innstauseen/O. Häufiger Durchzügler und Wintergast, im Mittel 1.100–2.200 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 23. 

Schnatterenten (Mareca strepera) unter Blässhühnern, Hard/V, 5.1.2006 (L. Khil).

Mareca falcata (Georgi, 1775)

Sichelente | Falcated Duck

Ae | B

B

Ausnahmeerscheinung aus Sibirien, ein Nachweis:

  • 1839 Apetlon/B, 1 ♂ erlegt (von Pelzeln 1871; Bauer und Glutz von Blotzheim 1968)
Figure 24. 

Sichelente (Mareca falcata), Stopfpräparat (NHMW 20.907) eines 1839 bei Apetlon/B erlegten Männchens. (NHMW/A. Schumacher).

Mareca penelope (Linnaeus, 1758)

Pfeifente | Eurasian Wigeon

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Gast im Winterhalbjahr an Gewässern in allen Landesteilen. Besonders große Ansammlungen im Rheindelta/V (bis zu 2.800 Ind. im Winter, Werner et al. 2019) und im Seewinkel/B (bis zu ca. 2000 Ind. am Herbstzug, M. Dvorak in Dvorak et al. 2024).

Figure 25. 

Pfeifenten (Mareca penelope), Frauenkirchen/B, 2.2.2021 (L. Khil).

Mareca americana (Gmelin, JF, 1789)

Nordamerikanische Pfeifente (Kanadapfeifente) | American Wigeon

Ae | A0

B

Ausnahmeerscheinung aus Nordamerika, ein Nachweis:

  • 28.3.2007 Königsdorf/B, 1 ad. ♂ (Samwald et al. 2013; Albegger und Laber 2016)

Gattung Anas Linnaeus, 1758

Anas platyrhynchos Linnaeus, 1758

Stockente | Mallard

Anas platyrhynchos platyrhynchos Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A/C2 | LC

12.000–18.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr häufiger Brutvogel verschiedenster Gewässertypen bis ca. 2000 m, sowie sehr häufiger Durchzügler und Wintergast. Nachbrutzeitliche Ansammlungen und Trupps von Durchzüglern an größeren Gewässern können mehrere hundert Individuen umfassen.

Figure 26. 

Stockenten (Anas platyrhynchos platyrhynchos) mit Tafelente (links), Gralla/St, 21.12.2011 (L. Khil)..

Anas acuta Linnaeus, 1758

Spießente | Northern Pintail

Dz/Wg/uB | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

0–4 BP

J F M A M J J A S O N D

Der einzige österreichische Brutplatz liegt an den Sodalacken des Seewinkels/B, wo die Art aber seit 2016 nur mehr unregelmäßig als Brutvogel auftritt (Dvorak et al. 2016). Mäßig häufiger Durchzügler und seltener Wintergast mit im Mittel 40–130 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 27. 

Spießenten (Anas acuta), Frauenstein/O, 12.2.2021 (T. Pumberger).

Anas crecca Linnaeus, 1758

Krickente | Eurasian Teal

rB (B, K, N, O, S, St, T, V) | A | EN

B, K, N, O, S , St, T, V, W

80–130 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokal verbreiteter Brutvogel in Auwäldern, Nieder- und Hochmooren sowie in Teichgebieten. Schwerpunkte an den Fischteichen im westl. Waldviertel/N, im oberösterreichischen Zentralraum, im Inn- und Salzachtal/O, S sowie angrenzend in den Mooren des Alpenvorlandes und im steirischen Ennstal. Isolierte Brutvorkommen sind aus inneralpinen Lagen bekannt, höchster Brutplatz am Windebensee/K auf 1.950 m. Häufiger Durchzügler und Wintergast mit im Mittel 1.400–2.500 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 28. 

Krickente (Anas crecca), Reichenau/K, 3.6.2020 (L. Khil).

Anas carolinensis Gmelin, JF, 1789

Amerikanische Krickente (Carolinakrickente) | Green-winged Teal

Ae | A

B, O

Ausnahmeerscheinung aus Nordamerika, vier Nachweise:

  • 30.11.1991 Lange Lacke Apetlon/B, 1 ♂ (Laber und Ranner 1997; Albegger und Laber 2016)
  • 6.–7.3.2014 Mitterwasser Asten/O, 1 ♂ (Albegger und Brader 2018)
  • 27.5.2022, 12.–26.6.2022 Unterer Inn/O, 1 ad. ♂ (https://birdlife-afk.at)
  • • 12.1.–22.4.2023 Unterer Inn/O, 1 ad. ♂ (https://birdlife-afk.at)
Figure 29. 

Amerikanische Krickente (Anas carolinensis) mit Lachmöwen, Kirchdorf am Inn/O, 14.6.2022 (T. Pumberger).

Gattung Netta Kaup, 1829

Netta rufina (Pallas, 1773)

Kolbenente | Red-crested Pochard

rB (B, K, N, O, S, St, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

150–250 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel, regelmäßig besetzte, größere Brutgebiete am Neusiedler See/B, im Seewinkel/B, im Rheindelta/V, am Unteren Inn/O und im oberösterreichischen Zentralraum. Seltener bis häufiger Durchzügler und Wintergast. Zahlen je nach Gebiet sehr unterschiedlich, aber bei weitem am häufigsten am Bodensee/V, wo Trupps bis 6.000 Ind. auftreten (Werner et al. 2021).

Figure 30. 

Kolbenenten (Netta rufina), Illmitz/B, 20.3.2015 (L. Khil).

Gattung Aythya Boie, F, 1822

Aythya ferina (Linnaeus, 1758)

Tafelente | Common Pochard

rB (B, N, O, S, St, W) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

40–90 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel mit nur ca. 20 regelmäßig besetzten Brutplätzen. Bedeutendstes Vorkommen an den Lacken des Seewinkels/B, hier jedoch seit 2016 starker Rückgang (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024). Alle anderen Brutplätze sind nur von wenigen Paaren besetzt. Häufiger Durchzügler und Wintergast. Großteil der Winterpopulation im Rheindelta/V, dort bis zu 24.000 Ind. (Knaus et al. 2017; BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 31. 

Tafelenten (Aythya ferina), Gralla/St, 21.12.2008 (L. Khil).

Aythya nyroca (Güldenstädt, 1770)

Moorente | Ferruginous Duck

rB (B, St) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

10–150 BP

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Brutvogel im Neusiedler See-Gebiet/B, Brutbestand schwankt hier, den Wasserständen folgend, in weiten Grenzen (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024). Vereinzelte Bruten auch an Fischteichen in der St. Abseits der Brutgebiete und außerhalb der Brutzeit eher selten, nur einzeln oder in kleinen Trupps, in Ausnahmefällen bis 47 Ind. am Bodensee/V.

Figure 32. 

Moorenten (Aythya nyroca), Gralla/St, 29.12.2009 (L. Khil).

Aythya collaris (Donovan, 1809)

Ringschnabelente | Ring-necked Duck

Ae | A

N, O, S, W

Nordamerikanische Ausnahmeerscheinung im Winterhalbjahr. Vier Nachweise:

  • 19.11.1989 Schönauer Teiche/N, 1 Paar (Ranner et al. 1991; Ranner et al. 1995)
  • 16.1.–20.3.1999 Hallstättersee/O, 1 ♂ (Ranner 2003)
  • 13.–22.1.2008 Untere Neue Donau/W, 1 2. KJ ♀ (Laber 2011a; Ranner und Khil 2011)
  • 14.–15. und 25.3.2021 Königsseeache/S, 1 ad. ♂ (https://birdlife-afk.at)
Figure 33. 

Ringschnabelente (Aythya collaris) mit Reiherenten (links), Hallein/S, 15.3.2021 (T. Pumberger).

Aythya fuligula (Linnaeus, 1758)

Reiherente | Tufted Duck

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

700–1.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger, verbreiteter Brutvogel. Größere, geschlossen besiedelte Gebiete sind der oberösterreichische Zentralraum, die Fischteiche im westl. Waldviertel/N, die Teiche in der Ost- und Südoststeiermark sowie in K die Becken und größeren Täler. Höchster Brutplatz am Zaunersee/S auf 1.990 m. Häufiger Durchzügler und Wintergast mit im Durchschnitt 13.000–30.000 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 34. 

Reiherenten (Aythya fuligula), Gralla/St, 21.4.2021 (L. Khil).

Aythya marila (Linnaeus, 1761)

Bergente | Greater Scaup

Aythya marila marila (Linnaeus, 1761)

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Spärlicher Gast im Winterhalbjahr, vor allem an größeren Seen und Flüssen. Die größten Ansammlungen kommen im Rheindelta am Bodensee/V vor, wo Trupps bis zu ca. 300 Ind. umfassen können.

Figure 35. 

Bergenten (Aythya marila marila), Dragositschach/K, 20.11.2022 (P. Rauscher).

Gattung Somateria Leach, 1819

Somateria mollissima (Linnaeus, 1758)

Eiderente | Common Eider

Somateria mollissima mollissima (Linnaeus, 1758)

Dz/Wg/aB | A

B, N, K, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Gast in kleiner Zahl an großen Gewässern, vorwiegend im Winterhalbjahr. Meist werden Einzelvögel beobachtet, die manchmal auch übersommern. Ansammlungen (max. 34 Ind.) kommen am Bodensee/V vor. Im Jahr 1975 kam es zu einer erfolglosen Brut am Zeller See/S (Winding 1975, 1977).

Figure 36. 

Eiderenten (Somateria mollissima mollissima), Hard/V, 1.6.2007 (L. Khil).

Gattung Histrionicus Lesson, RP, 1828

Histrionicus histrionicus (Linnaeus, 1758)

Kragenente | Harlequin Duck

Ae | A

V

Zwei Nachweise:

  • März 1924 Gaissau/V, 1 2. KJ ♂ (Bauer und Glutz von Blotzheim 1969; Maumary et al. 2007)
  • 2.1.1988 Illstau bei Vandans/V, 1 ad. ♂ (Ranner et al. 1995)
Figure 37. 

Kragenente (Histrionicus histrionicus), Stopfpräparat (NMSG V 916) des im März 1924 bei Gaissau/V erlegten Männchens (Naturmuseum St. Gallen).

Gattung Melanitta Boie, F, 1822

Melanitta fusca (Linnaeus, 1758)

Samtente | Velvet Scoter

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Gast im Winterhalbjahr, meist einzeln oder in kleinen Gruppen < 10 Ind. auf großen, tiefen Seen oder Flüssen. Größere Ansammlungen (bis 72 Ind.) kommen am Bodensee/V, Übersommerungen vereinzelt vor.

Figure 38. 

Samtente (Melanitta fusca), Kirchdorf am Inn/O, 6.4.2019 (T. Pumberger).

Melanitta nigra (Linnaeus, 1758)

Trauerente | Common Scoter

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Gast im Winterhalbjahr, ähnlich der Samtente, meist einzeln oder in kleinen Gruppen, aber seltener als diese (Trupps < 10 Ind.). Vereinzelt im Sommer.

Figure 39. 

Trauerente (Melanitta nigra), Donaustadt/W, 5.2.2021 (J. Salcher).

Gattung Clangula Leach, 1819

Clangula hyemalis (Linnaeus, 1758)

Eisente | Long-tailed Duck

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Gast im Winterhalbjahr an großen Gewässern. Überwiegend einzeln, ausnahmsweise (vor allem am Bodensee/V) in kleinen Gruppen < 10 Ind.

Figure 40. 

Eisente (Clangula hyemalis), Kirchdorf am Inn/O, 21.1.2022 (T. Pumberger).

Gattung Bucephala Baird, SF, 1858

Bucephala clangula (Linnaeus, 1758)

Schellente | Common Goldeneye

Bucephala clangula clangula (Linnaeus, 1758)

rB (N, O, S, T) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

25–30 BP

J F M A M J J A S O N D

Seit Mitte der 1980er Jahre Brutvogel im Norden Österreichs (Dvorak et al. 1993). Der kleine Brutbestand verteilt sich auf Brutplätze im westl. Waldviertel/N, an der March/N, an der unteren Salzach/S, O und am Unteren Inn/O sowie im oberösterreichischen Trauntal und Ennstal. 2023 erstmals als Brutvogel in T nachgewiesen. Häufiger Durchzügler und Wintergast mit im Mittel 1.800–2.700 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 41. 

Schellente (Bucephala clangula clangula) mit Lachmöwe, Schärding/O, 13.1.2017 (L. Khil).

Gattung Mergellus Selby, 1840

Mergellus albellus (Linnaeus, 1758)

Zwergsäger | Smew

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Spärlicher Gast im Winterhalbjahr an größeren Gewässern, insbesondere an der Donau. In der Regel einzeln oder in kleinen Gruppen, ausnahmsweise bis 28 Ind.

Figure 42. 

Zwergsäger (Mergellus albellus), St. Andrä am Zicksee/B, 4.1.2016 (L. Khil).

Gattung Mergus Linnaeus, 1758

Mergus merganser Linnaeus, 1758

Gänsesäger | Common Merganser

Mergus merganser merganser Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | VU

350–480 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel in den Alpen von V bis in die St und N sowie außeralpin in den Einzugsgebieten der großen Flüsse und deren Nebengewässern. Vertikalverbreitung überwiegend unter 600 m, höchste Brutnachweise auf 900–1.000 m. Häufiger Durchzügler und Wintergast mit im Mittel 1.300–2.300 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 43. 

Gänsesäger (Mergus merganser merganser), Graz/St, 26.5.2021 (L. Khil).

Mergus serrator Linnaeus, 1758

Mittelsäger | Red-breasted Merganser

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Spärlicher Gast, der vor allem als Durchzügler im Frühling und Herbst, in kleinerer Zahl auch im Winter auftritt. Meist einzeln oder in kleinen Gruppen, ausnahmsweise bis 27 Ind. am Heimzug am Bodensee/V.

Figure 44. 

Mittelsäger (Mergus serrator), Obernberg am Inn/O, 30.9.2019 (T. Pumberger).

Gattung Oxyura Bonaparte, 1828

Oxyura jamaicensis (Gmelin, JF, 1789)

Schwarzkopf-Ruderente | Ruddy Duck

uG | C5

B, K, N, O, V, W

Seit dem ersten Nachweis im Jahr 1997 wurden mehrere Feststellungen dieser Art als von den eingebürgerten Vorkommen Westeuropas stammend und damit in Kat. C5 eingestuft (Albegger et al. 2012). Diese konzentrieren sich auf das Winterhalbjahr von November bis Februar, wobei Überwinterer vereinzelt bis Mai bleiben können. Ein Nachweis stammt aus dem August (https://birdlife-afk.at). Daneben liegt auch eine Reihe von Meldungen sicherer oder wahrscheinlicher Gefangenschaftsflüchtlinge vor. Bei weiterem Erfolg der Bekämpfungsmaßnahmen in Westeuropa (Cranswick und Hall 2020) ist zu erwarten, dass Nachweise der Kat. C5 künftig wieder ausbleiben werden.

Figure 45. 

Schwarzkopf-Ruderente (Oxyura jamaicensis), Ebensee/O, 2.3.2019 (L. Khil).

Oxyura leucocephala (Scopoli, 1769)

Weißkopf-Ruderente | White-headed Duck

Ae | A

B, N, O, St, V

Mitte des 19. Jahrhunderts mehrmaliger, offenbar regelmäßiger Gast im Neusiedler See-Gebiet/B (Finger 1857, Csörgey 1905), wohl von den damaligen ungarischen Brutvorkommen herstammend. Im 20. und 21. Jahrhundert Ausnahmeerscheinung, die meisten der neun Nachweise seit 1900 erfolgten im November bzw. Hochwinter, einzelne auch im März, April, August und September (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Ordnung Galliformes

Familie Phasianidae

Figure 46. 

Weißkopf-Ruderente (Oxyura leucocephala) mit Höckerschwan und Blässhühnern, Thaling/O, 10.11.2020 (T. Pumberger).

Gattung Tetrastes Keyserling & Blasius, JH, 1840

Tetrastes bonasia (Linnaeus, 1758)

Haselhuhn | Hazel Grouse

Tetrastes bonasia styriacus (von Jordans & Schiebel, 1944)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V

10.000–20.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel in unterholzreichen Misch- und Nadelwäldern in den gesamten Alpen und in einem sehr viel kleineren Areal auf der Böhmischen Masse. Zur wohl negativen Bestandsentwicklung ist wenig bekannt. Brutvorkommen zwischen 450 und 1.900 m.

Figure 47. 

Haselhuhn (Tetrastes bonasia styriacus), Schwarzau im Gebirge/N, 20.10.2019 (S. Schnierer).

Gattung Lagopus Brisson, 1760

Lagopus muta (Montin, 1781)

Alpenschneehuhn | Rock Ptarmigan

Lagopus muta helvetica (Thienemann, 1829)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

K, N, O, S, St, T, V

14.000–18.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel des gesamten Alpenbogens, vorwiegend auf über der Baumgrenze liegenden alpinen Rasen zwischen 1.650 und 2.900 m.

Figure 48. 

Alpenschneehuhn (Lagopus muta helvetica), Obertraun/O, 22.6.2019 (T. Pumberger).

Gattung Tetrao Linnaeus, 1758

Tetrao urogallus Linnaeus, 1758

Auerhuhn | Western Capercaillie

Tetrao urogallus crassirostris Brehm, CL, 1831

[syn.: Tetrao urogallus major Brehm, CL, 1831]

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V

7.500–12.000 ♂

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel im Alpenbogen in montanen Mischwäldern und subalpinen Nadelwäldern. Einzelne außeralpine Vorkommen in O und N, die teils auf ausgesetzte bzw. wieder eingebürgerte Vögel zurückgehen (N. Pühringer in Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am OÖ Landesmuseum 2020). Tiefste Vorkommen in den Alpen bei 700–900 m, die höchsten bei 1.900–2.000 m, vereinzelt bis 2.100 m.

Figure 49. 

Auerhuhn (Tetrao urogallus crassirostris), St. Kathrein am Hauenstein/St, 5.5.2017 (T. Pumberger).

Gattung Lyrurus Swainson, 1832

Lyrurus tetrix (Linnaeus, 1758)

Birkhuhn | Black Grouse

Lyrurus tetrix tetrix (Linnaeus, 1758)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V

22.000–29.000 ♂

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel der Alpen von der Waldgrenze aufwärts. Auf der Böhmischen Masse existiert nur mehr ein reliktäres Vorkommen weniger Vögel. Untergrenze der Vertikalverbreitung in den Alpen zwischen 1.100 und 1.200 m, höchste Vorkommen zwischen 2.000 und 2.100 m.

Figure 50. 

Birkhuhn (Lyrurus tetrix tetrix), Muggendorf/N, 10.5.2022 (S. Schnierer).

Gattung Perdix Brisson, 1760

Perdix perdix (Linnaeus, 1758)

Rebhuhn | Grey Partridge

Perdix perdix perdix (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, W) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

5.000–10.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter, aber vielerorts nach starkem Rückgang bereits weitgehend verschwundener Brutvogel in außeralpinen Agrarlandschaften in O (bis ca. 800 m) und N sowie des nördl. und mittleren B. Abseits davon reliktäre Einzelvorkommen im Südburgenland, in der St und in K.

Figure 51. 

Rebhuhn (Perdix perdix perdix), Apetlon/B, 7.3.2014 (L. Khil).

Gattung Phasianus Linnaeus, 1758

Phasianus colchicus Linnaeus, 1758

Fasan (Jagdfasan) | Common Pheasant

rB (B, K, N, O, S, St, V, W) | C1

B, K, N, O, S, St, T, V, W

35.000–70.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel außerhalb der Alpen und außerhalb großer Waldgebiete. Die nicht-autochthone Art wird im Zuge jagdlicher Bewirtschaftung in manchen Bundesländern in großer Stückzahl ausgesetzt. Der Großteil aller Brutvorkommen liegt unterhalb von 500 m, in geringer Zahl auch zwischen 500 und 750 m. In Österreich freigelassene Fasane sind in der Regel Mischformen verschiedener Unterarten.

Figure 52. 

Fasan (Phasianus colchicus), Podersdorf/B, 5.11.2020 (L. Khil).

Gattung Coturnix Garsault, 1764

Coturnix coturnix (Linnaeus, 1758)

Wachtel | Common Quail

Coturnix coturnix coturnix (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

2.500–5.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel offener Getreideanbaugebiete und extensiv bewirtschafteter Grünlandbereiche bis ca. 1.000 m, vereinzelte Rufer auch höher. Das Auftreten kann von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich ausfallen mit besonders hohen Beständen in „Invasionsjahren”. Außerhalb der Alpen ist das Areal weitgehend geschlossen, inneralpin ist die Art jedoch nur mehr sehr lokal verbreitet in den wenigen Gebieten, in denen noch auf größeren Flächen Getreide angebaut wird oder extensives Grünland vorhanden ist.

Figure 53. 

Wachtel (Coturnix coturnix coturnix), Apetlon/B, 8.5.2010 (O. Samwald).

Gattung Alectoris Kaup, 1829

Alectoris graeca (Meisner, 1804)

Steinhuhn | Rock Partridge

Alectoris graeca saxatilis (Bechstein, 1805)

rB (K, S, St, T, V) | A | LC

K, N, O, S, St, T, V

1.300–2.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel der Südalpen von V bis zu den Hohen Tauern und ins Nockgebiet/S, K sowie in den Gailtaler und Karnischen Alpen/K. Abseits davon gibt es sehr vereinzelte Vorkommen auch in den Nordalpen. Rezente Nachweise einzelner Chukarhühner (Alectoris chukar Gray, JE, 1830) in K und T lassen auf punktuelle Aussetzungen dieser Art, auch im Brutareal des Steinhuhns schließen.

Figure 54. 

Steinhuhn (Alectoris graeca saxatilis), Berg im Drautal/K, 13.9.2022 (P. Rauscher).

Ordnung Caprimulgiformes

Familie Caprimulgidae

Gattung Caprimulgus Linnaeus, 1758

Caprimulgus europaeus Linnaeus, 1758

Ziegenmelker (Nachtschwalbe) | European Nightjar

Caprimulgus europaeus europaeus Linnaeus, 1758

rB (B, K, N) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

250–350 rufende ♂

J F M A M J J A S O N D

Seltener, lokal verbreiteter und heimlicher Brutvogel mit bekannten Vorkommen im Süden und Osten Österreichs bis ca. 900 m. Besiedelt lückige, lichte Kiefern- und Eichenwälder an warmen Standorten, bevorzugt auf sandigen Böden.

Figure 55. 

Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus europaeus), Illmitz/B, 7.5.2016 (L. Khil).

Ordnung Apodiformes

Familie Apodidae

Gattung Tachymarptis Roberts, 1922

Tachymarptis melba (Linnaeus, 1758)

Alpensegler | Alpine Swift

Tachymarptis melba melba (Linnaeus, 1758)

rB (K, S, T, V) | A | VU

K, N, O, S, St, T, V, W

250–400 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel in einem eng umgrenzten Areal in den Zentral- und Südalpen sowie isolierten Kleinvorkommen in Tallagen Nordtirols und V. Höchste Brutvorkommen in der oberen montanen und unteren subalpinen Zone von 1.400–2.550 m.

Figure 56. 

Alpensegler (Tachymarptis melba melba), Heiligenblut/K, 23.7.2023 (L. Khil).

Gattung Apus Scopoli, 1777

Apus apus (Linnaeus, 1758)

Mauersegler | Common Swift

Apus apus apus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

30.000–60.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel in ganz Österreich, überwiegend an Gebäuden innerhalb von Siedlungen, aber auch an markanten Einzelbauwerken und vereinzelt in Felswänden, Nistkästen und Baumhöhlen (Dvorak et al. 1993). Regelmäßige Brutvorkommen reichen in den Alpen bis in den oberen montanen Bereich, höchste Brutplätze zwischen 1.250 und 1.500 m.

Figure 57. 

Mauersegler (Apus apus apus), Graz/St, 12.7.2009 (L. Khil).

Ordnung Otidiformes

Familie Otididae

Gattung Otis Linnaeus, 1758

Otis tarda Linnaeus, 1758

Großtrappe | Great Bustard

Otis tarda tarda Linnaeus, 1758

rB (B, N) | A | VU

B, N, O, S, St, V, W

215–295 brütende ♀

J F M A M J J A S O N D

Vier isolierte und räumlich beschränkte Brutvorkommen im Weinviertel/N, Marchfeld/N, Heideboden-Parndorfer Platte/B und Hanság/B als Rest eines ehemals viel ausgedehnteren Areals im Osten Österreichs. Andernorts Ausnahmeerscheinung.

Figure 58. 

Großtrappe (Otis tarda tarda), Andau/B, 12.4.2017 (L. Khil).

Gattung Chlamydotis Lesson, RP, 1839

Chlamydotis macqueenii (Gray, JE, 1832)

Steppenkragentrappe | Macqueen’s Bustard

Ae | A

N

Ein Nachweis:

  • 8.11.1964 Lichtenwörth/N, 1 Ind. erlegt (Berg und Haring 2016)
Figure 59. 

Steppenkragentrappe (Chlamydotis macqueenii), Rupfungsblatt (NHMW 1.653) des am 8.11.1964 bei Lichtenwörth/N erlegten Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Gattung Tetrax Forster, T, 1817

Tetrax tetrax (Linnaeus, 1758)

Zwergtrappe | Little Bustard

Ae/eB | A | RE

B, K, N, O, S, St, V

Ehemaliger Brutvogel in N, Ende des 19. Jahrhunderts möglicherweise auch in der Welser Heide/O. Ein letzter Nestfund 1921 im Marchfeld/N (Glutz von Blotzheim et al. 1973) erwies sich als Fehlbestimmung (Teufelbauer et al. 2024). Im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts unregelmäßiger Gast im Winter und zu beiden Zugzeiten, seit der letzten Jahrtausendwende Ausnahmeerscheinung im November, März und Mai (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 60. 

Zwergtrappe (Tetrax tetrax), Lustenau/V, 8.3.2021 (M. Türtscher).

Ordnung Cuculiformes

Familie Cuculidae

Gattung Clamator Kaup, 1829

Clamator glandarius (Linnaeus, 1758)

Häherkuckuck | Great Spotted Cuckoo

Ae | A

B, O, T, V

Neun Nachweise in den Monaten März bis Juli:

  • Juni 1966 Rheintal nördl. von Feldkirch/V, 1 1. oder 2. KJ erlegt (Bauer 1971a)
  • 24.7.1971 Dornbirn/V, 1 Ind. (Bauer 1971a)
  • 23.–28.7.1974 Lange Lacke Apetlon/B, 1 ad. (Behrndt 1975)
  • 1.5.1980 Lauteracher Ried/V, 1 ad. (Ranner et al. 1995)
  • 31.7.1987 Brederis/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)
  • 21.3.–5.4.1991 Rheindelta/V, 1 imm. (Laber und Ranner 1997)
  • 19.6.1991 Patsch/T, 1 ad. (Gstader 1991; Laber und Ranner 1997)
  • 25.3.–1.4.2012 Audorf bei Nußbach/O, 1 2. KJ (Uhl 2014; Albegger und Khil 2016)
  • 10.–15.7.2015 Darscho und Umgebung der Oberen Halbjochlacke Apetlon/B, 1 1. KJ (Albegger und Brader 2018)

Bei einem Nachweis aus dem 18. Jahrhundert mit der Ortsangabe „ex montanis Carinthiae” (Bauer 1971a; J. Feldner in Feldner et al. 2008) kann nicht mehr festgestellt werden, ob er tatsächlich aus dem heutigen K stammte (Albegger und Brader 2018).

Figure 61. 

Häherkuckuck (Clamator glandarius), Apetlon/B, 13.7.2015 (L. Khil).

Gattung Cuculus Linnaeus, 1758

Cuculus canorus Linnaeus, 1758

Kuckuck | Common Cuckoo

Cuculus canorus canorus Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

45.000–70.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel von den Niederungen bis in die subalpine Stufe. Rufende Vögel treten verbreitet noch zwischen 2.000 und 2.150 m auf.

Figure 62. 

Kuckuck (Cuculus canorus canorus), Frauenkirchen/B, 14.6.2023 (L. Khil).

Ordnung Pterocliformes

Familie Pteroclidae

Gattung Syrrhaptes Illiger, 1811

Syrrhaptes paradoxus (Pallas, 1773)

Steppenflughuhn (Steppenhuhn) | Pallas’s Sandgrouse

Ae | B

B, N, O, St, W

Diese zentralasiatische Art trat von der zweiten Hälfte des 19. bis in das frühe 20. Jahrhundert in Mitteleuropa mehrfach im Zuge großräumiger Invasionen auf. Aus Österreich sind Einzelnachweise oder Einflüge aus den Jahren 1863, 1864, 1865, 1879, 1887, 1888, 1889, 1898 und 1908 dokumentiert. Die Einflüge begannen im April und Mai und endeten meist schon im Frühsommer, wenige Vögel blieben aber gelegentlich bis zum Frühjahr des Folgejahres, wobei es auch zu einzelnen erfolglosen Brutversuchen gekommen ist (von Tschusi zu Schmidhoffen 1890b, 1909; Glutz von Blotzheim et al. 1977).

Figure 63. 

Steppenflughuhn (Syrrhaptes paradoxus), Balg (NHMW 52.957) eines am 15.10.1888 bei Siebenbrunn im Marchfeld/N erlegten Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Ordnung Columbiformes

Familie Columbidae

Gattung Columba Linnaeus, 1758

Columba livia forma domestica Gmelin, JF, 1789

Straßentaube | Feral Pigeon

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A

20.000–35.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Außerhalb der Alpen weit verbreiteter, häufiger Brutvogel in Siedlungsgebieten, inneralpin nur sehr verstreut in den größeren Talböden. Höchste Brutvorkommen schon in 600–850 m.

Figure 64. 

Straßentaube (Columba livia f. domestica), Innere Stadt/W, 14.12.2008 (L. Khil).

Columba oenas Linnaeus, 1758

Hohltaube | Stock Dove

Columba oenas oenas Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

7.500–10.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel ausgedehnter Laub- und Mischwälder sowie von Waldinseln in der halboffenen Landschaft. Überwiegend, mit Ausnahme des Klagenfurter Beckens und des Rheintals, außeralpin verbreitet mit ansonsten nur sehr wenigen inneralpinen Vorkommen. Höchste Brutnachweise im Mühlviertel auf 900–950 m, rufende Vögel sind aber verbreitet noch in der oberen montanen Stufe zwischen 1.000 und 1.300 m zu finden.

Figure 65. 

Hohltaube (Columba oenas oenas) mit Türkentaube (links), Frauenkirchen/B, 16.3.2024 (L. Khil).

Columba palumbus Linnaeus, 1758

Ringeltaube | Common Wood Pigeon

Columba palumbus palumbus Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

70.000–110.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter und häufiger Brutvogel in allen Landesteilen. Im Osten Österreichs wurden in den letzten Jahrzehnten weiträumig menschliche Siedlungen bis in die Innenstädte hinein besiedelt. Rufende Vögel wurden bis auf 1.800–1.950 m festgestellt, die höchsten Brutnachweise fallen in die obere montane Stufe bis ca. 1.200 m.

Figure 66. 

Ringeltauben (Columba palumbus palumbus), St. Andrä am Zicksee/B, 28.7.2020 (L. Khil).

Gattung Streptopelia Bonaparte, 1855

Streptopelia turtur (Linnaeus, 1758)

Turteltaube | European Turtle Dove

Streptopelia turtur turtur (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, St, W) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

8.000–12.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Überwiegend außeralpin in offenen und halboffenen Kulturlandschaften im Nordosten, Osten und Südosten verbreiteter Brutvogel. Inneralpin sehr lokal im Klagenfurter Becken/K. Unstet und ohne Brutnachweise auch in einigen anderen Tal- und Beckenlagen.

Figure 67. 

Turteltaube (Streptopelia turtur turtur), Apetlon/B, 4.7.2015 (L. Khil).

Streptopelia orientalis (Latham, 1790)

Orientturteltaube | Oriental Turtle Dove

Streptopelia orientalis meena (Sykes, 1832)

Ae | A

O, V

Zwei Nachweise, wobei nur der zweite auch tatsächlich dieser Unterart zugeordnet werden konnte, der erste ist subspezifisch unbestimmt:

  • 23.9.1995 Rheindelta/Vbg, 1 Ind. (Laber und Ranner 1997)
  • 5.12.2019–19.3.2020 Pöstlingberg Gramastetten/O, 1 ad. (Jagersberger 2021, https://birdlife-afk.at)
Figure 68. 

Orientturteltaube (Streptopelia orientalis meena), Pöstlingberg/N, 7.12.2019 (T. Pumberger).

Streptopelia decaocto (Frivaldszky, 1838)

Türkentaube | Eurasian Collared Dove

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

35.000–55.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Außeralpin weit verbreiteter und häufiger Brutvogel. Innerhalb der Alpen vollständig auf die Tal- und Beckenlagen bis auf ca. 1.000 m beschränkt, in der oberen montanen Stufe bis 1.300 m sind nur vereinzelte Vorkommen bekannt.

Figure 69. 

Türkentaube (Streptopelia decaocto), Illmitz/B, 30.4.2022 (L. Khil).

Ordnung Gruiformes

Familie Rallidae

Gattung Rallus Linnaeus, 1758

Rallus aquaticus Linnaeus, 1758

Wasserralle | Water Rail

Rallus aquaticus aquaticus Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

1.500–2.800 BP

J F M A M J J A S O N D

Ein sehr großes Brutvorkommen von mehreren tausend Paaren existiert am Neusiedler See/B (Dvorak et al. 2016). Ansonsten im Tief- und Hügelland, aber auch in Tal- und Beckenlagen innerhalb der Alpen punktuell verbreitet, abhängig vom Vorhandensein geeigneter Lebensräume. Höchstes Brutvorkommen auf 955 m.

Figure 70. 

Wasserralle (Rallus aquaticus aquaticus), Frauenkirchen/B, 12.8.2019 (L. Khil).

Gattung Crex Bechstein, 1803

Crex crex (Linnaeus, 1758)

Wachtelkönig | Corn Crake

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | VU

150–400 rufende ♂

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel extensiv bewirtschafteter Grünlandgebiete. Größte Brutvorkommen am Truppenübungsplatz Allentsteig im Waldviertel/N, in den March-Thaya-Auen/N und im Hanság/B (Frühauf 2016). Inneralpin vorwiegend in den Talböden, aber zunehmend auch in Hanglagen in der montanen Zone bis 1.200 m, vereinzelte Rufer bis auf 1.400–1.600 m. Aus K, T, V, W liegen 2013–2023 keine Brutnachweise vor, Rufer lassen aber auf zumindest temporäre Vorkommen schließen.

Figure 71. 

Wachtelkönig (Crex crex), Stainach-Pürgg/St, 9.7.2021 (K. Krimberger).

Gattung Porzana Vieillot, 1816

Porzana porzana (Linnaeus, 1766)

Tüpfelsumpfhuhn | Spotted Crake

rB (B, N) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

5–80 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokal verbreitet und mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht (mehr) alljährlich brütend. Größte Vorkommen im Neusiedler See-Gebiet/B und in den March-Thaya-Auen/N. Seltener Durchzügler.

Figure 72. 

Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana), Frauenkirchen/B, 15.9.2019 (L. Khil).

Gattung Gallinula Brisson, 1760

Gallinula chloropus (Linnaeus, 1758)

Teichhuhn | Common Moorhen

Gallinula chloropus chloropus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

2.000–2.700 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel, sowohl außer- als auch innerhalb der Alpen, an Gewässern mit zumindest minimal ausgeprägter Verlandungsvegetation. Die Obergrenze regelmäßiger Brutvorkommen liegt bereits zwischen 700 und 900 m, höchster Brutplatz auf 973 m.

Figure 73. 

Teichhuhn (Gallinula chloropus chloropus), Fehring/St, 22.7.2011 (L. Khil).

Gattung Fulica Linnaeus, 1758

Fulica atra (Linnaeus, 1758)

Blässhuhn | Eurasian Coot

Fulica atra atra (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

2.400–4.300 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel an Stillgewässern mit einer gut ausgebildeten Röhrichtzone. Außerhalb der Gebirgsregionen weit verbreitet, innerhalb der Alpen nur sehr lokal. Höchstes regelmäßiges Brutvorkommen auf 1.720 m.

Figure 74. 

Blässhühner (Fulica atra atra), Hard/V, 5.1.2006 (L. Khil).

Gattung Porphyrio Brisson, 1760

Porphyrio poliocephalus (Latham, 1801)

Graukopf-Purpurhuhn | Grey-headed Swamphen

Ae | B

K

Der einzige österreichische Nachweis wurde früher unter der Art P. porphyrio (Purpurhuhn) geführt (Glutz von Blotzheim et al. 1973), die mittlerweile in mehrere Arten getrennt wurde (Gill et al. 2023). Nachdem das Belegexemplar im Zuge der Bearbeitung der Avifauna Kärntens wiederentdeckt wurde, ließ sich das Präparat dem mittlerweile in den Artrang erhobenen Taxon poliocephalus zuordnen (G. Malle in Feldner et al. 2008). Eine subspezifische Zuordnung steht noch aus.

  • 20.8.1879 Völkermarkt/K, 1 Ind. erlegt (Keller 1890; Feldner et al. 2008)
Figure 75. 

Graukopf-Purpurhuhn (Porphyrio poliocephalus), Stopfpräparat (AV-0605) des am 20.8.1879 bei Völkermarkt/K erlegten Ind. im kärnten.museum (K. Allesch).

Gattung Zapornia Leach, 1816

Zapornia pusilla (Pallas, 1776)

Zwergsumpfhuhn | Baillon’s Crake

[Porzana pusilla Pallas, 1776]

uB/uG | A

B, K, N, S, St, T, W

Sehr seltener Gast von (März) April bis Oktober mit 35 ausreichend dokumentierten Nachweisen (Albegger 2015, https://birdlife-afk.at), vermutlich der ssp. intermedia (Hermann, 1804). Sporadische Bruten wurden vermutet und einmal in Form eines noch nicht voll befiederten, juvenilen Fänglings nachgewiesen (17.9.1955 Neusiedl am See/B, Bauer 1956).

Figure 76. 

Zwergsumpfhuhn (Zapornia pusilla), Kirchberg an der Raab/St, 12.10.2008 (L. Khil).

Zapornia parva (Scopoli, 1769)

Kleines Sumpfhuhn (Kleinsumpfhuhn) | Little Crake

rB (B) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1.000–2.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Größtes regelmäßiges Brutvorkommen im Schilfgürtel des Neusiedler Sees/B, der eine der größten Brutpopulationen Europas beherbergt. Dort sehr starker Rückgang in den letzten zwei Jahrzehnten (Dvorak et al. 2016, 2023). Seltener Durchzügler in allen Bundesländern.

Figure 77. 

Kleines Sumpfhuhn (Zapornia parva), Hainsdorf-Brunnsee/St, 13.9.2009 (L. Khil).

Familie Gruidae

Gattung Grus Brisson, 1760

Grus virgo (Linnaeus, 1758)

Jungfernkranich | Demoiselle Crane

Ae | A

B

Zwei Nachweise wohl ein und desselben Vogels, der im Jahr 2020 zwischen dem österreichisch-ungarischen Neusiedler See-Gebiet und Zentralungarn hin und her wechselte (A. Ranner in Dvorak et al. 2024):

Figure 78. 

Jungfernkranich (Grus virgo), Apetlon/B, 25.5.2020 (L. Khil).

Grus grus (Linnaeus, 1758)

Kranich | Common Crane

Dz/eB/uB | A | RE

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1 BP

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler im Frühjahr, häufiger Durchzügler im Herbst von Mitte Oktober bis Mitte Dezember. Am größten Rastplatz, im Seewinkel/B, werden um die Monatswende Oktober/November kontinuierlich steigende Maxima festgestellt. Hier rasteten 2008 erstmals rund 1000 Ind. (B. Kofler in Dvorak et al. 2024), 2022 wurden bereits etwa 30.000 Ind. geschätzt. 2017 erfolgte, erstmals seit Ende des 19. Jahrhunderts, wieder eine Brut in Österreich im Waldviertel/N (Bierbaumer & Watzl in Teufelbauer et al. 2024).

Figure 79. 

Kraniche (Grus grus) mit Graugänsen, Apetlon/B, 1.8.2018 (L. Khil).

Ordnung Podicipediformes

Familie Podicipedidae

Gattung Tachybaptus Reichenbach, 1853

Tachybaptus ruficollis (Pallas, 1764)

Zwergtaucher | Little Grebe

Tachybaptus ruficollis ruficollis (Pallas, 1764)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

900–1.200 BP

J F M A M J J A S O N D

Im Flachland und in der collinen Stufe in Landstrichen mit vielen Kleingewässern verbreiteter Brutvogel, in allen anderen Landesteilen aber nur vereinzelt. In den Alpen vorwiegend auf die Talböden beschränkt, vereinzelt in der montanen und ausnahmsweise auch an geeigneten Gewässern der subalpinen Zone. Höchster aktueller Brutplatz auf 1.894 m im Nockgebiet.

Figure 80. 

Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis ruficollis), Frauenkirchen/B, 16.5.2022 (L. Khil).

Gattung Podiceps Latham, 1787

Podiceps grisegena (Boddaert, 1783)

Rothalstaucher | Red-necked Grebe

[Podiceps griseigena Boddaert, 1783]

Podiceps grisegena grisegena (Boddaert, 1783)

Dz/Wg/euB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Spärlicher Durchzügler und Wintergast, einzeln oder in kleinen Gruppen (bis 4 Ind.). Im 19. Jahrhundert Brutvogel am Neusiedler See/B, in den Donauauen östl. von W, sowie vermutlich am Bodensee/V. Im 20. und 21. Jahrhundert nur mehr ganz vereinzelte Brutnachweise in verschiedenen Landesteilen.

Figure 81. 

Rothalstaucher (Podiceps grisegena grisegena), Kirchdorf am Inn/O, 30.9.2022 (T. Pumberger).

Podiceps cristatus (Linnaeus, 1758)

Haubentaucher | Great Crested Grebe

Podiceps cristatus cristatus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

1.000–1.700 BP

J F M A M J J A S O N D

Im Flach- und Hügelland sowie in den inneralpinen Tal- und Beckenlandschaften an größeren Gewässern verbreiteter Brutvogel. In den Alpen vereinzelt an geeigneten Stillgewässern bis in die obere montane Stufe. Die höchsten bekannten Brutplätze liegen im Tannheimer Tal/T an Halden- und Vilsalpsee zwischen 1.120 und 1.160 m.

Figure 82. 

Haubentaucher (Podiceps cristatus cristatus), Hard/V, 19.5.2007 (L. Khil).

Podiceps auritus (Linnaeus, 1758)

Ohrentaucher | Horned Grebe

Podiceps auritus auritus (Linnaeus, 1758)

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Spärlicher Gast im Winterhalbjahr. Alljährlich Einzelvögel bzw. kleine Gruppen z. B. am Bodensee/V (bis zu 23 Ind.), im Donauraum, im Salzkammergut und in den Becken der St und K.

Figure 83. 

Ohrentaucher (Podiceps auritus auritus), Donaustadt/W, 25.1.2021 (L. Khil).

Podiceps nigricollis Brehm, CL, 1831

Schwarzhalstaucher | Black-necked Grebe

Podiceps nigricollis nigricollis Brehm, CL, 1831

uB | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

0–20 BP

J F M A M J J A S O N D

Seit 2006 beschränkt sich das Brutvorkommen auf den Seewinkel/B, wo 2016 der letzte Brutnachweis gelang. Brutvorkommen in Österreich daher seit 2017 erloschen (M. Dvorak, unpubl. Daten). Seltener bis mäßig häufiger Durchzügler und Wintergast. Der Bodensee/V beherbergt die größten Winteransammlungen (bis zu ca. 350 Ind.).

Figure 84. 

Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis nigricollis), Kirchdorf am Inn/O, 2.5.2022 (T. Pumberger).

Ordnung Phoenicopteriformes

Familie Phoenicopteridae

Gattung Phoenicopterus Linnaeus, 1758

Phoenicopterus roseus Pallas, 1811

Rosaflamingo | Greater Flamingo

Ae | A

B, St, V

Sieben Nachweise von Juli bis November:

  • 7.–13.9.1992 Darscho und Wörthenlacke Apetlon/B, 1 imm. (Laber und Ranner 1997)
  • 20.9. und 13.–23.11.1992 Rheindelta/V, 1 ad. (Laber und Ranner 1997)
  • 21.7.2006 Gratkorn/St, 1 ad. die Mur abwärts fliegend (Ranner und Khil 2009; Albegger 2010)
  • 30.11.2006 St. Andräer Zicksee/B, 1 imm. (Ranner und Khil 2009)
  • 11.8.2011 Meiningen/V, 1 ad. und 16 1. KJ (Khil und Albegger 2014)
  • 28.10.2011 Fußacher Bucht/V, 1 1. KJ (Khil und Albegger 2014)
  • 4.7.2014 Fußacher Bucht/V, 1 ad. (Albegger und Khil 2016)

Bei einem bei Bauer und Rokitansky (1951a) erwähnten Vogel, der im September 1915 bei Obermühl/O erlegt wurde, handelte es sich wahrscheinlich um einen Gefangenschaftsflüchtling (M. Brader in Albegger 2022c).

Figure 85. 

Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus) unter Lachmöwen, Fußach/V, 4.7.2014 (R. Schleichert).

Ordnung Charadriiformes

Familie Burhinidae

Gattung Burhinus Illiger, 1811

Burhinus oedicnemus (Linnaeus, 1758)

Triel | Eurasian Stone-curlew

Burhinus oedicnemus oedicnemus (Linnaeus, 1758)

rB (N) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

11–14 BP

J F M A M J J A S O N D

Die sehr kleinen Brutvorkommen sind auf zwei Gebiete (Steinfeld/N, Marchfeld/N) beschränkt. Andernorts sehr seltener Durchzügler.

Figure 86. 

Triel (Burhinus oedicnemus oedicnemus), Marchfeld/N, 26.5.2020 (R. Praschak).

Familie Haematopodidae

Gattung Haematopus Linnaeus, 1758

Haematopus ostralegus Linnaeus, 1758

Austernfischer | Eurasian Oystercatcher

Haematopus ostralegus ostralegus Linnaeus, 1758

Haematopus ostralegus longipes Buturlin, 1910

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler, meist einzeln (bis zu 7 Ind.). Die subspezifische Zuordnung von Durchzüglern ist nicht vollständig geklärt. Für die räumliche Trennung der ssp. ostralegus und longipes existieren unterschiedliche Annahmen (van de Pol et al. 2014; Rusticali et al. 2002). Ringfunde und Ortungen von besenderten Vögeln belegen den Durchzug aus der polnischen Binnenland-Population an der Weichsel (Spina et al. 2022), die im Grenzbereich der Unterarten liegt bzw. der Nominatform zugeordnet wird (Hockey et al. 2020). Durchzügler im Seewinkel/B werden überwiegend der östl. ssp. longipes zugerechnet (J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 87. 

Austernfischer (Haematopus ostralegus), Podersdorf/B, 16.8.2014 (L. Khil).

Familie Recurvirostridae

Gattung Himantopus Brisson, 1760

Himantopus himantopus (Linnaeus, 1758)

Stelzenläufer | Black-winged Stilt

rB (B, N, O) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

60–210 BP

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßige Brutvorkommen auf den Seewinkel/B sowie den landseitigen Teil des Neusiedler Sees/B beschränkt. In anderen Landesteilen Einzelbruten an den Innstauseen/O und in den Marchauen/N. Im Seewinkel/B seit 2018 regelmäßige Überwinterungen in kleiner Zahl (Khil in Vorb.), abseits seltener Durchzügler.

Figure 88. 

Stelzenläufer (Himantopus himantopus), Frauenkirchen/B, 28.4.2022 (L. Khil).

Gattung Recurvirostra Linnaeus, 1758

Recurvirostra avosetta Linnaeus, 1758

Säbelschnäbler | Pied Avocet

rB (B) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

60–190 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvorkommen sind auf die Lacken und Weidegebiete des Seewinkels/B beschränkt. Neuerdings hier auch Bruten in trocken gefallenen Teilen des Schilfgürtels. Abseits des Neusiedler See-Gebiets unregelmäßiger Durchzügler.

Figure 89. 

Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta), Illmitz/B, 4.6.2011 (L. Khil).

Familie Charadriidae

Gattung Vanellus Brisson, 1760

Vanellus vanellus (Linnaeus, 1758)

Kiebitz | Northern Lapwing

rB (B, K, N, O, S, St, V, W) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

3.800–6.900 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel offener Agrarlandschaften im Norden und Osten, nach sehr starken Rückgängen nur mehr lokal im Südosten und Süden. Innerhalb der Alpen an einzelnen Brutplätzen in V, K, S und St bis ca. 900 m. Häufiger Durchzügler und seltener Wintergast.

Figure 90. 

Kiebitz (Vanellus vanellus), St. Andrä am Zicksee/B, 24.5.2015 (L. Khil).

Vanellus gregarius (Pallas, 1771)

Steppenkiebitz | Sociable Lapwing

[Chettusia gregaria Pallas, 1771]

uG | A

B, K, N, O, St, V

Sehr seltener Gast, meist in Gesellschaft von durchziehenden Kiebitzen. Fast drei Viertel der bisher 21 Nachweise entfallen auf den Zeitraum März bis Mai, die übrigen auf die Monate September bis November (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 91. 

Steppenkiebitz (Vanellus gregarius), Bernhardsthal/N, 8.4.2006 (L. Khil).

Vanellus leucurus (Lichtenstein, MHC, 1823)

Weißschwanzkiebitz | White-tailed Lapwing

[Chettusia leucura Lichtenstein, MHC, 1823]

Ae | A

B, N, O, V

Fünf Nachweise, davon vier im Frühjahr:

  • 7.–8.8.1968 Rheindelta/V, 1 ad. (Stelzer 1968)
  • 29.3.–9.5.1975 Hölle bei Illmitz/B, 1 ad. (Triebl 1975)
  • 12.–18.5.2001 Innstausee Obernberg/O, 1 ad. (Ranner und Khil 2009)
  • 9.5.2022 Leutzmannsdorf St. Georgen am Ybbsfelde/N, 1 ad. (https://birdlife-afk.at)
  • 17.–20.5.2023 Völkermarkter Stausee bei Brenndorf/K, 1 ad. (https://birdlife-afk.at)
Figure 92. 

Weißschwanzkiebitz (Vanellus leucurus), Brenndorf/K, 19.5.2023 (C. Kerschbaum).

Gattung Pluvialis Brisson, 1760

Pluvialis apricaria (Linnaeus, 1758)

Goldregenpfeifer | European Golden Plover

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler, insbesondere auf Wiesen, Weiden und Äckern im Flachland. Am ausgeprägten Frühlings-Durchzug im Februar und März können Trupps im Norden und Osten 500–1.000 Ind. umfassen, im Herbst selten > 100 Ind.

Figure 93. 

Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) mit Kiebitzen (unten), Apetlon/B, 8.3.2014 (L. Khil).

Pluvialis fulva (Gmelin, JF, 1789)

Pazifischer Goldregenpfeifer (Tundra-Goldregenpfeifer) | Pacific Golden Plover

Ae | A

B

Ausnahmeerscheinung aus Nordsibirien, sieben Nachweise:

Figure 94. 

Pazifischer Goldregenpfeifer (Pluvialis fulva), Apetlon/B, 20.5.2017 (L. Khil).

Pluvialis dominica (Müller, PLS, 1776)

Amerikanischer Goldregenpfeifer (Prärie-Goldregenpfeifer) | American Golden Plover

Ae | A

B, N, O

Ausnahmeerscheinung aus Nordamerika, drei Nachweise:

  • 8.–9.10.2015 Bernhardsthaler Ebene bei Hohenau a. d. March/N, 1 ad. (Katzinger 2017; Albegger und Brader 2018)
  • 17.–19.4.2023 Baumgartenberg/O, 1 Ind. (https://birdlife-afk.at)
  • 29.9.2023 Graurinderkoppel Apetlon/B, 1 1. KJ (https://birdlife-afk.at)
Figure 95. 

Amerikanischer Goldregenpfeifer (Pluvialis dominica), Bernhardsthaler Ebene/N, 9.10.2015 (W. Trimmel).

Pluvialis squatarola (Linnaeus, 1758)

Kiebitzregenpfeifer | Grey Plover

Pluvialis squatarola squatarola (Linnaeus, 1758)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler mit stärker ausgeprägtem Auftreten im Herbst. Größte Ansammlungen im Seewinkel (bis zu 100 Ind.). Vereinzelt Überwinterungsversuche.

Figure 96. 

Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola squatarola), Illmitz/B, 8.10.2023 (L. Khil).

Gattung Charadrius Linnaeus, 1758

Charadrius hiaticula Linnaeus, 1758

Sandregenpfeifer | Common Ringed Plover

Charadrius hiaticula hiaticula Linnaeus, 1758

Charadrius hiaticula tundrae (Lowe, 1915)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler im Frühling und Herbst, besonders in größeren Feuchtgebieten. Maximale Ansammlungen im Seewinkel > 100 Ind. Die Unterscheidung der beiden auftretenden Unterarten im Feld ist schwierig, die Höhepunkte des Durchzugs liegen aber unterschiedlich (hiaticula früher als tundrae; J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 97. 

Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula), Illmitz/B, 12.8.2015 (L. Khil).

Charadrius dubius Scopoli, 1786

Flussregenpfeifer | Little Ringed Plover

Charadrius dubius curonicus Gmelin, JF, 1789

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | VU

430–630 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel in ganz Österreich, vorwiegend außerhalb der Alpen. Brutplätze überwiegend in Sekundärstandorten (Schottergruben), inneralpin noch in größerer Zahl auch an natürlichen Standorten (Schotterbänke in Flüssen) bis ca. 900 m. Eine größere Population an natürlichen Stillgewässern gibt es nur im Seewinkel/B. Häufiger Durchzügler.

Figure 98. 

Flussregenpfeifer (Charadrius dubius curonicus), Frauenkirchen/B, 24.6.2018 (L. Khil).

Charadrius alexandrinus Linnaeus, 1758

Seeregenpfeifer | Kentish Plover

Charadrius alexandrinus alexandrinus Linnaeus, 1758

rB (B) | A | EN

B, K, N, O, St, V

5–27 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvorkommen beschränken sich auf die Lacken und Weidegebiete des Seewinkels/B, Bestand in den letzten zehn Jahren stark rückläufig (N. Filek, unpubl. Daten); abseits des Brutgebiets sehr seltener Durchzügler.

Figure 99. 

Seeregenpfeifer (Charadrius alexandrinus alexandrinus), Apetlon/B, 25.3.2013 (L. Khil).

Charadrius leschenaultii (Lesson, RP, 1826)

Wüstenregenpfeifer | Greater Sand Plover

Charadrius leschenaultii columbinus Wagler, 1829

Ae | A

B, V

Vier Nachweise, die wahrscheinlich dieser Unterart zugeordnet werden können. Am dritten und vierten Nachweis war wohl nur ein Individuum beteiligt:

  • 17.9.1964 Bregenzerach-Mündung/V, 1 ad. (Jacoby et al. 1970; Ranner und Khil 2009; dieser Vogel wurde bei Glutz von Blotzheim und Bauer 1975 fälschlich als Mongolenregenpfeifer Charadrius mongolus geführt)
  • 13.6.1979 Ochsenbrunnlacke Apetlon/B, 1 ad. ♂ (Grüll 1981)
  • 28.4.2016 Lettengrube Illmitz/B und 29.–30.4.2016 Podersdorfer Pferdekoppel/B, 1 ad. ♂ (Albegger und Brader 2018; Mitterbacher 2018)
  • 21.6.2016 Lettengrube Illmitz/B und 26.–28.6.2016 Przewalskipferdekoppel Illmitz/B, 1 ad. ♂ (Albegger und Brader 2018)
Figure 100. 

Wüstenregenpfeifer (Charadrius leschenaultii cf. columbinus), Illmitz/B, 21.6.2016 (R. Haberl).

Charadrius morinellus Linnaeus, 1758

Mornellregenpfeifer (Mornell) | Eurasian Dotterel

[Eudromias morinellus (Linnaeus, 1758)]

rB (K, S, St, T) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V

7–12 ♂

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Brutvogel in flachem oder leicht geneigtem, steinigem Gelände und lückigen, kurzrasigen alpinen Matten auf langgezogenen Bergrücken und Plateaus der Zentralalpen (E. Albegger in Albegger et al. 2015). Rastende Durchzügler sind einerseits in ähnlich strukturiertem alpinem Gelände, andererseits auch auf weitläufigen, offenen Ackerflächen und niedrig bewachsenen Wiesen, Weiden und Brachflächen in den Tieflagen anzutreffen (Albegger 2016; Katzinger 2019b).

Figure 101. 

Mornellregenpfeifer (Charadrius morinellus), Mönichwald/St, 7.9.2011 (L. Khil).

Familie Scolopacidae

Gattung Numenius Brisson, 1760

Numenius phaeopus (Linnaeus, 1758)

Regenbrachvogel | Eurasian Whimbrel

Numenius phaeopus phaeopus (Linnaeus, 1758)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler, v. a. an größeren Gewässern und in Wiesengebieten. Maximale Ansammlungen im Frühjahr mit 60–70 Ind. im Seewinkel/B.

Figure 102. 

Regenbrachvogel (Numenius phaeopus phaeopus), Kirchdorf am Inn/O, 10.2.2021 (T. Pumberger).

Numenius phaeopus alboaxillaris Lowe, 1921

„Steppen-Regenbrachvogel” | „Steppe Whimbrel”

Ae | A

B

Ein Nachweis:

  • 22.–23.4.2017 Lange Lacke Apetlon/B, 1 ad. (Albegger und Brader 2018; Laber und Allport 2019)

Numenius tenuirostris Vieillot, 1817

Dünnschnabel-Brachvogel | Slender-billed Curlew

Ae | A

B, T, V

Neben einer vagen Angabe aus dem 18. Jahrhundert für den Osten Österreichs (Kramer 1756; Feldner 2012) liegen sechs bis acht ausreichend dokumentierte Nachweise dieser wahrscheinlich bereits weltweit ausgestorbenen Art vor:

  • vor 1876 Hanság/B, 1 Ind. erlegt (von Pelzeln 1877a) – der Nachweis wird von Glutz von Blotzheim et al. (1977) Österreich zugerechnet (vgl. auch Beretzk et al. 1959, wo er nicht angeführt wird), tatsächlich ist aber unklar, ob der Vogel aus Ungarn oder dem heutigen Burgenland stammt.
  • 4.4.1865 Lustenau/V, 1 Ind. erlegt (Glutz von Blotzheim et al. 1977). Der Beleg zu diesem Nachweis wurde entweder aus der Sammlung ausgeschieden oder umbestimmt (M. Geiger/Naturmuseum St. Gallen, pers. Mitt.).
  • (Ende) Jänner 1896 aus dem Gebiet des Wipptales/T, 1 Ind. gesammelt (von Tschusi zu Schmidhoffen 1896a, b; Ammann und Hastaba 1998)
  • 1.11.1953 St. Andrä am Zicksee/B, 2 Ind. (Bauer und Freundl 1955a)
  • 22.12.1960 St. Andräer Zicksee/B, 1 Ind. (Leisler 1962a)
  • 4.9.1967 Lange Lacke Apetlon/B, 1 Ind. (Glutz von Blotzheim et al. 1977)
  • 10.–14.10.1980 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)
  • 16.9.1985 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)

Weitere bei Glutz von Blotzheim et al. (1977) angeführte Beobachtungen sind nicht ausreichend dokumentiert und können nach heutigen Maßstäben nicht als Nachweise betrachtet werden (Albegger und Khil 2016). Das betrifft auch eine nachträglich vom Beobachter selbst als unsicher eingestufte Sichtung im Rheindelta/V am 22.10.1960 (Willi 1961a; Jacoby et al. 1970; Glutz von Blotzheim et al. 1977).

Figure 103. 

Dünnschnabel-Brachvogel (Numenius tenuirostris), Stopfpräparat (TLM 674, Naturwiss. Sammlung, Aves) des 1896 in T gesammelten Ind. (L. Khil).

Numenius arquata (Linnaeus, 1758)

Großer Brachvogel (Brachvogel) | Eurasian Curlew

Numenius arquata arquata (Linnaeus, 1758)

rB (B, N, O, S, V) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

150–170 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokal verbreiteter Brutvogel in größeren Niedermoorgebieten und neuerdings auch in ausgedehnten Grasflächen auf Flughäfen und Flugfeldern. Größte Brutvorkommen im Nordburgenland, O und S, in V und N nach sehr starkem Rückgang nur mehr einzelne bis wenige Paare. Außerbrutzeitlich besonders große Ansammlungen von mehreren 100 Ind. im Seewinkel/B, am Unteren Inn/O und im Rheindelta/V (hier z. T. > 1.000 Ind.).

Figure 104. 

Großer Brachvogel (Numenius arquata arquata), Illmitz/B, 13.5.2020 (L. Khil).

Gattung Limosa Brisson, 1760

Limosa lapponica (Linnaeus, 1758)

Pfuhlschnepfe | Bar-tailed Godwit

Limosa lapponica lapponica (Linnaeus, 1758)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler mit deutlich stärkerem Auftreten durch Jungvögel im Herbst. Regelmäßig am Bodensee/V, Unteren Inn/O und im Neusiedler See-Gebiet/B. In der Regel einzeln oder in kleinen Gruppen bis 4 Ind., ausnahmsweise größere Trupps.

Figure 105. 

Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica lapponica), Hard/V, 10.9.2005 (L. Khil).

Limosa limosa (Linnaeus, 1758)

Uferschnepfe | Black-tailed Godwit

Limosa limosa islandica Brehm, CL, 1831

„Isländische Uferschnepfe” | „Icelandic Black-tailed Godwit”

Ae | A

O, V

Zwei Nachweise:

  • 22.–30.4.2017 Innstau Obernberg/O, 1 ad. ♂ (Albegger und Brader 2018; Marchner 2019)
  • 30.3.–15.4.2019 Fußacher Bucht/V, 1–2 ad. ♂ (https://birdlife-afk.at)
Figure 106. 

„Isländische Uferschnepfe” (Limosa limosa islandica) mit Krickente, Kirchdorf am Inn/O, 24.4.2017 (T. Pumberger).

Limosa limosa limosa (Linnaeus, 1758)

rB (B) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

40–60 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvorkommen nach starken Bestands- und Arealverlusten in den letzten Jahrzehnten auf den Seewinkel/B und die Leithaniederung/B (hier nur mehr einzelne Paare) beschränkt. Abseits des Neusiedler See-Gebiets seltener Durchzügler.

Figure 107. 

Uferschnepfen (Limosa limosa limosa), Apetlon/B, 25.3.2013 (L. Khil).

Gattung Arenaria Brisson, 1760

Arenaria interpres (Linnaeus, 1758)

Steinwälzer | Ruddy Turnstone

Arenaria interpres interpres (Linnaeus, 1758)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler im Frühling und Herbst in den Niederungen, insbesondere an großen Gewässern. Meist einzeln oder in kleinen Trupps, max. bis 14 Ind.

Figure 108. 

Steinwälzer (Arenaria interpres interpres), St. Andrä am Zicksee/B, 6.5.2020 (L. Khil).

Gattung Calidris Merrem, 1804

Calidris canutus (Linnaeus, 1758)

Knutt | Red Knot

Calidris canutus canutus (Linnaeus, 1758)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler, wobei das Auftreten von Jungvögeln am Wegzug dominiert. Altvögel werden wesentlich seltener festgestellt. In der Regel einzeln oder in kleinen Gruppen bis 7 Ind. Die Zuordnung der durch Österreich ziehenden Knutts zur in Sibirien brütenden Nominatform erscheint plausibel, ist aber nicht vollständig gesichert (J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 109. 

Knutts (Calidris canutus canutus), Illmitz/B, 2.9.2015 (L. Khil).

Calidris pugnax (Linnaeus, 1758)

Kampfläufer | Ruff

[Philomachus pugnax Linnaeus, 1758]

Dz/eB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler im Frühling und Sommer. Der Seewinkel/B stellt ein überregional wichtiges Rastgebiet dar, in dem je nach Wasserstand stark schwankende Tagesmaxima bis zu 7.000 Ind. festgestellt wurden. Dort bis Mitte des 20. Jahrhunderts auch als Brutvogel nachgewiesen (J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 110. 

Kampfläufer (Calidris pugnax), Frauenkirchen/B, 28.4.2022 (L. Khil).

Calidris falcinellus (Pontoppidan, 1763)

Sumpfläufer | Broad-billed Sandpiper

[Limicola falcinellus Pontoppidan, 1763]

Calidris falcinellus falcinellus (Pontoppidan, 1763)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, V

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler im Frühling und Spätsommer. In der Regel einzeln, nur im Seewinkel/B regelmäßig auch in kleinen Trupps, ausnahmsweise mehr als 20 Ind.

Figure 111. 

Sumpfläufer (Calidris falcinellus falcinellus), St. Andrä am Zicksee/B, 30.5.2020 (L. Khil).

Calidris acuminata (Horsfield, 1821)

Spitzschwanz-Strandläufer | Sharp-tailed Sandpiper

Ae | A0

V

Ausnahmeerscheinung aus Nordsibirien, ein Nachweis:

  • 6.–8.8.1983 Rheindelta/V, 1 Ind. (Willi 1983; Ranner et al. 1995; Albegger und Laber 2016)

Calidris ferruginea (Pontoppidan, 1763)

Sichelstrandläufer | Curlew Sandpiper

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Durchzügler in kleiner Zahl, häufiger in Form von Jungvögeln am Wegzug. In der Regel einzeln oder in kleinen Trupps, im Spätsommer im Seewinkel/B ausnahmsweise Ansammlungen mit 50–100 Ind. (Dvorak et al. 2020).

Figure 112. 

Sichelstrandläufer (Calidris ferruginea) mit Alpenstrandläufer (links), St. Andrä am Zicksee/B, 6.5.2020 (L. Khil).

Calidris temminckii (Leisler, 1812)

Temminckstrandläufer | Temminck’s Stint

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Durchzügler mit stärkerem Auftreten am Heim- als am Wegzug. Truppgrößen übersteigen selten 10 Ind., im Seewinkel/B ausnahmsweise Tagesmaxima bis 100 Ind. (Dvorak et al. 2020).

Figure 113. 

Temminckstrandläufer (Calidris temminckii), Apetlon/B, 14.9.2007 (L. Khil).

Calidris alba (Pallas, 1764)

Sanderling | Sanderling

Calidris alba alba (Pallas, 1764)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler mit stärkerem Auftreten am Wegzug. Regelmäßig in großen Feuchtgebieten wie Seewinkel/B, Unterer Inn/O oder Rheindelta/V. Dort auch in Trupps von rund 10 Ind., im Seewinkel ausnahmsweise 26 Ind.

Figure 114. 

Sanderling (Calidris alba alba), Illmitz/B, 17.9.2015 (L. Khil).

Calidris alpina (Linnaeus, 1758)

Alpenstrandläufer | Dunlin

Calidris alpina alpina (Linnaeus, 1758)

Calidris alpina centralis (Buturlin, 1932)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler und insgesamt häufigster Strandläufer, im Seewinkel/B mit Tagesmaxima über 1.000 Ind. Phänologie und Maße legen das überwiegende Auftreten der ssp. alpina sowie in geringerem Ausmaß der ssp. centralis nahe (Dvorak et al. 2020; J. Laber in Dvorak et al. 2024). Ein Auftreten der ssp. schinzii (Brehm, CL & Schilling, 1822) erscheint plausibel, wurde bislang aber nicht belegt (Thorup et al. 2009; Spina et al. 2022).

Figure 115. 

Alpenstrandläufer (Calidris alpina), Hard/V, 5.9.2005 (L. Khil).

Calidris maritima (Brünnich, 1764)

Meerstrandläufer | Purple Sandpiper

Ae | A

B, V, W

Vier Nachweise dieser nachbrutzeitlich fast ausschließlich an Stein- und Felsküsten lebenden Art:

  • Im NHMW befindet sich ein Balg eines diesjährigen ♂ aus dem 19. Jahrhundert, das vermutlich ident mit einem von A. Jukovits im Jahr 1857 erwähnten Vogel aus der Umgebung von Apetlon ist (Kornhuber 1857; von Pelzeln 1877a; Bauer 1954; Glutz von Blotzheim et al. 1975; Ranner 2023)
  • 28.1.1956 Wasserpark/W, 1 Ind. (Billek 1958)
  • 3.11.1995 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner 2002)
  • 15.–17.10.2021 St. Andräer Zicksee/B, 1 1. KJ (https://birdlife-afk.at, Ranner 2023)

Weitere bei Billek (1958) und Glutz von Blotzheim et al. (1975) angeführte Beobachtungen sind nicht ausreichend dokumentiert und können nach heutigen Maßstäben nicht als Nachweise betrachtet werden (Ranner und Khil 2009, https://birdlife-afk.at).

Figure 116. 

Meerstrandläufer (Calidris maritima), St. Andrä am Zicksee/B, 16.10.2021 (L. Khil).

Calidris bairdii (Coues, 1861)

Bairdstrandläufer | Baird’s Sandpiper

Ae | A

B, O, V

Zehn Nachweise, davon sechs aus dem Seewinkel/B. Neun Nachweise stammen aus den Monaten September und Oktober, einer aus dem Mai:

  • 11.–16.10.1988 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995; Albegger und Laber 2016)
  • 26.9.–1.10.1999 Rheindelta/V, 1 1. KJ (Ranner 2003)
  • 24.10.1999 Illmitzer Zicksee/B, 1 1. KJ (Ranner 2003)
  • 17.–18.9.2002 Oberstinker Illmitz/B, 1 1. KJ (Ranner und Khil 2009)
  • 27.9. und 1.–9.10.2003 Rheindelta/V, 1 1. KJ (Ranner und Khil 2009)
  • 23.–26.5.2009 Warmblutkoppel Illmitz/B, 1 ad. (Laber 2011b; Ranner und Khil 2011)
  • 13.9.2009 Lange Lacke Apetlon/B, 1 1. KJ (Ranner und Khil 2011)
  • 13.–17.9.2013 Lindenlach Hörsching/O, 1 1. KJ (Albegger und Khil 2016)
  • 4.–11.9.2015 Graurinderkoppel Apetlon/B, 1 1. KJ (Albegger und Brader 2018)
  • 3.9.2017 Graurinderkoppel Apetlon/B, 1 1. KJ (Albegger und Brader 2018)
Figure 117. 

Bairdstrandläufer (Calidris bairdii), Hard/V, 27.9.2003 (L. Khil).

Calidris minuta (Leisler, 1812)

Zwergstrandläufer | Little Stint

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler mit stärkerem Auftreten durch Jungvögel im Herbst. Truppgrößen in der Regel bis ca. 20 Ind., im Seewinkel ausnahmsweise 121 Ind.

Figure 118. 

Zwergstrandläufer (Calidris minuta), Apetlon/B, 13.9.2007 (L. Khil).

Calidris fuscicollis (Vieillot, 1819)

Weißbürzel-Strandläufer | White-rumped Sandpiper

Ae | A

B, O, V

Zwölf Nachweise, davon sieben aus dem Seewinkel/B, vier aus dem Rheindelta/V und einer vom Unteren Inn/O. Vier entfallen auf den Frühjahrszug (Ende April bis Ende Mai) und acht auf den Herbstzug von Mitte Juli bis Ende Oktober mit Schwerpunkt im Oktober (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 119. 

Weißbürzel-Strandläufer (Calidris fuscicollis), Hard/V, 16.10.2006 (A. Täschler).

Calidris subruficollis (Vieillot, 1819)

Grasläufer | Buff-breasted Sandpiper

[Tryngites subruficollis Vieillot, 1819]

uG | A

B, V

20 Nachweise, wobei die ersten zehn Nachweise alle aus dem Rheindelta/V stammen, danach folgten zehn Nachweise aus dem Seewinkel/B. Je zwei stammen aus dem April und aus dem Mai, die übrigen vom Herbstzug Ende August bis Mitte Oktober (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 120. 

Grasläufer (Calidris subruficollis) mit Kampfläufer (unten), St. Andrä am Zicksee/B, 19.4.2021 (L. Khil).

Calidris melanotos (Vieillot, 1819)

Graubrust-Strandläufer | Pectoral Sandpiper

Dz | A

B, K, N, O, St, V

Sehr seltener, aber nahezu jährlicher Durchzügler. Die meisten Nachweise stammen aktuell aus dem Seewinkel/B. Während die Beobachtungshäufigkeit in O und N zunimmt, wird die Art aus dem Rheindelta/V, von wo bis zu den 1990er Jahren die meisten Nachweise vorlagen, weniger oft gemeldet. In den übrigen Landesteilen Ausnahmeerscheinung (Laber 2013, https://birdlife-afk.at).

Figure 121. 

Graubrust-Strandläufer (Calidris melanotos) mit Bachstelze (vorne), Illmitz/B, 12.9.2011 (L. Khil).

Calidris pusilla (Linnaeus, 1766)

Sandstrandläufer | Semipalmated Sandpiper

Ae | A

B

Ein Nachweis dieser im Norden Nordamerikas und im äußersten Nordosten Sibiriens brütenden Art:

  • 15.–17.9.2013 Illmitzer Zicksee/B, 1 1. KJ (Laber 2015; Albegger und Khil 2016)
Figure 122. 

Sandstrandläufer (Calidris pusilla), Illmitz/B, 15.9.2013 (W. Trimmel).

Gattung Scolopax Linnaeus, 1758

Scolopax rusticola Linnaeus, 1758

Waldschnepfe | Eurasian Woodcock

rB (B, K, N, O, S, St, T, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

4.000–10.000 ♂

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel in Wäldern der montanen und subalpinen Zone der Nordalpen und der Böhmische Masse, nur stellenweise auch in größeren Waldgebieten im Innviertel/O und Weinviertel/N, sowie zerstreute Einzelvorkommen in den Zentral- und Südalpen und in den Niederungen und im Hügelland des Ostens. Höchste Balzplätze zwischen 1.600 und 1.750 m.

Figure 123. 

Waldschnepfe (Scolopax rusticola), Ramsau bei Hainfeld/N, 30.10.2022 (S. Schnierer).

Gattung Lymnocryptes Boie, F, 1826

Lymnocryptes minimus (Brünnich, 1764)

Zwergschnepfe | Jack Snipe

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Selten festgestellter Durchzügler und Wintergast. Meist einzeln oder in kleinen Gruppen, in großen Wiesengebieten (z. B. Rheintal/V, Seewinkel/B) auch Ansammlungen > 10 Ind.

Figure 124. 

Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus), Frauenkirchen/B, 16.11.2023 (L. Khil).

Gattung Gallinago Brisson, 1760

Gallinago media (Latham, 1787)

Doppelschnepfe | Great Snipe

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger, wenn auch aufgrund der versteckten Lebensweise vielfach übersehener Durchzügler in frischen bis feuchten Wiesengebieten. Schwerpunkt des Auftretens am Frühjahrszug, der meist von der zweiten April- bis zur dritten Maidekade seinen Höhepunkt erreicht. Die meisten Meldungen stammen aus dem Nordburgenland (Laber 2003; Berg et al. 2011).

Figure 125. 

Doppelschnepfe (Gallinago media), Heiligenkreuz im Lafnitztal/B, 8.9.2011 (L. Khil).

Gallinago gallinago (Linnaeus, 1758)

Bekassine | Common Snipe

Gallinago gallinago gallinago (Linnaeus, 1758)

rB (B, N, O, S, V) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

30–60 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokal verbreiteter Brutvogel mit weniger als zehn regelmäßig besetzten Brutgebieten im Voralpenland in O und S sowie im Rheintal/V und unregelmäßig, nur bei hohen Wasserständen besetzten Vorkommen in N und im nördl. B. Mäßig häufiger bis häufiger Durchzügler.

Figure 126. 

Bekassine (Gallinago gallinago gallinago), Frauenkirchen/B, 2.9.2020 (L. Khil).

Gattung Xenus Kaup, 1829

Xenus cinereus (Güldenstädt, 1775)

Terekwasserläufer | Terek Sandpiper

uG | A

B, N, O, V

Sehr seltener Zuggast, die meisten Nachweise stammen aus dem Seewinkel/B. Überwiegend am Frühjahrszug in der zweiten Mai-Hälfte festgestellt, der schwächer ausgeprägte Herbstzug verteilt sich über den Zeitraum von Anfang Juli bis Ende September (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 127. 

Terekwasserläufer (Xenus cinereus) mit Kiebitz (vorne), Illmitz/B, 11.8.2016 (L. Khil).

Gattung Phalaropus Brisson, 1760

Phalaropus lobatus (Linnaeus, 1758)

Odinshühnchen | Red-necked Phalarope

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Durchzügler, vorwiegend Jungvögel am Wegzug. Fast ausschließlich einzeln, selten in Gruppen bis 4 Ind.

Figure 128. 

Odinshühnchen (Phalaropus lobatus), St. Andrä am Zicksee/B, 2.9.2021 (T. Pumberger).

Phalaropus fulicarius (Linnaeus, 1758)

Thorshühnchen | Red Phalarope

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener, nahezu alljährlicher Durchzügler. Schwerpunkt am Herbstzug, v. a. im Oktober und November, vereinzelt auch noch im Hochwinter. In den letzten Jahren zunehmend auch am Frühjahrszug, besonders im Mai, registriert. Die meisten Nachweise entfallen auf das Rheindelta/V und den Seewinkel/B (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 129. 

Thorshühnchen (Phalaropus fulicarius), Ebensee/O, 17.1.2012 (W. Trimmel).

Gattung Actitis Illiger, 1811

Actitis hypoleucos (Linnaeus, 1758)

Flussuferläufer | Common Sandpiper

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

170–230 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokal verbreiteter Brutvogel an naturnahen Flussabschnitten vom Tiefland bis ca. 1.000 m, vereinzelt höher. Größere Brutpopulationen z. B. in T am Lech und im oberen Inntal, an der Gail/K, an der Donau unterhalb von Linz/O und der Traun/O sowie in N an der Donau unterhalb Wiens/N. Häufiger Durchzügler.

Figure 130. 

Flussuferläufer (Actitis hypoleucos), Fehring/St, 23.7.2011 (L. Khil).

Actitis macularius (Linnaeus, 1766)

Drosseluferläufer | Spotted Sandpiper

Ae | A

V

Zwei Nachweise dieser nordamerikanischen Art:

  • 20.–21.10.1990 Rheindelta/V, 1 1. KJ (Helbig et al. 1991; Ranner et al. 1995)
  • 1.–29.11.2005 Rheindelta/V, 1 1. KJ (Juen und Ziegler 2007; Ranner und Khil 2009)
Figure 131. 

Drosseluferläufer (Actitis macularius), Hard/V, 5.11.2005 (L. Khil).

Gattung Tringa Linnaeus, 1758

Tringa ochropus Linnaeus, 1758

Waldwasserläufer | Green Sandpiper

Dz/Wg/uB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1–5 BP

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler und seltener Wintergast. Vereinzelter, vielleicht nicht alljährlicher Brutvogel in N, Brutverdacht auch andernorts.

Figure 132. 

Waldwasserläufer (Tringa ochropus), Fehring/St, 28.7.2007 (L. Khil).

Tringa flavipes (Gmelin, JF, 1789)

Kleiner Gelbschenkel (Gelbschenkel) | Lesser Yellowlegs

Ae | A

B

Zwei Nachweise:

  • 10.5.1997 Mangalica-Schweinekoppel Podersdorf/B, 1 ad. (Ranner 2002)
  • 29.7.2023 Sandeck Illmitz/B, 1 ad. (https://birdlife-afk.at)

Tringa totanus (Linnaeus, 1758)

Rotschenkel | Common Redshank

Tringa totanus totanus (Linnaeus, 1758)

rB (B, N) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

40–210 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvorkommen sind auf größere Feuchtwiesengebiete im pannonischen Osten (Neusiedler See-Gebiet/B, Leithaniederung/B, Hanság/B, March-Thaya-Auen/N) beschränkt, unregelmäßig bei höherem Wasserstand, vereinzelt auch andernorts. Als Durchzügler in anderen Landesteilen mäßig häufig bis selten, vereinzelt Winternachweise. Abseits der Brutgebiete meist einzeln oder in Trupps < 10 Ind.

Figure 133. 

Rotschenkel (Tringa totanus totanus), Apetlon/B, 18.4.2020 (L. Khil).

Tringa stagnatilis (Bechstein, 1803)

Teichwasserläufer | Marsh Sandpiper

Dz/aB | A

B, K, N, O, S, St, V

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler mit regelmäßigem Auftreten im Seewinkel/B und in kleinerer Zahl am Unteren Inn/O. Einzeln oder in kleinen Gruppen, selten mehr als 5 Ind. Ein Brutnachweis im Seewinkel aus dem Jahr 1914 (Schenk 1931/34).

Figure 134. 

Teichwasserläufer (Tringa stagnatilis), Apetlon/B, 22.4.2017 (L. Khil).

Tringa glareola Linnaeus, 1758

Bruchwasserläufer | Spotted Sandpiper

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler mit besonders starkem Auftreten im Frühling. Im Seewinkel/B Tagesmaxima bis 1.700 Ind. (J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 135. 

Bruchwasserläufer (Tringa glareola), Frauenkirchen/B, 20.4.2022 (L. Khil).

Tringa erythropus (Pallas, 1764)

Dunkler Wasserläufer (Dunkelwasserläufer) | Spotted Redshank

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler in großen Feuchtgebieten. Besonders zahlreich im Seewinkel/B, wo im Spätsommer Tagesmaxima bis zu 700 mausernder Altvögel festgestellt wurden (J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 136. 

Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus), Apetlon/B, 2.5.2008 (L. Khil).

Tringa nebularia (Gunnerus, 1767)

Grünschenkel | Common Greenshank

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler, der in der Regel in kleinen Trupps bis 10 Ind. und nur selten in größeren Ansammlungen auftritt.

Figure 137. 

Grünschenkel (Tringa nebularia), Frauenkirchen/B, 2.9.2020 (L. Khil).

Familie Glareolidae

Gattung Cursorius Latham, 1790

Cursorius cursor (Latham, 1787)

Rennvogel | Cream-colored Courser

Cursorius cursor cursor (Latham 1787)

Ae | A

V

Zwei Nachweise:

  • 11.10.1899 Lustenau/V, 1 1. KJ ♀ erlegt (Beleg im Naturmuseum St. Gallen/CH; Zollikofer 1900; Glutz et al. 1977; Albegger 2022c)
  • 25.9.1991 Rheindelta/V, 1 ad. (Laber und Ranner 1997)
Figure 138. 

Rennvogel (Cursorius cursor), Stopfpräparat (NMSG V 1067) des am 10.10.1899 bei Lustenau/V erlegten Weibchens (Naturmuseum St. Gallen).

Gattung Glareola Brisson, 1760

Glareola pratincola (Linnaeus, 1766)

Rotflügel-Brachschwalbe | Collared Pratincole

Glareola pratincola pratincola (Linnaeus, 1766)

uG | A

B, K, N, O, St, V

Nicht alljährlicher Gast mit Schwerpunkt im Mai, seltener in der zweiten April- und ersten Junihälfte. Am Herbstzug deutlich spärlicher von August bis Anfang Oktober. Die meisten Feststellungen wurden im Seewinkel/B erbracht (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c; A. Ranner in Dvorak et al. 2024). Von Tschusi zu Schmidhoffen (1916) führt in seiner „Übersicht der Vögel Oberösterreichs und Salzburgs” einen Beleg im Haus der Natur ohne Fundortangabe an. Von den aktuell dort vorhandenen Präparaten kann diesem keines zugeordnet werden (J. Pöhacker, pers. Mitt.), so dass sich daraus gegenwärtig jedenfalls kein Nachweis für S ableiten lässt.

Figure 139. 

Rotflügel-Brachschwalbe (Glareola pratincola pratincola), Großwilfersdorf/St, 11.6.2006 (O. Samwald).

Glareola nordmanni Fischer von Waldheim, 1842

Schwarzflügel-Brachschwalbe | Black-winged Pratincole

Ae | A

B, N, O

Zehn Nachweise:

  • 14.–27.9.1967 Innstausee Frauenstein/O, 1 ad. (Erlinger und Reichholf 1969)
  • 3.7.1977 Lange Lacke Apetlon/B, 1 Ind. (ev. schon am 25.6.1977 anwesend; Archiv BirdLife Österreich)
  • 30.7.1982 Illmitzer Zicksee/B, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)
  • 29.5.1994 Apetlon/B, 1 ad. (Laber und Ranner 1997)
  • 8.8.1998 Lange Lacke Apetlon/B, 2 ad. (Ranner 2002)
  • 22.–23.8.2011 Wasserstätten Illmitz/B, 2 1. KJ (Lindinger 2013; Khil und Albegger 2014)
  • 1.–3.11.2015 Pframa/N, 1 1. KJ (Albegger und Brader 2018)
  • 7.–8.8.2017 Graurinderkoppel Apetlon/B, 1 Ind. (Albegger und Brader 2018)
  • 30.–31.8.2017 Graurinderkoppel Apetlon und Wasserstätten Illmitz/B, 1 Ind. (Albegger und Brader 2018)
  • 4. und 11.–13.9.2022 Graurinderkoppel Apetlon/B, 1 ad. (https://birdlife-afk.at)
Figure 140. 

Schwarzflügel-Brachschwalbe (Glareola nordmanni) mit Star und Kiebitz, Pframa/N, 2.11.2015 (L. Khil).

Familie Laridae

Gattung Rissa Stephens, 1826

Rissa tridactyla (Linnaeus, 1758)

Dreizehenmöwe | Black-legged Kittiwake

Rissa tridactyla tridactyla (Linnaeus, 1758)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Nahezu alljährlicher Gast, einerseits am Durchzug, andererseits nach dem Durchgang herbstlicher oder winterlicher Sturmfronten, mit Schwerpunkt zwischen Ende Oktober und Ende November. Der sehr schwache Frühjahrszug gipfelt im April. Die meisten Nachweise betreffen Vögel in ihrem ersten Lebensjahr (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 141. 

Dreizehenmöwe (Rissa tridactyla tridactyla), Kronstorf/O, 25.11.2022 (T. Pumberger).

Gattung Xema Leach, 1819

Xema sabini (Sabine, 1819)

Schwalbenmöwe | Sabine’s Gull

Ae | A

B, N, O, V, W

Neun Nachweise:

  • vor 1878 Melk/N 1 ad. ♂ erlegt (Newald 1878b; Glutz von Blotzheim und Bauer 1982)
  • 2.9.1995 Rheindelta/V, 1 1. KJ (Laber und Ranner 1995)
  • 22.9.–6.10.2008 Innstausee Obernberg/O, 1 ad. (Ranner und Schütz 2009; Ranner und Khil 2011)
  • 9.10.2011 Donaustausee Greifenstein/N, 1 1. KJ (Khil und Albegger 2014)
  • 14.–15.12.2011 Kläranlage Simmering/W, 1 ad. (Khil und Albegger 2014)
  • 24. und 29.8.2012 Seebad Illmitz und Silbersee/Neusiedler See/B, 1 ad. (Albegger und Khil 2016)
  • 17.9.2012 Almsee/O, 1 1. KJ (Albegger und Khil 2016)
  • 29.8.2021 Oberstinker Illmitz/B, 1 ad. (https://birdlife-afk.at)
  • 18.9.2022 Donau bei Freudenau/W, 1 1. KJ (https://birdlife-afk.at)
Figure 142. 

Schwalbenmöwe (Xema sabini) mit Lachmöwen, Simmering/W, 14.12.2011 (L. Khil).

Gattung Chroicocephalus Eyton, 1836

Chroicocephalus genei (Brème, 1839)

Dünnschnabelmöwe | Slender-billed Gull

[Larus genei Brème, 1839]

Ae | A

B, N, St, V

15 Nachweise, bisher ausschließlich im Frühjahr ab April, Schwerpunkt in der zweiten und dritten Maidekade. Gelegentlich verweilten einzelne bis Mitte Juni (https://birdlife-afk.at).

Figure 143. 

Dünnschnabelmöwe (Chroicocephalus genei) mit Lachmöwe, Hard/V, 31.5.2007 (L. Khil).

Chroicocephalus ridibundus (Linnaeus, 1766)

Lachmöwe | Black-headed Gull

[Larus ridibundus Linnaeus, 1766]

rB (B, N, O, S, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

4.000–6.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel mit größeren Brutkolonien im Rheindelta/V, im Neusiedler See-Gebiet/B, im Weidmoos/S und am Unteren Inn/O sowie einer einzelnen Brut im Waldviertel/N. Abseits der Brutgebiete sehr häufiger Durchzügler und Wintergast.

Figure 144. 

Lachmöwe (Chroicocephalus ridibundus), Frauenkirchen/B, 26.3.2019 (L. Khil).

Gattung Hydrocoloeus Kaup, 1829

Hydrocoloeus minutus (Pallas, 1776)

Zwergmöwe | Little Gull

[Larus minutus Pallas, 1776]

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler mit deutlichem Schwerpunkt des Auftretens im Frühling. Größte Ansammlungen mit ca. 100–300 Ind.

Figure 145. 

Zwergmöwe (Hydrocoloeus minutus), Apetlon/B, 15.5.2014 (L. Khil).

Gattung Leucophaeus Bruch, 1855

Leucophaeus pipixcan (Wagler, 1831)

Präriemöwe | Franklin’s Gull

[Larus pipixcan Wagler, 1831]

Ae | A

V

Ein Nachweis:

Figure 146. 

Präriemöwe (Leucophaeus pipixcan) mit Lachmöwen und Kolbenenten, Hard/V, 22.6.2019 (J. Günther).

Gattung Ichthyaetus Kaup, 1829

Ichthyaetus audouinii (Payraudeau, 1826)

Korallenmöwe | Audouin’s Gull

[Larus audouinii Payraudeau, 1826]

Ae | A

T

Ein Nachweis:

Figure 147. 

Korallenmöwe (Ichthyaetus audouinii) mit Mittelmeermöwen (hinten), Kirchbichl/T, 19.4.2022 (M. Marxgut).

Ichthyaetus melanocephalus (Temminck, 1820)

Schwarzkopfmöwe | Mediterranean Gull

[Larus melanocephalus Temminck, 1820]

rB (B, O, S, V) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

20–100 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel mit nur drei regelmäßig besetzten Brutgebieten im Rheindelta/V, im Neusiedler See-Gebiet/B und am Unteren Inn/O sowie unregelmäßigen Bruten im Weidmoos/S. Abseits der Brutgebiete seltener Durchzügler.

Figure 148. 

Schwarzkopfmöwen (Ichthyaetus melanocephalus) mit vier Lachmöwen (rechts), Frauenkirchen/B, 11.4.2013 (L. Khil).

Ichthyaetus ichthyaetus (Pallas, 1773)

Fischmöwe | Pallas’s Gull

[Larus ichthyaetus Pallas, 1773]

Ae | A

B, N, O, St, V, W

Ausnahmeerscheinung an größeren Gewässern von März bis Mitte Mai sowie September bis Anfang Oktober mit einzelnen Nachweisen im Jänner, Juni und August. Fünf der bisher elf Nachweise stammen vom Neusiedler See-Gebiet/B (https://birdlife-afk.at).

Figure 149. 

Fischmöwe (Ichthyaetus ichthyaetus) mit Sturmmöwen, Illmitz/B, 2.4.2014 (L. Khil).

Gattung Larus Linnaeus, 1758

Larus canus Linnaeus, 1758

Sturmmöwe | Common Gull

Larus canus canus Linnaeus, 1758

rB (O, V) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1–5 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Brutvogel am Unteren Inn/O und am Bodensee/V sowie häufiger Durchzügler und Wintergast in allen Bundesländern. Besonders große Ansammlungen im Nordburgenland und südl. Weinviertel, mit bis zu 1.600 Ind. zum Höhepunkt des Durchzugs im Spätwinter.

Einzelne dokumentierte Winterbeobachtungen von Vögeln mit Merkmalen der ssp. heinei, Homeyer, 1853, liegen vor, bislang wurden aber keine Beobachtungen dieses Taxons von der AFK behandelt.

Figure 150. 

Sturmmöwe (Larus canus canus), Bregenz/V, 8.1.2006 (L. Khil).

Larus delawarensis Ord, 1815

Ringschnabelmöwe | Ring-billed Gull

Ae | A

N, V, W

Vier Nachweise von drei Individuen:

  • 7.4.–9.5. und 19.–22.5.1993 Rheindelta/V, 1 ad. (Laber und Ranner 1997)
  • 26.3.–19.5.1994 Rheindelta/V, 1 ad., wohl selber wie 1993 (Laber und Ranner 1997)
  • 30.12.1998 untere Neue Donau/W, 1 1. KJ (Ranner 2002)
  • 11.12.2004 Pöchlarn/N, 1 1. KJ (Ranner und Khil 2009)

Eine ursprünglich anerkannte Beobachtung vom Traunsee/O im Jahr 1994 (Laber und Ranner 1997; Pühringer 1997) wurde nachträglich von der Avifaunistischen Kommission wieder abgelehnt (https://birdlife-afk.at).

Larus marinus Linnaeus, 1758

Mantelmöwe | Great Black-backed Gull

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener aber praktisch jährlicher Herbst-Durchzügler, vor allem von Oktober bis Dezember, sehr spärlich auch im Winter und Frühjahr, nur ausnahmsweise in den Sommermonaten. Die meisten Nachweise stammen vom Rheindelta/V, aus dem Donauraum/N, W und dem Neusiedler See-Gebiet/B (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 151. 

Mantelmöwe (Larus marinus), Großhöflein/B, 1.3.2021 (J. Vratny)

Larus hyperboreus Gunnerus, 1767

Eismöwe | Glaucous Gull

Ae | A

K, N, O, St, T, V, W

Zehn Nachweise, die wahrscheinlich der ssp. hyperboreus, Gunnerus 1767, zuzuordnen sind:

  • 2.1.1884 Ossiacher See/K, 1 ad. ♀ (Keller 1890; Feldner et al. 2008)
  • 3.3.1902 Mur bei Judenburg/St, 1 ad. erlegt (Albegger et al. 2015)
  • 5.3.1902 Drau bei Lavamünd/K, 1 Ind. (Keller 1902; Feldner et al. 2008)
  • 24.3.1905 Bodensee bei Lochau/V (Bau 1907; Schuster et al. 1983)
  • 5.1.–8.2.1958 Wasserpark/W, 1 2. KJ (Kempny 1958; Weissert 1958)
  • 20.1.–24.3.1979 Wörthersee und Drau zwischen Klagenfurt und Villach/K, 1 2. KJ (Wagner 1980; Feldner et al. 2008)
  • 25.–26.2.1979 Rheindelta/V, 1 2. KJ (Suter und von Wicht 1981)
  • 11.–18.1.1981 Innsbruck/T, 1 2. KJ (Landmann und Goller 1983; Ranner et al. 1995)
  • 1.–4.11.2010 Donaustauseen Melk und Greifenstein/N, 1 ad. (Schweighofer 2012; Khil und Albegger 2014)
  • 30.12.2012 Unterach/Attersee/O, 1 ad. (Albegger und Khil 2016)

Zwei Nachweise von Eis- × Silbermöwen-Hybriden: 1.1.1999 Donau bei Albern/W und 8.12.2004 Donaustau Greifenstein/N (Ranner 2003; Ranner und Khil 2009).

Figure 152. 

Eismöwe (Larus hyperboreus) mit Steppen- und Mittelmeermöwen (außen), Unterach/O, 30.12.2012 (W. Trimmel).

Larus glaucoides (Meyer, B, 1822)

Polarmöwe | Iceland Gull

Larus glaucoides glaucoides (Meyer, B, 1822)

Ae | B

N

Ein Nachweis:

  • 16.2.1856 Donau bei Fischamend/N, 1 ad. ♂ erlegt (von Pelzeln 1877a; Glutz von Blotzheim und Bauer 1982)

Larus argentatus Pontoppidan, 1763

Silbermöwe | European Herring Gull

Larus argentatus argenteus Brehm & Schilling, 1822,

Figure 153. 

Polarmöwe (Larus glaucoides), Stopfpräparat (NHMW 20.817) des am 16.2.1856 bei Fischamend/N erlegten Männchens. (NHMW/A. Schumacher).

Larus argentatus argentatus Pontoppidan, 1763

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler und Wintergast mit Ansammlungen bis 14 Ind. In Österreich tritt überwiegend die Nominatform auf. Vögel, die phänotypisch der westeuropäischen ssp. argenteus zugeordnet werden können, sind selten. Ringfunde aus dem Brutgebiet fehlen bislang.

Figure 154. 

Silbermöwe (Larus argentatus) mit Mittelmeermöwen, Hard/V, 10.9.2005 (L. Khil).

Larus cachinnans Pallas, 1811

Steppenmöwe | Caspian Gull

[Larus cachinnans cachinnans Pallas, 1811]

aB/Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler und Wintergast, mit den größten Ansammlungen im Hochwinter in Nordostösterreich (500–1500 Ind. am Schlafplatz an der Langen Lacke/B, A. Ranner & E. Karner-Ranner in Dvorak et al. 2024). 2022 erfolgte die erste erfolgreiche Brut auf österreichischem Boden in O (Vratny 2023), sowie eine Mischbrut mit einer Mittelmeermöwe in N.

Figure 155. 

Steppenmöwe (Larus cachinnans), Apetlon/B, 7.6.2021 (L. Khil).

Larus michahellis Naumann, JF, 1840

Mittelmeermöwe | Yellow-legged Gull

[Larus cachinnans michahellis J.F. Naumann, 1840]

Larus michahellis michahellis Naumann, JF, 1840

rB (B, K, N, O, S, St, V) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

20–30 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler, aber seit der ersten Ansiedlung 1987 beständig in Ausbreitung befindlicher Brutvogel mit nur einem größeren Brutvorkommen (10–20 BP) im Neusiedler See-Gebiet/B und vielen kleinen Vorkommen zumeist einzelner Paare in Flussniederungen (Donau, Drau, Mur, Inn, Rhein) und an einigen größeren Seen bis ca. 500 m. Auch außerhalb der Brutzeit die häufigste Großmöwe, mit größten Schlafplatz-Ansammlungen an der Donau und im Seewinkel/B (dort im Herbst bis 13.000 Ind., A. Ranner & E. Karner-Ranner in Dvorak et al. 2024).

Figure 156. 

Mittelmeermöwe (Larus michahellis), Graz/St, 30.6.2009 (L. Khil).

Larus fuscus Linnaeus, 1758

Heringsmöwe | Lesser Black-backed Gull

Larus fuscus graellsii Brehm, AE, 1857

Ae | A

B

Nur zwei gesicherte Nachweise eines im Brutgebiet beringten Ind.:

Figure 157. 

Heringsmöwe (Larus fuscus intermedius), oben Mitte, Leopoldstadt/W, 20.12.2020 (A. Ranner).

Larus fuscus intermedius Schiøler, 1922

Larus fuscus fuscus Linnaeus, 1758

„Baltische Heringsmöwe” | „Baltic Gull”

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

ssp. intermedius:

J F M A M J J A S O N D

ssp. fuscus:

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Durchzügler und Wintergast (intermedius), üblicherweise in kleiner Zahl, vereinzelt Trupps > 10 Ind. Die ssp. fuscus tritt vor allem als Durchzügler und etwas seltener auf. Eine genaue Abgrenzung zum Auftreten von intermedius ist angesichts der herausfordernden Bestimmung schwierig. Von der sehr selten nachgewiesenen, ebenfalls schwierig zu bestimmenden ssp. heuglini Bree, 1876 („Tundramöwe”) werden Beobachtungen von der AFK derzeit unter dem Vorbehalt „mit Merkmalen von” anerkannt.

Figure 158. 

„Baltische Heringsmöwe” (Larus fuscus fuscus), St. Andrä am Zicksee/B, 3.4.2021 (L. Khil).

Gattung Gelochelidon Brehm, CL, 1830

Gelochelidon nilotica (Gmelin, JF, 1789)

Lachseeschwalbe | Gull-billed Tern

[Sterna nilotica Gmelin, JF, 1789]

Gelochelidon nilotica nilotica (Gmelin, JF, 1789)

Dz/eB | A | RE

B, K, N, O, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Ehemaliger Brutvogel an der Donau/N (zuletzt 1901, Glutz von Blotzheim und Bauer 1982) und im Seewinkel/B (letzter Brutnachweis 1942; A. Ranner in Dvorak et al. 2024). Aktuell alljährliches Auftreten von Durchzüglern und Brutabbrechern bzw. Nichtbrütern vor allem von Mai bis Juli. Die Mehrzahl der Nachweise stammt aus dem Seewinkel/B (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c, A. Ranner l. c.).

Figure 159. 

Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica nilotica), Hard/V, 30.5.2007 (L. Khil).

Gattung Hydroprogne Kaup, 1829

Hydroprogne caspia (Pallas, 1770)

Raubseeschwalbe | Caspian Tern

[Sterna caspia Pallas, 1770]

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger bis seltener Durchzügler aus nordeuropäischen Brutgebieten (Spina et al. 2022). Rastet meist einzeln oder in kleinen Trupps an großen Gewässern, ausnahmsweise > 10 Ind.

Figure 160. 

Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia) mit Lachmöwen, Apetlon/B, 2.7.2022 (L. Khil).

Gattung Thalasseus Boie, F, 1822

Thalasseus bengalensis (Lesson, RP, 1831)

Rüppellseeschwalbe | Lesser Crested Tern

[Sterna bengalensis Lesson, RP, 1831]

Thalasseus bengalensis emigratus (Neumann, 1934)

Ae | A

St, V

Vier Nachweise:

  • 4.–5.8.1980 Rheindelta/V, 2 ad. (Blum 1980; Ranner et al. 1995)
  • 31.7.1983 Schwarzlsee bei Graz/St, 1 ad. verletzt gegriffen, am 1.8.1983 in Pflege verstorben (Samwald und Samwald 1983; Ranner et al. 1995)
  • 26.–28.5.2000 Rheindelta/V, 1 ad. (Ranner 2003)
  • 26.–30.7.2000 Rheindelta/V, 1–3 ad. (Ranner 2003)
Figure 161. 

Rüppellseeschwalbe (Thalasseus bengalensis emigratus), Balg (NHMW 78.497) des am 31.7.1983 bei Premstätten/St gegriffenen Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Thalasseus sandvicensis (Latham, 1787)

Brandseeschwalbe | Sandwich Tern

[Sterna sandvicensis Latham, 1787]

Dz | A

B, K, N, O, S, St, V, W

J F M A M J J A S O N D

Jährlicher Gast vor allem in den Monaten Juni und Juli, wobei es sich hier wohl überwiegend um noch nicht brutreife Individuen handelt, während Vögel am Zug und am nachbrutzeitlichen Zwischenzug in geringeren Zahlen auftreten. Die meisten Nachweise stammen vom Rheindelta/V, vom Wörthersee/K und vom Neusiedler See-Gebiet/B, nur ein Nachweis liegt aus Salzburg vor (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c; A. Ranner in Dvorak et al. 2024).

Figure 162. 

Brandseeschwalben (Thalasseus sandvicensis) mit zwei Lachmöwen (links), St. Andrä am Zicksee/B, 6.8.2020 (T. Pumberger).

Gattung Sternula Boie, F, 1822

Sternula albifrons (Pallas, 1764)

Zwergseeschwalbe | Little Tern

[Sterna albifrons Pallas, 1764]

Sternula albifrons albifrons (Pallas, 1764)

Dz/eB | A | RE

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Durchzügler (meist 1–3 Ind.). Im 20. Jahrhundert Brutvogel an der Donau/N sowie im Seewinkel/B dort zuletzt 1962 (Dvorak et al. 1993). 2001 isolierte aber erfolglose Einzelbrut am Illmitzer Zicksee/B (Laber 2001), seither nur mehr gelegentlich balzende Vögel.

Figure 163. 

Zwergseeschwalben (Sternula albifrons albifrons), Illmitz/B, 30.5.2017 (L. Khil).

Gattung Sterna Linnaeus, 1758

Sterna dougallii Montagu, 1813

Rosenseeschwalbe | Roseate Tern

Sterna dougallii dougallii Montagu, 1813

Ae | A0

B

Ein Nachweis:

  • 9.–10.5.1954 Neusiedler See bei Podersdorf/B, 1 ad. (Bauer und Freundl 1955b; Albegger und Laber 2016)

Sterna hirundo Linnaeus, 1758

Flussseeschwalbe | Common Tern

Sterna hirundo hirundo Linnaeus, 1758

rB (B, N, O, St, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

340–480 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel mit nur vier regelmäßig besetzten Brutgebieten im Rheindelta/V, im Neusiedler See-Gebiet/B, an der March/N und am Unteren Inn/O. Eine Einzelbrut 2022 in der Oststeiermark. Abseits der Brutgebiete mäßig häufiger bis seltener Durchzügler.

Figure 164. 

Flussseeschwalben (Sterna hirundo hirundo), Illmitz/B, 20.5.2013 (L. Khil).

Sterna paradisaea Pontoppidan, 1763

Küstenseeschwalbe | Arctic Tern

Dz/aB* | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Durchzügler, vor allem von Ende April bis Anfang Juni, am Herbstzug deutlich spärlicher (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c). Von 2010–2013 war ein Weibchen im Rheindelta/V mit einer Flussseeschwalbe verpaart, ab 2011 kam es zu Mischbruten, die 2012 und 2013 erfolgreich verliefen (Bruderer 2014; Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Bodensee 2014; Albegger und Khil 2016).

Figure 165. 

Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea), St. Andrä-Wördern/N, 5.5.2020 (S. Schnierer).

Gattung Chlidonias Rafinesque, 1822

Chlidonias hybrida (Pallas, 1811)

Weißbart-Seeschwalbe | Whiskered Tern

[Chlidonias hybridus (Pallas, 1811)]

Chlidonis hybrida hybrida (Pallas, 1811)

Dz/uB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

0–300 BP

J F M A M J J A S O N D

In ganz Österreich seltener Durchzügler. 2009–2016 Brutvogel im Seewinkel/B mit maximal 300 Paaren, Vorkommen seit 2017 erloschen (Dvorak et al. 2016).

Figure 166. 

Weißbart-Seeschwalben (Chlidonias hybrida hybrida), Apetlon/B, 19.7.2013 (L. Khil).

Chlidonias leucopterus (Temminck, 1815)

Weißflügel-Seeschwalbe | White-winged Tern

Dz/euB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler, maximale Ansammlungen bis ca. 50 Ind. Etwa von 1860–1865 Brutvogel in den Donauauen östl. von Wien, 1892 auch am Neusiedler See/B (Glutz von Blotzheim und Bauer 1982).

Figure 167. 

Weißflügel-Seeschwalbe (Chlidonias leucopterus) mit Stelzenläufer (rechts), Frauenkirchen/B, 12.5.2023 (L. Khil).

Chlidonias niger (Linnaeus, 1758)

Trauerseeschwalbe | Black Tern

Chlidonias niger niger (Linnaeus, 1758)

Dz/eB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Die mit Abstand häufigste Art der Gattung Chlidonias. Regelmäßiger Durchzügler, ausnahmsweise bis zu 200 Ind. Im 19. Jahrhundert regelmäßiger Brutvogel am Neusiedler See und im Seewinkel/B, im 20. Jahrhundert hier nur mehr unregelmäßig (zuletzt 1965) und ausnahmsweise im Waldviertel/N (zuletzt 1966; Dvorak et al. 1993).

Figure 168. 

Trauerseeschwalben (Chlidonias niger niger) mit Weißbart-Seeschwalbe (links), Kirchdorf am Inn/O, 30.4.2020 (T. Pumberger).

Familie Stercorariidae

Gattung Stercorarius Brisson, 1760

Stercorarius skua (Brünnich, 1764)

Skua (Große Raubmöwe) | Great Skua

uG | A

B, K, N, O, S, V

Die am seltensten festgestellte Raubmöwenart in Österreich. Der Schwerpunkt des Auftretens liegt zwischen Anfang September und Mitte November, Einzelnachweise liegen auch aus den Monaten Februar bis April, Juli und August vor (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 169. 

Skua (Stercorarius skua), Kirchdorf am Inn/O, 4.4.2010 (E. Artlieb).

Stercorarius pomarinus (Temminck, 1815)

Spatelraubmöwe | Pomarine Jaeger

uG | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

Sehr seltener und nicht alljährlicher Gast am Wegzug, in manchen Jahren wie bei anderen Raubmöwen auch ausgeprägte Einflüge. Der Großteil der Feststellungen stammt aus dem Zeitraum von Mitte September bis Anfang November, ganz vereinzelte Winternachweise. Jungvögel überwiegen gegenüber älteren Vögeln deutlich (Ranner 2016, https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 170. 

Spatelraubmöwe (Stercorarius pomarinus), Ebensee/O, 28.10.2007 (L. Khil).

Stercorarius parasiticus (Linnaeus, 1758)

Schmarotzerraubmöwe | Parasitic Jaeger

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Alljährlicher, seltener Gast am Wegzug mit Schwerpunkt von Ende August bis Mitte Oktober, ausnahmsweise auch im Frühjahr. Beobachtungen gelingen überwiegend an verschiedenen Gewässern, v. a. am Bodensee/V und am Neusiedler See/B, ganz vereinzelt aber auch im Gebirge (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 171. 

Schmarotzerraubmöwe (Stercorarius parasiticus), Illmitz/B, 15.8.2021 (S. Schnierer).

Stercorarius longicaudus Vieillot, 1819

Falkenraubmöwe | Long-tailed Jaeger

Stercorarius longicaudus longicaudus Vieillot, 1819

uG | A

B, K, N, O, S, St, T, V

Sehr seltener und nicht alljährlicher, vielleicht aber auch öfters übersehener Gast. Nachweise liegen von Mai bis Oktober vor, mit einem deutlichen Maximum von Ende August bis Mitte September. Im Vergleich zu anderen Raubmöwenarten mehr Nachweise im Mai und im Frühsommer sowie abseits von Gewässern auf Äckern und im Gebirge. Als kleinste Raubmöwe wird sie vermutlich häufiger als die anderen Arten von Schlechtwettereinbrüchen zu „Notlandungen” in alpinem Gelände gezwungen (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 172. 

Falkenraubmöwe (Stercorarius longicaudus longicaudus), Illmitz/B, 1.9.2016 (L. Khil).

Familie Alcidae

Gattung Alle Link, 1806

Alle alle (Linnaeus, 1758)

Krabbentaucher | Little Auk

Ae | A

W

Ein Nachweis, der sehr wahrscheinlich der Nominatform Alle alle alle (Linnaeus, 1758) zugeordnet werden kann:

  • 4.11.1995 Hietzinger Kai/W, 1 Ind. gegriffen und in der Lobau/W wieder ausgesetzt (Laber und Ranner 1997)

Gattung Uria Brisson, 1760

Uria lomvia (Linnaeus, 1758)

Dickschnabellumme | Thick-billed Murre

Uria lomvia lomvia (Linnaeus, 1758)

Ae | B

S

Ein Nachweis:

  • 20.6.1882 Hallein/S, 1 ad. ♀ lebend gegriffen (von Tschusi zu Schmidhoffen 1882; Glutz von Blotzheim und Bauer 1982)
Figure 173. 

Dickschnabellumme (Uria lomvia lomvia), Balg (NHMW 53.394) des am 20.6.1882 bei Hallein/S gefundenen Weibchens. (NHMW Wien/A. Schumacher).

Uria aalge (Pontoppidan, 1763)

Trottellumme | Common Murre

Ae | B

B

Ein Nachweis. Da der Beleg nicht erhalten geblieben ist, ist eine subspezifische Zuordnung nicht mehr möglich:

  • 1930er Jahre Neusiedler See/B zwischen Neusiedl am See und Podersdorf, 2 Ind. im Herbst aus einem kleinen Trupp heraus erlegt (Bauer et al. 1955; Albegger und Khil 2016)

Gattung Alca Linnaeus, 1758

Alca torda Linnaeus, 1758

Tordalk | Razorbill

Ae | A0

V

Ein Nachweis, der keiner der beiden Unterarten zugeordnet werden kann:

  • 14.3.1987 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)

Gattung Fratercula Brisson, 1760

Fratercula arctica , (Linnaeus, 1758)

Papageitaucher | Atlantic Puffin

Ae | A0

B

Ein Nachweis:

  • 8.12.1961 St. Andräer Zicksee/B, 1 Ind. (Leisler 1962b; Albegger und Laber 2016)

Ordnung Gaviiformes

Familie Gaviidae

Gattung Gavia Forster, JR, 1788

Gavia stellata (Pontoppidan, 1763)

Sterntaucher | Red-throated Loon

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Durchzügler und Wintergast, v. a. an großen und tiefen Gewässern. Meist einzeln, ausnahmsweise bis zu 9 Ind. am Heimzug.

Figure 174. 

Sterntaucher (Gavia stellata), Frauenstein/O, 28.11.2018 (T. Pumberger).

Gavia arctica (Linnaeus, 1758)

Prachttaucher | Black-throated Loon

Gavia arctica arctica (Linnaeus, 1758)

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufigster Seetaucher. Regelmäßiger Durchzügler und Wintergast, v. a. an großen und tiefen Gewässern. Meist einzeln oder in kleinen Gruppen, am Wegzug bei Zugstau vereinzelt aber mehr als 100 Ind. an Seen am Alpennordrand, ausnahmsweise sogar mehr als 750 Ind. am Traunsee/O im November 2023.

Figure 175. 

Prachttaucher (Gavia arctica arctica), Premstätten/St, 3.1.2014 (L. Khil).

Gavia immer (Brünnich, 1764)

Eistaucher | Common Loon

Dz/Wg | A

K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mittlerweile nahezu alljährlicher, sehr seltener Gast im Winterhalbjahr, die Hauptankunftszeit fällt in den November. Unregelmäßige Beobachtungen von Ende April bis Mitte Juni weisen auf einen sehr schwach ausgeprägten Frühjahrsdurchzug hin. Die meisten Meldungen stammen vom Bodensee/V sowie von den Seen im Salzkammergut und in K (https://birdlife-afk.at, Albegger 2023a).

Figure 176. 

Eistaucher (Gavia immer), Donaustadt/W, 3.2.2013 (L. Khil).

Gavia adamsii (Gray, GR, 1859)

Gelbschnabeltaucher | Yellow-billed Loon

Ae | A

K, N, O, St, W

Neun Nachweise:

  • Oktober 1840 Attersee/O, 1 juv. ♂ erlegt (von Tschusi zu Schmidhoffen 1894; Kerschner und Schadler 1933)
  • Dezember 1884 Litschau/N, 1 2.Wi erlegt (Seilern 1934)
  • 16.1.1955 Weikerlsee bei Linz/O, 1 Ind. (Mayer und Pertlwieser 1956)
  • 8.–9.4.1984 Millstättersee/K, 1 2. KJ (Wruß 1986; Ranner et al. 1995)
  • 29.10.–16.11.1988 Schwarzlsee südl. Graz/St, 1 juv. (Brunner und Lederer 1989; Ranner et al. 1995; Albegger und Khil 2016)
  • 31.12.1995–14.1.1996 Ennsstau Staning/O, 1 juv. (Laber und Ranner 1997)
  • 18.1.–17.2.2009 Drau zwischen KW Rosegg und Stausee Feistritz/K, 1 juv. (Götsch 2011; Ranner und Khil 2011)
  • 28.–29.12.2012 Steinbach am Attersee/O, 1 ad. (Albegger und Khil 2016)
  • 2.2.–7.3.2014 Neue Donau/W, 1 2. KJ (Albegger und Khil 2016)
Figure 177. 

Gelbschnabeltaucher (Gavia adamsii), St. Jakob im Rosental/K, 19.1.2009 (L. Khil).

Ordnung Procellariiformes

Familie Hydrobatidae

Gattung Hydrobates Boie, F, 1822

Hydrobates pelagicus (Linnaeus, 1758)

Sturmwellenläufer (Sturmschwalbe) | European Storm Petrel

Ae | A

O, T, V, W

In Mitteleuropa tritt dieser Hochseevogel nur als verdriftetes Sturmopfer auf. Drei Nachweise wurden allein im Winter 1999/2000 als Folge des Orkans „Lothar” erbracht. Diese Vögel können aufgrund der Umstände wohl der im Nordatlantik brütenden Nominatform H. p. pelagicus (Linnaeus, 1758) zugeordnet werden, der Vogel aus dem Wiener Prater ist ebenfalls sehr wahrscheinlich dieser Unterart zuzuordnen (H.-M. Berg unpubl.).

Fünf Nachweise:

  • 10.10.1828 Schottentor/W, 1 ♀ gegriffen, nach zwei Tagen gestorben (von Pelzeln 1871; Bauer und Glutz von Blotzheim 1966)
  • vor 1859 Prater/W, 1 Ind. erlegt (von Pelzeln 1877a; Bauer und Glutz von Blotzheim 1966; H.-M. Berg unpubl.)
  • 28.12.1999 Dalaas/V, 1 Ind. ermattet gegriffen, nach zwei Tagen gestorben (Kilzer und Weigl 2001; Ranner 2003)
  • 29.12.1999 Lenzing/O, 1 ad. ♀ verletzt gegriffen, am selben Tag gestorben (Kilzer und Weigl 2001; Ranner 2003)
  • letzte Februarwoche 2000 Achenkirch/T, 1 Ind. Totfund (Messner 2002; Ranner und Khil 2009)
Figure 178. 

Sturmwellenläufer (Hydrobates pelagicus), Balg (NHMW 20.826) des vor 1859 in Wien erlegten Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Hydrobates leucorhous (Vieillot, 1818)

Wellenläufer | Leach’s Storm Petrel

[Oceanodroma leucorhoa Vieillot, 1818]

Hydrobates leucorhous leucorhous (Vieillot, 1818)

Ae | B

O

Wie der Sturmwellenläufer tritt diese Art im mitteleuropäischen Binnenland nur als Sturmopfer auf.

Ein Nachweis:

  • 3.11.1921 Almsee/O, 1 Ind. (Bauer und Glutz von Blotzheim 1966)
Figure 179. 

Wellenläufer (Hydrobates leucorhous leucorhous), Stopfpräparat (OÖLKG 1922/181) des am 3.11.1921 am Almsee gegriffenen Ind. (OÖLKG/S. Weigl).

Familie Procellariidae

Gattung Calonectris Mathews & Iredale, 1915

Calonectris diomedea (Scopoli, 1769)

Sepiasturmtaucher | Scopoli’s Shearwater

[Calonectris diomedea diomedea (Scopoli, 1769) - Gelbschnabel-Sturmtaucher]

Ae | B

St

Ein bemerkenswerter Binnenlandnachweis:

  • Mai 1858 Raum Bruck a. d. Mur/St, 1 ♂ erlegt (Hanf 1884; Albegger et al. 2015)
Figure 180. 

Sepiasturmtaucher (Calonectris diomedea), Stopfpräparat des im Mai 1858 im Raum Bruck an der Mur/St erlegten Männchens im Benediktinerstift St. Lambrecht (L. Khil).

Gattung Puffinus Brisson, 1760

Puffinus yelkouan (Acerbi, 1827)

Mittelmeer-Sturmtaucher | Yelkouan Shearwater

[Puffinus puffinus yelkouan (Acerbi, 1827) - Schwarzschnabel-Sturmtaucher]

Ae | B

W

Ein Nachweis:

  • Mitte 19. Jh. Prater/W, 1 Ind. erlegt (von Pelzeln 1877a)
Figure 181. 

Mittelmeer-Sturmtaucher (Puffinus yelkouan), Stopfpräparat (NHMW 20.814) des Mitte des 19. Jahrhunderts in Wien erlegten Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Ordnung Ciconiiformes

Familie Ciconiidae

Gattung Ciconia Brisson, 1760

Ciconia nigra (Linnaeus, 1758)

Schwarzstorch | Black Stork

rB (B, K, N, O, S, St) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

250–350 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel in großen Waldgebieten, fehlt jedoch in den West- und Zentralalpen weitgehend. Brütet möglicherweise auch vereinzelt in T (A. Danzl & R. Lentner in Lentner et al. 2022). Gebietsweise starker Bestandsrückgang in den letzten zwei Jahrzehnten. Höchstgelegenes Brutgebiet im Murtal/St auf ca. 1.000 m.

Figure 182. 

Schwarzstorch (Ciconia nigra), Marchtal/N, 27.5.2020 (L. Khil).

Ciconia ciconia (Linnaeus, 1758)

Weißstorch | White Stork

Ciconia ciconia ciconia (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

385–447 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel der Niederungen im Osten und Südosten des Landes sowie in den letzten Jahren stark zunehmend im Rheintal/V (Steininger et al. 2020). Abseits davon kleinere Brutgebiete im Alpenvorland/N, O, S, im Waldviertel/N, im Mühlviertel/O, im Klagenfurter Becken/K und im Mur- und Mürztal/St. Höchste Brutplätze zwischen 700 und 850 m. Der Großteil der österreichischen Brutvögel zieht im Spätsommer nach Südosten ab. Westzieher kommen vor allem in Vorarlberg, vereinzelt aber auch in Ostösterreich vor (Schmidt et al. 2014). Überwintert in kleiner Zahl, am individuenreichsten in V mit bis zu 180 Ind.

Figure 183. 

Weißstorch (Ciconia ciconia), Deutsch Haslau/N, 31.7.2021 (L. Khil).

Ordnung Suliformes

Familie Sulidae

Gattung Morus Vieillot, 1816

Morus bassanus (Linnaeus, 1758)

Basstölpel | Northern Gannet

[Sula bassana Linnaeus, 1758]

Ae | B

S

Ein Nachweis:

  • 3.6.1949 Nußdorf bei Salzburg/S, 1 imm. gegriffen, in Pflege verstorben (Tratz 1960)
Figure 184. 

Basstölpel (Morus bassanus), Stopfpräparat (HNS-Aves-D-02092) des am 3.6.1949 bei Nußdorf/S gegriffenen Ind. (HNS/J. Pöhacker).

Familie Phalacrocoracidae

Gattung Microcarbo Bonaparte, 1856

Microcarbo pygmaeus (Pallas, 1773)

Zwergscharbe | Pygmy Cormorant

[Phalacrocorax pygmaeus Pallas, 1773]

rB (B, O) | A | VU

B, K, N, O, S, St, V, W

40–230 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel im Südteil des Neusiedler Sees/B in einer gemischten Kolonie mit Reihern, Löfflern und Kormoranen (Dvorak et al. 2016). Spätsommerliche Schlafplatz-Ansammlungen am Neusiedler See bis rund 800 Ind. (B. Wendelin, pers. Mitt.). Abseits des Neusiedler Sees überwiegend seltener bis sehr seltener Durchzügler und Wintergast, in Teilen Ostösterreichs aber in zunehmender Zahl. 2022 erster Brutnachweis am Unteren Inn/O.

Figure 185. 

Zwergscharben (Phalacrocorax pygmaeus), Breitenbrunn/B, 9.12.2020 (L. Khil).

Gattung Phalacrocorax Brisson, 1760

Phalacrocorax carbo (Linnaeus, 1758)

Kormoran | Great Cormorant

Phalacrocorax carbo carbo (Linnaeus, 1758)

„Atlantischer Kormoran” | „Atlantic Great Cormorant”

uG | A

B, K, N, O, St, T, V, W

Die ersten Nachweise dieser Unterart wurden im Winter 2001/02 anhand geschossener Vögel in N erbracht (Ranner und Khil 2009). Seither gelangen mehrere Feldbeobachtungen entlang der Donau/N, W sowie an anderen Gewässern im Zeitraum (Oktober) November bis April, sowie einmal im Juni, wobei der Schwerpunkt im Hochwinter liegt (https://birdlife-afk.at). Ein Auftreten von Hybriden der ssp. carbo und sinensis ist wahrscheinlich.

Figure 186. 

„Atlantischer Kormoran” (Phalacrocorax carbo carbo), Kirchdorf am Inn/O, 27.6.2019 (T. Pumberger).

Phalacrocorax carbo sinensis (Staunton, 1796)

rB (B, K, N, V) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

90–110 BP

J F M A M J J A S O N D

Aktuell drei besetzte Brutplätze am Neusiedler See/B, am Ossiacher See/K (seit 2020) und im Rheindelta/V; eine weitere Brutkolonie in den Marchauen/N war zuletzt 2016 besetzt. Häufiger Durchzügler und Wintergast, Zuzug v. a. aus dem Ostseeraum (Schmidt et al. 2014).

Figure 187. 

Kormoran (Phalacrocorax carbo sinensis), Donaustadt/W, 25.1.2021 (L. Khil).

Gattung Gulosus Montagu, 1813

Gulosus aristotelis (Linnaeus, 1761)

Krähenscharbe | European Shag

[Phalacrocorax aristotelis Linnaeus, 1761]

Ae | A0

K, V

Zwei Nachweise, wobei nur der erste Vogel einer Unterart zugeordnet wurde:

  • 1.4.1874 Weißenbach bei Wolfsberg im Lavanttal/K, 1 ♂ erlegt und von F. C. Keller der ssp. Gulosus aristotelis desmaresti (Payraudeau, 1826) zugeordnet (Keller 1890; Feldner et al. 2008)
  • 1.11.1986 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995; Albegger und Laber 2016)

Ordnung Pelecaniformes

Familie Threskiornithidae

Gattung Threskiornis Gray, GR, 1842

Threskiornis aethiopicus (Latham, 1790)

Heiliger Ibis (Pharaonenibis) | African Sacred Ibis

Ae | C5

St

Ein Nachweis in der Kat. C5, bei dem angenommen wird, dass der Vogel aus einer etablierten Brutpopulation in einem anderen Land (wahrscheinlich Italien) stammt:

Drei weitere Nachweise wurden der Kat. D zugeordnet, bei denen eine Herkunft aus Gefangenschaft nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen ist. Sie betreffen je einen Vogel am 11.9.2010 im Seewinkel/B (Albegger und Brader 2012; Khil und Albegger 2014), am 1.5.2012 am Innstausee Obernberg/O (https://birdlife-afk.at) sowie von 4.–5.9.2013 am Meiseldorfer Teich/N (Albegger und Khil 2016). Daneben gibt es eine Reihe von Meldungen sicherer oder sehr wahrscheinlicher Gefangenschaftsflüchtlinge aus verschiedenen Landesteilen.

Figure 188. 

Heiliger Ibis (Threskiornis aethiopicus), Flatschach/St, 11.5.2019 (J. Metzger).

Gattung Geronticus Wagler, 1832

Geronticus eremita (Linnaeus, 1758)

Waldrapp | Northern Bald Ibis

aB | B/E1

K, N, O, S, St, T, V

Bis in das 17. Jahrhundert Brutvogel in S und St. Seit den 1990er bzw. 2000er Jahren wurden Vögel, beginnend in T und O, später auch S und K im Freiflug gehalten und freigelassen. Seit 2004 gezielte Versuche, eine ziehende Population mit Brutplätzen in Mitteleuropa zu etablieren (Böhm 2019). Damit einhergehend starker Anstieg der Beobachtungen umherstreifender Waldrappe, insbesondere im Alpenraum.

Figure 189. 

Waldrappe (Geronticus eremita), Tarsdorf/O, 14.8.2019 (T. Pumberger).

Gattung Plegadis Kaup, 1829

Plegadis falcinellus (Linnaeus, 1766)

Sichler | Glossy Ibis

uG/eB | A | RE

B, K, N, O, S, St, T, V, W

Ehemaliger Brutvogel am Neusiedler See/B bis in die frühen 1930er Jahre (Seitz 1937; A. Ranner in Dvorak et al. 2024). Aktuell nahezu alljährlicher Gast, vor allem im Frühjahr und Sommer, mit Schwerpunkt von Ende April bis Ende Mai. Der Herbstzug ist schwächer ausgeprägt und reicht bis Oktober, Einzelbeobachtungen liegen auch von März, Juni, November und Dezember vor. Die Mehrzahl der Nachweise stammt aus dem Seewinkel/B (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 190. 

Sichler (Plegadis falcinellus), Kirchdorf am Inn/O, 22.5.2020 (T. Pumberger).

Gattung Platalea Linnaeus, 1758

Platalea leucorodia Linnaeus, 1758

Löffler | Eurasian Spoonbill

Platalea leucorodia leucorodia Linnaeus, 1758

rB (B) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

30–90 BP

J F M A M J J A S O N D

Einziger Brutplatz im Südteil des Neusiedler Sees/B in einer gemischten Brutkolonie mit Reihern und Kormoranen (Dvorak et al. 2016). Abseits des Neusiedler See-Gebietes seltener Durchzügler.

Figure 191. 

Löffler (Platalea leucorodia leucorodia), Apetlon/B, 1.8.2021 (L. Khil).

Familie Ardeidae

Gattung Botaurus Stephens, 1819

Botaurus stellaris (Linnaeus, 1758)

Rohrdommel | Eurasian Bittern

Botaurus stellaris stellaris (Linnaeus, 1758)

rB (B) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

10–170 BP

J F M A M J J A S O N D

Das einzige regelmäßig besetzte Brutvorkommen liegt im Schilfgürtel des Neusiedler Sees/B, in Jahren höherer Wasserstände in geringerer Zahl auch Bruten an den Lacken des Seewinkels/B (Dvorak et al. 2016). Sehr starker Bestandsrückgang ab 2018 (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024). Seltener Durchzügler und Wintergast.

Figure 192. 

Rohrdommel (Botaurus stellaris stellaris), Apetlon/B, 22.12.2014 (L. Khil).

Gattung Ixobrychus Billberg, 1828

Ixobrychus minutus (Linnaeus, 1766)

Zwergdommel | Little Bittern

Ixobrychus minutus minutus (Linnaeus, 1766)

rB (B, K, N, O, S, St, V, W) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

400–600 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokal verbreiteter Brutvogel außerhalb der Alpen, in K auch inneralpin mäßig häufig vorkommend. Größtes Brutvorkommen am Neusiedler See/B, mit gut einem Drittel des österreichischen Gesamtbestandes (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024). Die meisten anderen Vorkommen bestehen jeweils nur aus wenigen Paaren. Höchster Brutplatz auf 870 m am Furtnerteich/St (Rosian und Spreitzer 2008).

Figure 193. 

Zwergdommel (Ixobrychus minutus minutus), Hard/V, 30.5.2007 (L. Khil).

Gattung Nycticorax Forster, T, 1817

Nycticorax nycticorax (Linnaeus, 1758)

Nachtreiher | Black-crowned Night Heron

Nycticorax nycticorax nycticorax (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, V) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

50–90 BP

J F M A M J J A S O N D

Aktuell drei regelmäßig besetzte Brutplätze am Unteren Inn/O, im Neusiedler See-Gebiet/B und am Rohrbacher Teich/B. Beobachtungen frisch flügger Jungvögel lassen Brutverdacht auch für einige andere Gebiete aufkommen. Seltener Sommergast und Durchzügler.

Figure 194. 

Nachtreiher (Nycticorax nycticorax nycticorax), Fehring/St, 22.7.2011 (L. Khil).

Gattung Ardeola Boie, F, 1822

Ardeola ralloides (Scopoli, 1769)

Rallenreiher | Squacco Heron

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler, am regelmäßigsten in den südl. und östl. Landesteilen. In der Regel einzeln, ausnahmsweise bis zu 4 Ind.

Figure 195. 

Rallenreiher (Ardeola ralloides), Eichfeld/St, 5.5.2007 (L. Khil).

Gattung Bubulcus Bonaparte, 1855

Bubulcus ibis (Linnaeus, 1758)

Kuhreiher | Western Cattle Egret

aB/Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Der erste Nachweis in Österreich erfolgte erst im Jahr 1968. Eine von Otto Koenig 1951 angesiedelte und im Freiflug gehaltene Kolonie in der Biologischen Station Wilhelminenberg/W (Kollar 1966) erschwert die Beurteilung zum anfänglichen Auftreten von Wildvögeln. Ein regelmäßiges Auftreten von vermutlichen Wildvögeln setzte ab 1999 ein, mittlerweile ist diese Art alljährlicher seltener Gast. Die meisten Nachweise fallen in die Zeit zwischen Ende April und Mitte Juli. Nachweise im Spätsommer und Herbst sind dagegen deutlich seltener (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c). Im Jahr 2022 kam es zu ersten Bruten in der Reichersberger Au am Unteren Inn/O (Billinger 2023).

Figure 196. 

Kuhreiher (Bubulcus ibis), Reichersberg/O, 29.7.2022 (T. Pumberger).

Gattung Ardea Linnaeus, 1758

Ardea cinerea Linnaeus, 1758

Graureiher | Grey Heron

Ardea cinerea cinerea Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

1.150–1.250 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel in gewässerreichen Niederungen, lokal auch im Hügelland und aktuell vermehrt auch in inneralpinen Tälern bis ca. 600 m. Die kopfstärksten Brutkolonien finden sich in den Auwäldern an den größeren Flüssen der Niederungen. Häufiger Durchzügler und Wintergast, mitunter aus Nordeuropa (Schmidt et al. 2014).

Figure 197. 

Graureiher (Ardea cinerea cinerea), Währing/W, 18.1.2021 (L. Khil).

Ardea purpurea Linnaeus, 1766

Purpurreiher | Purple Heron

Ardea purpurea purpurea Linnaeus, 1766

rB (B, O, V) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

50–145 BP

J F M A M J J A S O N D

Aktuell drei regelmäßig besetzte Brutplätze am Neusiedler See/B, am Rohrbacher Teich/B und im Rheindelta/V; am Unteren Inn/O zumeist Mischbruten mit dem Graureiher (F. Billinger in Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am OÖ Landesmuseum 2020). Seltener Durchzügler.

Figure 198. 

Purpurreiher (Ardea purpurea purpurea), Neumarkt in der Steiermark/St, 16.4.2022 (L. Khil).

Ardea alba Linnaeus, 1758

Silberreiher | Great Egret

[Casmerodius albus, Egretta alba (Linnaeus, 1758)]

Ardea alba alba Linnaeus, 1758

rB (B) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

260–540 BP

J F M A M J J A S O N D

Zwei regelmäßig besetzte Brutplätze am Neusiedler See/B und am Rohrbacher Teich/B. Das Vorkommen am Neusiedler See war bis vor kurzem eines der größten in Mitteleuropa, hat aber in den letzten fünf Jahren stark abgenommen (E. Nemeth, unpubl. Daten). Mäßig häufiger Durchzügler und Wintergast, Zuzug insbesondere aus der ungarischen Tiefebene (Schmidt et al. 2014).

Figure 199. 

Silberreiher (Ardea alba alba) mit Graureiher, St. Andrä am Zicksee/B, 14.11.2013 (L. Khil).

Gattung Egretta Forster, T, 1817

Egretta garzetta (Linnaeus, 1766)

Seidenreiher | Little Egret

Egretta garzetta garzetta (Linnaeus, 1766)

rB (B, O) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

10–20 BP

J F M A M J J A S O N D

Zwei regelmäßig besetzte Brutplätze am Unteren Inn/O und am Neusiedler See/B. Andernorts seltener Sommergast und Durchzügler; einzelne Winternachweise.

Von 4.–7.5.2021 hielt sich ein Hybrid Küsten- × Seidenreiher (Egretta gularis × E. garzetta) am Völkermarkter Stausee/K auf (https://birdlife-afk.at)

Figure 200. 

Seidenreiher (Egretta garzetta garzetta), Gralla/St, 5.5.2007 (L. Khil).

Familie Pelecanidae

Gattung Pelecanus Linnaeus, 1758

Pelecanus onocrotalus , Linnaeus, 1758

Rosapelikan | Great White Pelican

uG | A

B, K, N, O, St, V, W

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts offenbar regelmäßiger Gast am Neusiedler See/B (Jukovits 1864/65). Ansonsten seltene Ausnahmeerscheinung (Aumüller und Keve 1964; Bauer und Glutz von Blotzheim 1966), wobei Gefangenschaftsflüchtlinge die Einstufung der Herkunft der Vögel erschweren. Ab den 1990er Jahren nahm die Zahl der Nachweise jedoch merkbar zu. Beobachtungen liegen aus den Monaten April bis August, mit Schwerpunkt im Mai, vor (https://birdlife-afk.at).

Figure 201. 

Rosapelikan (Pelecanus onocrotalus) mit Graugänsen, Seidenreiher und Ungarischen Graurindern, Apetlon/B, 22.6.2019 (J. Prost).

Pelecanus crispus Bruch, 1832

Krauskopfpelikan | Dalmatian Pelican

Ae | A

B, St, V

Fünf Nachweise innerhalb von 14 Monaten, an denen möglicherweise aber nur zwei oder drei Individuen beteiligt waren:

  • 26.–27.2.2010 Murstausee Gralla/St, 1 ad. (Brandner 2012; Khil und Albegger 2014)
  • 10.–12.4., 18.–21.4., 25.–27.4.2010 Rheindelta/V, 1 ad. (Khil und Albegger 2014)
  • 4.–9.5.2010 Seewinkel/B, 1 ad. (Khil und Albegger 2014)
  • 22.8.–2.9.2010 Seewinkel/B, 2 ad. (Khil und Albegger 2014, https://birdlife-afk.at)
  • 16. & 23.4.2011 Graurinderkoppel Apetlon und Illmitz/B, 1 ad. (Khil und Albegger 2014)
Figure 202. 

Krauskopfpelikane (Pelecanus crispus), Illmitz/B, 23.8.2010 (W. Trimmel).

Ordnung Accipitriformes

Familie Pandionidae

Gattung Pandion Savigny, 1809

Pandion haliaetus (Linnaeus, 1758)

Fischadler | Osprey

Pandion haliaetus haliaetus (Linnaeus, 1758)

Dz/eB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Ehemaliger Brutvogel in den Donauauen/N (möglicherweise auch O), im Wienerwald/N sowie an den Salzkammergutseen/O, wahrscheinlich auch im Innviertel/O, vereinzelte Bruthinweise auch für S und St. Letzter Brutnachweis 1932 am Offensee/O (Glutz von Blotzheim et al. 1971). Regelmäßiger Durchzügler, v. a. aus nordeuropäischen Brutpopulationen (Schmidt et al. 2014).

Figure 203. 

Fischadler (Pandion haliaetus haliaetus), Illmitz/B, 8.4.2020 (L. Khil).

Familie Accipitridae

Gattung Elanus Savigny, 1809

Elanus caeruleus (Desfontaines, 1789)

Gleitaar | Black-winged Kite

Elanus caeruleus caeruleus (Desfontaines, 1789)

Ae | A

B, K, N, O, S, V

Sehr seltener Gast, wobei eine deutliche Zunahme in den letzten Jahren die Ausbreitung als Brutvogel in Westeuropa (Ławicki und Perlman 2017) reflektiert. Nach dem ersten Nachweis im Jahr 1986 (Ranner et al. 1995) folgten weitere in den Jahren 2003 und 2015. Seit 2019 gibt es praktisch alljährlich Beobachtungen von Einzelvögeln, im Jahr 2022 ausnahmsweise 2 Ind. gemeinsam in V. Die Beobachtungen verteilen sich etwa je zur Hälfte auf die Monate Mai und Juni sowie den Zeitraum von Anfang August bis Anfang Jänner.

Figure 204. 

Gleitaar (Elanus caeruleus caeruleus) und Turmfalke (oben), Lauterach/V, 6.11.2022 (F. Reiter).

Elanus caeruleus vociferus (Latham, 1790)

Ae | A

O

Ein bemerkenswerter Nachweis dieser ursprünglich nur im südl. Asien von Pakistan bis Indonesien beheimateten Unterart, die sich als Brutvogel aber mittlerweile regional bis Israel und die Türkei ausgebreitet hat (Ławicki und Perlman 2017):

Figure 205. 

Gleitaar (Elanus caeruleus vociferus), Hacklberg/O, 17.6.2019 (M. Rathberger).

Gattung Gypaetus Storr, 1784

Gypaetus barbatus (Linnaeus, 1758)

Bartgeier | Bearded Vulture

Gypaetus barbatus barbatus (Linnaeus, 1758)

rB (K, S, T) | A/C3 | RE

K, N, O, S, St, T, V

3–7 BP

J F M A M J J A S O N D

Ein ehemaliges autochthones Brutvorkommen in den Alpen erlosch Ende des 19. Jahrhunderts, letzte Bruten wurden 1880 in K und V bekannt (Glutz von Blotzheim et al. 1971), letzte Beobachtung eines vermutlichen Wildvogels 1982 im Rauristal/S (Hummel 1982). Auswilderungen in den Hohen Tauern von 1986 bis 2018 im Rahmen eines laufenden alpenweiten Wiedereinbürgerungsprojektes führten ab 2010 erneut zu erfolgreichen Freilandbruten (Frey 1992; Knollseisen und Wegscheider 2021, https://hohetauern.at).

Figure 206. 

Bartgeier (Gypaetus barbatus barbatus), Rauris/S, 10.7.2020 (L. Khil).

Gattung Neophron Savigny, 1809

Neophron percnopterus (Linnaeus, 1758)

Schmutzgeier | Egyptian Vulture

Neophron percnopterus percnopterus (Linnaeus, 1758)

uG | A

B, K, N, S, St, T, V

Sehr seltener Gast im Zeitraum von Mai bis September, mit Schwerpunkt von Ende Mai bis Mitte Juli. Nachweise liegen aus verschiedenen Lebensräumen, von pannonisch geprägtem Agrarland bis ins Hochgebirge, vor (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 207. 

Schmutzgeier (Neophron percnopterus percnopterus), Apetlon/B, 23.5.2012 (C. Unger).

Gattung Pernis Cuvier, 1816

Pernis apivorus (Linnaeus, 1758)

Wespenbussard | European Honey Buzzard

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

1.200–2.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel der Laub- und Mischwälder bis ca. 1.300 m sowie Durchzügler. Für den international bedeutenden Zugkorridor im Unteren Gailtal/K wurde für den Wegzug ein durchschnittlicher jährlicher Durchzug von ca. 5.500 Ind. ermittelt (Probst 2014).

Figure 208. 

Wespenbussard (Pernis apivorus), St. Stefan ob Leoben/St, 26.8.2016 (L. Khil).

Gattung Gyps Savigny, 1809

Gyps fulvus (Hablizl, 1783)

Gänsegeier | Griffon Vulture

Gyps fulvus fulvus (Hablizl, 1783)

Sg/uB | A/E1

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Sommergast in den Hohen Tauern bzw. im Zentralalpenraum, andernorts sehr selten. Der Zuzug erfolgt verstärkt ab Juni aus Südeuropa, insbesondere aus dem Friaul und von der nordwestl. Balkanhalbinsel. Der jährliche Sommerbestand in den Hohen Tauern wird auf 60–80 Ind. geschätzt, wobei einzelne Ansammlungen > 80 Ind. umfassen können (https://hohetauern.at/de/forschung/greifvogelmonitoring.html). Gelegentliche Brutnachweise vom Untersberg/S (zuletzt gesichert 1994) gingen nicht auf Wildvögel, sondern auf frei fliegende Tiere aus dem Zoo Hellbrunn zurück (Bögel 1996).

Figure 209. 

Gänsegeier (Gyps fulvus fulvus), Rauris/S, 10.7.2020 (L. Khil).

Gattung Aegypius Savigny, 1809

Aegypius monachus (Linnaeus, 1766)

Mönchsgeier | Cinereous Vulture

uG/e(u?)B | A/C5

B, K, N, O, S, St, T, V

Für das 19. Jahrhundert liegen mehrere Hinweise auf ein Brutvorkommen in K und Osttirol vor (Glutz von Blotzheim et al. 1971); ob dieses regelmäßig war, kann aus heutiger Sicht nicht mehr beurteilt werden. Ein konkreter Brutnachweis 1883 in den Gailtaler Alpen/K (Keller 1890). Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts Ausnahmeerscheinung, ab 2012 jährliche Nachweise von Vögeln, die wohl größtenteils von einem Wiederansiedlungsprojekt in Frankreich stammen, bis zu 4 Ind. gleichzeitig (Danko et al. 2013; Albegger und Khil 2016, https://birdlife-afk.at). Feststellungen reichen von April bis Oktober, überwiegend von Juni bis September, mit Schwerpunkt in den Hohen Tauern (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c)

Figure 210. 

Mönchsgeier (Aegypius monachus), Rauris/S, 22.7.2023 (L. Khil).

Gattung Circaetus Vieillot, 1816

Circaetus gallicus (Gmelin, JF, 1788)

Schlangenadler | Short-toed Snake Eagle

Circaetus gallicus gallicus (Gmelin, JF, 1788)

Dz/aB | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Für das 19. Jahrhundert wurde zwar ein Brutvorkommen in N angenommen, als einziger Beleg dafür existiert aber nur ein vor 1806 gesammeltes Ei (Glutz von Blotzheim et al. 1971). Aus dem frühen 20. Jahrhundert liegen überdies Hinweise auf ein Brutvorkommen in der Obersteiermark vor (E. Albegger in Albegger et al. 2015). Aktuell alljährlicher, sehr seltener Zuggast und gelegentlich auch Übersommerer (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 211. 

Schlangenadler (Circaetus gallicus gallicus), Hohenau an der March/N, 18.8.2014 (L. Khil).

Gattung Clanga Adamowicz, 1854

Clanga pomarina (Brehm, CL, 1831)

Schreiadler | Lesser Spotted Eagle

[Aquila pomarina Brehm, CL, 1831]

Dz/eB | A | RE

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Ehemaliger Brutvogel in den Donauauen östl. von W, letzter Horstfund 1853 in der Lobau/W; Angaben über Bruten zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei Hallein/S und im Böhmerwald/O sind nicht mehr überprüfbar (Glutz von Blotzheim et al. 1971). Bis Mitte der 1980er Jahre regelmäßiger Nahrungsgast im Hanság/B von damaligen grenznahen Brutvorkommen in Ungarn. Aktuell alljährlicher sehr seltener Durchzügler mit Schwerpunkt in den östl. Landesteilen (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 212. 

Schreiadler (Clanga pomarina), Aigen im Ennstal/St, 2.6.2021 (J. Hauzinger).

Clanga clanga (Pallas, 1811)

Schelladler | Greater Spotted Eagle

[Aquila clanga Pallas, 1811]

uG | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

Gelegentlicher Gast im Winter im Hanság/B von einem grenznahen Überwinterungsgebiet in Ungarn. Ansonsten nahezu alljährlicher, sehr seltener Durchzügler mit Schwerpunkt in den östl. Landesteilen von März bis Mitte April und Oktober bis Mitte November, vereinzelte Nachweise auch aus anderen Monaten mit Ausnahme von Juni und Juli (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c). Am 10.11.1975 wurde 1 1. KJ der Variante fulvescens („Prachtadler”) bei Kohfidisch/B erlegt (Albegger und Khil 2016).

Figure 213. 

Schelladler (Clanga clanga), Bernhardsthal/N, 13.11.2022 (R. Katzinger).

Gattung Hieraaetus Kaup, 1844

Hieraaetus pennatus (Gmelin, JF, 1788)

Zwergadler | Booted Eagle

Dz/eB | A | RE

B, K, N, O, S, St, V, W

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel bis Ende des 19. Jahrhunderts im Wienerwald/N, W sowie vereinzelt in den Donau-Auen/N (Glutz et al. 1971), ein Brutnachweis 1951 im Gurktal/K (Bauer 1955a). Eine Reihe von Nachweisen zur Brutzeit Ende der 1990er Jahre im unteren Gailtal/K, von 1997–2001 fast alljährliche Brutzeitfeststellungen bei Pinkafeld/B mit einem Horstfund 2001 (Gamauf und Rass 2006). Ansonsten sehr seltener Durchzügler zu beiden Zugzeiten (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 214. 

Zwergadler (Hieraaetus pennatus), Marchegg/N, 31.7.2021 (S. Schnierer).

Gattung Aquila Brisson, 1760

Aquila nipalensis Hodgson, 1833

Steppenadler | Steppe Eagle

Aquila nipalensis orientalis Cabanis, 1854

Ae | A

B, N

Sechs Nachweise:

  • 28.4.2012 Hanság bei Tadten/B, 1 2. KJ (Walter 2014; Albegger und Khil 2016)
  • 2.–6.5.2014 Großkrut/N, 1 4. KJ (Albegger und Khil 2016)
  • 3.10.–18.12.2014 Palterndorf/N, 1 4. KJ (Albegger und Khil 2016)
  • 29.5.–2.6.2015 Pommersdorf/N, 1 2. KJ (Albegger und Brader 2018)
  • 30. und 31.8.2015 Pottenhofen und Poysbrunn/N, 1 subad. (Albegger und Brader 2018)
  • 7. 7.2023 Lustenau/V, 1 2. KJ (https://birdlife-afk.at)
Figure 215. 

Steppenadler (Aquila nipalensis orientalis), Großkrut/N, 6.5.2014 (L. Khil).

Aquila heliaca Savigny, 1809

Kaiseradler | Eastern Imperial Eagle

rB (B, N) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, W

25–30 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel in den Niederungen des nördl. B und in der Osthälfte N (Weinviertel, Donauniederung, Wiener Becken). Die Brutpopulation ist seit dem ersten Brutnachweis 1999 (Ranner 2006) in stetiger Zunahme und Ausbreitung begriffen (M. Schmidt, unpubl. Daten).

Figure 216. 

Kaiseradler (Aquila heliaca), Zurndorf/B, 13.10.2021 (L. Khil).

Aquila chrysaetos (Linnaeus, 1758)

Steinadler | Golden Eagle

Aquila chrysaetos chrysaetos (Linnaeus, 1758)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V

300–400 BP

J F M A M J J A S O N D

Im Alpenraum weit verbreiteter Brutvogel mit Brutplätzen überwiegend über 800 m. Wird in den Tieflagen außerhalb der Alpen nur sehr selten, seit den 2010er Jahren aber zunehmend, z. B. nördl. der Donau, festgestellt (Albegger und Khil 2016; Albegger und Brader 2018).

Figure 217. 

Steinadler (Aquila chrysaetos chrysaetos), Hohenberg/N, 18.12.2020 (S. Schnierer).

Aquila fasciata Vieillot, 1822

Habichtsadler | Bonelli’s Eagle

[Hieraaetus fasciatus (Vieillot, 1822)]

Aquila fasciata fasciata Vieillot, 1822

Ae | A

B, K, N, O, S, St, T, V

Zehn Nachweise, von denen drei dasselbe Ind. betreffen:

  • vor 1886, 1 aus einer Kärntner Sammlung stammendes juv. ♂ wurde diesem Bundesland zugerechnet (Mojsisovics 1887; Feldner et al. 2008)
  • 14.6.1954 Kaiser-Franz-Josefs-Höhe/K, 1 imm. (Bauer 1955b)
  • 22.–24.8.1955 Kolmkar – Naßfeld bei Böckstein/S, 1–2 imm. (Bezzel und Remold 1958)
  • 24.7.1956 Innerfragant/K, 1 imm. (Bezzel und Remold 1958)
  • 13.7.1957 Krumltal Rauris/S, 1 ad. (Huber 1963)
  • 17.10.1985 Pfänder/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)
  • 29.7. und 3.–5.8.2021 1 besenderter juv. aus Griechenland beflog das Mittel- und Südburgenland, die Bucklige Welt/N, die östl. und südl. St. sowie Teile K, wo er am 5.8. bei St. Lorenzen, Gemeinde Magdalensberg, gefangen und in Pflege genommen wurde. Am 12.8. wurde er in Villach-Landskron/K wieder freigelassen und flog Richtung Karnische Alpen/K. Von 15.–17.8. und am 20.8.2021 hielt er sich dann im Rheintal/V auf (https://birdlife-afk.at).
  • 9.–10.3.2022 1 besenderter im 3. KJ aus Frankreich beflog Seefeld/T und Bludenz/V (http://aigledebonelli.fr, https://birdlife-afk.at).
  • 29.3.–2.4.2022 1 besenderter im 2. KJ (selber Vogel wie 2021) flog über Walserfeld/S, das Tote Gebirge/O, St, das südl. Mostviertel/N bis in das Wulkabecken/B (https://birdlife-afk.at).
  • 15.–18.6.2022 1 besenderter im 2. KJ (selber Vogel wie oben) flog über das Mittelburgenland, das Wechselgebiet/N, St, die Obersteiermark, den Pongau und Pinzgau/S bis ins Lechtal/T (https://birdlife-afk.at).

Für das 20. Jahrhundert sind hier nur jene Nachweise angeführt, bei denen von den Beobachtern eine Beschreibung vorgelegt wurde, aber auch diese sollten noch einer kritischen Revision unterzogen werden.

Figure 218. 

Habichtsadler (Aquila fasciata fasciata), aufgegriffenes, besendertes Ind. bei der Freilassung in Villach-Landskron/K, 12.8.2021 (T. Pumberger).

Gattung Accipiter Brisson, 1760

Accipiter brevipes (Severtsov, 1850)

Kurzfangsperber | Levant Sparrowhawk

Ae | A

B

Ein Nachweis:

  • 11.5.1997 Apetlon/B, 1 ♂ (Ranner 2002)

Accipiter nisus (Linnaeus, 1758)

Sperber | Eurasian Sparrowhawk

Accipiter nisus nisus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

3.000–6.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger und weit verbreiteter Brutvogel in deckungsreichen Baumbeständen, mitunter im Siedlungsgebiet. Höchste Brutnachweise auf ca. 1.800 m. Häufiger Durch- und Zuzügler im Herbst aus nordöstl. Richtung (Schmidt et al. 2014).

Figure 219. 

Sperber (Accipiter nisus nisus), Graz/St, 23.11.2010 (L. Khil).

Accipiter gentilis (Linnaeus, 1758)

Habicht | Northern Goshawk

Accipiter gentilis buteoides (Menzbier, 1882)

Ae | A

N

Zwei belegte Nachweise:

  • vor 1806, Laxenburg/N, 1 juv. ♂ erlegt (Glutz von Blotzheim et al. 1971)
  • 1814 oder früher, Umgebung Laxenburg/N, 1 juv. erlegt (H.-M. Berg unpubl.)

Beobachtungen von hellen juvenilen Habichten mit deutlich weiß gefleckter Oberseite im Osten Österreichs (Archiv BirdLife Österreich) lassen ein gelegentliches Erscheinen dieser Unterart im Winter durchaus möglich erscheinen.

Figure 220. 

Habicht (Accipiter gentilis buteoides), demont. Stopfpräparat (NHMW 56.706) des 1814 oder früher bei Laxenburg erlegten Ind. (NHMW/H.-M. Berg).

Accipiter gentilis gentilis (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

1.000–1.500 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter, mäßig häufiger bis seltener Brutvogel großer Waldgebiete, vereinzelt über 1.000 m. Im Winterhalbjahr auch abseits der Brutgebiete, z. B. an großen Gewässern. Der niedrige Bestand ist weiterhin rückläufig (BirdLife Österreich 2019).

Figure 221. 

Habicht (Accipiter gentilis gentilis), Arnoldstein/K, 30.8.2022 (S. Schnierer).

Gattung Circus Lacépède, 1799

Circus aeruginosus (Linnaeus, 1758)

Rohrweihe | Western Marsh Harrier

Circus aeruginosus aeruginosus (Linnaeus, 1758)

rB (B, N, O, S, St, V, W) | A | NT

B, K, N, O, S, S, T, V, W

350–500 brütende ♀

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Brutvogel der Tieflagen in Teilen von B und N, seltener in O und nur vereinzelt bzw. ausnahmsweise in S, St, V, W. Abseits der Brutgebiete häufiger Durchzügler. Wintergast in geringer Zahl, am Neusiedler See zunehmend, mit derzeit < 10 Ind. (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024).

Figure 222. 

Rohrweihe (Circus aeruginosus aeruginosus), Illmitz/B, 20.3.2015 (L. Khil).

Circus cyaneus (Linnaeus, 1766)

Kornweihe | Hen Harrier

Dz/Wg/uB | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

250–500 Ind.

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Wintergast und Durchzügler in den Tieflagen, mit stärkstem Auftreten in großen Offenlandschaften Nordostösterreichs, z. B. Nordburgenland und Weinviertel/N. Sehr seltener Brutvogel im Waldviertel/N.

Figure 223. 

Kornweihe (Circus cyaneus), St. Andrä am Zicksee/B, 9.11.2023 (L. Khil).

Circus macrourus (Gmelin, SG, 1770)

Steppenweihe | Pallid Harrier

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler mit in den letzten Jahren stark gestiegener Anzahl der Nachweise, Brutverdacht im Nordburgenland im Jahr 1956 (Bauer 1956). Regelmäßig in den Tieflagen der östl. Landeshälfte, in den westl. Bundesländern sehr selten (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 224. 

Steppenweihe (Circus macrourus), Andau/B, 7.4.2022 (L. Khil).

Circus pygargus (Linnaeus, 1758)

Wiesenweihe | Montagu’s Harrier

rB (B, N) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

23–43 brütende ♀

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Brutvogel in offenen Wiesen- und Ackerlandschaften Nordostösterreichs, besonders im Waldviertel/N, Weinviertel/N, sowie im Nordburgenland. Regelmäßiger, spärlicher Durchzügler in den Tieflagen.

Figure 225. 

Wiesenweihe (Circus pygargus), Apetlon/B, 29.5.2022 (L. Khil).

Gattung Milvus Lacépède, 1799

Milvus milvus (Linnaeus, 1758)

Rotmilan | Red Kite

Milvus milvus milvus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | VU

90–130 BP

J F M A M J J A S O N D

Seltener Brutvogel mit steigendem Bestand. Schwerpunkte des österreichischen Vorkommens in den westl. und nördl. Landesteilen. In K, St und B derzeit nur selten oder ausnahmsweise Brutvogel. Abseits der Brutgebiete seltener Durchzügler.

Figure 226. 

Rotmilan (Milvus milvus) mit Sturmmöwen, Deutsch Haslau/N, 1.2.2021 (L. Khil).

Milvus migrans (Boddaert, 1783)

Schwarzmilan | Black Kite

Milvus migrans migrans (Boddaert, 1783)

rB (K, N, O, S, St, T, V, W) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

100–140 BP

J F M A M J J A S O N D

Seltener Brutvogel mit ähnlicher Verbreitung wie der Rotmilan und ebenfalls positivem Bestandstrend. Abseits der Brutgebiete seltener Durchzügler. Vereinzelt Winternachweise, in B und N neuerdings alljährlich.

Figure 227. 

Schwarzmilan (Milvus migrans migrans), Dornbirn/V, 7.6.2023 (L. Khil).

Gattung Haliaeetus Savigny, 1809

Haliaeetus albicilla (Linnaeus, 1758)

Seeadler | White-tailed Eagle

Haliaeetus albicilla albicilla (Linnaeus, 1758)

rB (B, N, O, St) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

30–44 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel in gewässerreichen Niederungen Ost- und Südostösterreichs, entlang der Donau/N sowie auf der Böhmischen Masse. Im 20. Jahrhundert vorübergehend ausgestorben, siedelte sich die Art 2001 wieder an. Brutareal und Bestand zeigen weiterhin eine positive Tendenz (Probst und Pichler 2021). Durchzügler und Wintergast mit Schwerpunkt an großen Gewässern und in Offenlandschaften im Osten des Landes.

Figure 228. 

Seeadler (Haliaeetus albicilla albicilla), verfolgt von Mittelmeermöwe, Illmitz/B, 3.6.2022 (L. Khil).

Gattung Buteo Lacépède, 1799

Buteo lagopus (Pontoppidan, 1763)

Raufußbussard | Rough-legged Buzzard

Buteo lagopus lagopus (Pontoppidan, 1763)

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger bis seltener Wintergast in den Offenlandschaften Nordostösterreichs. Schwerpunkt des Auftretens im Weinviertel/N, im Nordburgenland und auf der Böhmischen Masse. In den südl. und westl. Landesteilen sehr selten.

Figure 229. 

Raufußbussard (Buteo lagopus lagopus), Flatschach/St, 3.12.2015 (L. Khil).

Buteo rufinus (Cretzschmar, 1829)

Adlerbussard | Long-legged Buzzard

Buteo rufinus rufinus (Cretzschmar, 1829)

Sg/Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener, aber alljährlicher Gast in den Tieflagen von N und B, in manchen Jahren in Form kleinerer Einflüge. In den übrigen Landesteilen sehr selten. Einzelne Vögel können gelegentlich monatelang verweilen und auch überwintern (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 230. 

Adlerbussard (Buteo rufinus rufinus) mit Mäusebussard (unten), St. Andrä am Zicksee/B, 27.12.2016 (L. Khil).

Buteo buteo (Linnaeus, 1758)

Mäusebussard | Common Buzzard

Buteo buteo buteo (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

13.000–20.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufigster Greifvogel. In zumindest teilweise bewaldeten Gebieten verbreiteter Brutvogel bis zur Waldgrenze. Im Herbst Zuzug aus nordöstl. Richtung (Schmidt et al. 2014).

Figure 231. 

Mäusebussard (Buteo buteo buteo), Andau/B, 8.1.2016 (L. Khil).

Buteo buteo vulpinus (Gloger, 1833)

„Falkenbussard” | ”Steppe Buzzard”

Ae | A

Sehr seltener Durchzügler. Angesichts der schwierigen Bestimmbarkeit ist das Bild zum Auftreten dieser Unterart diffus. Das erwartbare Auftreten von Vögeln aus der Übergangszone mit der Nominatform erschwert die Interpretation zusätzlich. Aus den letzten Jahren liegen fotografisch belegte Meldungen von Vögeln mit zumindest einigermaßen gut ausgeprägten Merkmalen dieser Unterart aus N sowie vereinzelt B, O, St und T vor.

Figure 232. 

„Falkenbussard” (Buteo buteo vulpinus), Hohenau an der March/N, 6.11.2018 (R. Katzinger).

Ordnung Strigiformes

Familie Tytonidae

Gattung Tyto Billberg, 1828

Tyto alba (Scopoli, 1769)

Schleiereule | Western Barn Owl

Tyto alba alba (Scopoli, 1769)

Ae | A

B, O, N

Weißbäuchige Schleiereulen treten in Österreich nur ausnahmsweise auf. Die Abgrenzung von helleren Ind. der ssp. guttata (s. u.) zu solchen der Nominatform ist nicht immer möglich, und Mischformen aus der breiten Übergangszone kommen in Mitteleuropa regelmäßig vor (Glutz von Blotzheim und Bauer 1980; Mátics und Hoffmann 2002; Kriegs 2010). Eine Invasion weißbäuchiger Ind. im Winter 1962 im Bezirk Scheibbs/N dokumentiert das gelegentliche Auftreten der Nominatform (Ressl 1963). Jüngere dokumentierte Nachweise sind selten.

Figure 233. 

Schleiereule (Tyto alba cf. alba ), Balg eines am 2.11.1984 in Rust/B gesammelten Ind. (links). Die anderen Bälge werden der ssp. guttata zugeordnet und zeigen die Variationsbreite der Unterseitenfärbung von in Österreich auftretenden Schleiereulen bzw. die Schwierigkeit der subspezifischen Zuordnung (NHMW Wien/H.-M. Berg).

Tyto alba guttata (Brehm, CL, 1831)

rB (B, N, O, S, V) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

70–100 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel mit größeren Brutvorkommen im südwestl. Innviertel/O bzw. Flachgau/S und im nördl. B sowie mit Einzelvorkommen im oberösterreichischen Alpenvorland, im Weinviertel/N, im Marchfeld/N und im Rheintal/V.

Figure 234. 

Schleiereule (Tyto alba guttata), Frauenkirchen/B, 11.7.2020 (L. Khil).

Familie Strigidae

Gattung Aegolius Kaup, 1829

Aegolius funereus (Linnaeus, 1758)

Raufußkauz | Boreal Owl

Aegolius funereus funereus (Linnaeus, 1758)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V

2.000–3.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel, der in großflächig geringer Dichte die montanen und subalpinen Wälder der Alpen und der Böhmischen Masse besiedelt. In den Alpen Brutreviere rufender Vögel in Höhenlagen von bis zu 1.950 m. Jüngste Nachweise von Rufern zur Brutzeit deuten auf ein Vorkommen im Günser Gebirge/B hin (B. Schedl, pers. Mitt.).

Figure 235. 

Raufußkäuze (Aegolius funereus funereus), N, 13.5.2012 (W. Trimmel).

Gattung Athene Boie, F, 1822

Athene noctua (Scopoli, 1769)

Steinkauz | Little Owl

Athene noctua noctua (Scopoli, 1769)

rB (B, N, O) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

140–190 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel mit einem disjunkten Areal in Teilen der pannonischen Region im Osten (v. a. westl. Weinviertel/N, Raum Krems/N, Nordburgenland), im niederösterreichischen Voralpenland sowie in O im unteren Mühlviertel, im Machland und im Eferdinger Becken. In V, im Südburgenland und in der Oststeiermark wurden in den letzten Jahrzehnten viele Brutplätze aufgegeben.

Figure 236. 

Steinkauz (Athene noctua noctua), Podersdorf/B, 8.5.2022 (L. Khil).

Gattung Surnia Duméril, 1805

Surnia ulula (Linnaeus, 1758)

Sperbereule | Northern Hawk-Owl

Surnia ulula ulula (Linnaeus, 1758)

Ae | A

B, K, N, O, St, W

Bis Ende des 19. Jahrhunderts lagen aus Österreich 15 Nachweise vor (Glutz von Blotzheim und Bauer 1980; Archiv BirdLife Österreich, Albegger 2022c), im 20. Jahrhundert kamen vier weitere hinzu, zuletzt am 24.11.1990 im Seewinkel/B (Ranner et al. 1995). Die Nachweise entfallen auf den Zeitraum November bis April.

Figure 237. 

Sperbereule (Surnia ulula ulula), Balg (NHMW 37.645) eines um 1850 in der Wiener Umgebung gesammelten Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Gattung Glaucidium Boie, F, 1826

Glaucidium passerinum (Linnaeus, 1758)

Sperlingskauz | Eurasian Pygmy Owl

Glaucidium passerinum passerinum (Linnaeus, 1758)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V

4.000–8.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel der Nadelwälder und nadelholzdominierten Mischwälder der Alpen und der Böhmischen Masse. Im subalpinen Wald bis auf 1.600–1.700 m regelmäßig verbreitet, einzelne Reviere noch zwischen 1.800 und 1.900 m. Jüngste Nachweise von Rufern zur Brutzeit deuten auf ein Vorkommen im Günser Gebirge/B hin (B. Schedl, pers. Mitt.).

Figure 238. 

Sperlingskauz (Glaucidium passerinum passerinum), Bad Bleiberg/K, 25.10.2020 (P. Rauscher).

Gattung Otus Pennant, 1769

Otus scops (Linnaeus, 1758)

Zwergohreule | Eurasian Scops Owl

Otus scops scops (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, St, T, V) | A | EN

B, K, N, O, S, St, V, T, W

70–100 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel in K (Malle und Probst 2015), im Oststeirischen Hügelland (O. Samwald & M. Tiefenbach in Albegger et al. 2015) sowie im Süd- und Nordburgenland (Grafl und Muraoka 2020; Michalek et al. 2023). Ehemals als Brutvogel weiter verbreitet. Aktuell wieder mit zunehmender Tendenz auch in anderen Landesteilen auftretend, wobei es immer wieder auch zu Reviergründungen und gelegentlich auch zu Einzelbruten kommt.

Figure 239. 

Zwergohreule (Otus scops scops), Forchtenstein/B, 19.8.2023 (L. Khil).

Gattung Asio Brisson, 1760

Asio otus (Linnaeus, 1758)

Waldohreule | Long-eared Owl

Asio otus otus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

3.000–4.500 BP

J F M A M J J A S O N D

In den Niederungen weit verbreiteter Brutvogel mit weitgehend geschlossen besiedeltem Areal, im Hügelland jedoch stark aufgelockertes Vorkommen. Innerhalb der Alpen seltener Brutvogel der Täler und Hanglagen, vereinzelt auch in kleineren Seitentälern. Obergrenze in der Regel bei 800–1.000 m, höchste Einzelbruten aber bei 1.050–1.100 m.

Figure 240. 

Waldohreule (Asio otus otus), Apetlon/B, 29.9.2019 (L. Khil).

Asio flammeus (Pontoppidan, 1763)

Sumpfohreule | Short-eared Owl

Asio flammeus flammeus (Pontoppidan, 1763)

rB (B, N, O) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1–46 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel mit jahrweise sehr unterschiedlich starkem Auftreten. Wichtigstes Brutgebiet im Hanság/B, darüber hinaus in manchen Jahren wenige Paare auch in angrenzenden Gebieten des nördl. B. In Invasionsjahren (2014 und besonders 2019) auch Bruten im angrenzenden N bis ins nordöstl. Weinviertel, ausnahmsweise auch in O.

Figure 241. 

Sumpfohreule (Asio flammeus flammeus), Tadten/B, 2.5.2008 (L. Khil).

Gattung Bubo Duméril, 1805

Bubo scandiacus (Linnaeus, 1758)

Schneeeule | Snowy Owl

[Nyctea scandiaca Linnaeus, 1758]

Ae | A

K, N, St

Von dieser vielfach in Gefangenschaft gehaltenen arktischen Eulenart liegen acht, überwiegend aus dem Winter stammende Nachweise vor, die als wahrscheinliche Wildvögel betrachtet werden, wenn auch in diesen Fällen eine Flucht aus menschlicher Haltung nicht ganz ausgeschlossen ist. Bemerkenswerterweise stammen sieben dieser acht Nachweise aus den beiden südl. Bundesländern K und St:

  • November/Anfang Dezember (jedenfalls vor 6.12.) 1858 Katzelsdorf/N, 1 Ind. gefangen (von Pelzeln 1871)
  • 1867 Lavanttal bei Wolfsberg/K, 1 Ind. erlegt (Keller 1890; Feldner et al. 2008)
  • 1888 K, 1 juv. ♂ erlegt (Canon 1923; Feldner et al. 2008)
  • 9.1.1904 Brunnsee/St, 1 Ind. (Anonymus 1904; Albegger et al. 2015)
  • November 1911 Zmöllhube (Zmöller Alpe)/Hochschwabgruppe nördl. Trofaiach/St, 1 Ind. erlegt (Knotek 1931; Albegger et al. 2015)
  • Winter ca. zwischen 1955 und 1960 Kochalmbauer nördl. Bad Mitterndorf/St, 1 Ind. (Stefanzl 1984; Albegger et al. 2015)
  • Anfang Dezember 1979 Mosergraben/Sonnschienalm/Hochschwabgruppe/St, 1 Ind. (Stefanzl 1984; Albegger et al. 2015)
  • Ende Oktober 1985 Plöckenhaus, Kötschach-Mauthen/K, 1 Ind. (Ranner et al. 1995; Feldner et al. 2008).

Bubo bubo (Linnaeus, 1758)

Uhu | Eurasian Eagle-Owl

Bubo bubo bubo (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

360–530 BP

J F M A M J J A S O N D

Regional verbreiteter Brutvogel. Das noch vor 4–5 Jahrzehnten weitgehend auf den alpinen Raum und seine Randlagen sowie die Böhmische Masse beschränkte Areal umfasst mittlerweile auch die Niederungsgebiete im Osten. Aus der oberen montanen und der tief-subalpinen Zone zwischen 1.200 und 1.500 m aktuell nur sehr vereinzelte Meldungen.

Figure 242. 

Uhus (Bubo bubo bubo), Ernstbrunn/N, 1.5.2022 (A. Slepicka).

Gattung Strix Linnaeus, 1758

Strix aluco Linnaeus, 1758

Waldkauz | Tawny Owl

Strix aluco aluco Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

10.000–20.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Außerhalb der Alpen ist das Areal weitgehend flächendeckend besiedelt mit wenigen Lücken in ausgesprochen baumarmen Agrarlandschaften, auch inneralpin weite Verbreitung im Bergwald bis auf ca. 1.500 m; darüber nur mehr vereinzelt Reviere bis 1.600 m.

Figure 243. 

Waldkauz (Strix aluco aluco), W, 19.1.2016 (W. Trimmel).

Strix uralensis Pallas, 1771

Habichtskauz | Ural Owl

Strix uralensis macroura Wolf, 1810

rB (K, N, St, W) | A/E1 | CR

B, K, N, O, S, St, T, W

50–70 BP

J F M A M J J A S O N D

Sporadischer Brutvogel im 19., einigermaßen regelmäßiger Gastvogel bis in das 20. Jahrhundert (Glutz von Blotzheim und Bauer 1980). Spätestens ab den 1990er Jahren natürliche Wiederansiedlung als Brutvogel in K und der südl. St von Slowenien aus (Kleewein und Malle 2020; Albegger 2022c). Zusätzlich werden seit 2009 im Wienerwald/N und im Wildnisgebiet Dürrenstein/N in Gefangenschaft gezüchtete Vögel ausgewildert, die seit 2011 ebenfalls reproduzieren (Zink 2013). Brütet möglicherweise auch vereinzelt in Osttirol (R. Lentner in Lentner et al. 2022).

Figure 244. 

Habichtskauz (Strix uralensis), Ramsau bei Hainfeld/N, 4.2.2022 (S. Schnierer).

Ordnung Bucerotiformes

Familie Upupidae

Gattung Upupa Linnaeus, 1758

Upupa epops Linnaeus, 1758

Wiedehopf | Eurasian Hoopoe

Upupa epops epops Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

450–650 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel der Niederungen und des Hügellandes in Ostösterreich, im Südburgenland, der St und K, lokaler bis sehr lokaler Brutvogel in O und inneralpin in Osttirol, im Salzach-/S, Inn-/T und Rheintal/V sowie in deren Seitentälern. Höchste Bruten zwischen 1.100 und 1.350 m.

Figure 245. 

Wiedehopf (Upupa epops epops), Apetlon/B, 30.6.2013 (L. Khil).

Ordnung Coraciiformes

Familie Coraciidae

Gattung Coracias Linnaeus, 1758

Coracias garrulus Linnaeus, 1758

Blauracke | European Roller

Coracias garrulus garrulus Linnaeus, 1758

rB (St) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

2–5 BP

J F M A M J J A S O N D

Ehemals regional verbreiteter Brutvogel im Osten und Süden Österreichs, heute nur noch ein kleiner, akut vom Aussterben bedrohter Reliktbestand im Südosten der St (Samwald und Samwald 1989; Dvorak et al. 1993; O. Samwald et al. in Albegger et al. 2015). Im übrigen Land sehr seltener Gast, vor allem im Mai und Juni (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 246. 

Blauracke (Coracias garrulus garrulus), Karbach/St, 21.7.2011 (L. Khil).

Familie Alcedinidae

Gattung Alcedo Linnaeus, 1758

Alcedo atthis (Linnaeus, 1758)

Eisvogel | Common Kingfisher

Alcedo atthis ispida Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, V, W) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

500–800 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel der Niederungen und des Hügellandes überall wo es geeignete Gewässer gibt. Größere Brutvorkommen nur mehr an naturnahen Flussabschnitten. Inneralpin mit Ausnahme des Klagenfurter Beckens nur sehr spärlicher Brutvogel. Höchste Bruten zwischen 550 und 680 m.

Figure 247. 

Eisvogel (Alcedo atthis ispida), Frauenkirchen/B, 28.9.2019 (L. Khil).

Familie Meropidae

Gattung Merops Linnaeus, 1758

Merops persicus Pallas, 1773

Blauwangenspint | Blue-cheeked Bee-eater

Merops persicus persicus Pallas, 1773

Ae | A

B

Ein Nachweis:

  • 21.–22.5.2016 St. Andräer Zicksee/B, 1 ad. (Albegger 2018; Albegger und Brader 2018)
Figure 248. 

Blauwangenspint (Merops persicus persicus), St. Andrä am Zicksee/B, 22.5.2016 (L. Khil).

Merops apiaster Linnaeus, 1758

Bienenfresser | European Bee-eater

rB (B, K, N, O, St, V, W) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1.100–2.200 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel im pannonischen Klimabezirk im östl. N und im Nordburgenland. Lokaler bis sehr lokaler Brutvogel im Mittel- und Südburgenland, in der Ost- und Südsteiermark sowie im Klagenfurter Becken/K, vereinzelte Bruten auch im Donautal/N, O und Zubringern sowie in V (Wendelin und Denner 2022), 2001–2006 auch in S (J. Pöhacker, pers. Mitt.). Verbreiteter Durchzügler im Osten, spärlicher im Alpenraum.

Figure 249. 

Bienenfresser (Merops apiaster), Frauenkirchen/B, 26.5.2023 (L. Khil).

Ordnung Piciformes

Familie Picidae

Gattung Jynx Linnaeus, 1758

Jynx torquilla Linnaeus, 1758

Wendehals | Eurasian Wryneck

Jynx torquilla torquilla Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | VU

3.300–4.900 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit, aber nur lückig verbreiteter Brutvogel in strukturiertem, halb offenem Kulturland. Überwiegend im Tiefland bzw. in Tal- und Beckenlagen anzutreffen, regional aber auch in der hochmontanen Stufe, lokal bis 1.900, ausnahmsweise bis knapp über 2.000 m (A. Danzl in Lentner et al. 2022).

Figure 250. 

Wendehals (Jynx torquilla torquilla), Klagenfurt/K, 11.4.2018 (L. Khil).

Gattung Picoides Lacépède, 1799

Picoides tridactylus (Linnaeus, 1758)

Dreizehenspecht | Eurasian Three-toed Woodpecker

Picoides tridactylus alpinus Brehm, CL, 1831

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

K, N, O, S, St, T, V

6.000–9.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter, aber nur in geringen Dichten vorkommender Brutvogel montaner und subalpiner Fichten- und fichtendominierter Mischwälder der Alpen. Außeralpin nur sehr lokal im Böhmerwald/O und Freiwald/N. Brutnachweise überwiegend zwischen 1.000 und 2.000 m, vereinzelt abwärts bis 500 m.

Figure 251. 

Dreizehenspecht (Picoides tridactylus alpinus), Außervillgraten/T, 19.8.2014 (L. Khil).

Gattung Dendrocoptes Cabanis & Heine, 1863

Dendrocoptes medius (Linnaeus, 1758)

Mittelspecht | Middle Spotted Woodpecker

[Dendrocopos medius, Leiopicus medius, Picoides medius (Linnaeus, 1758)]

Dendrocoptes medius medius (Linnaeus, 1758)

rB (B, N, O, S, St, V, W) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

2.600–4.300 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel der Laubwälder im außeralpinen Tief- und Hügelland, am Nordostrand der Alpen, im Alpenvorland sowie in den Randlagen der Böhmischen Masse. Der Großteil der Vorkommen liegt unter 400 m, in den niederösterreichischen Randalpen ist die Art vereinzelt aber noch bis über 900 m anzutreffen.

Figure 252. 

Mittelspecht (Dendrocoptes medius medius), Eschenau/N, 14.2.2008 (T. Hochebner).

Gattung Dryobates Boie, F, 1826

Dryobates minor (Linnaeus, 1758)

Kleinspecht | Lesser Spotted Woodpecker

[Dendrocopos minor, Picoides minor (Linnaeus, 1758)]

Dryobates minor hortorum (Brehm, CL, 1831)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

2.600–4.300 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel in Laubwäldern der tieferen Lagen mit hohem Weichholzanteil. Brütet überwiegend unterhalb von 700 m, höchstgelegene Vorkommen ausnahmsweise zwischen 1.200 m und 1.440 m (M. Tiefenbach in Albegger et al. 2015; B. Eberhard in Lentner et al. 2022).

Figure 253. 

Kleinspecht (Dryobates minor hortorum), Graz/St, 23.4.2005 (L. Khil).

Gattung Dendrocopos Koch, 1816

Dendrocopos syriacus (Hemprich & Ehrenberg, 1833)

Blutspecht | Syrian Woodpecker

[Picoides syriacus (Hemprich & Ehrenberg, 1833)]

Dendrocopos syriacus syriacus (Hemprich & Ehrenberg, 1833)

rB (B, N, W) | A | NT

B, K, N, O, St, W

2.700–3.800 BP

J F M A M J J A S O N D

Regionaler Brutvogel im baumbestandenen Kulturland und Siedlungsgebiet in den pannonisch beeinflussten Tieflagen in N und des B sowie im Südburgenland. Das ehemalige Brutgebiet in der St wurde weitgehend geräumt (O. Samwald in Albegger et al. 2015). Die Vorkommen reichen bis knapp über 400 m.

Figure 254. 

Blutspecht (Dendrocopos syriacus syriacus), Illmitz/B, 18.9.2015 (L. Khil).

Dendrocopos major (Linnaeus, 1758)

Buntspecht | Great Spotted Woodpecker

[Picoides major (Linnaeus, 1758)]

Dendrocopos major major (Linnaeus, 1758)

Die Nominatform des Buntspechts wird von Rokitansky (1964) als Wintergast in Österreich angegeben. Sie ist bestenfalls nur in der Hand bzw. an Belegexemplaren von mitteleuropäischen Vögeln unterscheidbar. Der aktuelle Status dieses Taxons in Österreich muss zurzeit als unklar eingestuft werden.

Dendrocopos major pinetorum (Brehm, CL, 1831)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

100.000–150.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter und häufiger Brutvogel in Wäldern aller Art von den Tieflagen bis zur Waldgrenze, auch in kleineren Feldgehölzen und in baumbestandenem Siedlungsgebiet.

Figure 255. 

Buntspecht (Dendrocopos major pinetorum), Premstätten/St, 1.11.2009 (L. Khil).

Dendrocopos leucotos (Bechstein, 1802)

Weißrückenspecht | White-backed Woodpecker

[Picoides leucotos (Bechstein, 1802)]

Dendrocopos leucotos leucotos (Bechstein, 1802)

rB (N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1.300–1.900 BP

J F M A M J J A S O N D

Regional verbreiteter Brutvogel in naturnahen Laub- und Mischwäldern am Alpennordrand vom Wienerwald/W bis in den Bregenzerwald/V. Lokale Vorkommen außerdem im Waldviertel/N, im Günser Gebirge/B und möglicherweise auch noch in K, Brutnachweise liegen für diese Regionen allerdings schon länger keine mehr vor (J. Feldner in Feldner et al. 2006). Schwerpunkt der Vertikalverbreitung unter 1.100 m, höchstgelegene Vorkommen zwischen 1.600 und 1.700 m.

Figure 256. 

Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos leucotos), Traisen/N, 12.3.2010 (T. Hochebner).

Gattung Dryocopus Boie, F, 1826

Dryocopus martius (Linnaeus, 1758)

Schwarzspecht | Black Woodpecker

Dryocopus martius martius (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

12.000–18.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel in geschlossenen, altholzreichen Waldgebieten von den Tieflagen bis zur Waldgrenze, bevorzugt in Buchen- und Buchenmischwäldern. In den letzten Jahren auch zunehmend in kleineren Waldinseln im Kulturland brütend.

Figure 257. 

Schwarzspecht (Dryocopus martius martius), St. Andrä am Zicksee/B, 23.5.2023 (L. Khil).

Gattung Picus Linnaeus, 1758

Picus viridis Linnaeus, 1758

Grünspecht | European Green Woodpecker

Picus viridis viridis Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

17.000–28.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel im halboffenen Kulturland, in lichten Wäldern sowie im baumbestandenen Siedlungsgebiet von den Tieflagen bis in die montane Stufe. Vereinzelt kann revieranzeigendes Verhalten bis in Höhen zwischen 2.000 und 2.100 m festgestellt werden (A. Danzl in Lentner et al. 2022).

Figure 258. 

Grünspecht (Picus viridis viridis), Marchegg/N, 27.5.2020 (L. Khil).

Picus canus Gmelin, JF, 1788

Grauspecht | Grey-headed Woodpecker

Picus canus canus Gmelin, JF, 1788

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

3.600–7.200 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel in reich strukturierten Wäldern mit Schwerpunkt in der Montanstufe und in dichter mit Bäumen bestandenem Kulturland. Die höchstgelegenen Nachweise von revieranzeigendem Verhalten reichen bis rund 2.200 m (F. Lehne in Lentner et al. 2022).

Figure 259. 

Grauspecht (Picus canus canus), Traisen/N, 13.2.2010 (T. Hochebner).

Ordnung Falconiformes

Familie Falconidae

Gattung Falco Linnaeus, 1758

Falco naumanni Fleischer, JG, 1818

Rötelfalke | Lesser Kestrel

uG/eB | A | RE

B, K, N, O, St, T, V

Ehemaliger Brutvogel in K (bis 1984) und der St (bis 1982), ausnahmsweise im B und N, möglicherweise auch in Nordtirol (Glutz von Blotzheim et al. 1971; Dvorak et al. 1993; Landmann 1996). Aktuell nur sehr seltener Durchzügler im April/Mai sowie August/September (https://birdlife-afk.at).

Figure 260. 

Rötelfalke (Falco naumanni), Apetlon/B, 16.5.2021 (L. Khil).

Falco tinnunculus Linnaeus, 1758

Turmfalke | Common Kestrel

Falco tinnunculus tinnunculus Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

6.500–10.500 BP

J F M A M J J A S O N D

In ganz Österreich flächig verbreitet, kleinere Lücken nur in größeren Waldgebieten sowie in den höchstgelegenen Bereichen. In den Alpen regelmäßig bis 2.000 m, und sehr selten auch zwischen 2.000 und 2.300 m brütend, höchster Nestfund auf 2.350 m. Häufiger Durchzügler und Wintergast, Zuzug aus nördl. Richtung (Schmidt et al. 2014).

Figure 261. 

Turmfalke (Falco tinnunculus tinnunculus), Innere Stadt/W, 1.6.2016 (L. Khil).

Falco vespertinus Linnaeus, 1766

Rotfußfalke | Red-footed Falcon

rB (B, N) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1–6 BP

J F M A M J J A S O N D

Extrem seltener Brutvogel offener, trocken-warmer Bereiche im Nordburgenland, derzeit in der Regel in Kolonien der Saatkrähe. Mäßig häufiger bis seltener Durchzügler in den Tieflagen aller Bundesländer.

Figure 262. 

Rotfußfalken (Falco vespertinus), Illmitz/B, 6.6.2021 (L. Khil).

Falco eleonorae Géné, 1839

Eleonorenfalke | Eleonora’s Falcon

Ae | A

K, N, St

Drei Nachweise, die allesamt in den letzten Jahren erbracht worden sind:

Figure 263. 

Eleonorenfalke (Falco eleonorae), Baldramsdorf/K, 8.6.2017 (R. Mann).

Falco columbarius Linnaeus, 1758

Merlin | Merlin

Falco columbarius aesalon Tunstall, 1771

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

25–100 Ind.

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler und Wintergast, insbesondere in den Tieflagen. Schwerpunkt des Auftretens in den Ackerlandschaften Nordostösterreichs.

Figure 264. 

Merlin (Falco columbarius aesalon), Apetlon/B, 10.1.2014 (L. Khil).

Falco subbuteo Linnaeus, 1758

Baumfalke | Eurasian Hobby

Falco subbuteo subbuteo Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

1.000–1.500 BP

J F M A M J J A S O N D

In offenen und halboffenen Landschaften in ganz Österreich verbreitet. Innerhalb der Alpen vor allem in den Beckenlagen sowie in größeren Talräumen, nur vereinzelt höher. Höchster Horstfund auf 960 m.

Figure 265. 

Baumfalke (Falco subbuteo subbuteo), Apetlon/B, 7.5.2022 (L. Khil).

Falco cherrug Gray, JE, 1834

Sakerfalke (Würgfalke) | Saker Falcon

Falco cherrug cherrug Gray, JE, 1834

rB (B, N) | A | EN

B, K, N, S, O, St, V, W

30–48 BP

J F M A M J J A S O N D

Seltener Brutvogel im pannonischen Osten N (wobei W im Aktionsradius der niederösterreichischen Brutvögel liegt) und im Nordburgenland (Hohenegger et al. 2020). In den übrigen Landesteilen sehr seltener Gast bzw. Ausnahmeerscheinung (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 266. 

Sakerfalke (Falco cherrug cherrug), St. Andrä am Zicksee/B, 19.1.2014 (L. Khil).

Falco rusticolus Linnaeus, 1758

Gerfalke | Gyrfalcon

Ae | A

B, K, V

Fünf ausreichend dokumentierte Nachweise:

  • um 1798 bei Fußach/V, 1 juv. ♀ erlegt (Fatio 1899; Glutz von Blotzheim et al. 1971)
  • 1940er Jahre Dobratsch/K, 1 ad. erlegt (Anonymus 1980; Feldner et al. 2008)
  • 15.11.1984–6.2.1985 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)
  • 21.2.–12.3.1988 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)
  • 29.10.1994 Lange Lacke Apetlon/B, 1 juv. (Laber und Ranner 1997)

Weitere in der Literatur erwähnte Beobachtungen (z. B. Glutz von Blotzheim et al. 1971) können aus heutiger Sicht nicht mehr als ausreichend gesichert angesehen werden oder es ist (etwa bei weißen grönländischen Vögeln) von einer Herkunft aus Gefangenschaft auszugehen (Ranner und Khil 2009; Khil und Albegger 2014).

Figure 267. 

Gerfalke (Falco rusticolus), Stopfpräparat (NAAG 00011902) des um 1798 bei Fußach erlegten Weibchens (Naturama Aargau).

Falco peregrinus Tunstall, 1771

Wanderfalke | Peregrine Falcon

Falco peregrinus peregrinus Tunstall, 1771

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

220–300 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel mit Schwerpunkt im Alpenraum, vereinzelt nördl. der Donau. Brutplätze liegen ganz überwiegend in Felswänden, nur vereinzelt an Gebäuden in O und St. Baumbruten wurden in Österreich vermutet, scheinen aber nicht belegt zu sein. Als spärlicher Durchzügler und Wintergast auch abseits der Brutgebiete in allen Höhenstufen. Zwei Nachweise von Ind. mit Merkmalen der ssp. brookei Sharpe, 1873: ein brütendes ♀ in Graz 2020–2023 sowie 1 mind. 2. KJ in Simmering/W am 3.7.2022 (https://birdlife-afk.at).

Figure 268. 

Wanderfalke (Falco peregrinus peregrinus), Graz/St, 31.5.2021 (L. Khil).

Falco peregrinus calidus Latham, 1790

uG | A

B, N, O, St, T, V, W

Seltener, wohl alljährlicher Durchzügler und Wintergast von September bis Mai. Dem Auftreten von Wanderfalken arktischer Herkunft kommt erst seit einigen Jahren verstärkte Aufmerksamkeit zu. Aus den angeführten Bundesländern liegen Belege bzw. Fotos von Ind. vor, für die eine Herkunft aus dem Brutgebiet der ssp. calidus bzw. der Überlappungszone mit peregrinus angenommen werden kann (Glutz von Blotzheim et al. 1971).

Figure 269. 

Wanderfalke (Falco peregrinus calidus), Illmitz/B, 17.11.2019 (H.-M. Berg).

Ordnung Psittaciformes

Familie Psittaculidae

Gattung Psittacula Cuvier, 1800

Psittacula krameri (Scopoli, 1769)

Halsbandsittich | Rose-ringed Parakeet

eB | C6/E1

T

Diese Art wurde aufgrund eines von 1978 bis Ende der 2000er Jahre bestehenden etablierten Vorkommens in Innsbruck/T (Pollheimer et al. 2006) in die Artenliste aufgenommen (Avifaunistische Kommission Österreich 2021). Daneben bestand ein ebenfalls nur vorübergehendes, aber wesentlich kleineres Vorkommen in Wien (Dvorak et al. 1993), das aber nicht als ausreichend etabliert angesehen wird, um der Kat. C zugeordnet zu werden, es fällt daher in die Kat. E1.

Figure 270. 

Halsbandsittich (Psittacula krameri), Gefangenschaftsflüchtling, Illmitz/B, 10.9.2021 (L. Khil).

Ordnung Passeriformes

Familie Laniidae

Gattung Lanius Linnaeus, 1758

Lanius collurio Linnaeus, 1758

Neuntöter | Red-backed Shrike

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

25.000–40.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel außerhalb der Alpen, lokaler Brutvogel innerhalb der Alpen. Obergrenze der regelmäßigen Vorkommen zwischen 1.300–1.500 m, mit vereinzelten, höher gelegenen Brutplätzen bis 1.800 m.

Figure 271. 

Neuntöter (Lanius collurio), Apetlon/B, 17.7.2020 (L. Khil).

Lanius isabellinus Hemprich & Ehrenberg, 1833 / L. phoenicuroides (Schalow, 1875)

Isabellwürger | Isabelline Shrike / Rotschwanzwürger | Red-tailed Shrike

[L. phoenicuroides: Lanius isabellinus phoenicuroides (Schalow, 1875)]

Ae | A

B, N, O, V

Vier Nachweise, die nach Revision allesamt diesem Artenpaar zugeordnet wurden:

Figure 272. 

Isabellwürger/Rotschwanzwürger (Lanius isabellinus/phoenicuroides), St. Ulrich/N, 19.10.2017 (M. Schindlauer).

Lanius minor Gmelin, JF, 1788

Schwarzstirnwürger | Lesser Grey Shrike

rB (B) | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1–2 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Brutvogel im Nordburgenland, abseits davon sehr seltener Zuggast mit Schwerpunkt im Mai und Anfang Juni. Ehemals verbreiteter Brutvogel von O und N einschließlich W über das B, die St bis nach K, eventuell auch noch bis S und Osttirol (Dvorak et al. 1993; Glutz von Blotzheim und Bauer 1993; Landmann 1996). Ab der Jahrtausendwende bis 2011 war die Art als Brutvogel vorübergehend sogar ganz ausgestorben. Brutnachweise wieder ab 2012 (Laber und Dvorak 2014).

Figure 273. 

Schwarzstirnwürger (Lanius minor), Illmitz/B, 22.5.2009 (L. Khil).

Lanius excubitor Linnaeus, 1758

Raubwürger | Great Grey Shrike

Lanius excubitor excubitor Linnaeus, 1758

rB (N) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

10–13 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler, sehr seltener Brutvogel im nördl. Wald- und Weinviertel/N und verbreiteter, seltener bis mäßig häufiger Durchzügler und Wintergast in allen Landesteilen, schwerpunktmäßig aber in den Niederungen und im Hügelland. Von den übrigen Unterarten des Raubwürgers liegen bisher keine gesicherten Nachweise vor. Jene von Vögeln mit Merkmalen der ssp. homeyeri Cabanis, 1873 (Ranner und Khil 2009) wurden von der Avifaunistischen Kommission mittlerweile wieder zurückgestellt (Albegger und Brader 2018). Eine Beobachtung der der ssp. pallidirostris Cassin, 1851 (Ranner und Khil 2009) wurde nachträglich wieder abgelehnt (Albegger und Laber 2016).

Figure 274. 

Raubwürger (Lanius excubitor excubitor), Andau/B, 18.1.2016 (L. Khil).

Lanius senator Linnaeus, 1758

Rotkopfwürger | Woodchat Shrike

Lanius senator senator Linnaeus, 1758

Dz/eB | A | RE

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Ehemaliger Brutvogel in mehreren Bundesländern bis in das 20. Jahrhundert (Glutz von Blotzheim und Bauer 1993; Dvorak et al. 1993; E. Albegger in Albegger et al. 2015). Letzte Brut 1982 im Mühlviertel/O (Aubrecht und Aubrecht 1984; Dvorak et al. 1993). Aktuell sehr seltener Durchzügler mit Schwerpunkt Ende April und im Mai (https://birdlife-afk.at, Zinko und Albegger 2013). Am 19.5.2019 wurde 1 2. KJ ♂ mit Merkmalen der ssp. badius Hartlaub, 1854 bei Puchenau/O beobachtet (https://birdlife-afk.at).

Figure 275. 

Rotkopfwürger (Lanius senator senator), Zurndorf/B, 10.5.2021 (L. Khil).

Familie Oriolidae

Gattung Oriolus Linnaeus, 1766

Oriolus oriolus (Linnaeus, 1758)

Pirol | Eurasian Golden Oriole

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

7.000–13.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Als Brutvogel fast ausschließlich in Laubwäldern der Niederungen und der collinen Stufe außerhalb der Alpen verbreitet. Inneralpin in den tiefen Lagen K und im Rheintal/V verbreitet, sowie vereinzelt in den großen Längstälern brütend. Die Obergrenze seiner regelmäßigen Verbreitung wird bereits bei ca. 750 m erreicht, einzelne Reviere reichen bis auf etwa 900 m und leicht darüber.

Figure 276. 

Pirol (Oriolus oriolus), Weng bei Admont/St, 4.5.2019 (L. Khil).

Familie Corvidae

Gattung Garrulus Brisson, 1760

Garrulus glandarius (Linnaeus, 1758)

Eichelhäher | Eurasian Jay

Garrulus glandarius glandarius (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

20.000–35.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel bewaldeter Landschaften, sowohl außeralpin in den Niederungen und im Hügelland als auch im gesamten Alpenbogen. Die Obergrenze regelmäßiger Vorkommen liegt bei 1.500–1.600 m, nur ausnahmsweise noch höher, zwischen 1.700 und 1.850 m.

Figure 277. 

Eichelhäher (Garrulus glandarius glandarius), Aspach/O, 27.7.2016 (T. Pumberger).

Gattung Pica Brisson, 1760

Pica pica (Linnaeus, 1758)

Elster | Eurasian Magpie

Pica pica pica (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

12.000–16.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Außerhalb der Alpen im Flach- und Hügelland flächendeckend verbreitet, fehlt hier nur in geschlossenen Waldgebieten. In den Alpen in den größeren Haupt- und Seitentälern sowie in den unteren und mittleren Hanglagen bis auf 1.200–1.500 m, einzelne Reviere ausnahmsweise auch in der subalpinen Zone bis auf 1.800–1.900 m.

Figure 278. 

Elster (Pica pica pica), Frauenkirchen/B, 8.10.2023 (L. Khil).

Gattung Nucifraga Brisson, 1760

Nucifraga caryocatactes (Linnaeus, 1758)

Tannenhäher | Spotted Nutcracker

Nucifraga caryocatactes caryocatactes (Linnaeus, 1758)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

15.000–30.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Flächendeckend verbreiteter Brutvogel der Alpen, lokaler Brutvogel der höheren Lagen der Böhmischen Masse sowie in den Wäldern des Hausruck/O und des Kobernaußerwaldes/O. Inneralpin von Tälern bis an die Baumgrenze mit den höchsten Vorkommen bis 2.150 m.

Figure 279. 

Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes caryocatactes), Turrach/St, 23.6.2022 (L. Khil).

Nucifraga caryocatactes macrorhynchos Brehm, CL, 1823

„Sibirischer Tannenhäher” | „Siberian Nutcracker”

uG | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

Sehr seltener Invasionsgast von September bis Jänner (Februar), der früher regelmäßiger im Zuge großräumiger Invasionen erschien (z. B. von Tschusi zu Schmidhoffen 1888; Tratz 1914), aber auch aktuell zumindest in manchen Jahren mit einzelnen Individuen auftritt (Pühringer und Ranner 2000; Bordjan et al. 2022). Allerdings ist zu berücksichtigen, dass im Verhältnis zu früher die Zahl der „gesammelten” Belegexemplare stark zurückgegangen ist, während die schwierige Bestimmbarkeit der Unterart im Freiland die Nachweisführung bei reinen Sichtbeobachtungen stark erschwert.

Figure 280. 

„Sibirischer Tannenhäher” (Nucifraga caryocatactes cf. macrorhynchos), Finkenstein am Faaker See/K, 23.1.2021 (K. Cerjak).

Gattung Pyrrhocorax Tunstall, 1771

Pyrrhocorax pyrrhocorax (Linnaeus, 1758)

Alpenkrähe | Red-billed Chough

Pyrrhocorax pyrrhocorax erythroramphos (Vieillot, 1817)

Ae/eB | A | RE

K, O, S, St, T, V

Brütete bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in K (Glutz von Blotzheim und Bauer 1993; W. Petutschnig und J. Feldner in Feldner et al. 2006), im 20. Jahrhundert unregelmäßiger Gast im Alpenraum, wobei gelegentlich Brutverdacht geäußert wurde (Glutz von Blotzheim und Bauer 1993; Ranner et al. 1995; E. Albegger in Albegger et al. 2015). Nach der Jahrtausendwende nur mehr zwei anerkannte Nachweise, und zwar im Juli 2004 in der Hochschwabgruppe bei Eisenerz/St (Albegger und Khil 2016) und im Juli 2019 in der Seegrube/Nordkette/T (https://birdlife-afk.at).

Pyrrhocorax graculus (Linnaeus, 1766)

Alpendohle | Alpine Chough

Pyrrhocorax graculus graculus (Linnaeus, 1766)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V

7.000–14.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Brutvogel steiler Felswände alpiner Bereiche, regelmäßig ab etwa 1.300 m. Außerhalb der Brutzeit, besonders nach Schneefällen, zur Nahrungssuche auch in den Tälern. Abseits der Brutgebiete sehr selten.

Figure 281. 

Alpendohle (Pyrrhocorax graculus graculus), Ramsau/St, 8.7.2017 (L. Khil).

Gattung Coloeus Kaup, 1829

Coloeus monedula (Linnaeus, 1758)

Dohle | Western Jackdaw

[Corvus monedula Linnaeus, 1758]

Coloeus monedula spermologus (Vieillot, 1817)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

3.500–5.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Brutvogel der Tieflagen und großen Becken. Inneralpin spärlich und auf die Täler beschränkt, regelmäßig bis etwa 800 m.

Figure 282. 

Dohlen (Coloeus monedula spermologus), Weiden am See/B, 28.3.2005 (L. Khil).

Coloeus monedula soemmerringii (Fischer von Waldheim, 1811)

„Halsbanddohle” | „Russian Jackdaw”

Ae | A

N

Es liegt nur ein Fund eines zur Brutzeit im Brutgebiet am Nordwestrand der Ukraine beringten Ind. vor, das dieser Unterart zugeordnet wird (Archiv AOC/Österreichische Vogelwarte, Spina et al. 2022). Vögel mit auffälligen, weißen Halsseitenflecken treten regelmäßig, auch in der Brutpopulation auf. Dieses Merkmal allein reicht für eine Zuordnung zu diesem Taxon nicht aus (Glutz von Blotzheim und Bauer 1993; Shirihai und Svensson 2018).

Gattung Corvus Linnaeus, 1758

Corvus frugilegus Linnaeus, 1758

Saatkrähe | Rook

Corvus frugilegus frugilegus Linnaeus, 1758

rB (B, N, St, V, W) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

2.100–2.500 BP

J F M A M J J A S O N D

Regional verbreiteter Brutvogel im Osten des Landes mit Schwerpunkt im Nordburgenland, Lage und Größe der Kolonien unterliegen jahrweisen Schwankungen. 2021 und 2022 eine kleine Brutkolonie in Bregenz/V, 2015 erfolgloser Ansiedlungsversuch in O (M. Plasser in Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am OÖ Landesmuseum 2020). Häufiger Durchzügler und Wintergast, am zahlreichsten in den Offenlandschaften der nordöstl. Landesteile mit mehreren 10.000 Vögeln. Zuzug aus Russland durch Ringfunde belegt (Schmidt et al. 2014).

Figure 283. 

Saatkrähe (Corvus frugilegus frugilegus), Währing/W, 26.1.2014 (L. Khil).

Corvus corone Linnaeus, 1758

Rabenkrähe (Aaskrähe p. p.) | Carrion Crow

Corvus corone corone Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

90.000–130.000 BP (inkl. C. cornix)

J F M A M J J A S O N D

Sehr häufiger Brutvogel im Siedlungsgebiet und in landwirtschaftlich genutzten Bereichen. Vormals mit der Nebelkrähe zu einer Art („Aaskrähe”) zusammengefasst. Die Rabenkrähe dominiert in V, T, S, O, der Westhälfte von K, der Obersteiermark und im westl. N, kommt als Brutvogel, zumindest vereinzelt, aber weit in das Kernverbreitungsgebiet von C. cornix vor. In der Kontaktzone hybridisieren die Arten so häufig, dass stellenweise (z. B. in W oder Graz) nur wenige phänotypisch artreine Ind. anzutreffen sind. Nistet großteils unter 1.000 m, vereinzelte Brutnachweise über 1.700 m.

Figure 284. 

Rabenkrähe (Corvus corone corone), Salzburg, 21.12.2015 (L. Khil).

Corvus cornix Linnaeus, 1758

Nebelkrähe (Aaskrähe p. p.) | Hooded Crow

Corvus cornix cornix Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, St, T, W) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

90.000–130.000 BP (inkl. C. corone)

J F M A M J J A S O N D

Sehr häufiger Brutvogel im Siedlungsgebiet und in landwirtschaftlich genutzten Bereichen in den östl. Bundesländern. Fehlt im Kernverbreitungsgebiet von C. corone nahezu vollständig (siehe dort). Nistet großteils unter 700 m, vereinzelte Nachweise bis 1.200 m.

Figure 285. 

Nebelkrähen (Corvus cornix cornix), Graz/St, 12.1.2012 (L. Khil).

Corvus corax Linnaeus, 1758

Kolkrabe | Northern Raven

Corvus corax corax Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

2.600–4.100 BP

J F M A M J J A S O N D

Einst weitgehend auf den Alpenraum beschränkt (Dvorak et al. 1993), nun wieder weit verbreiteter Brutvogel nahezu aller Lebensräume bis an die Waldgrenze. Lücken in der Brutverbreitung scheinen nur noch im nördl. Alpenvorland zu bestehen.

Figure 286. 

Kolkrabe (Corvus corax corax), Fusch/S, 5.6.2019 (L. Khil).

Familie Bombycillidae

Gattung Bombycilla Vieillot, 1808

Bombycilla garrulus (Linnaeus, 1758)

Seidenschwanz | Bohemian Waxwing

Bombycilla garrulus garrulus (Linnaeus, 1758)

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Wintergast. Unregelmäßige Invasionen finden im Abstand von mehreren Jahren statt. In Invasionsjahren können Trupps ausnahmsweise mehrere hundert Ind. umfassen (Brader 2013, Teufelbauer und Khil 2005).

Figure 287. 

Seidenschwanz (Bombycilla garrulus garrulus), Altenmarkt bei Fürstenfeld/St, 13.1.2013 (O. Samwald).

Familie Paridae

Gattung Periparus de Sélys-Longchamps, 1884

Periparus ater (Linnaeus, 1758)

Tannenmeise | Coal Tit

[Parus ater Linnaeus, 1758]

Periparus ater ater (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

800.000–1.200.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr häufiger Brutvogel in Waldgebieten mit hohem Nadelholzanteil, von den Tieflagen bis an die Waldgrenze. Größere Verbreitungslücken bestehen nur im Nordburgenland und Weinviertel/N. Diese Gebiete werden aber von Durchzüglern, vor allem im Herbst, frequentiert.

Figure 288. 

Tannenmeise (Periparus ater ater), Bad Bleiberg/K, 22.5.2019 (L. Khil).

Gattung Lophophanes Kaup, 1829

Lophophanes cristatus (Linnaeus, 1758)

Haubenmeise | European Crested Tit

[Parus cristatus Linnaeus, 1758]

Lophophanes cristatus mitratus (Brehm, CL, 1831)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

200.000–300.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Brutvogel aller Höhenstufen, solange Gehölze mit hohem Nadelholzanteil vorhanden sind. Größere Verbreitungslücken bestehen nur im Nordburgenland und Weinviertel/N.

Figure 289. 

Haubenmeise (Lophophanes cristatus mitratus), Turrach/St, 15.6.2022 (L. Khil).

Gattung Poecile Kaup, 1829

Poecile palustris (Linnaeus, 1758)

Sumpfmeise | Marsh Tit

[Parus palustris Linnaeus, 1758]

Poecile palustris palustris (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

80.000–130.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger, weit verbreiteter Brutvogel in Wäldern und Gehölzen im Siedlungsgebiet. Fehlt in den Hochlagen ab etwa 1.500 m und lokal, z. B. im Seewinkel/B oder teilweise auf der Böhmischen Masse.

Figure 290. 

Sumpfmeise (Poecile palustris palustris), St. Anna am Aigen/St, 13.11.2020 (L. Khil).

Poecile montanus (Conrad von Baldenstein, 1827)

Weidenmeise | Willow Tit

[Parus montanus Conrad von Baldenstein, 1827]

Poecile montanus montanus (Conrad von Baldenstein, 1827)

„Alpenmeise” | „Alpine Tit”

rB (B, K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

100.000–150.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Brutvogel im Alpenraum und auf der Böhmischen Masse, besonders in Nadelwaldgebieten. Schwerpunkt der Höhenverbreitung von 500–2.000 m. Fehlt in weiten Teilen von B, nördl. Alpenvorland, Weinviertel/N und südl. St. In Misch- und Auwäldern im Tiefland nur sehr lokal verbreitet. Einzelne Vögel (in V) zeigen im Gegensatz zum verbreiteten Alpingesang einen Tieflandgesang. Ihre allfällige Zuordnung zu einer anderen Unterart ist noch ungeklärt.

Figure 291. 

Weidenmeise (Poecile montanus montanus, „Alpenmeise”), Turrach/St, 23.6.2022 (L. Khil).

Gattung Cyanistes Kaup, 1829

Cyanistes caeruleus (Linnaeus, 1758)

Blaumeise | Eurasian Blue Tit

[Parus caeruleus Linnaeus, 1758]

Cyanistes caeruleus caeruleus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

240.000–390.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr häufiger, weit verbreiteter Brutvogel verschiedener Wald- und Gehölztypen. Häufigkeit nimmt mit zunehmender Seehöhe ab, fehlt ab ca. 1.500 m. Im Herbst Zuzug aus Nordosten (Schmidt et al. 2014), in manchen Jahren Invasionen.

Figure 292. 

Blaumeise (Cyanistes caeruleus caeruleus), Graz/St, 30.1.2010 (L. Khil).

Cyanistes cyanus (Pallas, 1770)

Lasurmeise | Azure Tit

[Parus cyanus Pallas, 1770]

Cyanistes cyanus cyanus (Pallas, 1770)

Ae | A

B, N, St, W

Acht durch Belege oder nachvollziehbare Dokumentationen abgesicherte Nachweise:

  • vor 1806 Prater/W, 1 ♂ erlegt (von Pelzeln 1871; Bauer 1971b)
  • 1838 Brigittenau/W, 1 ♂ erlegt (von Pelzeln 1871; bei Marschall und von Pelzeln 1882 mit 1830 angegeben, Bauer 1971b)
  • 26.1.1855 Harmannsdorf-Rückersdorf/N (im Original „Rickersdorf”), 1 Ind. erlegt (Finger 1860; bei Marschall und von Pelzeln 1882 irrtümlich mit 26. März 1855 angegeben)
  • vor 1879 Melk/N, 1 ♂ erlegt (Newald 1878b; Bauer 1971b)
  • Frühwinter 1928/29 Neusiedler See Nordufer/B, 1 Ind. aus einem Trupp von 3 erlegt (Bauer und Rokitansky 1963)
  • 26.11.1959 Neusiedl am See/B, 1 Ind. gefangen (Peters 1960)
  • 24.11.1962 Weißenberg bei Trofaiach/St, 1 Ind. (Freithofer 1963; Albegger et al. 2015)
  • 16.–17.4.1997 Sonntagberg/N, 1 Ind. (Ranner 2002)

Weitere in der Literatur genannte, ältere Feststellungen (zusammengefasst bei Bauer 1971b; Glutz von Blotzheim und Bauer 1993; Albegger 2022c) können mangels Belegs heute nicht mehr als gesicherte Nachweise betrachtet werden (z. B. W. Petutschnig & J. Feldner in Feldner et al. 2008; E. Albegger in Albegger et al. 2015), zumal die Möglichkeit einer Verwechslung mit Hybriden mit der Blaumeise („Pleskemeisen”) oder mit fehlfärbigen Blaumeisen lange unterschätzt wurde. Je ein derartiger Hybrid wurde am 2.11.1989 und am 6.12.2000 an der Biologischen Station Illmitz/B nachgewiesen (Brensing und Barthel 1993; Ranner et al. 1995; Ranner 2003).

Figure 293. 

Lasurmeise (Cyanistes cyanus cyanus), Stopfpräparat (NHMW 37.153) des 1838 in der Brigittenau/W erlegten Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Gattung Parus Linnaeus, 1758

Parus major Linnaeus, 1758

Kohlmeise | Great Tit

Parus major major Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

700.000–1.000.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr häufiger, flächendeckend verbreiteter Brutvogel. Häufigkeit nimmt mit zunehmender Seehöhe ab, höchste Brutnachweise um 2.000 m. Im Herbst in manchen Jahren invasionsartiger Zuzug aus Nordosten (Schmidt et al. 2014).

Figure 294. 

Kohlmeise (Parus major major), Graz/St, 14.6.2020 (L. Khil).

Familie Remizidae

Gattung Remiz Jarocki, 1819

Remiz pendulinus (Linnaeus, 1758)

Beutelmeise | Eurasian Penduline Tit

Remiz pendulinus pendulinus (Linnaeus, 1758)

rB (B, N, O, St, V?, W) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

130–230 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler und mittlerweile sehr seltener Brutvogel, der im Begriff ist, sein österreichisches Areal zu räumen. Ein größeres Brutvorkommen existiert nur noch im Neusiedler See-Gebiet/B, Reste eines noch vor 20 Jahren starken Vorkommens sind in den Auwäldern an Donau/N und March/N zu finden. Anderenorts nur mehr punktuelle und oft unstete Vorkommen. Spärlicher Durchzügler aus nordöstl. Richtung und recht seltener Wintergast (Schmidt et al. 2014).

Figure 295. 

Beutelmeise (Remiz pendulinus pendulinus), St. Andrä am Zicksee/B, 21.6.2022 (L. Khil).

Familie Panuridae

Gattung Panurus Koch, 1816

Panurus biarmicus (Linnaeus, 1758)

Bartmeise | Bearded Reedling

Panurus biarmicus biarmicus (Linnaeus, 1758)

Panurus biarmicus russicus (Brehm, CL, 1831)

rB (B, N, O, V, W) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

2.000–8.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel. Ein großes Vorkommen von mehreren tausend Paaren existiert am Neusiedler See/B (A. Cimadom in Dvorak et al. 2024), eine kleine Brutpopulation im Rheindelta/V und einzelne, teils unregelmäßige Vorkommen in O, den Marchauen/N, in der Wiener Lobau, sowie am Rohrbacher Teich/B und an den Güssinger Fischteichen/B. Vögel in V werden der Nominatform zugerechnet (ebenso ein Fängling vom Unteren Inn/O, G. Erlinger in Spitzer 1974), während die Brutvögel des B und N der östl. ssp. russicus angehören (Glutz von Blotzheim und Bauer 1993). Die subspezifische Zuordnung ist ansonsten unklar, für die St wird das Gastauftreten beider Unterarten angenommen (O. Samwald & E. Albegger in Albegger et al. 2015).

Figure 296. 

Bartmeise (Panurus biarmicus biarmicus), Hard/V, 23.4.2022 (M. Ortner).

Figure 297. 

Bartmeise (Panurus biarmicus russicus), Illmitz/B, 27.4.2019 (L. Khil).

Familie Alaudidae

Gattung Lullula Kaup, 1829

Lullula arborea (Linnaeus, 1758)

Heidelerche | Woodlark

Lullula arborea arborea (Linnaeus, 1758)

rB (B, N, O, W) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1.100–1.800 BP

J F M A M J J A S O N D

In voneinander weitgehend getrennten Verbreitungsgebieten in der Pannonischen Region und auf der Böhmischen Masse inklusive Randlagen lokal häufiger Brutvogel. Höchste Brutvorkommen in der unteren montanen Zone zwischen 800 und 900 m, am Alpennord- und -ostrand einzelne Reviere auch noch zwischen 1.100 und 1.400 m. Im übrigen Österreich spärlicher Durchzügler und seltener Wintergast.

Figure 298. 

Heidelerche (Lullula arborea arborea), Spitz/N, 29.4.2019 (T. Pumberger).

Gattung Alauda Linnaeus, 1758

Alauda leucoptera Pallas, 1811

Weißflügellerche | White-winged Lark

[Melanocorypha leucoptera (Pallas, 1811)]

Ae | B0

S

Ein unbelegter Nachweis:

  • 20.4.1910 zwischen Viehhausen und Gois, Wals-Siezenheim/S, 1 Ind. (Plaz 1911).

Alauda arvensis Linnaeus, 1758

Feldlerche | Eurasian Skylark

Alauda arvensis arvensis Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

90.000–140.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel im Agrarland außerhalb der Alpen. Nach starken Bestandsrückgängen nur mehr spärliches und zersplittertes Vorkommen in grünlanddominierten Landschaften im Südosten und am Alpenrand. Inneralpin nur mehr lokal und selten in den Becken und Tälern vorkommend, in den Zentralalpen lokal auch im Offenland der subalpinen und alpinen Region zwischen 1.800–2.600 m brütend.

Figure 299. 

Feldlerche (Alauda arvensis arvensis), Apetlon/B, 30.4.2022 (L. Khil).

Gattung Galerida Boie, F, 1828

Galerida cristata (Linnaeus, 1758)

Haubenlerche | Crested Lark

Galerida cristata cristata (Linnaeus, 1758)

rB (B, N, St, W) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

800–1.300 BP

J F M A M J J A S O N D

Regional verbreiteter Brutvogel im Osten und Südosten des Landes, überwiegend in Gewerbezonen, an Siedlungsrändern, auf Industriebrachen und ähnlichen, lückig bewachsenen Standorten mit hohem Anteil an offenem Rohboden. Die Brutgebiete liegen fast ausschließlich unter 400 m. In den westlichen Bundesländern mittlerweile verschwunden.

Figure 300. 

Haubenlerche (Galerida cristata cristata), Frauenkirchen/B, 13.6.2023 (L. Khil).

Gattung Eremophila Boie, F, 1828

Eremophila alpestris (Linnaeus, 1758)

Ohrenlerche | Horned Lark

Eremophila alpestris flava (Gmelin, JF, 1789)

uG | A

B, K, N, O, St, T, V, W

Sehr selten im Winter und am Durchzug, mit Schwerpunkt der Beobachtungen von Dezember bis Februar. Nachweise liegen aus allen Monaten, ausgenommen August vor, überwiegend aus dem Tiefland, im Frühjahr und Juli vereinzelt aber auch aus alpinem Gelände (Albegger et al. 2011, https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 301. 

Ohrenlerche (Eremophila alpestris flava), St. Andrä/K, 29.4.2007 (L. Khil).

Gattung Calandrella Kaup, 1829

Calandrella brachydactyla (Leisler, 1814)

Kurzzehenlerche | Greater Short-toed Lark

Calandrella brachydactyla brachydactyla (Leisler, 1814)

Calandrella brachydactyla hungarica Horváth, 1956

Dz/aB | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener aber alljährlicher Gast zu den Zugzeiten, besonders im April und Mai, am regelmäßigsten im Rheindelta/V (https://birdlife-afk.at, Albegger 2013, 2022c). Im Jahr 1966 wurden im Seewinkel/B an drei Stellen Altvögel mit bettelnden flüggen Jungen angetroffen, die wohl im Gebiet erbrütet worden sind (Glutz von Blotzheim und Bauer 1985).

Die burgenländischen Nachweise aus den 1950er und 1960er Jahren wurden von Glutz von Blotzheim und Bauer (1985) der ssp. hungarica zugerechnet, was für die Bruten von 1966 nachvollziehbar erscheint. Bei den Durchzüglern bzw. in anderen Landesteilen ist es jedoch plausibler, von C. b. brachydacytla auszugehen. Letztlich ist die subspezifische Zuordnung aber unklar (vgl. MME Nomenclator Bizottság 2008).

Figure 302. 

Kurzzehenlerche (Calandrella brachydactyla), Nußdorf-Debant/T, 21.4.2020 (J. Salcher).

Gattung Melanocorypha Boie, F, 1828

Melanocorypha bimaculata (Ménétriés, 1832)

Bergkalanderlerche | Bimaculated Lark

Ae | A

St

Ein Nachweis:

Figure 303. 

Bergkalanderlerche (Melanocorypha bimaculata), Aigen im Ennstal/St, 2.11.2020 (L. Khil).

Melanocorypha calandra (Linnaeus, 1766)

Kalanderlerche | Calandra Lark

Melanocorypha calandra calandra (Linnaeus, 1766)

uG | A

B, K, O, St, T, V

Sehr seltener Gast mit Schwerpunkt von April bis Mai, ausnahmsweise auch im März, Juni, September und Oktober (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 304. 

Kalanderlerche (Melanocorypha calandra calandra), Apetlon/B, 26.3.2014 (L. Khil).

Melanocorypha yeltoniensis (Forster, JR, 1768)

Schwarzsteppenlerche (Mohrenlerche) | Black Lark

Ae | B

W

Ein Nachweis:

  • zwischen 1857 und 1874 Breitensee/W, 3 Ind, davon zumindest 1 ♂ erlegt (von Pelzeln 1877a; Glutz von Blotzheim und Bauer 1985)
Figure 305. 

Schwarzsteppenlerche (Melanocorypha yeltoniensis), Stopfpräparat (NHMW 36.591) des zwischen 1857 und 1874 in Breitensee/W erlegten Männchens (NHMW/A. Schumacher).

Gattung Alaudala Horsfield & Moore, F, 1858

Alaudala heinei (Homeyer, 1873)

Turkestanlerche | Turkestan Short-toed Lark

[Calandrella rufescens heinei Homeyer, 1873]

Ae | A

N

Ein Nachweis:

  • 20.1. und 31.1.–10.2.2021 Vordere Neurisse, Hohenau an der March/N, 1 Ind. (https://birdlife-afk.at, Katzinger 2023a)

Der Nachweis einer „Stummellerche” (Alaudala rufescens/heinei) von der Härterhöhe, Mariahof/St (7.4.1993, 1 ad; Sackl 1994; Laber und Ranner 1997; Albegger und Laber 2016) kann keiner der beiden erst kürzlich aufgetrennten Arten sicher zugeordnet werden.

Figure 306. 

Turkestanlerche (Alaudala heinei), Hohenau an der March/N, 1.2.2021 (L. Khil).

Familie Hirundinidae

Gattung Riparia Forster, T, 1817

Riparia riparia (Linnaeus, 1758)

Uferschwalbe | Sand Martin

Riparia riparia riparia (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, St, V, W) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

4.000–6.500 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel von Materialentnahmestellen im pannonischen Osten, im Innviertel/O und im oberösterreichischen Zentralraum sowie sehr lokal in der St (v. a. Mur) und in K (Drau); unregelmäßige Einzelbruten auch im Rheintal/V, sowie in den 1980er-Jahren in S (Arnold und Krisch-Arnold 1983). Nur lokal auch an Steilufern von Fließgewässern brütend. Höchstgelegene Brutplätze auf ca. 600 m im Aichfeld/St.

Figure 307. 

Uferschwalben (Riparia riparia riparia), Frauenkirchen/B, 26.5.2023 (L. Khil).

Gattung Ptyonoprogne Reichenbach, 1850

Ptyonoprogne rupestris (Scopoli, 1769)

Felsenschwalbe | Eurasian Crag Martin

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

K, N, O, S, St, T, V

2.000–3.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel im gesamten Alpenraum an Felswänden, Felsbändern und menschlichen Bauwerken, meist in Gewässernähe. Höchstgelegene Brutplätze in der alpinen Zone zwischen 2.200 und 2.300 m.

Figure 308. 

Felsenschwalbe (Ptyonoprogne rupestris), Bad Kleinkirchheim/K, 23.6.2022 (L. Khil).

Gattung Hirundo Linnaeus, 1758

Hirundo rustica Linnaeus, 1758

Rauchschwalbe | Barn Swallow

Hirundo rustica rustica Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

60.000–90.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel in allen Landesteilen, in städtischen Bereichen aber in der Regel nur an den Rändern zu finden. Höchstgelegene Brutplätze in der subalpinen Zone zwischen 1.400 und 1.650 m.

Figure 309. 

Rauchschwalben (Hirundo rustica rustica), Marchegg/N, 9.8.2016 (L. Khil).

Gattung Delichon Moore, F, 1854

Delichon urbicum (Linnaeus, 1758)

Mehlschwalbe | Common House Martin

Delichon urbicum urbicum (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

15.000–20.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel an Gebäuden aller Art in allen Landesteilen bis in die alpine Zone. Höchstgelegene Brutplätze zwischen 2.000 und 2.200 m, ganz vereinzelt auch bis 2.400 m.

Figure 310. 

Mehlschwalben (Delichon urbicum urbicum), Frauenkirchen/B, 25.6.2021 (L. Khil).

Gattung Cecropis Boie, F, 1826

Cecropis daurica (Laxmann, 1769)

Rötelschwalbe | Red-rumped Swallow

Cecropis daurica rufula (Temminck, 1835)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener, aber nahezu alljährlicher Durchzügler im Frühjahr. Seit 2010 liegen aus nur fünf Jahren keine Nachweise vor (https://birdlife-afk.at, Zens 2022). Sehr ungewöhnlich ist ein am 17.12.2016 in Grödig/S verletzt gegriffener Vogel (Albegger und Brader 2018).

Figure 311. 

Rötelschwalbe (Cecropis daurica rufula), Kaisersteinbruch/B, 23.4.2022 (S. Schnierer).

Familie Cettiidae

Gattung Cettia Bonaparte, 1834

Cettia cetti (Temminck, 1820)

Seidensänger | Cetti’s Warbler

Cettia cetti cetti (Temminck, 1820)

Ae | A

St, V

Erst vier Nachweise einer Art, deren regelmäßiges Vorkommen in Italien bis < 20 km an die österreichische Grenze heranreicht (https://ornitho.it):

Figure 312. 

Seidensänger (Cettia cetti cetti), Ossiach/K, 28.4.2023 (S. Schnierer).

Familie Aegithalidae

Gattung Aegithalos Hermann, 1804

Aegithalos caudatus (Linnaeus, 1758)

Schwanzmeise | Long-tailed Tit

Aegithalos caudatus caudatus (Linnaeus, 1758)

Dz/Wg | A

Seltener Durchzügler und Wintergast. Unter BeobachterInnen ist die irrtümliche Annahme verbreitet, dass weißliches bzw. helles Kopfgefieder allein auf diese Unterart schließen lässt (Bot et al. 2012). Gut dokumentierte Ind. bzw. Trupps, die sich zweifelsfrei oder höchstwahrscheinlich der ssp. caudatus zuordnen lassen, sind selten. Eine genauere Darstellung des Auftretens erscheint aufgrund der schwierigen Zuordnung derzeit nicht möglich.

Figure 313. 

Schwanzmeise (Aegithalos caudatus caudatus), St. Andrä am Zicksee/B, 30.10.2019 (L. Khil).

Aegithalos caudatus europaeus (Hermann, 1804)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

20.000–35.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter, aber nur mäßig häufiger Brutvogel aller Landesteile; die höchsten Dichten werden in Auwäldern der Niederungen erreicht. Obergrenze der regelmäßigen Verbreitung zwischen 1.200 und 1.300 m, punktuell aber auch beträchtlich höher mit den höchsten Revieren in 1.850 m.

Figure 314. 

Schwanzmeise (Aegithalos caudatus europaeus), Kirchdorf am Inn/O, 20.4.2021 (T. Pumberger).

Familie Phylloscopidae

Gattung Phylloscopus Boie, F, 1826

Phylloscopus sibilatrix (Bechstein, 1793)

Waldlaubsänger | Wood Warbler

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

20.000–40.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Außerhalb der Alpen verbreiteter Brutvogel in Laubwäldern der Niederungen und des Hügellands bis in die montane Stufe. Innerhalb der Alpen in den Talböden und unteren Hanglagen. Vertikale Verbreitung bis in die unterste subalpine Stufe auf 1.400–1.500 m, vereinzelt Reviere bis 1.600 m.

Figure 315. 

Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix), Ernstbrunn/N, 11.8.2022 (A. Slepicka).

Phylloscopus bonelli (Vieillot, 1819)

Berglaubsänger | Western Bonelli’s Warbler

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

20.000–35.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter und häufiger Brutvogel in den Nordalpen, nur mehr zerstreut in den Zentralalpen und weitgehend fehlend in den Südalpen. Ein isoliertes, sehr kleines Brutgebiet im südöstl. Waldviertel. Vertikale Verbreitung von 250 bis 2.000 m, vereinzelt bis 2.150 m.

Figure 316. 

Berglaubsänger (Phylloscopus bonelli), Hallstatt/S, 9.7.2017 (L. Khil).

Phylloscopus humei (Brooks, WE, 1878)

Tienschanlaubsänger | Hume’s Leaf Warbler

[Phylloscopus inornatus humei (Brooks, WE, 1878)]

Phylloscopus humei humei (Brooks, WE, 1878)

Ae | A

N

Ein Nachweis:

  • 7.12.2022 Zwettl/N, 1 Ind. (Albegger 2022c; https://birdlife-afk.at)
  • Weitere Meldungen dieses Taxons (Friedrich 1977; Glutz von Blotzheim und Bauer 1991) sind nicht ausreichend dokumentiert und können nicht als Nachweise gelten (Ranner und Khil 2009).
Figure 317. 

Tienschanlaubsänger (Phylloscopus humei humei), Zwettl/N, 7.12.2022 (E. Ludescher).

Phylloscopus inornatus (Blyth, 1842)

Gelbbrauen-Laubsänger | Yellow-browed Warbler

uG | A

B, N, O, S, St, T, V, W

Sehr seltener Gast mit zunehmender Regelmäßigkeit am Herbstzug von Ende September bis Mitte Oktober, ganz vereinzelt noch bis Anfang Dezember. Am Frühjahrszug bisher erst einmal am 30.4.2021 in Ober-Grafendorf/N nachgewiesen (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 318. 

Gelbbrauen-Laubsänger (Phylloscopus inornatus), Graz/St, 13.10.2014 (L. Khil).

Phylloscopus proregulus (Pallas, 1811)

Goldhähnchen-Laubsänger | Pallas’s Leaf Warbler

Ae | A

O, St, W

Drei Nachweise:

  • 7. und 14.11.2004 Scharnstein/O, 1 Ind (Pühringer 2004; Ranner und Khil 2009)
  • 21.–26.1.2019 Maria-Theresien-Platz/W, 1 Ind. (Roland 2021, https://birdlife-afk.at)
  • 26.11.2022 Graz/St, 1 Ind. (K. Krasser, pers. Mitt.; vorbehaltlich Anerkennung durch die AFK)
Figure 319. 

Goldhähnchen-Laubsänger (Phylloscopus proregulus), Innere Stadt/W, 21.1.2019 (L. Khil).

Phylloscopus fuscatus (Blyth, 1842)

Dunkellaubsänger | Dusky Warbler

Phylloscopus fuscatus fuscatus (Blyth, 1842)

Ae | A

B, K, O

Vier Nachweise:

  • 22.11.1973 Ebenthal bei Klagenfurt/K, 1 1. KJ ♀ Fängling (Woschitz 1974)
  • 10.10.2017 Biologische Station Illmitz/B, 1 Ind. Fängling (Albegger und Brader 2018; Bittermann 2019)
  • 14.10.2017 Neudegg Apetlon/B, 1 Ind. (Albegger und Brader 2018)
  • 13.10.2019 Kraftwerk Abwinden-Asten/O, 1 Ind. (https://birdlife-afk.at)
Figure 320. 

Dunkellaubsänger (Phylloscopus fuscatus fuscatus), Illmitz/B, 10.10.2017 (F. Bittermann).

Phylloscopus trochilus (Linnaeus, 1758)

Fitis | Willow Warbler

Phylloscopus trochilus trochilus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

25.000–45.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel in der nördl. Landeshälfte inklusive des Nord- und Ostalpenrandes, lokal auch in den Nord- und Zentralalpen. Südl. Arealgrenze verläuft durch Österreich, daher südl. des Alpenhauptkamms nur mehr sehr punktuell und oft unstet vorkommend. Obergrenze der Höhenverbreitung zwischen 1.900 und 2.000 m, einzelne Reviere bis auf 2.100 m. Als Durchzügler weit verbreitet und häufig. Ein zumindest gelegentliches Auftreten der ssp. acredula (Linnaeus, 1758) erscheint plausibel, Belege dafür fehlen aber weiterhin (Glutz von Blotzheim und Bauer 1982).

Figure 321. 

Fitis (Phylloscopus trochilus trochilus), Fußach/V, 19.5.2007 (L. Khil).

Phylloscopus collybita (Vieillot, 1817)

Zilpzalp | Common Chiffchaff

Phylloscopus collybita abietinus (Nilsson, S, 1819)

Dz | A

Wohl regelmäßiger Durchzügler, obwohl Belege durch Ringfunde rar sind (Archiv AOC/Österreichische Vogelwarte, Glutz von Blotzheim und Bauer 1982; Spina et al. 2022).

Phylloscopus collybita collybita (Vieillot, 1817)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

450.000–700.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr häufiger und verbreiteter Brutvogel in allen bewaldeten Lebensräumen, von den tiefsten Lagen bis an die Waldgrenze. Sehr häufiger Durchzügler, in den letzten Jahren auch vereinzelt überwinternd.

Figure 322. 

Zilpzalp (Phylloscopus collybita collybita), Hard/V, 18.4.2024 (L. Khil).

Phylloscopus collybita tristis Blyth, 1843

„Taigazilpzalp” | „Siberian Chiffchaff”

uG | A

B, K, N, St, T, V, W

Unregelmäßiger Durchzügler im Spätherbst und Frühjahr sowie Wintergast, der in den letzten Jahren mit zunehmender Frequenz gemeldet wird. Nachweise verteilen sich auf die Monate Oktober bis April. Bis auf O und S liegen mittlerweile aus allen Bundesländern mit Foto und Tonaufnahme ausreichend dokumentierte Beobachtungen vor, die meisten stammen aus dem Neusiedler See-Gebiet/B (https://birdlife-afk.at).

Figure 323. 

„Taigazilpzalp” (Phylloscopus collybita tristis), Illmitz/B, 8.11.2009 (L. Khil).

Phylloscopus ibericus Ticehurst, 1937

Iberienzilpzalp | Iberian Chiffchaff

[syn.: Phylloscopus collybita brehmii (Homeyer 1871)]

Ae | A

S

Ein Nachweis:

Phylloscopus trochiloides (Sundevall, 1837)

Grünlaubsänger | Greenish Warbler

Phylloscopus trochiloides viridanus Blyth, 1843

uG | A

B, K, N, O, S, St, T

Sehr seltener Gast, die Nachweise beziehen sich ausschließlich auf singende Männchen von Mitte Mai bis Anfang Juli (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c), mehrheitlich in für eine Brut geeignet erscheinenden Lebensräumen mit Schwerpunkt in den östl. Nordalpen. Ein gelegentliches Brutvorkommen erscheint daher möglich.

Figure 324. 

Grünlaubsänger (Phylloscopus trochiloides viridanus), Schwarzenberg am Böhmerwald/O, 27.6.2019 (H. Pfleger).

Familie Acrocephalidae

Gattung Acrocephalus Naumann, JA & Naumann, JF, 1811

Acrocephalus arundinaceus (Linnaeus, 1758)

Drosselrohrsänger | Great Reed Warbler

Acrocephalus arundinaceus arundinaceus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

1.500–2.100 BP

J F M A M J J A S O N D

Das Neusiedler See-Gebiet/B beherbergt eine große Brutpopulation von mehreren tausend Paaren (Dvorak et al. 2016). Im Osten und Südosten verbreiteter, aber aufgrund des speziellen Lebensraums überall nur punktuell vorkommender Brutvogel, in den übrigen Landesteilen nur sehr lokal verbreitet, inneralpin nur vereinzelt und zumeist unregelmäßig. Die höchsten Brutgebiete liegen zwischen 800 und 900 m.

Figure 325. 

Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus arundinaceus), Apetlon/B, 22.5.2020 (L. Khil).

Acrocephalus melanopogon (Temminck, 1823)

Mariskenrohrsänger (Mariskensänger) | Moustached Warbler

Acrocephalus melanopogon melanopogon (Temminck, 1823)

rB (B) | A | VU

B, K, N, O, St, T, V, W

3.000–6.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Einziges Brutvorkommen im Schilfgürtel des Neusiedler Sees/B, der eine der größten Brutpopulationen Europas beherbergt (Dvorak et al. 2016). Sehr seltener Durchzügler von den Marchauen/N bis nach K, in den übrigen Landesteilen Ausnahmeerscheinung.

Figure 326. 

Mariskenrohrsänger (Acrocephalus melanopogon melanopogon), Illmitz/B, 2.4.2020 (L. Khil).

Acrocephalus paludicola (Vieillot, 1817)

Seggenrohrsänger | Aquatic Warbler

uG/euB | A | RE

B, K, N, O, St, T, V

Sehr seltener Durchzügler vor allem in den östl. und südl. Landesteilen von Mitte April bis Anfang Mai mit Höhepunkt in der letzten Aprildekade, vereinzelte Nachweise auch von Juli bis September (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c). Ein wohl nur in Jahren mit höherem Wasserstand bestehendes Brutvorkommen im Vorgelände des Neusiedler Sees/B erlosch vor der Mitte des 20. Jahrhunderts. Eine Einschätzung, wie lange und wie regelmäßig dieses besetzt war, wird durch mehrere offensichtliche Fehlbestimmungen erschwert (A. Ranner in Dvorak et al. 2024).

Figure 327. 

Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola), Illmitz/B, 17.4.2011 (L. Khil).

Acrocephalus schoenobaenus (Linnaeus, 1758)

Schilfrohrsänger | Sedge Warbler

rB (B, K, N, O, S, St, V, W) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

4.500–7.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr große Brutpopulation im Neusiedler See-Gebiet/B (Neusiedler See, Seewinkel, Hanság; Dvorak et al. 2016), sowie größeres Vorkommen in den March-Thaya-Auen/N. Ansonsten sehr lokaler Brutvogel außerhalb der Alpen im Norden, Osten und Süden mit jeweils nur wenigen Revieren je Brutvorkommen. Inneralpin keine beständigen Vorkommen. Revier haltende ♂ regelmäßig bis etwa 900 m, vereinzelt höher.

Figure 328. 

Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus), Apetlon/B, 17.4.2020 (L. Khil).

Acrocephalus agricola (Jerdon, 1845)

Feldrohrsänger | Paddyfield Warbler

Ae | A

B, N

Vier Nachweise im August und Oktober, deren subspezifische Zuordnung unklar ist:

  • 16.8.1992 Neusiedler See bei Illmitz/B, 1 Fängling (Laber und Ranner 1997)
  • 31.10.2011 Hohenau an der March/N, 1 1. KJ Fängling (Schmidt und Pöhacker 2013; Khil und Albegger 2014)
  • 2.8.2018 Neusiedler See bei Illmitz/B, 1 1. KJ Fängling (https://birdlife-afk.at)
  • 15.10.2020 Rudmannser Teich/N, 1 1. KJ Fängling (https://birdlife-afk.at)
Figure 329. 

Feldrohrsänger (Acrocephalus agricola), Illmitz/B, 2.8.2018 (F. Packmor).

Acrocephalus dumetorum Blyth, 1849

Buschrohrsänger | Blyth’s Reed Warbler

Ae | A

O, St

Zwei Nachweise:

  • 21.–22.6.2016 Enns/O, 1 ad. ♂ (Albegger und Brader 2018; Pfleger 2018)
  • 4.–5.8.2018 Hartberger Gmoos/St, 1 1. KJ Fängling (Samwald 2020, https://birdlife-afk.at)
Figure 330. 

Buschrohrsänger (Acrocephalus dumetorum), Enns/O, 22.6.2016 (A. Tiefenbach).

Acrocephalus scirpaceus (Hermann, 1804)

Teichrohrsänger | Eurasian Reed Warbler

Acrocephalus scirpaceus scirpaceus (Hermann, 1804)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

48.000–65.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Eine sehr große Brutpopulation von mehreren zehntausend Paaren findet sich im Schilfgürtel des Neusiedler Sees/B (Dvorak et al. 2016). In den anderen Landesteilen sind die Vorkommen aufgrund der speziellen Lebensraumwahl nur sehr lokaler Natur. Geeignete Schilfflächen werden auch innerhalb der Alpen besiedelt, die höchsten Brutgebiete liegen zwischen 900 und 1.000 m.

Figure 331. 

Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus scirpaceus), Illmitz/B, 11.8.2013 (L. Khil).

Acrocephalus palustris (Bechstein, 1798)

Sumpfrohrsänger | Marsh Warbler

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

25.000–35.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Sowohl inner- als auch außerhalb der Alpen weit verbreiteter, aber lokal vorkommender Brutvogel entlang von kleinen Bächen und Entwässerungsgräben, in Feuchtwiesen, nassen Senken und Feuchtbrachen. Innerhalb der Alpen verbreitet bis 1.150 m, steigt vereinzelt auch noch bis in die subalpine Zone auf 1.500–1.800 m.

Figure 332. 

Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris), Frauenkirchen/B, 11.6.2020 (L. Khil).

Gattung Iduna Keyserling & Blasius, JH, 1840

Iduna caligata (Lichtenstein, MHC, 1823)

Buschspötter | Booted Warbler

[Hippolais caligata Lichtenstein, MHC, 1823]

Ae | A

V

Ein Nachweis:

  • 15.9.1996 Rheindelta/V, 1 1. KJ (Ranner 2002)

Iduna pallida (Hemprich & Ehrenberg, 1833)

Blassspötter | Eastern Olivaceous Warbler

[Hippolais pallida Hemprich & Ehrenberg, 1833]

Iduna pallida elaeica (Lindermayer, 1843)

Ae | A

B, N, St

Sechs Nachweise:

  • 9.5.1998 Hölle Illmitz/B, 1 ad. (Albegger und Laber 2016)
  • 9.9.2000 Seewinkelhof Apetlon/B, 1 1. KJ (Ranner und Khil 2009)
  • 29.5.2005 Erlaufboden/N, 1 ad. (Ranner und Khil 2009)
  • 25.10.2015 Flughafen Graz-Thalerhof/St, 1 Ind. (Albegger und Brader 2018)
  • 3.–4.9.2017 Flughafen Graz-Thalerhof/St, 1 Ind. (Albegger und Brader 2018, https://birdlife-afk.at)
  • 11.9.2018 Bisamberg/N, 1 Ind. (https://birdlife-afk.at)

Frühere publizierte Meldungen aus Österreich (Glutz von Blotzheim und Bauer 1991; Zuna-Kratky et al. 2000) können nach heutigen Kriterien nicht mehr als Nachweise gelten oder waren Fehlbestimmungen (Ranner und Khil 2009, 2011).

Gattung Hippolais Conrad von Baldenstein, 1827

Hippolais polyglotta (Vieillot, 1817)

Orpheusspötter | Melodious Warbler

uG/aB | A

B, K, N, St, V

Seit 1992 fast alljährlicher Gast im Frühjahr und zur Brutzeit im Rheintal/V, in einzelnen Jahren bestand Brutverdacht, im Jahr 2019 konnte der erste Brutnachweis erbracht werden (Ulmer und Salzgeber 2021). Im übrigen Österreich Ausnahmeerscheinung. Sämtliche Nachweise fallen in den Zeitraum Ende April bis Anfang Juli, mit Schwerpunkt im Mai und Juni (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 333. 

Orpheusspötter (Hippolais polyglotta), Ernsthofen/N, 8.6.2012 (W. Trimmel).

Hippolais icterina (Vieillot, 1817)

Gelbspötter | Icterine Warbler

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

13.000–27.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Im Norden und Osten in den Niederungen und im Hügelland unterhalb von 500 m weit verbreitet, darüber nur sehr selten. Brutvorkommen auch in größeren alpinen Tälern (Rhein, Inn, Enns). Die südl. Arealgrenze quert Österreich, daher südl. des Alpenhauptkamms und im Südosten nur vereinzelte und unregelmäßige Brutvorkommen.

Figure 334. 

Gelbspötter (Hippolais icterina), Illmitz/B, 13.5.2020 (L. Khil).

Familie Locustellidae

Gattung Locustella Kaup, 1829

Locustella fluviatilis (Wolf, 1810)

Schlagschwirl | River Warbler

rB (B, K, N, O, S, St, W) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1.300–2.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Im Nordosten, Osten und Südosten in geeigneten Lebensräumen wie älteren Sukzessionsstadien in Auwäldern und an Gewässerrändern sowie auf Schlagflächen lokal häufig, in anderen Landesteilen sind hingegen nur verstreute Kleinvorkommen bis auf etwa 600 m vorhanden. Das österreichische Brutvorkommen bildet die westl. Arealgrenze.

Figure 335. 

Schlagschwirl (Locustella fluviatilis), Andau/B, 10.6.2017 (W. Trimmel).

Locustella luscinioides (Savi, 1824)

Rohrschwirl | Savi’s Warbler

Locustella luscinioides luscinioides (Savi, 1824)

rB (B, K, N, O, S, St, V, W) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

4.500–7.500 BP

J F M A M J J A S O N D

Europaweit bedeutendes Brutvorkommen im Schilfgürtel des Neusiedler Sees (Dvorak et al. 2016). Alle übrigen Brutplätze entsprechend der Seltenheit ausgedehnter Schilfflächen weiträumig voneinander getrennt und jeweils nur von wenigen (< 10) Paaren besetzt. Brutnachweise und Revier haltende Ind. in der Regel unter 500 m, vereinzelt höher.

Figure 336. 

Rohrschwirl (Locustella luscinioides luscinioides), Hartberg/St, 19.8.2007 (L. Khil).

Locustella naevia (Boddaert, 1783)

Feldschwirl | Common Grasshopper Warbler

Locustella naevia naevia (Boddaert, 1783)

rB (K, B, N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

1.800–2.800 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter, aber habitatspezifischer Brutvogel in den Niederungen Ostösterreichs, auf der Böhmischen Masse und im oberösterreichischen Zentralraum mit punktuellen Kleinvorkommen in anderen Landesteilen inner- und außerhalb der Alpen bis auf etwa 900 m.

Figure 337. 

Feldschwirl (Locustella naevia naevia), Tadten/B, 2.5.2018 (L. Khil).

Familie Cisticolidae

Gattung Cisticola Kaup, 1829

Cisticola juncidis (Rafinesque, 1810)

Zistensänger (Cistensänger) | Zitting Cisticola

Cisticola juncidis juncidis (Rafinesque, 1810)

Ae/aB | A

B, St, V

Zunehmend regelmäßiger Gast von Juni bis September (ausnahmsweise Oktober) im Rheintal/V (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c), wo 2015 ein erster Brutnachweis gelang (Ulmer 2017). Von 2018–2020 auch jährlich ein singender Vogel im Ennstal/St (https://birdlife-afk.at), ansonsten nur ein Nachweis im Seewinkel/B (Laber und Ranner 1997).

Figure 338. 

Zistensänger (Cisticola juncidis juncidis), Lustenau/V, 30.6.2015 (W. Trimmel).

Familie Sylviidae

Gattung Sylvia Scopoli, 1769

Sylvia atricapilla (Linnaeus, 1758)

Mönchsgrasmücke | Eurasian Blackcap

Sylvia atricapilla atricapilla (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

800.000–1.200.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter und häufiger Brutvogel. In den Alpen Obergrenze der Vertikalverbreitung zwischen 1.900 und 2.100 m, vereinzelt bis 2.200 m. Häufiger Durchzügler, seltener Überwinterer.

Figure 339. 

Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla atricapilla), Graz/St, 22.4.2005 (L. Khil).

Sylvia borin (Boddaert, 1783)

Gartengrasmücke | Garden Warbler

Sylvia borin borin (Boddaert, 1783)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

15.000–30.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter, aber aufgrund spezifischer Lebensraumansprüche zerstreut vorkommender Brutvogel mit größeren, unbesiedelten Bereichen. Steigt inneralpin bis in die subalpine Zone auf 1.900–2.000 m und ist vereinzelt sogar bis 2.100 m zu finden. Häufiger Durchzügler.

Figure 340. 

Gartengrasmücke (Sylvia borin borin), Wörschach/St, 24.7.2023 (L. Khil).

Gattung Curruca Bechstein, 1802

Curruca nisoria (Bechstein, 1792)

Sperbergrasmücke | Barred Warbler

[Sylvia nisoria Bechstein, 1792]

Curruca nisoria nisoria (Bechstein, 1792)

rB (B, N, W) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

2.200–3.300 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvorkommen weitgehend auf den pannonischen Klimabezirk im Osten beschränkt, mit einzelnen Ausläufern ins östl. Waldviertel/N und ins Mittel- und Südburgenland. Abseits der Brutgebiete sehr seltener Durchzügler.

Figure 341. 

Sperbergrasmücke (Curruca nisoria nisoria), Illmitz/B, 29.5.2016 (T. Pumberger).

Curruca curruca (Linnaeus, 1758)

Klappergrasmücke | Lesser Whitethroat

[Sylvia curruca Linnaeus, 1758]

Curruca curruca curruca (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

60.000–100.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel in halboffenen Lebensräumen, von den Niederungen bis in die subalpine Stufe auf 1.600–1.800 m, ausnahmsweise auch noch etwas höher bis knapp über 2.000 m.

Figure 342. 

Klappergrasmücke (Curruca curruca curruca), Illmitz/B, 12.8.2013 (L. Khil).

Curruca hortensis (Gmelin, JF, 1789)

Orpheusgrasmücke | Western Orphean Warbler

[Sylvia hortensis Gmelin, JF, 1789]

Curruca hortensis hortensis (Gmelin, JF, 1789)

Ae | A0

T

Zwei ausreichend dokumentierte Nachweise, die beide aus T stammen:

  • 5.5.1910 Innsbruck/T, 1 ♂ gefangen (Tratz 1910, das Datum bezieht sich auf den Erhalt des Beleges, der Vogel dürfte höchstens wenige Tage davor gefangen worden sein)
  • 30.5. bis Ende Juni 1973 Zams/T, 1 ♂ (Wüst 1973, der Vogel wurde auch gefangen und wieder freigelassen)

Ein bei Glutz von Blotzheim und Bauer (1991) angeführter Nachweis aus Innsbruck 1856 ist nicht nachvollziehbar, da die Art in der zitierten Quelle (Althammer 1856) nur generell als sehr selten („rarissima”) in Nordtirol ohne weitere Details angeführt wird, während sie in der deutschsprachigen Überarbeitung (Althammer 1857) überhaupt nur für ganz T (einschließlich Südtirol) mit „ziemlich selten, nistet” genannt wird. Eine undokumentierte Meldung vom Mai 1955 aus Neusiedl am See/B (Corti 1956) stellt keinen nach heutigen Kriterien akzeptablen Nachweis dar (Ranner und Khil 2009).

Curruca nana Hemprich & Ehrenberg, 1833

Wüstengrasmücke | Asian Desert Warbler

[Sylvia nana (Hemprich & Ehrenberg, 1833)]

Ae | A

B

Ein Nachweis:

  • 30.10.2020 Biologische Station Illmitz/B, 1 1. KJ Fängling (Bittermann und Kronberger 2022, https://birdlife-afk.at)
Figure 343. 

Wüstengrasmücke (Curruca nana), Illmitz/B, 30.10.2020 (S. Schnierer).

Curruca melanocephala (Gmelin, JF, 1789)

Samtkopf-Grasmücke | Sardinian Warbler

[Sylvia melanocephala Gmelin, JF, 1789]

Curruca melanocephala melanocephala (Gmelin, JF, 1789)

Ae | A

N, O, T

Vier Nachweise:

  • 21.4.1977 Matrei/T, 1 ♂ (Ströckl 1978)
  • 5.5.1979 Gmunden/O, 1 ♂ Fängling (Glutz von Blotzheim und Bauer 1991)
  • 27.4.2018 Neusiedl a. d. Zaya/N, 1 ♂ (Katzinger 2020, https://birdlife-afk.at)
  • 18.4.2020 Spitzerberg bei Prellenkirchen/N, 1 ad. ♂ (https://birdlife-afk.at)

Curruca cantillans (Pallas, 1764)

Balkan-Bartgrasmücke (Weißbart-Grasmücke p. p.) | Eastern Subalpine Warbler

[Sylvia cantillans Pallas, 1764]

Curruca cantillans cantillans (Pallas, 1764)

Ae | A

W

Ein Nachweis:

Figure 344. 

Balkan-Bartgrasmücke (Curruca cantillans cantillans), Leopoldstadt/W, 9.4.2018 (J. Salcher).

Curruca cantillans albistriata Brehm, CL, 1855

uG | A

B, K, N, St, O, T, W

Sehr seltener Gast von April bis Mai, ausnahmsweise bis Anfang Juni. Aufgrund einer jüngst vorgenommenen Artentrennung bei der „Weißbart-Grasmücke” wurden alle österreichischen Nachweise bis einschließlich 2021 einer Überprüfung unterzogen. Demnach konnten 16 Nachweise der Art Curruca cantillans zugeordnet werden, wovon neben dem oben dargestellten Nachweis der ssp. cantillans fünf als zu albistriata gehörig eingestuft wurden (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022b).

Weitere 17 Nachweise aus sieben Bundesländern (B, K, N, S, St, T, V) ließen sich keiner der drei aus der „Weißbart-Grasmücke” hervorgegangenen Arten sicher zuordnen (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022b). Sie müssen daher als nicht weiter bestimmte Vertreter dieser Artengruppe geführt werden.

Figure 345. 

Balkan-Bartgrasmücke (Curruca cantillans albistriata), St. Jakob im Rosental/K, 11.4.2021 (P. Rauscher).

Curruca communis (Latham, 1787)

Dorngrasmücke | Common Whitethroat

[Sylvia communis Latham, 1787]

Curruca communis communis (Latham, 1787)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

15.000–30.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Außerhalb der Alpen, besonders in den Niederungen des Ostens, verbreiteter und lokal auch noch häufiger Brutvogel abseits der Intensiv-Agrarflächen. Am Rand der Alpen und in den größeren inneralpinen Tälern und Becken hingegen nur sehr lokaler Brutvogel. Obergrenze der regelmäßigen Brutvorkommen bei 900–1.000 m, einzelne Reviere jedoch auch in der oberen montanen und unteren subalpinen Stufe zwischen 1.200 und 1.600 m.

Figure 346. 

Dorngrasmücke (Curruca communis communis), Frauenkirchen/B, 7.7.2024 (L. Khil).

Curruca conspicillata (Temminck, 1820)

Brillengrasmücke | Spectacled Warbler

[Sylvia conspicillata Temminck, 1820]

Curruca conspicillata conspicillata (Temminck, 1820)

Ae | A

T

Ein Nachweis:

Figure 347. 

Brillengrasmücke (Curruca conspicillata conspicillata), Wiedersberger Horn/T, 28.6.2023 (P. Rauscher).

Familie Regulidae

Gattung Regulus Cuvier, 1800

Regulus ignicapilla (Temminck, 1820)

Sommergoldhähnchen | Common Firecrest

Regulus ignicapilla ignicapilla (Temminck, 1820)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

120.000–200.000 BP

J F M A M J J A S O N D

In ganz Österreich in Nadel-und Mischwäldern sowie lokal in Gärten weit verbreiteter Brutvogel, von den Niederungen bis in die subalpine Stufe auf 1.800–2.000 m, vereinzelt bis knapp 2.100 m.

Figure 348. 

Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapilla ignicapilla), Leibnitz/St, 25.5.2019 (L. Khil).

Regulus regulus (Linnaeus, 1758)

Wintergoldhähnchen | Goldcrest

Regulus regulus regulus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

250.000–400.000 BP

J F M A M J J A S O N D

In ganz Österreich in Nadel- und Mischwäldern weit verbreiteter Brutvogel von den Niederungen bis in die subalpine Stufe auf 2.000–2.100 m, vereinzelt bis 2.250 m.

Figure 349. 

Wintergoldhähnchen (Regulus regulus regulus), Frauenkirchen/B, 22.3.2023 (L. Khil).

Familie Troglodytidae

Gattung Troglodytes Vieillot, 1809

Troglodytes troglodytes (Linnaeus, 1758)

Zaunkönig | Eurasian Wren

Troglodytes troglodytes troglodytes (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

180.000–290.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel in Wäldern aller Art von den Niederungen bis in die Latschen- und Zwergstrauchzone an der Baumgrenze. Die obere Verbreitungsgrenze liegt regional unterschiedlich bei 2.100–2.300 m.

Figure 350. 

Zaunkönig (Troglodytes troglodytes troglodytes), Graz/St, 31.1.2010 (L. Khil).

Familie Sittidae

Gattung Sitta Linnaeus, 1758

Sitta europaea Linnaeus, 1758

Kleiber | Eurasian Nuthatch

Sitta europaea caesia Wolf, 1810

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

200.000–300.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter und häufiger Brutvogel in Wäldern, aber auch in kleinflächigeren Baumbeständen in der halboffenen Agrarlandschaft und in Siedlungen. In den Alpen in abnehmender Häufigkeit durchgehend bis auf 2.100 m, sofern geeignete Baumbestände vorhanden sind.

Figure 351. 

Kleiber (Sitta europaea caesia), Graz/St, 22.3.2009 (L. Khil).

Familie Tichodromidae

Gattung Tichodroma Illiger, 1811

Tichodroma muraria (Linnaeus, 1766)

Mauerläufer | Wallcreeper

Tichodroma muraria muraria (Linnaeus, 1766)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

700–1.100 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel an Felswänden in den Nord- und Zentralalpen, sehr punktuell auch in den Südalpen. Brütet vom tief montanen Bereich in 500–600 m bis in die obere subalpine und alpine Zone zwischen 2.000 und 2.200 m, mit einzelnen Vorstößen bis 2.400 m. Abseits des Brutareals seltener Wintergast bis in die Tieflagen.

Figure 352. 

Mauerläufer (Tichodroma muraria muraria), Kals am Großglockner/T, 23.7.2023 (L. Khil).

Familie Certhiidae

Gattung Certhia Linnaeus, 1758

Certhia familiaris Linnaeus, 1758

Waldbaumläufer | Eurasian Treecreeper

Certhia familiaris macrodactyla Brehm, CL, 1831

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

80.000–120.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel in Nadel- und Laubwäldern in allen Landesteilen. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt im Gegensatz zum Gartenbaumläufer in den Alpen. Vertikalverbreitung von den Niederungen bis zur Baumgrenze, lokal bis auf 2.000–2.100 m. Die nördl. bzw. östl. ssp. familiaris Linnaeus, 1758 tritt wohl gelegentlich als Wintergast auf, Belege durch Ringfunde fehlen aber (A. Grüll in Dvorak et al. 2024).

Figure 353. 

Waldbaumläufer (Certhia familiaris macrodactyla), Turrach/St, 23.6.2022 (L. Khil).

Certhia brachydactyla Brehm, CL, 1820

Gartenbaumläufer | Short-toed Treecreeper

Certhia brachydactyla brachydactyla Brehm, CL, 1820

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

5.000–10.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Außerhalb der Alpen verbreiteter Brutvogel in Laubwäldern der Niederungen und des Hügellands bis 600 m. Innerhalb der Alpen lokaler Brutvogel mit Teilarealen in T, K und V und abseits davon nur punktuelle Vorkommen bis auf 900–1.000 m.

Figure 354. 

Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla brachydactyla), Graz/St, 18.1.2011 (L. Khil).

Familie Sturnidae

Gattung Pastor Temminck, 1815

Pastor roseus (Linnaeus, 1758)

Rosenstar | Rosy Starling

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Nicht alljährlicher, seltener Invasionsgast im Frühjahr mit Schwerpunkt in der letzten Mai- und ersten Junidekade. Während im 19. Jahrhundert derartige Einflüge gelegentlich Schwärme von mehreren 100 Individuen umfassten (Meyer und Helm 1889), waren sie im 20. Jahrhundert deutlich geringer ausgeprägt. Im Jahr 2020 fand mit einer maximalen Tagessumme von 177 Vögeln wieder ein umfangreicherer Einflug statt (Hohenegger und Albegger 2022). Im Herbst nur ganz vereinzelte Nachweise, hauptsächlich von Jungvögeln (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 355. 

Rosenstare (Pastor roseus) mit Star (rechts), Purbach am Neusiedlersee/B, 30.5.2020 (T. Pumberger).

Gattung Sturnus Linnaeus, 1758

Sturnus vulgaris (Linnaeus, 1758

Star | Common Starling

Sturnus vulgaris vulgaris Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

140.000–240.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Außerhalb der Alpen flächendeckend verbreiteter, häufiger Brutvogel. Innerhalb der Alpen Vorkommen zumeist auf breitere Täler und die angrenzenden unteren Hanglagen und Terrassen beschränkt. Obere Grenze regelmäßiger Vorkommen bereits bei 900–1.100 m, mit wenigen Nachweisen höher gelegener Reviere bis auf 1.300–1.400 m.

Figure 356. 

Star (Sturnus vulgaris vulgaris), Apetlon/B, 8.5.2022 (L. Khil).

Familie Turdidae

Gattung Zoothera Vigors, 1832

Zoothera aurea (Holandre, 1825)

Erddrossel | White’s Thrush

[Zoothera dauma (Latham, 1790)]

Zoothera aurea aurea (Holandre, 1825)

Ae | B

(N, St)

Drei historische Nachweise:

  • 1845 oder früher, wahrscheinlich Wechselgebiet/N, St, 1 Ind. (Marschall und von Pelzeln 1882; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)
  • Herbst 1846 wahrscheinlich Wechselgebiet, 1 Ind. (Newald 1878a; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)
  • 1847 wahrscheinlich Wechselgebiet bzw. Aspang/N, 1 ♂ (von Pelzeln 1871; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)

Im 19. Jahrhundert wurden Drosseln in großer Zahl im Wechselgebiet im niederösterreichisch-steirischen Grenzgebiet gefangen und gelangten über Aspang/N auf den Wiener Wildpretmarkt. Dort wurden seltene Arten von Sammlern erworben und gelangten so in verschiedene Sammlungen. Die genaue Herkunft dieser Vögel sowie das Datum ihres Fangs/ihrer Erlegung lassen sich aber nicht mehr klären (Zusammenfassung und weitere Quellen bei Albegger et al. 2015).

Figure 357. 

Erddrossel (Zoothera aurea aurea), Balg (NHMW 37.607) des 1847 bei Aspang/N gesammelten Männchens (NHMW/A. Schumacher).

Gattung Turdus Linnaeus, 1758

Turdus philomelos Brehm, CL, 1831

Singdrossel | Song Thrush

Turdus philomelos philomelos Brehm, CL, 1831

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

350.000–550.000 BP

J F M A M J J A S O N D

In ganz Österreich verbreiteter, häufiger Brutvogel. Obergrenze der Höhenverbreitung zwischen 2.000 und 2.200 m. Sehr häufiger Durchzügler und Wintergast in steigender Zahl. Der Fund eines im westlichsten Belgien beringten Ind. in Tirol, sowie Ringfunde britischer Singdrosseln in Italien (Schmidt et al. 2014, https://migrationatlas.org) legen das gelegentliche Auftreten der ssp. clarkei Hartert, EJO, 1909 in Österreich nahe.

Figure 358. 

Singdrossel (Turdus philomelos philomelos), Turrach/St, 22.6.2022 (L. Khil).

Turdus viscivorus Linnaeus, 1758

Misteldrossel | Mistle Thrush

Turdus viscivorus viscivorus Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

80.000–120.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Mit Ausnahme der tief gelegenen Agrarlandschaften des Ostens in ganz Österreich verbreiteter, häufiger Brutvogel der Wälder. Obergrenze der Höhenverbreitung zwischen 2.000 und 2.200 m, einzelne Vorstöße bis 2.500 m.

Figure 359. 

Misteldrossel (Turdus viscivorus viscivorus), Hard/V, 30.1.2017 (L. Khil).

Turdus iliacus Linnaeus, 1758

Rotdrossel | Redwing

Turdus iliacus iliacus Linnaeus, 1758

Dz/Wg/aB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler und Wintergast. Vereinzelte Brutnachweise gelangen in K und T auf jeweils ca. 1.200 m (Kilzer und Kilzer 1978).

Figure 360. 

Rotdrossel (Turdus iliacus iliacus), Zurndorf/B, 8.12.2020 (L. Khil).

Turdus merula Linnaeus, 1758

Amsel | Common Blackbird

Turdus merula merula Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

800.000–1.200.000 BP

J F M A M J J A S O N D

In ganz Österreich verbreiteter, sehr häufiger Brutvogel. Obergrenze der Höhenverbreitung zwischen 2.000 und 2.150 m.

Figure 361. 

Amsel (Turdus merula merula), Graz/St, 16.4.2005 (L. Khil).

Turdus pilaris Linnaeus, 1758

Wacholderdrossel | Fieldfare

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

20.000–35.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel in den Alpen und auf der Böhmischen Masse, punktuelle, meist unbeständige Brutvorstöße in die Niederungen des Ostens und Südostens. Obere Verbreitungsgrenze im Bergland zwischen 1.800 und 2.000 m. Im Winterhalbjahr Zuzug aus Nordosten (Schmidt et al. 2014).

Figure 362. 

Wacholderdrosseln (Turdus pilaris), Gaishorn am See/St, 10.5.2009 (L. Khil).

Turdus torquatus Linnaeus, 1758

Ringdrossel | Ring Ouzel

Turdus torquatus torquatus Linnaeus, 1758

„Nördliche Ringdrossel” | „Northern Ring Ouzel”

uG | A

Seltenes Auftreten von Durchzüglern der nordeuropäischen Nominatform ist im gesamten Bundesgebiet zu erwarten, doch ist die Abgrenzung von der alpinen Unterart im Freiland schwierig. Seit 2013 liegen fotografisch belegte oder gut beschriebene Meldungen aus N, O und T, jeweils aus dem April, vor.

Turdus torquatus alpestris (Brehm, CL, 1831)

„Alpenringdrossel” | „Alpine Ring Ouzel”

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

60.000–80.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Im Alpenraum verbreiteter Brutvogel, vorwiegend auf Almen über 1.000 m und entlang der Waldgrenze. Abseits der Brutgebiete seltener Durchzügler.

Figure 363. 

„Nördliche Ringdrossel” (Turdus torquatus torquatus), Großdietmanns/N, 15.4.2022 (M. Riesing).

Figure 364. 

„Alpenringdrossel” (Turdus torquatus alpestris), Bad Bleiberg/K, 2.6.2020 (L. Khil).

Turdus atrogularis Jarocki, 1819

Schwarzkehldrossel | Black-throated Thrush

[Turdus ruficollis atrogularis Jarocki, 1819]

Ae | A

B, K, (N), S, St

Neun Nachweise:

  • vor 1806 Österreich?, 1 ♀ (von Pelzeln 1871; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988). Die Herkunft des Belegs ist fraglich, da auf dem Originaletikett „Österreich” mit einem Fragezeichen versehen ist und später von Pelzeln (1871) explizit „Österr. Monarchie” anführt (H.-M. Berg unpubl.)
  • zwischen 1806 und 1816 wahrscheinlich Wechselgebiet, 1 ad. ♀ (J. Natterer in von Pelzeln 1874; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)
  • zwischen 1806 und 1816 wahrscheinlich Wechselgebiet, 1 imm. ♀ (Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)
  • 5.9.1816 wahrscheinlich Wechselgebiet, 1 ad. ♂ (J. Natterer in von Pelzeln 1874; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)
  • Oktober 1823 wahrscheinlich Wechselgebiet bzw. Aspang/N, 1 1. KJ ♂ (von Pelzeln 1871; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)
  • 12.4.1975 Zollfeld/K, 1 2. KJ ♂ (Wruß 1975; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)
  • 1.1.1993 Faistenau/S, 2 ♂ (Anonymus 1993; Laber und Ranner 1997)
  • 22.–26.12.1993 Steinhaus am Semmering/St, 2–6 Ind. (Mayer 1995; Laber und Ranner 1997)
  • 8.1.–1.3.2003 Oberpullendorf/B, 1 2. KJ ♂ (Ranner und Khil 2009)

Anmerkungen zur Herkunft von Belegen seltener Drosseln aus dem Wechselgebiet/N, St siehe Zoothera aurea. Eine Beobachtung am 16.2.1976 in Lienz/T (Glutz von Blotzheim und Bauer 1988) kann aufgrund der knappen Beschreibung nicht als Nachweis gelten (Ranner und Khil 2009).

Figure 365. 

Schwarzkehldrossel (Turdus atrogularis), Oberpullendorf/B, 28.2.2003 (C. Roland).

Turdus eunomus Temminck, 1831

Rostflügeldrossel | Dusky Thrush

Ae | A

(N), St, V

Drei Nachweise:

  • 1821 St, 1 1. KJ ♀ gefangen (von Pelzeln 1871; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)
  • 1842 wahrscheinlich Wechselgebiet, 1 ♂ (im Februar 1842 am Wiener Wildpretmarkt gekauft, von Pelzeln 1871; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)
  • 6.1.2005 Lauteracher Ried/V, 1 2. KJ (Juen 2007; Ranner und Khil 2009)

Anmerkungen zur Herkunft von Belegen seltener Drosseln aus dem Wechselgebiet/N, St siehe Zoothera aurea. Eine Beobachtung am 23.4.1978 in W (Archiv BirdLife Österreich, Glutz von Blotzheim und Bauer 1988) kann aufgrund der nur sehr knappen Beschreibung nicht als Nachweis gelten.

Figure 366. 

Rostflügeldrossel (Turdus eunomus), Balg (NHMW 35.501) eines 1821 in der St erlegten Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Turdus naumanni Temminck, 1820

Rostschwanzdrossel | Naumann’s Thrush

Ae | A

N, (St)

Zwei Nachweise:

  • zwischen 1853 und 1874 wahrscheinlich Wechselgebiet/N, St, 1 ♂ (Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)
  • 8.4.1984 Wolfsgraben/N, 1 ♂ (Ranner et al. 1995)

Anmerkungen zur Herkunft von Belegen seltener Drosseln aus dem Wechselgebiet/N, St siehe Zoothera aurea. Eine Meldung aus zweiter Hand am 20.2.1976 in Lienz/T (Archiv BirdLife Österreich, Glutz von Blotzheim und Bauer 1988) ist ohne Beschreibung und kann daher nicht als Nachweis gelten (Ranner und Khil 2009).

Figure 367. 

Rostschwanzdrossel (Turdus naumanni), Balg (NHMW 37.605) eines zwischen 1853 und 1874 wahrscheinlich im Wechselgebiet/N, St erlegten Männchens. (NHMW/A. Schumacher).

Turdus migratorius Linnaeus, 1766

Wanderdrossel | American Robin

Turdus migratorius migratorius Linnaeus, 1766

Ae | B

(N, St)

Zwei historische Nachweise:

  • Dezember 1820 wahrscheinlich Wechselgebiet bzw. Aspang/N, 1 ♀ (von Pelzeln 1871; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)
  • Herbst 1846 wahrscheinlich Wechselgebiet, 1 Ind. (Newald 1878a; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)

1885 am Wiener Wildpretmarkt, 1 Ind. ohne Herkunftsangabe erworben (Glutz von Blotzheim und Bauer 1988). Die Annahme, dass dieser Vogel wie andere dort erworbene Drosseln vom Wechselgebiet stammte, erscheint hinreichend plausibel.

Anmerkungen zur Herkunft von Belegen seltener Drosseln aus dem Wechselgebiet/N, St siehe Zoothera aurea. Die subspezifische Zuordnung folgt Glutz von Blotzheim und Bauer (1988).

Figure 368. 

Wanderdrossel (Turdus migratorius migratorius), Balg (NHMW 13.433) des im Dezember 1820 bei Aspang/N gesammelten Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Familie Muscicapidae

Gattung Muscicapa Brisson, 1760

Muscicapa striata (Pallas, 1764)

Grauschnäpper | Spotted Flycatcher

Muscicapa striata striata (Pallas, 1764)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

50.000–75.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter, aber überall nur mäßig häufiger Brutvogel in allen Landesteilen. Obergrenze der Höhenverbreitung zwischen 1.700 und 1.800 m, einzelne Reviere bis auf 1.950 m.

Figure 369. 

Grauschnäpper (Muscicapa striata striata), St. Andrä am Zicksee/B, 30.7.2015 (L. Khil).

Gattung Erithacus Cuvier, 1800

Erithacus rubecula (Linnaeus, 1758)

Rotkehlchen | European Robin

Erithacus rubecula rubecula (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

600.000–900.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger und weit verbreiteter Brutvogel in Wäldern und Baumbeständen aller Art. In den Alpen von den Tälern bis an die Baumgrenze. Die Dichte nimmt in der subalpinen Zone rasch ab, die obere Grenze der Vertikalverbreitung liegt zwischen 2.000 und 2.200 m. Häufiger Durchzügler und Wintergast, mitunter aus Nordeuropa (Schmidt et al. 2014).

Figure 370. 

Rotkehlchen (Erithacus rubecula rubecula), Klagenfurt/K, 11.4.2018 (L. Khil).

Gattung Luscinia Forster, T, 1817

Luscinia svecica (Linnaeus, 1758)

Blaukehlchen | Bluethroat

Luscinia svecica svecica (Linnaeus, 1758)

„Rotsterniges Blaukehlchen” | “Red-spotted Bluethroat”

rB (K, S) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V

0–5 BP

J F M A M J J A S O N D

Die rotsternige Unterart brütet in einigen voneinander isolierten Kleinvorkommen in Mooren der subalpinen Zone der Zentralalpen. Neben den oben genannten Vorkommen auch einzelne Brutnachweise in T (A. Danzl in Lentner et al. 2022). In den letzten zwei Jahrzehnten starker Rückgang in den wenigen größeren Brutplätzen, das Vorkommen der Unterart in Österreich steht unmittelbar vor dem Erlöschen. Abseits der Brutplätze sehr seltener Durchzügler.

Figure 371. 

„Rotsterniges Blaukehlchen” (Luscinia svecica svecica), Malta/K, 21.6.2018 (T. Pumberger).

Luscinia svecica cyanecula (Meisner, 1804)

„Weißsterniges Blaukehlchen” | “White-spotted Bluethroat”

rB (B, N, O, S) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

130–200 BP

J F M A M J J A S O N D

Die weißsternige Unterart besiedelt ein disjunktes, sich ständig veränderndes Areal in der nördl. Landeshälfte. Der Großteil der Population findet sich im Neusiedler See-Gebiet/B (Dvorak et al. 2016), alle anderen Brutplätze sind nur von wenigen (< 10) Brutpaaren besetzt.

Figure 372. 

„Weißsterniges Blaukehlchen” (Luscinia svecica cyanecula), Steindorf am Ossiacher See/K, 28.8.2022 (S. Schnierer).

Luscinia luscinia (Linnaeus, 1758)

Sprosser | Thrush Nightingale

Dz/eB/aB* | A | RE

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts Brutvogel an der Donau bis Tulln/N sowie in den March-Thaya-Auen/N (Glutz von Blotzheim und Bauer 1988). Aktuell seltener Durchzügler v. a. in den östlichen Landesteilen. Im Jahr 2021 erfolgte eine erfolgreiche Mischbrut mit einer Nachtigall in den Marchauen bei Ringelsdorf/N (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c; Katzinger 2023b).

Figure 373. 

Sprosser (Luscinia luscinia), St. Andrä am Zicksee/B, 12.5.2022 (S. Schnierer).

Luscinia megarhynchos Brehm, CL, 1831

Nachtigall | Common Nightingale

Luscinia megarhynchos megarhynchos Brehm, CL, 1831

rB (B, K, N, S, T, V, W) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

10.000–18.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel im pannonisch beeinflussten Nordosten des Landes. In den übrigen Landesteilen zwar immer wieder Revier haltende Männchen, konkrete Brutnachweise gelingen aber nur ausnahmsweise. Kleine Brutvorkommen bestehen offenbar im Inntal/T und im Rheintal/V. Überwiegend auf Seehöhen unter 300 m beschränkt, singende Männchen lokal bis 650 m, ausnahmsweise (Zams/T, A. Danzl in Lentner et al. 2022) bis mindestens 760 m. Ein bei Rokitansky (1964) erwähnter Nachweis der ssp. africana (Fischer, GA & Reichenow, 1884) aus Salzburg ist nicht mehr verifizierbar.

Figure 374. 

Nachtigall (Luscinia megarhynchos megarhynchos), Illmitz/B, 5.6.2011 (L. Khil).

Gattung Ficedula Brisson, 1760

Ficedula parva (Bechstein, 1792)

Zwergschnäpper | Red-breasted Flycatcher

rB (N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1.500–2.500 BP

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Brutvogel in von der Rotbuche dominierten Altholzbeständen bis etwa 1.000 m. Die Brutverbreitung zieht sich in einem dünnen Band nördl. des Alpenhauptkammes von W westwärts. Da Brutnachweise nur selten gelingen, werden oben auch für Bundesländer Brutvorkommen angeführt, aus denen seit 2013 kein konkreter Brutnachweis vorliegt, für die aber von einem Vorkommen ausgegangen wird (St, T und V). Jüngste Brutzeitbeobachtungen deuten auch auf ein mögliches Vorkommen im Günser Gebirge/B (B. Schedl, pers. Mitt.).

Figure 375. 

Zwergschnäpper (Ficedula parva), Wiesenfeld/N, 22.5.2022 (S. Schnierer).

Ficedula semitorquata (Homeyer, 1885)

Halbringschnäpper | Semicollared Flycatcher

Ae | A

K, S

Zwei Nachweise:

  • 20.4.2013 Mittersill/S, 1 2. KJ ♂ (Ritsch 2015; Albegger und Khil 2016)
  • 7.–16.5.2021 Steindorf am Ossiacher See/K, 1 2. KJ ♂ (https://birdlife-afk.at)
Figure 376. 

Halbringschnäpper (Ficedula semitorquata), Steindorf am Ossiacher See/K, 11.5.2021 (P. Rauscher).

Ficedula hypoleuca (Pallas, 1764)

Trauerschnäpper | European Pied Flycatcher

Ficedula hypoleuca hypoleuca (Pallas, 1764)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

400–700 BP

J F M A M J J A S O N D

Spärlicher bis seltener Brutvogel in Laub- und Mischwäldern bis auf etwa 1200 m, mit Schwerpunkt in den westl. und nördl. Landesteilen. Als Durchzügler weit verbreitet und häufig.

Figure 377. 

Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca hypoleuca), Podersdorf/B, 2.5.2008 (L. Khil).

Ficedula albicollis (Temminck, 1815)

Halsbandschnäpper | Collared Flycatcher

rB (B, K, N, O, St, W) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

20.000–35.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel strukturierter Laubwälder und Parks in den Tieflagen der östl. Landesteile, insbesondere B, N und St. Schwerpunkt der Höhenverbreitung unter 500 m, vereinzelt aber Brutnachweise bis über 1.100 m. Abseits der Brutgebiete seltener Durchzügler.

Figure 378. 

Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis), Graz/St, 26.4.2009 (L. Khil).

Gattung Phoenicurus Forster, T, 1817

Phoenicurus ochruros (Gmelin, SG, 1774)

Hausrotschwanz | Black Redstart

Phoenicurus ochruros gibraltariensis (Gmelin, JF, 1789)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

130.000–220.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter und häufiger Brutvogel im menschlichen Siedlungsgebiet (Einzelgebäude bis Stadtzentren) sowie an Felsstandorten. Besiedelt alle Höhenstufen von den Tieflagen bis in die alpine Zone, höchstgelegene Brutnachweise bis 2.950 m, singende Vögel bis 3.110 m (A. Danzl in Lentner et al. 2022).

Figure 379. 

Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros gibraltariensis), St. Andrä am Zicksee/B, 25.5.2016 (L. Khil).

Phoenicurus ochruros phoenicuroides (Moore, F, 1854)

„Östlicher Hausrotschwanz” | „Eastern Black Redstart”

Ae | A

B

Ein Nachweis:

  • 27.11.2010 Tadten/B, 1 ♂ (Albegger und Khil 2016)
Figure 380. 

„Östlicher Hausrotschwanz” (Phoenicurus ochruros phoenicuroides), Tadten/B, 27.11.2010 (S. Url).

Phoenicurus phoenicurus (Linnaeus, 1758)

Gartenrotschwanz | Common Redstart

Phoenicurus phoenicurus phoenicurus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

13.000–20.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel, sowohl außer- als auch inneralpin, von den Niederungen bis zur Waldgrenze. Verbreitungslücken in Bereichen größerer Flächen von Intensiv-Agrarland in Ost- und Südostösterreich. Obergrenze der Brutverbreitung lokal unterschiedlich, zwischen 1.700 und 2.050 m.

Figure 381. 

Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus phoenicurus), Kirchdorf am Inn/O, 16.6.2019 (T. Pumberger).

Gattung Monticola Boie, F, 1822

Monticola saxatilis (Linnaeus, 1766)

Steinrötel | Common Rock Thrush

rB (K, T, V) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

110–160 BP

J F M A M J J A S O N D

Seltener Brutvogel trocken-warmer, felsiger Gebirgslebensräume in den westl. Bundesländern (insbesondere V, Tiroler Oberland, Osttirol, Hohe Tauern). Andernorts sehr seltener Durchzügler, möglicherweise auch übersehener Brutvogel.

Figure 382. 

Steinrötel (Monticola saxatilis), Asch/T, 19.7.2020 (L. Khil).

Monticola solitarius (Linnaeus, 1758)

Blaumerle | Blue Rock Thrush

Monticola solitarius solitarius (Linnaeus, 1758)

Ae/e(u?)B | A

K, O

Im späten 19. Jahrhundert Brutvogel in den Karnischen Alpen/K (Keller 1890; J. Feldner in Feldner et al. 2008), über Ausdehnung und Bestand dieses Vorkommens ist aber nichts weiteres bekannt. Ein Vogel wurde vor 1901 bei Steyregg/O erlegt (Reischek 1901), darüber hinaus kam die Art in den 1920er und 1930er Jahren offenbar vereinzelt im Sengsengebirge/O und am Warscheneck/O vor (Zeitlinger 1966). In K im 20. Jahrhundert nur mehr Ausnahmeerscheinung mit drei Nachweisen im Mai und Juni (J. Feldner l. c., Ranner et al. 1995). Zwei Meldungen aus Osttirol (Heinricher 1986) sind nicht ausreichend dokumentiert (Landmann 1996; Ranner et al. 1995).

Gattung Saxicola Bechstein, 1802

Saxicola rubetra (Linnaeus, 1758)

Braunkehlchen | Whinchat

rB (B, K, N, O, S, St, T, V) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1.000–1.600 BP

J F M A M J J A S O N D

Stark aufgesplittertes Areal mit Schwerpunkten in Gebieten mit wenig intensiver Grünlandwirtschaft, daher nur mehr lokaler Brutvogel in Alpentälern und Hanglagen bis in die subalpine Zone. Außerhalb der Alpen mittlerweile sehr lokaler Brutvogel mit wenigen Restvorkommen. Obere Verbreitungsgrenze lokal unterschiedlich zwischen 1.800 und 2.150 m.

Figure 383. 

Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Lustenau/V, 5.6.2023 (L. Khil).

Saxicola rubicola (Linnaeus, 1766)

Europäisches Schwarzkehlchen (Schwarzkehlchen) | European Stonechat

Saxicola rubicola rubicola (Linnaeus, 1766)

[Saxicola torquata rubicola (Linnaeus, 1766)]

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

3.700–6.100 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel in den pannonisch und illyrisch getönten Landesteilen im Osten und Südosten Österreichs sowie größere Verbreitungsinseln in den Beckenlagen K und im oberösterreichischen Zentralraum; weiters in größeren Alpentälern (Rheintal/V, Inntal/T, Pinzgau/S, Ennstal/St, Mur- und Mürztal/St, Drautal/K). Höchste regelmäßige Vorkommen zwischen 700 und 800 m. Höchster Brutnachweis auf 1.100 m im Lungau/S.

Figure 384. 

Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola rubicola), Frauenkirchen/B, 3.6.2021 (L. Khil).

Saxicola maurus (Pallas, 1773)

Sibirisches Schwarzkehlchen (Pallasschwarzkehlchen) | Siberian Stonechat

[Saxicola torquata maura Pallas, 1773]

Saxicola maurus hemprichii Ehrenberg, 1833

„Kaspischwarzkehlchen” | „Caspian Stonechat”

Ae | A

B

Ein Nachweis:

Zwei weitere Nachweise “östlicher Schwarzkehlchen” (3.11.2018 Mitterkirchen/O bzw. 24.9.2022 St. Anton am Arlberg/T) können schon auf Artniveau nicht sicher zugeordnet werden und wurden als S. maurus/stejnegeri (Sibirisches Schwarzkehlchen/Stejnegerschwarzkehlchen) anerkannt. Fünf vormals anerkannte Nachweise wurden nach einer Revision nicht anerkannt bzw. in zwei Fällen S. rubicola zugeordnet (Ranner 2002, 2003; Ranner und Khil 2009, 2011, https://birdlife-afk.at).

Figure 385. 

Sibirisches Schwarzkehlchen (Saxicola maurus hemprichii), Klostermarienberg/B, 12.7.2023 (L. Khil).

Gattung Oenanthe Vieillot, 1816

Oenanthe oenanthe (Linnaeus, 1758)

Steinschmätzer | Northern Wheatear

Oenanthe oenanthe oenanthe (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

17.000–24.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Zwei ökologisch unterschiedliche Teilareale in den Alpen, oberhalb der Baumgrenze, sowie im pannonischen Tief- und Hügelland, in Materialentnahmestellen und an anderen Sonderstandorten. In den Alpen Obergrenze der Verbreitung zwischen 2.200–2.400 m, mit einzelnen Brutplätzen bis 2.600 m.

Figure 386. 

Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe oenanthe), Mönichwald/St, 7.9.2011 (L. Khil).

Oenanthe isabellina (Temminck, 1829)

Isabellsteinschmätzer | Isabelline Wheatear

Ae | A

B, K, N, V

Sechs Nachweise, alle erst seit 2014:

  • 2.5.2014 Sanddelta Rheindelta/V, 1 2. KJ ♀ (Albegger und Khil 2016; Albegger und Kolleritsch 2016)
  • 6.5.2017 Graurinderkoppel Apetlon/B, 1 ad. ♀ (Albegger und Brader 2018)
  • 11.6.2017 Waidegg/K, 1 ad. (Albegger und Brader 2018)
  • 6.5.2018 Großharras/N, 1 Ind. (https://birdlife-afk.at)
  • 12.–15.4.2019 Weiden am See/B, 1 ♀ (https://birdlife-afk.at)
  • 3.–9.4.2023 Wiesen bei Leitzersdorf/N, 1 ♀ (https://birdlife-afk.at)
Figure 387. 

Isabellsteinschmätzer (Oenanthe isabellina), Weiden am See/B, 13.4.2019 (T. Hochebner).

Oenanthe deserti (Temminck, 1825)

Wüstensteinschmätzer | Desert Wheatear

Ae | A

N, St, T

Vier Nachweise, die wahrscheinlich der Nominatform zugeordnet werden können:

  • 6.9.2015 Hinterhornbach/T, 1 ad. ♂ (Schmid 2017; Albegger und Brader 2018)
  • 9.11.2017 Hinterbichl/St, 1 ad. ♂ (Albegger und Brader 2018)
  • 4.4.2022 Wittau bei Groß-Enzersdorf/N, 1 ♀ (https://birdlife-afk.at)
  • 12.11.2023 Turracher See/St, 1 ♂ (https://www.birdlife-afk.at)
Figure 388. 

Wüstensteinschmätzer (Oenanthe deserti), Hinterbichl/St, 9.11.2017 (J. Metzger).

Oenanthe melanoleuca (Güldenstädt, 1775)

Balkansteinschmätzer | Eastern Black-eared Wheatear

Ae | A

St

Ein Nachweis, der sich diesem Taxon zuordnen lässt:

  • 21.4.2007 Voitsberg/St, 1 ♂ (Ranner und Khil 2011)

Nachdem den beiden bisherigen Unterarten des „Mittelmeer-Steinschmätzers” Artrang zugesprochen wurde [Maurensteinschmätzer Oenanthe hispanica (Linnaeus, 1758) und Balkansteinschmätzer Oe. melanoleuca] waren dessen bisherige Nachweise in Österreich neu einzustufen. Bei einem Großteil wurde jedoch keine (sub)spezifische Zuordnung vorgenommen bzw. ist diese nicht mehr möglich, sie müssen daher als nicht weiter bestimmte Vertreter dieses Artenpaares geführt werden:

  • 19. Jahrhundert oder früher, 1 ♂ ohne Fundortangabe, vermutlich aus S (von Tschusi zu Schmidhoffen 1915; Glutz von Blotzheim und Bauer 1988)
  • 1.5.1978 Apetlon/B, 1 ♂ (Duda 1978)
  • 21.4.1988 Hanság bei Tadten/B, 1 ♂ (Glutz von Blotzheim und Bauer 1988; Ranner et al. 1995)
  • 19.5.1996 Götzis/V, 1 ♂ (Ranner 2003)
  • 22.5.1999 Hirschegger Alpe/K, St, 1 ♂ mit Merkmalen dieses Taxons (Feldner et al. 2008; Ranner und Khil 2009)
  • 19.5.2007 Arbeskogel bei Pass Lueg/S, 1 ♂ (Ranner und Khil 2011)
  • 12.5.2011 Horn/N, 1 ♂ (Khil und Albegger 2014)
  • 18.4.2020 Rinkenberg/K, 1 ♂ (https://birdlife-afk.at)
  • 17.5.2021 Reith bei St. Gilgen/S, 1 2. KJ ♂ (https://birdlife-afk.at)
  • 4.6.2022 Hanság bei Tadten/B, 1 ♂ (https://birdlife-afk.at)

Eine bei Glutz von Blotzheim und Bauer (1988) angeführte Beobachtung im Oktober 1932 am Inn bei Innsbruck/T wurde vom Beobachter selbst als fraglich eingestuft (Walde und Neugebauer 1936). Zwei weitere Feststellungen aus N (12.5.1978 Großmittel, Triebl 1979, 30.4.1979 Schönauer Teich, Glutz von Blotzheim und Bauer 1988) können mangels ausreichender Dokumentation ebenfalls nicht als Nachweise gelten (Ranner und Khil 2009).

Figure 389. 

Balkansteinschmätzer (Oenanthe melanoleuca), Voitsberg/St, 21.4.2007 (G. Graggaber)

Oenanthe pleschanka (Lepechin, 1770)

Nonnensteinschmätzer | Pied Wheatear

Ae | A

B, W

Zwei Nachweise:

  • 3.6.1983 Althanstraße/W, 1 ad. ♂ (Ranner et al. 1995)
  • 26.4.–18.5.2020 Weiden am See/B 1 ♂ (Tebb und Taurer 2022, https://birdlife-afk.at)
Figure 390. 

Nonnensteinschmätzer (Oenanthe pleschanka), Weiden am See/B, 26.4.2020 (L. Khil).

Familie Cinclidae

Gattung Cinclus Borkhausen, 1797

Cinclus cinclus (Linnaeus, 1758)

Wasseramsel | White-throated Dipper

Cinclus cinclus aquaticus (Bechstein, 1797)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

6.000–9.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel an schnell fließenden Gewässern im Berg- und Hügelland. Größere Verbreitungslücken in weiten Teilen von N und B, sowie in der südl. St. Der einzige Nachweis vom Ufer des Neusiedler Sees/B betrifft ein Ind. mit Merkmalen der dunkelbäuchigen Nominatform (L. Khil in Dvorak et al. 2024).

Figure 391. 

Wasseramsel (Cinclus cinclus aquaticus), Kundl/T, 24.7.2023 (L. Khil).

Familie Passeridae

Gattung Petronia Kaup, 1829

Petronia petronia (Linnaeus, 1766)

Steinsperling | Rock Sparrow

Petronia petronia petronia (Linnaeus, 1766)

Ae | B0

(S), V

Ein unbestrittener Nachweis:

  • 16.12.1906 Ruggburg bei Eichenberg nahe Bregenz/V (Bau 1907)

Daneben liegt eine Serie von Beobachtungen aus den Jahren 1920 sowie 1926–1930 von Hagengebirge, Hochkönig und Steinernem Meer vor (Murr 1929, 1956). Während diese bei Glutz von Blotzheim und Bauer (1997) unter Österreich abgehandelt werden, liegen die publizierten Fundorte tatsächlich ganz überwiegend auf bayerischer Seite von Hagengebirge und Steinernem Meer. Auf Österreich entfallen nur zwei Beobachtungen, die allerdings erst rückwirkend von Murr (l. c.) bestimmt wurden und somit wohl als nicht ausreichend gesichert angesehen werden müssen und zwar am 26.10.1930 am Funtenseetauern/S (Grenzgipfel zu Bayern im Steinernen Meer) und am 2.9.1926 in der Steingrube am Hochkönig/S.

Zwei spätere Meldungen – 16.10.1952 Kallbrunn-Alpe nahe Weißbach bei Lofer/S (Hoffmann 1956) und 30.7.1954 Schwarzenstein in den Zillertaler Alpen/T (Lunau 1956) – sind nicht ausreichend dokumentiert und können nicht als Nachweise angesehen werden (Albegger und Laber 2016).

Gattung Montifringilla Brehm, CL, 1828

Montifringilla nivalis (Linnaeus, 1766)

Schneesperling | White-winged Snowfinch

Montifringilla nivalis nivalis (Linnaeus, 1766)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

K, N, O, S, St, T, V

5.000–10.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel alpiner Bereiche, regelmäßig ab etwa 1.800 m, vereinzelt tiefer. Das regelmäßige Verbreitungsgebiet erstreckt sich im Osten bis zum Schneeberg/N. Bleibt auch im Winter meist über 1.600 m, lokal bzw. vereinzelt aber abwärts bis 500 m.

Figure 392. 

Schneesperling (Montifringilla nivalis nivalis), Fusch/S, 6.6.2019 (L. Khil).

Gattung Passer Brisson, 1760

Passer montanus (Linnaeus, 1758)

Feldsperling | Eurasian Tree Sparrow

Passer montanus montanus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

150.000–250.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger und weit verbreiteter Brutvogel halboffener Lebensräume in den Tieflagen, insbesondere Siedlungsgebiete und Agrarlandschaften. Die Häufigkeit nimmt mit zunehmender Höhe rasch ab, vereinzelt bis etwa 1.500 m.

Figure 393. 

Feldsperling (Passer montanus montanus), Frauenkirchen/B, 2.2.2021 (L. Khil).

Passer italiae (Vieillot, 1817)

Italiensperling | Italian Sparrow

rB (K, T) | A | EN

K, T

25–40 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Brutvogel, dessen nordöstl. Verbreitungsgrenze knapp T und K erreicht (Summers-Smith und Sharpe 2020; R. Lentner in Lentner et al. 2022). Hybridisiert häufig mit Haussperling. Einzelne, phänotypisch als Hybride anzusprechende ♂ wurden zudem in N, St und W fotografisch dokumentiert.

Figure 394. 

Italiensperling (Passer italiae) mit Hybrid Haus- x Italiensperling im Vordergrund, Finkenstein am Faaker See/K, 26.7.2022 (P. Rauscher).

Passer domesticus (Linnaeus, 1758)

Haussperling | House Sparrow

Passer domesticus domesticus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

250.000–450.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr häufiger und weit verbreiteter Brutvogel in bebautem Gebiet. Schwerpunkt der Höhenverbreitung in den dicht vom Menschen besiedelten Tieflagen, steigt in Ortschaften bis auf etwa 1.900 m.

Figure 395. 

Haussperling (Passer domesticus domesticus), Graz/St, 15.8.2005 (L. Khil).

Familie Prunellidae

Gattung Prunella Vieillot, 1816

Prunella collaris (Scopoli, 1769)

Alpenbraunelle | Alpine Accentor

Prunella collaris collaris (Scopoli, 1769)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V

13.000–20.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel felsiger Bereiche, von der subalpinen Stufe aufwärts, vorwiegend über 1.700 m. Außerhalb der Brutzeit auch in tieferen Lagen bis etwa 400 m und nur sehr selten noch tiefer, abseits des Alpenraums.

Figure 396. 

Alpenbraunelle (Prunella collaris collaris), Kals am Großglockner/K, 5.6.2019 (L. Khil).

Prunella montanella (Pallas, 1776)

Bergbraunelle | Siberian Accentor

Prunella montanella montanella (Pallas, 1776)

Ae | B

(N)

Ein historischer Nachweis:

  • vor oder 1806, wohl im Herbst, Österreich, 1 ♂ gesammelt; eine mögliche Zuordnung des Fundortes zu Niederösterreich bedarf weiterer Abklärung (Joh. Natterer Zettelkatalog zum Conspectus im Archiv NHMW/Vogelsammlung, von Pelzeln 1871; Glutz von Blotzheim und Bauer 1985; H.-M. Berg unpubl.)
Figure 397. 

Bergbraunelle (Prunella montanella montanella), Balg (NHMW 31.078) des um 1806 gesammelten Männchens (NHMW/A. Schumacher).

Prunella modularis (Linnaeus, 1758)

Heckenbraunelle | Dunnock

Prunella modularis modularis (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

200.000–300.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger, verbreiteter Brutvogel der Wälder bis an die Waldgrenze. Größere Verbreitungslücken bestehen in den trocken-warmen Bereichen Ostösterreichs. In den Jahren 2013–2023 gelangen im B und in W keine Brutnachweise. Abseits der Brutgebiete häufiger Durchzügler, mitunter aus Nordeuropa (Schmidt et al. 2014).

Figure 398. 

Heckenbraunelle (Prunella modularis modularis), Bad Bleiberg/K, 22.5.2019 (L. Khil).

Familie Motacillidae

Gattung Motacilla Linnaeus, 1758

Motacilla flava Linnaeus, 1758

Schafstelze | Western Yellow Wagtail

Motacilla flava flavissima (Blyth, 1834) /

Motacilla flava lutea (Gmelin, SG, 1774)

„Englische / Gelbköpfige Schafstelze” („Gelbkopf-Schafstelze”) | „Yellow / Yellow-headed Wagtail”

uG | A

B, K, N, O, St, V, W

Sehr seltener, nicht alljährlicher Gast im April und Mai, ausnahmsweise auch im März bzw. August/September. Da die Unterscheidung der beiden Taxa im Freiland nach gegenwärtigem Kenntnisstand nicht möglich ist, unterbleibt eine genauere subspezifische Zuordnung gelbköpfiger Schafstelzen in Österreich (Khil und Albegger 2014, https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 399. 

„Englische / Gelbköpfige Schafstelze” (Motacilla flava flavissima/lutea), Zurndorf/B, 8.4.2017 (H.-M. Berg).

Motacilla flava flava Linnaeus, 1758

„Wiesenschafstelze” | „Blue-headed Yellow Wagtail”

rB (B, K, N, S, St, O, T, V) | A | LC (für M. flava auf Artniveau)

B, K, N, O, S, St, T, V, W

900–1.300 BP

J F M A M J J A S O N D

Regional verbreiteter Brutvogel im Nordburgenland und in den March-Thaya-Auen/N. Abseits davon nur sehr kleine oder unbeständige bzw. ausnahmsweise Brutvorkommen, teilweise auch Mischformen mit anderen Unterarten. Die Brutvorkommen liegen überwiegend zwischen 100 und 200 m, reichen vereinzelt aber bis 750 m.

Figure 400. 

„Wiesenschafstelze” (Motacilla flava flava), Apetlon/B, 16.4.2020 (L. Khil).

Motacilla flava cinereocapilla Savi, 1831

„Aschkopf-Schafstelze” („Aschköpfige Schafstelze”) | „Ashy-headed Yellow Wagtail”

Dz/uB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler mit Schwerpunkt in K und der St. In den letzten Jahren vereinzelte Bruten in T, K und der St. Revier haltende Männchen gelegentlich auch im Nordburgenland. Erster Brutnachweis 1961 am Zeller See/S (Ausobsky 1962). Aktuell aber deutlich unregelmäßiger als Brutvogel auftretend als in den 1970er und 1980er Jahren (Dvorak et al. 1993; O. Samwald und M. Tiefenbach in Albegger et al. 2015).

Figure 401. 

„Aschkopf-Schafstelze” (Motacilla flava cinereocapilla), St. Andrä am Zicksee/B, 27.4.2019 (L. Khil).

Motacilla flava feldegg Michahelles, 1830

„Maskenstelze” („Maskenschafstelze”) | „Black-headed Yellow Wagtail”

Dz/uB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler, vor allem im April und Anfang Mai. Seit 1968 vereinzelte Bruten in verschiedenen Bundesländern, in diesem Jahrhundert in K, der St und T, Brutverdacht auch am Zeller See/S. Die Brutvögel der letzten Jahre wiesen phänotypisch teilweise unterschiedlich starken Einfluss anderer Unterarten (M. f. flava, M. f. cinereocapilla) auf (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 402. 

„Maskenstelze” (Motacilla flava feldegg), Brenndorf-St. Kanzian am Klopeinersee/K, 20.4.2022 (P. Rauscher).

Motacilla flava thunbergi Billberg, 1828

„Nordische Schafstelze” („Thunberg-Schafstelze”) | „Northern Yellow Wagtail”

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Durchzügler, vor allem im April und Mai, oft im Verband mit „Wiesenschafstelzen”, gelegentlich auch in größeren Trupps. Späte Durchzügler gelegentlich singend.

Figure 403. 

„Nordische Schafstelze” (Motacilla flava thunbergi), St. Andrä am Zicksee/B, 14.4.2019 (L. Khil).

Motacilla citreola Pallas, 1776

Zitronenstelze | Citrine Wagtail

Motacilla citreola citreola Pallas, 1776

Dz/aB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seit dem ersten österreichischen Nachweis im Jahr 1963 zunehmend regelmäßig als seltener, mittlerweile alljährlicher Durchzügler auftretend, vor allem in der letzten April- und ersten Maidekade (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c). Bruten bisher in den Jahren 2007 am Margaritzenstausee/K auf 2.000 m (nur Weibchen anwesend, Frühauf 2007) und 2014 erfolglos im Sanddelta/V (Werner 2016).

Figure 404. 

Zitronenstelze (Motacilla citreola citreola), Illmitz/B, 25.4.2010 (L. Khil).

Motacilla cinerea Tunstall, 1771

Gebirgsstelze | Grey Wagtail

Motacilla cinerea cinerea Tunstall, 1771

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

25.000–50.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel an fließenden Gewässern bis auf etwa 2.500 m. Größere Verbreitungslücken bestehen nur im Nordburgenland und Weinviertel/N – dort aber regelmäßiger Durchzügler. Breitet sich als Brutvogel in tieferen Lagen aus.

Figure 405. 

Gebirgsstelze (Motacilla cinerea cinerea), Wien, 25.1.2021 (L. Khil).

Motacilla alba Linnaeus, 1758

Bachstelze | White Wagtail

Motacilla alba yarrellii Gould, 1837

„Trauerbachstelze” | „Pied Wagtail”

Ae | A

B, K, N, St, V

Sehr seltener Gast. Aufgrund der schwierigen Unterscheidung von dunkelrückigen Bachstelzen der Nominatform wurden alle Nachweise der britischen Unterart bis zum Jahr 2010 einer Revision unterzogen (Khil und Albegger 2014). Die anerkannten Nachweise fallen in den Zeitraum von 5. März bis 23. April (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 406. 

„Trauerbachstelze” (Motacilla alba yarrellii) mit Schafstelze (unten), Velden am Wörthersee/K, 3.4.2022 (P. Rauscher).

Motacilla alba alba Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

50.000–70.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger, nahezu flächendeckend verbreiteter Brutvogel halboffener und offener Lebensräume. Höchste Brutnachweise in den Alpen zwischen 2.100–2.400 m.

Figure 407. 

Bachstelze (Motacilla alba alba), Frauenkirchen/B, 1.10.2018 (L. Khil).

Gattung Anthus Bechstein, 1805

Anthus richardi Vieillot, 1818

Spornpieper | Richard’s Pipit

uG | A

B, K, N, O, S, St, V

Sehr seltener, nicht alljährlicher Zuggast. Aus dem Frühjahr liegen Nachweise von (Ende März) Anfang April bis in die zweite Maidekade, ausnahmsweise bis Ende Mai und im Herbst von Ende August bis Anfang November mit Schwerpunkt in der ersten Oktoberhälfte vor (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 408. 

Spornpieper (Anthus richardi), Aigen im Ennstal/St, 7.11.2017 (W. Trimmel).

Anthus campestris (Linnaeus, 1758)

Brachpieper | Tawny Pipit

rB (B, N) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

20–30 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Brutvogel offener, trocken-warmer Lebensräume im Nordburgenland und vermutlich im angrenzenden N. Ein Brutvorkommen im Steinfeld/N scheint erloschen zu sein (Berg 2012). Nachbrutzeitliche Ansammlungen bis 35 Ind. Abseits des kleinen Brutgebietes seltener Durchzügler, meist einzeln oder in kleinen Trupps mit selten mehr als 5 Ind.

Figure 409. 

Brachpieper (Anthus campestris), Nickelsdorf/B, 4.6.2021 (L. Khil).

Anthus pratensis (Linnaeus, 1758)

Wiesenpieper | Meadow Pipit

rB (N, O, S, St, T, V) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

160–280 BP

J F M A M J J A S O N D

Seltener Brutvogel mit zerstreuten Vorkommen im Alpenraum und auf der Böhmischen Masse zwischen 400 und 1.800 m. Als Durchzügler und Wintergast weit verbreitet. Meist in kleinen Trupps, Tagessummen bei Zugbeobachtungen können mehrere hundert Ind. erreichen.

Figure 410. 

Wiesenpieper (Anthus pratensis), Frauenkirchen/B, 8.4.2021 (L. Khil).

Anthus trivialis (Linnaeus, 1758)

Baumpieper | Tree Pipit

Anthus trivialis trivialis (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

25.000–40.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter, häufiger Brutvogel in bewaldeten Lebensräumen bis auf etwa 2.000 m. Größere Verbreitungslücken bestehen z. B. im Donauraum, der südl. St und dem nördl. B. Sehr häufiger Durchzügler.

Figure 411. 

Baumpieper (Anthus trivialis trivialis), Eggelsberg/O, 7.5.2020 (T. Pumberger).

Anthus hodgsoni Blackwelder, 1907

Waldpieper | Olive-backed Pipit

Anthus hodgsoni yunnanensis Uchida & Kuroda, Nm, 1916

Ae | A

N

Ein Nachweis:

  • 18.12.2013 Marchegg/N, 1 Ind. (Albegger und Khil 2016)

Anthus cervinus (Pallas, 1811)

Rotkehlpieper | Red-throated Pipit

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener bis mäßig häufiger Durchzügler, insbesondere am Wegzug. In der Regel einzeln oder in kleinen Gruppen, im Seewinkel/B herbstliche Schlafplatzansammlungen bis > 100 Ind.

Figure 412. 

Rotkehlpieper (Anthus cervinus), Aigen im Ennstal/St, 25.4.2021 (O. Samwald).

Anthus spinoletta (Linnaeus, 1758)

Bergpieper | Water Pipit

Anthus spinoletta spinoletta (Linnaeus, 1758)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

75.000–100.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Brutvogel auf Almen und alpinen Rasen im Alpenraum, vorwiegend über 1.500 m. Als Durchzügler und Wintergast auch in den Tieflagen, meist an Gewässern.

Figure 413. 

Bergpieper (Anthus spinoletta spinoletta), Kals am Großglockner/T, 6.6.2019 (L. Khil).

Anthus petrosus (Montagu, 1798)

Strandpieper | European Rock Pipit

Ae | A

O

Ein Nachweis, der vermutlich der eher zu längeren Wanderungen neigenden ssp. littoralis Brehm, CL, 1823 zugeordnet werden kann:

  • 14.11.2015 Innstausee Frauenstein/O, 1 Ind. (Pumberger 2017; Albegger und Brader 2018)
Figure 414. 

Strandpieper (Anthus petrosus), Frauenstein/O, 14.11.2015 (T. Pumberger).

Familie Fringillidae

Gattung Fringilla Linnaeus, 1758

Fringilla coelebs Linnaeus, 1758

Buchfink | Common Chaffinch

Fringilla coelebs coelebs Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

1.400.000‒2.100.000

J F M A M J J A S O N D

Ausgesprochen häufiger, flächendeckend verbreiteter Brutvogel in Wäldern und kleineren Gehölzen, vom Tiefland bis auf etwa 2.000 m.

Figure 415. 

Buchfink (Fringilla coelebs coelebs), Gamlitz/St, 22.5.2018 (L. Khil).

Fringilla montifringilla Linnaeus, 1758

Bergfink | Brambling

Dz/Wg/aB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler und Wintergast. Neigt bei hohem Nahrungsangebot zu sehr großen Ansammlungen: Bei Lödersdorf/St wurde im Winter 2008/09 ein Schlafplatz mit 4–6 Mio. Ind. festgestellt (Khil et al. 2011). Vereinzelt Übersommerer und Brutnachweise in K (Wruß 1977; Glutz von Blotzheim und Bauer 1997).

Figure 416. 

Bergfinken (Fringilla montifringilla), Lödersdorf/St, 15.2.2009 (L. Khil).

Gattung Coccothraustes Brisson, 1760

Coccothraustes coccothraustes (Linnaeus, 1758)

Kernbeißer | Hawfinch

Coccothraustes coccothraustes coccothraustes (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

15.000–30.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel der Laub- und Mischwälder, fehlt weitgehend in den von Nadelwald dominierten Hochlagen ab etwa 1.000 m. Als Durchzügler und Wintergast auch in Gebieten ohne Brutvorkommen.

Figure 417. 

Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes coccothraustes), Premstätten/St, 19.12.2010 (L. Khil).

Gattung Pinicola Vieillot, 1808

Pinicola enucleator (Linnaeus, 1758)

Hakengimpel | Pine Grosbeak

Pinicola enucleator enucleator (Linnaeus, 1758)

Ae | B0

V

Ein historischer Nachweis, von dem allerdings kein Beleg erhalten geblieben ist:

  • Winter 1919/20 Rheintal/V, 1 ♂ gefangen (von Burg 1925; Glutz von Blotzheim und Bauer 1997)

Bei einem weiteren, ebenfalls unbelegten Nachweis aus dem Rheintal im Winter 1908/09, der bisher für Österreich geführt wurde (Glutz von Blotzheim und Bauer 1997), legt die Formulierung in der Originalpublikation hingegen nahe, dass er auf der Schweizer Seite gefangen wurde (Studer und von Burg 1916; von Burg 1925). Er kann somit nicht als österreichischer Nachweis geführt werden.

Gattung Pyrrhula Brisson, 1760

Pyrrhula pyrrhula (Linnaeus, 1758)

Gimpel | Eurasian Bullfinch

Pyrrhula pyrrhula pyrrhula (Linnaeus, 1758)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

90.000–160.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Brutvogel mit Verbreitungsschwerpunkt in den Wäldern des Alpenraums und auf der Böhmischen Masse ab 400 m. Fehlt in weiten Teilen der Niederungen (z. B. B, O, N, St) als Brutvogel, erscheint dort aber als Durchzügler und Wintergast, z. T. aus nordöstl. Richtung (Schmidt et al. 2014). Österreich liegt im Überschneidungsbereich der Nominatform und der westeuropäischen ssp. europaea Vieillot, 1816 (Glutz von Blotzheim und Bauer 1997). Dem mitunter invasionsartigen Auftreten sog. „Trompetergimpel” nordöstl. Herkunft (aus dem Kerngebiet der Nominatform) kam seit dem Winter 2004/05 besondere Aufmerksamkeit zu (N. Filek in Dvorak et al. 2024; Gstader 2009; Pühringer und Stadler 2007).

Figure 418. 

Gimpel (Pyrrhula pyrrhula pyrrhula), Frauenkirchen/B, 12.11.2021 (L. Khil).

Gattung Bucanetes Cabanis, 1851

Bucanetes githagineus (Lichtenstein, MHC, 1823)

Wüstengimpel | Trumpeter Finch

Bucanetes githagineus zedlitzi (Neumann, 1907)

Ae | A0

V

Ein Nachweis, der als Wildvogel anerkannt wurde:

  • 12.5.1989 Rheindelta/V, 1 ♂ (Ranner et al. 1995; Albegger und Laber 2016)

Bei einem Männchen, das im Herbst 1907 bei Lustenau/V gefangen wurde, wird in der Originalpublikation – entgegen der Darstellung bei Glutz von Blotzheim und Bauer (1997) – auf die Möglichkeit der Herkunft des Vogels aus Gefangenschaft hingewiesen (Bau 1909).

Gattung Carpodacus Kaup, 1829

Carpodacus erythrinus (Pallas, 1770)

Karmingimpel | Common Rosefinch

Carpodacus erythrinus erythrinus (Pallas, 1770)

rB (K, N, S, St, T) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

200–300 BP

J F M A M J J A S O N D

Seltener Brutvogel mittlerer Höhenstufen mit Schwerpunkt im Alpenraum, Brutnachweise gelingen aber selten. Abseits der Brutgebiete seltener Durchzügler im Frühling, vom Wegzug liegen kaum Beobachtungen vor.

Figure 419. 

Karmingimpel (Carpodacus erythrinus erythrinus), Braunau/O, 20.6.2021 (T. Pumberger).

Gattung Chloris Cuvier, 1800

Chloris chloris (Linnaeus, 1758)

Grünling (Grünfink) | European Greenfinch

[Carduelis chloris Linnaeus, 1758]

Chloris chloris chloris (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

100.000–150.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger, weit verbreiteter Brutvogel halboffener Landschaften. Größte Dichten in den Tieflagen, über 1.200 m relativ selten.

Figure 420. 

Grünling (Chloris chloris chloris), Premstätten/St, 3.5.2009 (L. Khil).

Gattung Linaria Bechstein, 1802

Linaria flavirostris (Linnaeus, 1758)

Berghänfling | Twite

[Carduelis flavirostris Linnaeus, 1758]

Linaria flavirostris flavirostris (Linnaeus, 1758)

Wg | A

B, K, N, O, St, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Wintergast im Seewinkel/B und Hanság/B (N. Filek in Dvorak et al. 2024) sowie in kleinen Trupps im nordöstl. Weinviertel/N. Im pannonischen Raum ansonsten unregelmäßig und sehr selten, im übrigen Österreich Ausnahmeerscheinung (https://birdlife-afk.at). Jahreszeitlich etwas aus dem Rahmen fallende Meldungen aus T (Glutz von Blotzheim und Bauer 1997) sind nicht ausreichend dokumentiert (Landmann 1996).

Figure 421. 

Berghänflinge (Linaria flavirostris flavirostris), Apetlon/B, 27.2.2005 (L. Khil).

Linaria cannabina (Linnaeus, 1758)

Bluthänfling | Common Linnet

[Carduelis cannabina Linnaeus, 1758]

Linaria cannabina cannabina (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

15.000–30.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Regional häufiger Brutvogel der Offenlandschaften im Tiefland (Schwerpunkt B, N) sowie, besonders in den westl. Bundesländern, über der Waldgrenze. Höchster Brutnachweis auf etwa 2.600 m. In den Tieflagen regelmäßiger Durchzügler und Wintergast, nicht selten in Trupps mit > 100 Ind.

Figure 422. 

Bluthänfling (Linaria cannabina cannabina), Apetlon/B, 22.5.2020 (L. Khil).

Gattung Acanthis Borkhausen, 1797

Acanthis flammea (Linnaeus, 1758)

Taigabirkenzeisig | Common Redpoll

[Carduelis flammea Linnaeus, 1758]

Acanthis flammea flammea (Linnaeus, 1758)

uG | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Wintergast, der in Invasionsjahren auch zahlreich auftreten kann. Während des letzten starken Auftretens im Winter 2017/2018 wurden besonders in den östlichen, außeralpinen Landesteilen Trupps mit zum Teil > 100 Ind. festgestellt.

Figure 423. 

Taigabirkenzeisige (Acanthis flammea flammea) mit Berghänfling (vorne), Altlichtenwarth/N, 6.12.2017 (L. Khil).

Acanthis cabaret (Müller, PLS, 1776)

Alpenbirkenzeisig | Lesser Redpoll

[Carduelis flammea cabaret Müller, PLS, 1776]

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V

18.000–30.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel in Waldgebieten des Alpenraums und der Böhmischen Masse. Schwerpunkt der Höhenverbreitung etwa zwischen 1.500 und 2.100 m. Abseits der Brutgebiete spärlicher bis seltener Durchzügler und Wintergast.

Figure 424. 

Alpenbirkenzeisig (Acanthis cabaret), St. Stefan ob Leoben/St, 24.8.2016 (L. Khil).

Acanthis hornemanni (Holbøll, 1843)

Polarbirkenzeisig | Arctic Redpoll

[Carduelis hornemanni Holbøll, 1843]

Acanthis hornemanni exilipes (Coues, 1862)

Ae | A

B, N

Fünf Nachweise, die alle im Hochwinter 2017/18 im Rahmen eines europaweiten Einfluges gelangen:

  • 4.–14.12.2017 Altlichtenwarth/N, 1 1. KJ ♂ (Albegger und Brader 2018; Katzinger 2019a)
  • 17.12.2017 Bisamberg/N, 3 Ind. (Albegger und Brader 2018)
  • 22.–24.12.2017 Großebersdorf/N, 1 Ind. (Albegger und Brader 2018)
  • 29.–30.12.2017 und 28.1.2018 Hagenbrunn/N, mind. 1 Ind. (Albegger und Brader 2018, https://birdlife-afk.at)
  • 6.–24.1.2018 Lettengrube Illmitz/B, 1 2. KJ ♂ (https://birdlife-afk.at)

Von den drei bei Glutz von Blotzheim und Bauer (1997) angeführten Meldungen aus S sind zwei unbelegt, während die dritte auf einer Fehlbestimmung beruht (Ranner et al. 1995; Archiv AFK).

Figure 425. 

Polarbirkenzeisig (Acanthis hornemanni exilipes) mit Taigabirkenzeisigen und Berghänfling, Altlichtenwarth/N, 6.12.2017 (L. Khil).

Gattung Loxia Linnaeus, 1758

Loxia pytyopsittacus Borkhausen, 1793

Kiefernkreuzschnabel | Parrot Crossbill

Ae | A

N, O, S, T

Im 19. Jahrhundert dürfte die Art immer wieder im Zuge größerer Evasionen bis nach Österreich vorgedrungen sein. Mehrere Belegexemplare liegen vor (Glutz von Blotzheim und Bauer 1997; Skřivan 2000; Albegger 2022c), daneben auch vage Beschreibungen eines regelmäßigen, ja sogar gelegentlich „sehr häufigen” Auftretens (Dezember 1825; Schreibers Goethe-Korrespondenz in Marschall und von Pelzeln 1882), hingegen aber kaum konkrete Einzelbeobachtungen (Keller 1890; Marschall und von Pelzeln 1882; Walde und Neugebauer 1936; Glutz von Blotzheim und Bauer 1997; J. Feldner in Feldner et al. 2008). Aufgrund der schwierigen Unterscheidung vom Fichtenkreuzschnabel sind diese Angaben aber mit Vorsicht zu betrachten. Im 20. Jahrhundert nur ein Nachweis, im 21. bisher drei.

Figure 426. 

Kiefernkreuzschnabel (Loxia pytyopsittacus) mit Fichtenkreuzschnäbeln (rechts), Trattenbach/N, 18.11.2018 (A. Ranner).

Loxia curvirostra Linnaeus, 1758

Fichtenkreuzschnabel | Red Crossbill

Loxia curvirostra curvirostra Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

40.000–80.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Brutvogel in fichtendominierten Wäldern im Alpenraum und auf der Böhmischen Masse, mit Schwerpunkt im montanen und subalpinen Bereich etwa von 300 bis 2.000 m. Abseits der Brutgebiete seltener Durchzügler.

Figure 427. 

Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra curvirostra), Reichenau/K, 3.6.2020 (L. Khil).

Loxia leucoptera Gmelin, JF, 1789

Bindenkreuzschnabel | Two-barred Crossbill

Loxia leucoptera bifasciata (Brehm, CL, 1827)

Ae | A

K, N, O, S, St, T, V

Sehr seltener Invasionsgast, der im 19. Jahrhundert offenbar noch regelmäßiger erschienen ist (große Invasion 1889/90, von Tschusi zu Schmidhoffen 1890a), ab dem 20. Jahrhundert aber nur mehr ausnahmsweise nachgewiesen wurde (Glutz von Blotzheim und Bauer 1997; Brader 1989; Albegger 2023b). Bei unbelegten Meldungen ist allerdings die vielfach unterschätzte Verwechslungsgefahr mit Flügelbinden aufweisenden Fichtenkreuzschnäbeln vom rubrifasciata-Typ zu berücksichtigen. Das Bestimmungsproblem wird weiters dadurch verschärft, dass von Finkenfängern im Salzkammergut zumindest gelegentlich in Gefangenschaft gezüchtete Hybriden aus Fichten- und Bindenkreuzschnäbeln freigelassen worden sind (K. Murauer pers. Mitt. an A.Ranner).

Figure 428. 

Bindenkreuzschnabel (Loxia leucoptera bifasciata), Stopfpräparat (OÖLKG 2021/214) eines im Oktober 2001 bei Ebensee gefangenen und bis zum Verenden gehaltenen Ind. (OÖLKG/S. Weigl).

Gattung Carduelis Brisson, 1760

Carduelis carduelis (Linnaeus, 1758)

Stieglitz | European Goldfinch

Carduelis carduelis carduelis (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

70.000–120.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger und weit verbreiteter Brutvogel in halboffenen Landschaften und Waldgebieten, mit zunehmender Seehöhe in abnehmender Dichte. Höchste Brutnachweise auf etwa 2.000 m. Verlässt die höheren Lagen im Winter. In Ackerlandschaften des Tieflandes im Winter Trupps mit mehreren hundert Ind.

Figure 429. 

Stieglitze (Carduelis carduelis carduelis), Bad Kleinkirchheim/K, 22.6.2022 (L. Khil).

Carduelis citrinella (Pallas, 1764)

Zitronenzeisig | Citril Finch

[Serinus citrinella Pallas, 1764]

rB (K, N, S, St, T, V) | A | NT

K, N, O, S, St, T, V, W

2.500–5.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel entlang der Waldgrenze und auf Almen im Alpenraum, mit Schwerpunkt in V und T. In abnehmender Häufigkeit ostwärts bis ins Salzkammergut und die Ybbstaler Alpen, sowie isoliert am Dobratsch/K. Abseits der Brutgebiete sehr seltener Gast.

Figure 430. 

Zitronenzeisig (Carduelis citrinella), Bad Bleiberg/K, 6.7.2021 (L. Khil).

Gattung Serinus Koch, 1816

Serinus serinus (Linnaeus, 1766)

Girlitz | European Serin

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | VU

40.000–60.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel halboffener Landschaften der Niederungen. Höchste Dichten im wärmebegünstigten Osten und Nordosten, aber insgesamt abnehmender Bestand (Teufelbauer et al. 2017).

Figure 431. 

Girlitz (Serinus serinus), St. Anna am Aigen/St, 5.4.2021 (L. Khil).

Gattung Spinus Koch, 1816

Spinus spinus (Linnaeus, 1758)

Erlenzeisig | Eurasian Siskin

[Carduelis spinus Linnaeus, 1758]

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

25.000–50.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel in von Fichten dominierten Wäldern, insbesondere in den Alpen. Fehlt in den Niederungen weitgehend, großräumige Verbreitungslücken bestehen z. B. im Donauraum, Weinviertel/N, B und in der südl. St. Abseits der Brutgebiete häufiger Durchzügler und Wintergast, z. T. Zuzug nördl. Populationen (Schmidt et al. 2014).

Figure 432. 

Erlenzeisig (Spinus spinus), Graz/St, 31.12.2009 (L. Khil).

Familie Calcariidae

Gattung Calcarius Bechstein, 1802

Calcarius lapponicus (Linnaeus, 1758)

Spornammer | Lapland Longspur

Calcarius lapponicus lapponicus (Linnaeus, 1758)

uG | A

B, K, N, O, St, T, V, W

Unregelmäßiger Durchzügler. Die meisten Nachweise stammen aus dem Rheindelta/V sowie aus dem pannonischen Raum, in den übrigen Landesteilen Ausnahmeerscheinung. Tritt vorwiegend von der zweiten Septemberdekade bis Ende November, seltener bis Anfang Februar in Erscheinung, ein Frühjahrsnachweis von Anfang April (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 433. 

Spornammer (Calcarius lapponicus lapponicus), Rabensburg/N, 21.12.2022 (R. Katzinger).

Gattung Plectrophenax Stejneger, 1882

Plectrophenax nivalis (Linnaeus, 1758)

Schneeammer | Snow Bunting

Plectrophenax nivalis nivalis (Linnaeus, 1758)

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler und Wintergast, Schwerpunkt des Auftretens in den Tieflagen Nordostösterreichs (Nordburgenland, Weinviertel/N). In der Regel einzeln oder in kleinen Trupps, vereinzelt > 20 Ind. Zumindest gelegentliches Vorkommen anderer ssp. (z. B. vlasowae Portenko, 1937) ist denkbar, aber nicht durch Ringfunde belegt (Dierschke 2001; Horvath und Hüttler 1963).

Figure 434. 

Schneeammern (Plectrophenax nivalis nivalis), Illmitz/B, 23.11.2013 (L. Khil).

Familie Emberizidae

Gattung Emberiza Linnaeus, 1758

Emberiza calandra Linnaeus, 1758

Grauammer | Corn Bunting

[Miliaria calandra (Linnaeus, 1758)]

Emberiza calandra calandra Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, St, V) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1.100–1.700 BP

J F M A M J J A S O N D

Seltener Brutvogel strukturierter Kulturlandschaften mit Schwerpunkt in den wärmebegünstigten Tieflagen im äußersten Nordosten (insbesondere Seewinkel/B und Weinviertel/N). Punktuell auch auf der Böhmischen Masse und im Alpenraum bis auf etwa 600 m. Abseits der Brutgebiete sehr seltener Durchzügler.

Figure 435. 

Grauammer (Emberiza calandra calandra), Apetlon/B, 4.4.2024 (L. Khil).

Emberiza citrinella Linnaeus, 1758

Goldammer | Yellowhammer

Emberiza citrinella citrinella Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

180.000–280.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Brutvogel halboffener, strukturierter Kulturlandschaften. Schwerpunkt der Höhenverbreitung unter 700 m.

Figure 436. 

Goldammer (Emberiza citrinella citrinella), Salzburg, 22.12.2015 (L. Khil).

Emberiza leucocephalos Gmelin, SG, 1771

Fichtenammer | Pine Bunting

Emberiza leucocephalos leucocephalos Gmelin, SG, 1771

uG | A

B, K, N, O, St, T

Sehr seltener, unregelmäßiger Gast von Ende Oktober bis in die zweite Märzdekade, wobei die Mehrzahl der Nachweise aus den Monaten Dezember und März stammt. Neben phänoytpisch reinen Vögeln wurden vereinzelt offensichtliche Hybriden mit der Goldammer, die Merkmale beider Arten in sich vereinen, nachgewiesen, aber auch Männchen, bei denen nur gelbe Handschwingensäume auf (vermutlich früheren) Hybrideinfluss hinweisen (https://birdlife-afk.at, Albegger und Brader 2018; Albegger 2022c).

Figure 437. 

Fichtenammer (Emberiza leucocephalus leucocephalus), Ibm/O, 7.12.2015 (B. Aichner)

Emberiza cia Linnaeus, 1766

Zippammer | Rock Bunting

Emberiza cia cia Linnaeus, 1766

rB (K, N, O, S, St, T) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

400–600 BP

J F M A M J J A S O N D

Seltener Brutvogel mit dem größten Vorkommen in Weinbaulandschaften der Wachau/N. Sonst verstreut an wärmebegünstigten, felsigen Hängen in mittleren Höhenlagen im Alpenraum und der südl. St. Schwerpunkt der Höhenverbreitung unter 1.100 m, vereinzelt Brutnachweise bis etwa 1.800 m. Abseits der Brutgebiete seltener Durchzügler und Wintergast.

Figure 438. 

Zippammer (Emberiza cia cia), Winzendorf/N, 8.1.2013 (W. Trimmel).

Emberiza hortulana Linnaeus, 1758

Ortolan | Ortolan Bunting

Dz/uB | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

0–1 BP

J F M A M J J A S O N D

Seltener bis sehr seltener Durchzügler. Das letzte Brutvorkommen bei Silz-Haiming-Stams auf 650 m im Tiroler Inntal erlosch zumindest vorläufig Mitte der 2010er Jahre (A. Danzl & R. Lentner in Lentner et al. 2022).

Figure 439. 

Ortolan (Emberiza hortulana), Hard/V, 18.4.2024 (L. Khil).

Emberiza caesia Cretzschmar, 1827

Grauortolan | Cretzschmar’s Bunting

Ae | A

N, S

Zwei Nachweise:

  • April 1827 nahe bei W, 1 ♀ gefangen (Gourcy-Droitaumont in Brehm 1829; Temminck 1835; Marschall und von Pelzeln 1882; die Herkunftsangabe Steinfeld/N bei Glutz von Blotzheim und Bauer 1997 lässt sich aus den historischen Quellen nicht ableiten)
  • 1.5.1995 Saalfelden/S, 1 ♂ und 1 Ind. (Laber und Ranner 1997; Robel 1997)

Emberiza cirlus Linnaeus, 1766

Zaunammer | Cirl Bunting

rB (N, W) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

200–300 BP

J F M A M J J A S O N D

Seltener, sehr rasch zunehmender Brutvogel in Weinbaugebieten der Wachau/N, vereinzelt in W, unregelmäßig an der Thermenlinie/N und möglicherweise in Tirol (A. Danzl und R. Lentner in Lentner et al. 2022; BirdLife Österreich, unpubl. Daten). Abseits der Brutgebiete sehr seltener Gast.

Figure 440. 

Zaunammer (Emberiza cirlus), Liesing/W, 2.8.2015 (W. Trimmel).

Emberiza pusilla Pallas, 1776

Zwergammer | Little Bunting

uG | A

B, K, N, St, W

Sehr seltener Gast, die Nachweise stammen aus dem Zeitraum von Oktober bis Mai mit leichter Häufung von November bis Dezember. Meist handelte es sich nur um einen oder wenige Tage anwesende Vögel, zweimal kam es auch zu einem längeren Winteraufenthalt, wahrscheinlich von ein und demselben Individuum (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 441. 

Zwergammer (Emberiza pusilla) mit Goldammern, Großwarasdorf/B, 15.1.2017 (W. Trimmel).

Emberiza rustica Pallas, 1776

Waldammer | Rustic Bunting

Ae | A

B, N, St, V, W

Sieben Nachweise:

  • 22.–23.9.1972 Rheindelta/V, 1 Ind. (Wiprächtiger 1985)
  • 16.11.1994 Rheindelta/V, 1 ♂ (Laber und Ranner 1997)
  • 31.10.–1.11.2006 Tullnerbach/N, 1 1. KJ (Tebb et al. 2008; Kautz 2010; Ranner und Khil 2009)
  • 27.–28.3.2011 St. Martin im Waldviertel/N, 1 ♂ (Khil und Albegger 2014)
  • 1.11.2012 Hanság bei Andau/B, 1 Ind. (Albegger und Khil 2016)
  • 25.11.2015 Seibersdorfer Teiche/St, 1 Ind. (Albegger und Brader 2018)
  • 2.–6.11.2019 Botanischer Garten/W, 1 1. KJ (https://birdlife-afk.at)
Figure 442. 

Waldammer (Emberiza rustica), Landstraße/W, 3.11.2019 (L. Khil).

Emberiza melanocephala Scopoli, 1769

Kappenammer | Black-headed Bunting

uG | A

B, K, N, O, S, St, T, V

Sehr seltener Gast mit zunehmender Regelmäßigkeit von Mitte Mai bis Mitte Juni, ausnahmsweise bis Mitte Juli. Bis auf ein Weibchen in K betreffen alle Nachweise Männchen (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 443. 

Kappenammer (Emberiza melanocephala), Ernstbrunn/N, 12.5.2017 (L. Khil).

Emberiza schoeniclus (Linnaeus, 1758)

Rohrammer | Common Reed Bunting

Emberiza schoeniclus schoeniclus (Linnaeus, 1758)

Emberiza schoeniclus stresemanni Steinbacher, 1930

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

3.500–5.300 BP

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Brutvogel im Schilfgürtel des Neusiedler Sees/B (bis zu 2400 Reviere; B. Kofler in Dvorak et al. 2024), sonst verstreut in Schilfgebieten der Tieflagen. Im Herbst Zuzug nördl. Populationen, als Durchzügler und Wintergast auch abseits der Schilfgebiete (Kofler et al. 2021; Schmidt et al. 2014). Die Brutvorkommen im Osten von N und im B werden der ssp. stresemanni zugeordnet, andernorts brütet ssp. schoeniclus, wenn auch für einzelne Regionen die vorkommende Unterart noch nicht verifiziert wurde. Das postulierte bzw. außerbrutzeitlich gelegentliche Auftreten der ssp. intermedia Degland, 1849 bzw. ukrainae (Zarudny, 1917) bedarf einer Prüfung (vgl. Glutz von Blotzheim und Bauer 1997).

Figure 444. 

Rohrammer (Emberiza schoeniclus schoeniclus), im finnischen Brutgebiet beringter Fängling, St. Andrä am Zicksee/B, 25.3.2018 (L. Khil).

Figure 445. 

Rohrammer (Emberiza schoeniclus stresemanni), St. Andrä am Zicksee/B, 16.7.2017 (L. Khil).

IV. Literatur

  • Albegger E (2010) Ein Rosa Flamingo Phoenicopterus ruber am 21.07.2006 in der Steiermark. Elanus 3: 25–28.
  • Albegger E (2013) Das Auftreten der Kurzzehenlerche Calandrella brachydactyla in Österreich und ihre ersten Alpinnachweise. Elanus 6: 45–58.
  • Albegger E (2015) Das Auftreten des Zwergsumpfhuhns Porzana pusilla in Österreich unter kritischer Betrachtung. Elanus 8: 101–122.
  • Albegger E (2016) Der Durchzug des Mornellregenpfeifers Charadrius morinellus in Österreich. Elanus 9: 108–130.
  • Albegger E (2018) Erstnachweis des Blauwangenspints Merops persicus für Österreich. Elanus 11: 53–58.
  • Albegger E (2019) Erster fotografisch dokumentierter Nachweis des Pazifischen Goldregenpfeifers Pluvialis fulva für Österreich. Elanus 12: 51–57.
  • Albegger E (2022a) Erste Nachweise des Jungfernkranichs Grus virgo für Österreich. Elanus 15: 51–60.
  • Albegger E (2022b) Status der „Weißbart”-Grasmücke in Österreich – Ergebnisse einer Revision durch die Avifaunistische Kommission von BirdLife Österreich. Elanus 15: 124–139.
  • Albegger E (2023a) Das Auftreten des Eistauchers Gavia immer in Österreich unter kritischer Betrachtung. Elanus 16: 114–127.
  • Albegger E (2023b) Das Auftreten des Bindenkreuzschnabels Loxia leucoptera in Österreich unter kritischer Betrachtung. Elanus 16: 128–151.
  • Albegger E, Brader M (2012) Der Heilige Ibis Threskiornis aethiopicus in Österreich. Elanus 5: 58–65.
  • Albegger E, Brader M (2018) Nachweise seltener und bemerkenswerter Vogelarten in Österreich 2015–2017: 10. Bericht der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich. Egretta 56: 76–108.
  • Albegger E, Brader M, Ranner A (2012) Die Schwarzkopf-Ruderente Oxyura jamaicensis in Österreich. Elanus 5: 10–17.
  • Albegger E, Brader M, Sackl P (2011) Ohrenlerchen Eremophila alpestris (Linnaeus 1758) als Winter- und seltene Sommergäste in Österreich. Egretta 52: 2–12.
  • Albegger E, Khil L (2016) Nachweise seltener und bemerkenswerter Vogelarten in Österreich 2012–2014. 9. Bericht der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich. Egretta 54: 118–144.
  • Albegger E, Kolleritsch P (2016) Erstnachweis des Isabellsteinschmätzers Oenanthe isabellina für Österreich. Elanus 9: 30–35.
  • Albegger E, Laber J (2016) Undokumentierte Erstnachweise von Vogelarten in Österreich der Jahre 1950–2011 – Ergebnisse einer Überprüfung mit einheitlichen Kriterien. 8. Bericht der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich. Egretta 54: 105–109.
  • Albegger E, Samwald O, Pfeifhofer HW, Zinko S, Ringert J, Kolleritsch P, Tiefenbach M, Neger C, Feldner J, Brandner J, Samwald F, Stani W (2015) Avifauna Steiermark – Die Vögel der Steiermark. BirdLife Österreich – Landesgruppe Steiermark, Leykam Buchverlags GesmbH. Nfg. & Co. KG, Graz.
  • Althammer L (1856) Catalogo degli Uccelli finora osservati nel Tirolo. Co’ tipi di Angelo Sicci, Padua.
  • Althammer L (1857) Verzeichniss der bis jetzt in Tyrol beobachteten Vögel. Naumannia 7: 392–404.
  • Ammann G [Hrsg.], Hastaba E (1998) SammelLust. 175 Jahre Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Katalog zur Ausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, 13. Mai bis 30. August 1998. Innsbruck, Tyrolia.
  • Amon R (1930/31) Die zoologisch-botanische Sammlung des burgenländischen Landesmuseums in Eisenstadt. Burgenland 3/1: 27–29, 3/2: [nicht bekannt], 3/3: 140–142; 4/1–2: 177–185, 4/3: 211–212.
  • Anonymus (1977) Die in Österreich gefährdeten Vogelarten. Rote Liste. Egretta 20: 54–55.
  • Anonymus (1980) Nachweise seltener Vogelarten in Österreich. Egretta 23: 66.
  • Anonymus (1993) Aus dem Karteidienst. Salzburger Vogelkundliche Berichte. 5: 66–69.
  • Arnold C, Krisch-Arnold B (1983) : Die Uferschwalbe – ein neuer Brutvogel im Land Salzburg. Vogelkundliche Berichte und Informationen – Land Salzburg 93: 1–2.
  • Aschenbrenner L (1974) Liste der Vögel im Raum Wien. In: Ehrendorfer F, Starmühlner F (Hrsg.) Naturgeschichte Wiens, Band 4. Jugend & Volk, Wien, 531–536.
  • Aubrecht G, Aubrecht M (1984) Beobachtungen am Nest des Rotkopfwürgers (Lanius senator). ÖKO-L 6/1: 29–32.
  • Aubrecht G, Mayer G (1986) Liste der Wirbeltiere Oberösterreichs. Linzer biologische Beiträge 18: 191–238.
  • Aumüller S, Keve A (1964) Die einstige Verbreitung der Pelikane (Pelecanus onocrotalus und crispus) im Karpaten- und Wiener Becken. Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 31: 5–32.
  • Ausobsky A (1962) Erster Brutnachweis der Mittelmeer-Schafstelze in Österreich. Egretta 5: 3–7.
  • Avifaunistische Kommission Österreich (1991) Die Tätigkeit der Avifaunistischen Kommission. Egretta 34: 112–121.
  • Avifaunistische Kommission Österreich (2021) Artenliste der Vögel Österreichs. Fassung Dezember 2021. Bearbeitet von Berg H-M, Ranner A, Suanjak M, Albegger E, Brader M, Dvorak M, Khil L, Probst R, Teufelbauer N, Ulmer J, Weigl S, S Zinko. Herausgegeben von BirdLife Österreich, Wien. [Abrufbar unter:] https://birdlife-afk.at/artenliste-species-list/
  • Barthel PH, Barthel C, Bezzel E, Eckhoff P, van den Elzen R, Hinkelmann C, Steinheimer FD (2022) Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. ergänzte Auflage. Vogelwarte 60, 540 pp.
  • Bau A (1907) Die Vögel Vorarlbergs. Jahresbericht Vorarlberger Museumsverein 44: 239–286.
  • Bau A (1909) Neue Beobachtungen seltener Vogelarten Vorarlbergs. Ornithologisches Jahrbuch. 20: 150–151.
  • Bauer K (1954) Der Klippenstrandläufer, Calidris maritima (Brünn.), im Neusiedlerseegebiet. Ornithologische Mitteilungen 6: 3–4.
  • Bauer K (1955a) Der Zwergadler (Hieraaetus pennatus) Brutvogel in Kärnten. Ornithologische Mitteilungen. 7: 106–107.
  • Bauer K (1955b) Habichtsadler (Hieraaetus fasciatus) in Österreich. Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich 6: 1–2.
  • Bauer K (1956) Interessante Brut- und Sommervorkommen im Neusiedlersee-Gebiet. Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich 7: 1–7.
  • Bauer K (1965) Entwicklung und Bestand der österreichischen Vogelfauna; vorläufiger Versuch einer quantitativen Beurteilung. Natur und Land 51: 16–19.
  • Bauer K (1971a) Der Häherkuckuck (Clamator glandarius) in Österreich. Egretta 14: 41–43.
  • Bauer K (1971b) Die österreichischen Lasurmeisen-Nachweise. Egretta 14: 57–59.
  • Bauer K, Berg H-M (1989) Artenliste der österreichischen Vogelfauna. In: Bauer K (Hrsg.) Rote Listen der gefährdeten Vögel und Säugetiere Österreichs und Verzeichnis der in Österreich vorkommenden Arten. Ein Statusbericht (Stand Herbst 1988). Österreichische Gesellschaft für Vogelkunde, Wien, 113–34.
  • Bauer K, Freundl H (1955a) Dünnschnabelbrachvogel (Numenius tenuirostris Viell.) im Neusiedlersee-Gebiet. Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich 5: 6–7.
  • Bauer K, Freundl H (1955b) Verschlagene Rosenseeschwalbe, Sterna dougallii, am Neusiedlersee. Vogelwelt 76: 13–15.
  • Bauer K, Freundl H, Lugitsch R (1955) Weitere Beiträge zur Kenntnis der Vogelwelt des Neusiedlersee-Gebietes. Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 7: 1–123.
  • Bauer KM, Glutz von Blotzheim UN (1966) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 1, GaviiformesPhoenicopteriformes. Akademische Verlagsgesellschaft, Wiesbaden.
  • Bauer KM, Glutz von Blotzheim UN (1968) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 2, Anseriformes (1. Teil). Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Bauer KM, Glutz von Blotzheim UN (1969) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 3, Anseriformes (2. Teil). Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Bauer K, Rokitansky G (1951a) Die Vögel Österreichs. Teil 1. Kritische Übersicht der bisher für Österreich nachgewiesenen Vogelarten und -Rassen. Arbeiten aus der Biologischen Station Neusiedler See 4(1): 1–45.
  • Bauer K, Rokitansky G (1951b) Verzeichnis der Vögel Österreichs. Burgenländische Forschungen, Hrsg. vom Burgenländischen Landesarchiv, Eisenstadt, Heft 14.
  • Bauer K, Rokitansky G (1952) 1. Nachtrag zur Österreichischen Artenliste (Die Vögel Österreichs Teil 1). Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich Folge 1, ohne Paginierung.
  • Bauer K, Rokitansky G (1954) 2. Nachtrag zur Österreichischen Artenliste. (Die Vögel Österreichs, Teil 1). Vogelkundliche Nachrichten 4: 17–19.
  • Bauer K, Rokitansky G (1963) Ältere Feststellungen der Lasurmeise (Parus cyanus) am Neusiedlersee. Egretta 6: 42–43.
  • Behrndt M (1975) Häherkuckuck (Clamator glandarius) im Seewinkel. Egretta 18: 22.
  • Beretzk P, Keve A, Nagy B, Szijj J (1959) A pólingok gazdasági jelentősége és a hazai populációk rendszertani helyzete. Economic importance of the Curlews and taxonomical position of the Hungarian populations. Aquila 65: 89–126.
  • Berg H-M (1997) Vögel (Aves). Eine Rote Liste der in Niederösterreich gefährdeten Arten. 1. Fassung 1995. NÖ Landesregierung/Abteilung Naturschutz & BirdLife Österreich – Gesellschaft für Vogelkunde, Wien.
  • Berg H-M (2012) Nachbrutzeitliches Auftreten und Durchzug des Brachpiepers (Anthus campestris) auf dem Heideboden/Nordburgenland. Vogelkundliche Nachrichten aus Ostösterreich 23: 1–2[/2012].
  • Berg H-M (2015) Seltene Vogelarten: Avifaunistik zwischen Leidenschaft und Fälschung. Vogelschutz in Österreich 39: 20–22.
  • Berg H-M, Dvorak M, Ranner A (2011) Die Bedeutung der Leithaniederung (Nordburgenland) als Brut- und Rastgebiet für Limikolen. Vogelkundliche Nachrichten aus Ostösterreich 22: 1–18.
  • Berg H-M, Haring E (2016) Erster Nachweis der Steppenkragentrappe Chlamydotis macqueenii (J.E. Gray, 1832) für Österreich. Egretta 54: 150–154.
  • Bezzel E, Remold H (1958) Ornithologische Beobachtungen im Gebiet der Hohen Tauern. Egretta 1: 6–10.
  • Billek A (1958) Klippenstrandläufer (Calidris maritima) im Wasserpark (Wien XXI). Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich 8: 5.
  • Billinger F (2023) Erstbrutnachweis des Kuhreihers (Bubulcus ibis) für Österreich an den Stauseen am Unteren Inn, Oberösterreich. Vogelkundliche Nachrichten aus Oberösterreich, Naturschutz aktuell 30: 41–47.
  • BirdLife Österreich (2019) Österreichischer Bericht gemäß Artikel 12 der Vogelschutzrichtlinie, 2009/147/EG. Berichtszeitraum 2013 bis 2018, Ergebnisbericht.
  • Bittermann F (2019) Ein neuer Nachweis des Dunkellaubsängers Phylloscopus fuscatus für Österreich. Elanus 12: 89–91.
  • Bittermann F, Kronberger J (2022) Erstnachweis der Wüstengrasmücke Curruca nana in Österreich. Elanus 15: 93–97.
  • Blasius R, von Hayek G (1885) Bericht über das permanente internationale ornithologische Comité und ähnliche Einrichtungen in einzelnen Ländern. Ornis 1: 1–67.
  • Blum V (1980) Rüppellseeschwalbe (Sterna bengalensis) im Rheindelta, ein Erstnachweis für Österreich. Egretta 23: 63–64.
  • Blum V (1983) Artenliste der Vögel Vorarlbergs. ÖGV, Landesstelle Vorarlberg, Wald a. A.
  • Böck F (1990) Die Vogelwelt Wien. In Blubb (Biotope, Landschaften, Utopien bewusst beleben) Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Wiener Rathaus 1990. Herausgegeben vom Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien, Wien, 129–138.
  • Böhm C (2019) Der Waldrapp – eine (un)endliche Geschichte? Aktueller Status im Freiland und in Zoos, Schutzprojekte – eine Übersicht. Zeitschrift des Kölner Zoos 62(2): 107–123.
  • Bögel R (1996) Bestandsentwicklung und Flugbiologie einer Gänsegeierkolonie (Gyps fulvus) am Alpennordrand. Abhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Österreich 29(1996): 95–105.
  • Bordjan D, Cerjak K, Mulej A (2022) Die sibirische Unterart des Tannenhähers in Kärnten. Ornithologischer Rundbrief Kärnten 34: 8–10.
  • Bot S, van Bemmelen RSA, Eggenhuizen AHV, Groenendijk D (2012) Invasion of White-headed Long-tailed Tits in the Netherlands in 2010–11: identification. Dutch Birding 34: 151–159.
  • Brader M (1989) Der Bindenkreuzschnabel (Loxia leucoptera) in Oberösterreich. Egretta 32: 18–20.
  • Brader M (2013) Die Invasion des Seidenschwanzes (Bombycilla garrulus) in Oberösterreich im Winter 2012/13. Vogelkundliche Nachrichten aus Oberösterreich, Naturschutz aktuell 21: 35–64.
  • Brader M (2015) Die Nachweise der Ringelgans Branta bernicla in Oberösterreich. Elanus 8: 82–92.
  • Brader M (2021) Zum Auftreten der Weißwangengans Branta leucopsis in Oberösterreich. Elanus 14: 100–137.
  • Brader M, Aubrecht G (2003) Atlas der Brutvögel Oberösterreichs. Denisia 7 und Kataloge des OÖLM, Neue Folge Nr. 194.
  • Brader M, Plass J, Ratschan C, Weigl S, Weißmair W, Zauner G (2022) Liste der Wirbeltiere Oberösterreichs. 8. Fassung. Linzer biologische Beiträge 54(1): 1–62.
  • Brandner J (2012) Erstbeobachtung eines Krauskopfpelikans Pelecanus crispus in Österreich. Elanus 5: 21–24.
  • Brehm CL (1829) Der syrische Ortolan, Emberiza rufibarba. Isis 22: 724–725 [auszugsweise zitierter Brief von H.F.G. Gourcy-Droitaumont an Brehm].
  • Brensing D, Barthel PH (1993) Ein Hybride aus Lasur- Parus cyanus und Blaumeise P. caeruleus am Neusiedlersee. Limicola 7: 147–151.
  • Brittinger C (1866) Die Brutvögel Oberösterreichs nebst Angabe ihres Nestbaues und Beschreibung ihrer Eier. Jahresberichte Museum Francisco Carolinum 26: 1–127.
  • Bruderer D (2014) Brutversuche und Brutnachweise eines Mischpaares Fluss- Sterna hirundo x Küstenseeschwalbe Sterna paradisaea im Vorarlberger Rheindelta in den Jahren 2010 bis 2013. Elanus 7: 48–53.
  • Bruhin TA (1868) Die Wirbelthiere Vorarlbergs. Eine Aufzählung der bis jetzt bekannten Säugethiere, Vögel, Amphibien und Fische Vorarlbergs, einschliesslich des Rheinthales und des Bodensee‘s. Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien 18: 223–262.
  • Brunner H, Lederer E (1989) Kurzmitteilung: Erstnachweis des Gelbschnabel-Eistauchers (Gavia adamsii) für die Steiermark (Aves). Mitteilungen der Abteilung für Zoologie am Landesmuseum Joanneum Graz 43: 53–54.
  • Bundy G (1976) The Birds of Libya. An annotated check-list. B.O.U. Check-List No. 1. British Ornithologists’ Union, London.
  • von Burg G (1925) Die Vögel der Schweiz. 15. Lieferung, Acanthinae, Pyrrhulinae, Columbiformes et Gallinacei. Eidgenössisches Departement des Innern, Inspektion für Forstwesen, Jagd und Fischerei, Bern.
  • Corti UA (1956) Im Reiche der Großtrappen und Silberreiher. Die Tierwelt 18–20: 3–32 [(Sdr.)].
  • Craig M (1994) Checklist of Austrian Birds. BirdLife Österreich, Wien.
  • Craig M (1997) Checkliste der Vögel Österreichs (Stand März 1997). Erstellt i.A. von Birdlife Österreich, ohne pag.
  • Craig M, Ranner A (2001) Checkliste der Vögel Österreichs. Avifaunistische Kommission/BirdLife Österreich, Wien.
  • Csörgey T (1905) Ornithologische Fragmente aus den Handschriften von Johann Salamon von Petényi. Verlag Fr. Eugen Köhler, Gera-Untermhaus.
  • Dalla Torre KW, Anzinger F (1896/97) Die Vögel von Tirol und Vorarlberg. Mitteilungen Ornithologischer Verein Wien 20: 2–5, 61–68, 102–107, 131–143; 21: 5–12, 30–38, 61–71, 97–140, Erg. Nr. 1–36.
  • Danko Š, Ranner A, Lontkowski J, Sándor I, Šírek J, Gorbaň I (2013) Occurrence of the griffon vulture Gyps fulvus and the black vulture Aegypius monachus in Central Europe in the 21st century. Slovak Raptor Journal 7: 1–16. https://doi.org/10.2478/srj-2013-0004
  • Dick G (1994) Gänse. In: Dick G, Dvorak M, Grüll A, Kohler B, Rauer G: Vogelparadies mit Zukunft? Ramsar-Bericht 3 Neusiedler See – Seewinkel. Umweltbundesamt, Wien, 75–90. https://doi.org/10.1016/0300-9572(94)90060-4
  • Dierschke J (2001) Herkunft, Zugwege und Populationsgröße in Europa überwinternder Ohrenlerchen (Eremophila alpestris), Schneeammern (Plectrophenax nivalis) und Berghänflinge (Carduelis flavirostris). Die Vogelwarte 41: 31–43.
  • Duda E (1978) Mittelmeersteinschmätzer (Oenanthe hispanica) im Seewinkel. Egretta 21: 74–75.
  • Dvorak M, Bieringer G, Braun B, Grüll A, Karner-Ranner E, Kohler B, Korner I, Laber J, Nemeth E, Rauer G, Wendelin B (2016) Bestand, Verbreitung und Bestandsentwicklung gefährdeter und ökologisch bedeutender Vogelarten im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel: Ergebnisse aus den Jahren 2001 bis 2015. Egretta 54: 4–86.
  • Dvorak M, Grüll A, Ranner A, Laber J, Berg H-M, Pellinger A, Hadarics T, Kohler B (2024) Die Vogelwelt des Neusiedler See-Gebietes. Verlag des Naturhistorischen Museums Wien.
  • Dvorak M, Hadarics T, Dorogman C, Laber J, Pellinger A, Ranner A, Tatai S (2020) Artenliste der Avifauna des Neusiedler See - Gebiets. A Fertő-taj madarai Fertő–Hanság Nemzeti Park. Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel, Fertő–Hanság Nemzeti Park & BirdLife Österreich.
  • Dvorak M, Landmann A, Teufelbauer N, Wichmann G, Berg H-M, Probst R (2017) Erhaltungszustand und Gefährdungssituation der Brutvögel Österreichs: Rote Liste (5. Fassung) und Liste für den Vogelschutz prioritärer Arten (1. Fassung). Egretta 55: 6–42.
  • Dvorak M, Ranner A, Berg H-M (1993) Atlas der Brutvögel Österreichs. Umweltbundesamt Wien.
  • BirdLife Österreich (2019) Österreichischer Bericht gemäß Artikel 12 der Vogelschutzrichtlinie, 2009/147/EG. Berichtszeitraum 2013 bis 2018. Im Auftrag der österreichischen Bundesländer.
  • Eder F (1908) Die Vögel Niederösterreichs. Selbstverlag, Mödling.
  • Erlinger G, Reichholf J (1969) Neue Beobachtungen zum Vorkommen der Wasservögel an den Stauseen des Unteren Inn. Anzeiger der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern 8: 604–609.
  • Fatio V (1899) Faune des Vertébrés de la Suisse. Vol. II. Georg & Co, Genève et Bâle.
  • Fantur R (2018) Natur Kärnten; Die Vögel Kärntens. Klagenfurt. 3., überarb. Auflage. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Klagenfurt.
  • Feldner J (2012) Die Erforschung der ostösterreichischen Vogelwelt durch Wilhelm Heinrich Franz Xaver Kramer (1724–1765). Ökologie der Vögel (Ecology of Birds) 34: 141–180.
  • Feldner J (2015) 800 Jahre Ornithologie-Geschichte der Steiermark. In: Albegger E et al.: Avifauna Steiermark – Die Vögel der Steiermark. BirdLife Österreich – Landesgruppe Steiermark, Leykam Buchverlags GesmbH. Nfg. & Co. KG, Graz, 62–106.
  • Feldner J, Rass P, Petutschnig W, Wagner S, Malle G, Buschenreiter RK, Wiedner P, Probst R (2006) Avifauna Kärntens – Die Brutvögel. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Klagenfurt.
  • Feldner J, Petutschnig W, Probst R, Wagner W, Malle G, Buschenreiter RK (2008) Avifauna Kärntens 2 – Die Gastvögel. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Klagenfurt.
  • Finger J (1857) Ornis austriaca. Verzeichniss der Vögel des österreichischen Kaiserstaates. Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien, Abh. 7: 555–566.
  • Finger J (1860) Phänologische Notizen aus der Vogelwelt Wiens in den Jahren 1854–1855. In: Fritsch K: Phänologische Notizen aus dem Pflanzen- und Thierreiche. Jahrbücher der k.k. Central-Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus 7, Jahrgang 1855, Anhang, 89–94.
  • Freithofer H (1963) Lasurmeise (Parus cyanus) bei Trofaiach. Egretta 6(2): 25.
  • Frey H (1992) Die Wiedereinbürgerung des Bartgeiers (Gypaetus barbatus) in den Alpen. Egretta 35: 85–95.
  • Friedrich W (1977) Gelbbrauenlaubsänger Phylloscopus inornatus überwinterte am Bodensee. Anzeiger der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern 16: 68–71.
  • Frühauf J (2007) Brutgast aus Nordost – die Zitronenstelze. Vogelschutz in Österreich 23: 7.
  • Frühauf J (2016) Trends, population, and conservation of Corncrakes Crex crex in Austria. Vogelwelt 136: 93–106.
  • Gamauf A, Rass P (2006) Der Zwergadler (Hieraaetus pennatus) – eine neue „alte” Brutvogelart in Österreich? In: Gamauf A, Berg H-M (Hrsg.) Greifvögel & Eulen in Österreich, 27–35.
  • Glück H (1896) Julius Finger. Ein Nachruf. Ornithologisches Jahrbuch 7: 1–7.
  • Glutz von Blotzheim UN, Bauer KM (1975) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 6, Charadriiformes (1. Teil). Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Glutz von Blotzheim UN, Bauer KM (1980) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 9, ColumbiformesPiciformes. Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Glutz von Blotzheim UN, Bauer KM (1982) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 8, Charadriiformes (3. Teil). Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Glutz von Blotzheim UN, Bauer KM (1985) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 10, Passeriformes (1. Teil). Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Glutz von Blotzheim UN, Bauer KM (1988) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 11, Passeriformes (2. Teil). Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Glutz von Blotzheim UN, Bauer KM (1991) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 12, Passeriformes (3. Teil). Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Glutz von Blotzheim UN, Bauer KM (1993) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 13, Passeriformes (4. Teil). Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Glutz von Blotzheim UN, Bauer KM (1997) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 14, Passeriformes (5. Teil). Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Glutz von Blotzheim UN, Bauer KM, Bezzel E (1971) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 4, Falconiformes. Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Glutz von Blotzheim UN, Bauer KM, Bezzel E (1973) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 5, Galliformes und Gruiformes. Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Glutz von Blotzheim UN, Bauer KM, Bezzel E (1977) Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 7, Charadriiformes (2. Teil). Aula-Verlag, Wiesbaden.
  • Götsch S (2011) Nachweis aller europäischer See- und Lappentaucher zeitgleich in Österreich. Elanus 4: 62–65.
  • Grafl K, Muraoka Y (2020) Bericht 2020 zu den Aktivitäten im Zusammenhang mit der Zwergohreule / Otus scops im Bezirk Mattersburg im Zeitraum 1990 bis 2020. Projektbericht im Auftrag des Amtes der Burgenländischen Landesregierung. Verein BERTA und VBNO, Eisenstadt.
  • Grüll A (1981) Erstnachweis des Wüstenregenpfeifers Charadrius leschenaultii für Österreich. Egretta 24: 81.
  • Gstader W (1991) Häherkuckuck Clamator glandarius in Nordtirol. Monticola 6: 188–189.
  • Gstader W (2009) Einflüge Nordischer Gimpel Pyrrhula p. pyrrhula mit Trompeterruf („Trompetergimpel“) in Tirol. Vogelkundliche Berichte der Tiroler Vogelwarte 34: 10–12.
  • Hable E (1979) Eine steirische Zentralkartei ornithologischer Daten (Aves). Mitteilungen der Abteilung für Zoologie am Landesmuseum Joanneum Graz 8: 43–68.
  • Hable E, Prokop P, Schifter H, Wruß W (1983) Rote Liste der in Österreich gefährdeten Vogelarten (Aves). In: Gepp J: Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs. 1. Fassung. Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz, Wien, 49–62.
  • Hagemeijer EJM, Blair MJ (1997) The EBCC Atlas of European Breeding Birds: Their Distribution and Abundance. T & A D Poyser, London.
  • Haller W (1954) Unsere Vögel. Artenliste der Schweizerischen Avifauna. Verlag der AZ-Presse, Aarau.
  • Hanf B (1884) Die Vögel des Furtteiches und seiner Umgebung. (2. Theil). Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark 20: 3–94.
  • Heine G, Jacoby H, Leuzinger H, Stark H (1999) Die Vögel des Bodenseegebietes. Ornithologische Jahreshefte für Baden-Württemberg 14/15.
  • Heinricher A (1986) Zur Vogelwelt Osttirols. Carinthia II 176./96.: 124–. $6
  • Helbig AJ, Barth R, Bauer HG (1991) Erstnachweis des Drosseluferläufers Actitis macularia für Österreich. Limicola 5: 299–302.
  • Hinterberger J (1854) Die Vögel Österreichs ob der Enns als Beitrag zur Fauna dieses Kronlandes. Jahresberichte Museum Francisco Carolinum 14: 1–112.
  • Hockey P, Kirwan GM, Boesman PFD (2020) Eurasian Oystercatcher (Haematopus ostralegus), Version 1.0. in Birds of the World (Billerman SM, Keeney BK, Rodewald PG, Schulenberg TS (Eds)). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. https://doi.org/10.2173/bow.euroys1.01
  • Hoffmann S (1956) Steinsperlinge im Gebiet des Steinernen Meeres. Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich 7: 38–39.
  • Hohenegger J, Albegger E (2022) Einflug des Rosenstars Pastor roseus im Jahr 2020 in Österreich. Elanus 15: 115–123.
  • Hohenegger J, Zink R, Berg H-M, Wichmann G (2020) Schutzprojekt für den Sakerfalken in Österreich. Bericht 2019. Österreichische Vogelwarte – Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung & BirdLife Österreich. Bericht in Kooperation mit der Austrian Power Grid AG, Wien.
  • Horvath L, Hüttler B (1963) The systematic relegation of the Snow Buntings (Plectrophenax nivalis L.) wintering in Hungary. Acta Zoologica Academiae Scientiarum Hungaricae 9: 271–276.
  • von Hueber L (1859) Die Vögel Kärntens. Jahrbuch des naturhistorischen Vereins (Klagenfurt) 4: 1–35.
  • Huber J (1963) Begegnung mit dem Habichtsadler (Hieraaetus fasciatus) im Raurisertal. Mitteilungen der Naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft am Haus der Natur Salzburg, Orn. 1: 11–12.
  • Hummel D (1982) Wieder ein Bartgeier (Gypaetus barbatus) in den österreichischen Alpen. Egretta 25: 49–52.
  • Jacoby H, Knötzsch G, Schuster S (1970) Die Vögel des Bodenseegebietes. Der Ornithologische Beobachter 67, Beiheft.
  • Jagersberger H (2021) Zweiter Nachweis der Orientturteltaube Streptopelia orientalis für Österreich. Elanus 14: 97–99.
  • Juen G (2007) Einige Worte zum 3. Nachweis der Rostflügeldrossel für Österreich. Elanus 2, CD.
  • Juen G, Ziegler D (2007) Ein Drosseluferläufer im Rheindelta. Elanus 2, CD.
  • Jukovits A (1864/65) Verzeichniss der am Neusiedlersee vorkommenden Vögel. Verhandlungen des Vereine für Naturkunde zu Presburg 8: 49–54.
  • Katzinger R (2017) Amerikanischer Goldregenpfeifer Pluvialis dominica – Erstnachweis für Österreich. Elanus 10: 72–75.
  • Katzinger R (2019a) Ein Polarbirkenzeisig Carduelis hornemanni exilipes südlich von Altlichtenwarth/NÖ – Erstnachweis für Österreich. Elanus 12: 107–109.
  • Katzinger R (2019b) Zum Einflug von Mornellregenpfeifern Charadrius morinellus an der oberen March im Jahr 2017. Elanus 12: 110–119.
  • Katzinger R (2020) Eine Samtkopf-Grasmücke in Neusiedl an der Zaya – 1. Nachweis für Niederösterreich. Elanus 13: 34–38.
  • Katzinger R (2023a) Eine Turkestanlerche in der Bernhardsthaler Ebene: 1. dokumentierter Nachweis für Österreich. Elanus 16: 13–18.
  • Katzinger R (2023b) Erfolgreiche Mischbrut eines Sprossers mit einer Nachtigall bei den Großen Wiesen bei Ringelsdorf/NÖ im Juni/Juli 2021. Elanus 16: 73–76.
  • Kautz W (2010) Eine Waldammer Emberiza rustica bei Tullnerbach. Elanus 3: 34–37.
  • Keller FC (1890) Ornis Carinthiae. Die Vögel Kärntens. Naturhistorisches Landesmuseum von Kärnten, Klagenfurt.
  • Keller FC (1902) Ornithologische Beobachtungen. Carinthia II 92./12.: 116–. $6
  • Keller V, Herrando S, Voříšek P, Franch M, Kipson M, Milanesi P, Anton M, Klvaňová A, Kalyakin MV, Bauer HG, Foppen RPB (2020) European Breeding Bird Atlas 2: Distribution, Abundance and Change. European Bird Census Council & Lynx Edicions, Barcelona.
  • Kempny O (1958) Fehlfärbung einer Reiherente; Eismöve im Wasserpark. Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich 8: 4.
  • Kerschner T, Schadler J (1933) Geschichte der naturwissenschaftlichen Sammlungen des oberösterreichischen Landesmuseums. Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines 85: 345–479.
  • Keve A (1960) Magyarország Madarainak Névjegyzéke. Nomenclator Avium Hungariae. A Madaártani Intézet Kiadványa. Ungarisches Ornithologisches Institut, Budapest.
  • Khil L (2022) Vögel Österreichs. 2. Auflage. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart.
  • Khil L, Albegger E (2014) Nachweise seltener und bemerkenswerter Vogelarten in Österreich 2010–2011. 7. Bericht der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich. Egretta 53: 10–28.
  • Khil L, Samwald O, Tiefenbach A, Tiefenbach M, Pacher H (2011) Der Massenschlafplatz von Bergfinken Fringilla montifringilla in Österreich im Winter 2008/2009. Limicola 25: 81–100.
  • Kilzer R, Kilzer G (1978) Die Brut- und Sommervorkommen der Rotdrossel (Turdus iliacus L.) in den Ostalpen und im Alpenvorland. Egretta 21: 18–24.
  • Kilzer R, Willi G, Kilzer G (2011) Atlas der Brutvögel Vorarlbergs. Bucher Verlag, Hohenems – Wien.
  • Kilzer R, Weigl S (2001) Erstnachweise der Sturmschwalbe (Hydrobates pelagicus) für Vorarlberg und Oberösterreich. Egretta 44: 154–159.
  • Kleewein A, Malle G (2020) Der Habichtskauz (Strix uralensis) in Österreich. Bestandserhebung und Artenschutz für eine kryptische Eulenart am südwestlichen Rand ihrer Verbreitung. Carinthia II, Sonderheft 69, Klagenfurt am Wörthersee.
  • Klimsch O (1941) Verzeichnis der heute noch in Kärnten vorkommenden Vögel. Carinthia II 131./51.: 151–. $6
  • Knaus P, Bruderer D, Hagist D, Hochreutener M, Maier U, Segelbacher G, Ulmer J, Werner S (2017) Ornithologischer Rundbrief für das Bodenseegebiet Nr. 224. Bericht über den Winter 2016/17. Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Bodensee, Konstanz.
  • Knollseisen M, Wegscheider T (2021) Die Rückkehr des Bartgeiers in den Alpen - eine Erfolgsgeschichte mit Hindernissen. Jahrbuch des Vereins zum Schutz der Bergwelt 86: 217–236.
  • Kofler B, Wanek W, Voigt C, Schulze C (2021) Evidence for seasonal changes in population structure of Reed Buntings (Emberiza schoeniclus) in the Lake Neusiedl Region: a stable-isotope approach. Journal of Ornithology 162: 421–433. https://doi.org/10.1007/s10336-021-01855-3
  • Kolland H (2022) Erstnachweis der Bergkalanderlerche Melanocorypha bimaculata für Österreich. Elanus 15: 98–100.
  • Kollar K (1966) Breeding of the Cattle Egret. Avicultural Magazine 72: 45–46.
  • Kornhuber GA (1857) Versammlung am 14. December 1857. Verhandlungen des Vereine für Naturkunde zu Presburg 2, Sitzungsberichte: 25–30.
  • Kramer GH (1756) Elenchus vegetabilium et animalium per Austriam inferiorem observatorum. Sistens ea in Classes et Ordines Genera et Species redacta. Verlag Trattner, Wien.
  • Kriegs JO (2010) Aus den Sammlungen des LWL-Museums für Naturkunde: Untersuchungen zur Farbvariation der Schleiereule in Westfalen. Natur und Heimat 70: 57–64.
  • Laber J (2001) Erste Brut der Zwergseeschwalbe (Sterna albifrons) im Seewinkel seit 45 Jahren. Egretta 44: 150–153.
  • Laber J (2003) Die Limikolen des österreichisch/ungarischen Seewinkels. Egretta 46: 1–91.
  • Laber J (2011a) Eine Ringschnabelente Aythya collaris an der neuen Donau in Wien – ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art! Elanus 4: 9–10.
  • Laber J (2011b) Erster Frühjahresnachweis des Bairdstrandläufers Calidris bairdii in Österreich. Elanus 4: 84–86.
  • Laber J (2013) Das Auftreten des Graubrust-Strandläufers Calidris melanotos in Österreich. Elanus 6: 81–85.
  • Laber J (2015) Erstnachweis des Sandstrandläufers Calidris pusilla in Österreich. Elanus 8: 64–67.
  • Laber J, Allport G (2019) Ein Regenbrachvogel mit Merkmalen des „Steppenregenbrachvogels” Numenius phaeopus alboaxillaris im Seewinkel, April 2017. Elanus 12: 28–32.
  • Laber J, Dvorak M (2014) Brutvorkommen des Schwarzstirnwürgers (Lanius minor) im Nordburgenland in den Jahren 2012 und 2013. Vogelkundliche Nachrichten aus Ostösterreich 23: 108–110.
  • Laber J, Ranner A (1997) Nachweise seltener und bemerkenswerter Vogelarten in Österreich 1991–1995. 2. Bericht der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich. Egretta 40: 1–44.
  • Laber J, Pellinger A (2008) Die durchziehenden und überwinternden Gänsebestände der Gattung Anser und Branta im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel. Egretta 49: 35–51.
  • Landmann A (1996) Artenliste und Statusübersicht der Vögel Tirols. Egretta 39/1–2: 71–108.
  • Landmann A (2023) Die Brutvögel Tirols – eine (persönliche) Bilanz der letzten 50 Jahre. Ornithologischer Anzeiger 61(2–3): 157–184.
  • Landmann A, Goller F (1983) Erster Nachweis der Eismöwe Larus hyperboreus in Nordtirol. Anzeiger der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern 22: 121–122.
  • Ławicki Ł, Perlman Y (2017) Black-winged Kite in the WP: increase in breeding population, vagrancy and range. Dutch Birding 39: 1–12.
  • Leisler B (1962a) Dünnschnabel-Brachvogel (Numenius tenuirostris) im Neusiedlersee-Gebiet. Egretta 5: 10–13.
  • Leisler B (1962b) Papageitaucher (Fratercula arctica) am Neusiedlersee. Egretta 5: 1–3.
  • Lentner R, Lehne F, Danzl A, Eberhard B (2022) Atlas der Brutvögel Tirols. Berenkamp Buch- und Kunstverlag, Wattens.
  • Liechtenstein J (1955) Avifauna Liechtensteiniana. Acta XI Congressus Internationalis Ornithologici 1954. Birkhäuser, Basel, 387–393.
  • Lindenthaler A (1963) Der gegenwärtige Stand der ornithologischen Forschung im Lande Salzburg. In Die naturwissenschaftliche Erforschung des Landes Salzburg. Stand 1963. Gewidmet Herrn Prof. Eduard Paul Tratz anlässlich seines 75. Geburtstages. Mitteilungen aus dem Haus der Natur Salzburg 1: 65–78.
  • Lindenthaler A (1980) Liste der Vögel Salzburgs (Stand April 1980). Vogelkundliche Berichte Informationen Salzburg 82: 1–12.
  • Lindinger U (2013) Grasläufer Tryngites subruficollis und Schwarzflügel-Brachschwalben Glareola nordmanni im Seewinkel. Elanus 6: 70–73.
  • Lorenz von Liburnau L (1892) Die Ornis von Oesterreich-Ungarn und den Occupationsländern im k.k. naturhistorischen Hofmuseum zu Wien. Führer durch den Saal XXIX des Museums. Alfred Hölder, Wien.
  • Lunau K (1956) Steinsperling (Petronia petronia) im Zillertal. Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich 7: 38.
  • Makatsch W (1955) Verzeichnis der Vögel Deutschlands. Neumann Verlag, Radebeul & Berlin.
  • Malle G, Probst R (2015) Die Zwergohreule (Otus scops) in Österreich. Bestand, Ökologie und Schutz in Zentraleuropa unter besonderer Berücksichtigung der Kärntner Artenschutzprojekte. Verlag des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten, 65. Sonderheft, Klagenfurt.
  • Malle G, Wiedner P (2016) Vögel beobachten in Kärnten. Where to watch birds in Carinthia, Austria (inklusive Artenliste der Vögel Kärntens, including checklist of birds of Carinthia). Verlag des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten, Klagenfurt.
  • Marchner F (2019) Erstnachweis der Isländischen Uferschnepfe Limosa limosa islandica für Österreich. Elanus 12: 33–35
  • Marschall AF, von Pelzeln A (1882) Ornis Vindobonensis. Die Vogelwelt Wiens und seiner Umgebungen. Mit einem Anhang: Die Vögel des Neusiedler See’s. Verlag Georg Paul Faesy, Wien.
  • Mátics R, Hoffmann G (2002) Location of the transition zone of the Barn Owl subspecies Tyto alba alba and Tyto alba guttata (Strigiformes: Tytonidae). Acta zoologica cracoviensia 45(2): 245–250.
  • Maumary L, Vallotton L, Knaus P (2007) Die Vögel der Schweiz. Schweizerische Vogelwarte, Sempach, u. Nos Oiseaux, Montmollin.
  • Mayer G, Pertlwieser H (1956) Die Vogelwelt des Mündungsgebietes der Traun. 2. Teil. Naturkundliches Jahrbuch der Stadt Linz 2: 391–398.
  • Mayer GT (1995) Schwarzkehlige Bechsteindrosseln (Turdus ruficollis atrogularis Jarocki) als Wintergäste in Steinhaus am Semmering. (Aves Turdidae). Mitteilungen der Abteilung für Zoologie am Landesmuseum Joanneum Graz 49: 11–13.
  • Messner C (2002) Fund einer Sturmschwalbe (Hydrobates pelagicus L., 1758) in Achenkirch, Nordtirol (Aves: Procellariiformes, Hydrobatidae). Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 82: 133–138.
  • Meyer AB, Helm F (1889) Die Wanderungen des Rosenstaares (Pastor roseus L.) nach Europa, speciell die Wanderung im Jahre 1889. IV. Jahresbericht (1888) der Ornithologischen Beobachtungsstationim Königreich Sachsen, Anhang I: 136–147. https://doi.org/10.5962/bhl.title.49038
  • Michalek K, Leopoldsberger D, Probst R, Holler C, Derbuch G, Zukrigl V, Weiss S, Nemeth E (2023) Die Zwergohreule im Verbreitungsgebiet des Südburgenlandes. Broschüre zum ELER-Projekt: „Die Zwergohreule in den Streuobstwiesen des Burgenlandes”. Naturschutzbund Burgenland, Eisenstadt.
  • Mitterbacher M (2018) Erster Nachweis des Wüstenregenpfeifers Charadrius leschenaultii in Österreich seit 1979. Elanus 11: 33–37.
  • MME Nomenclator Bizottság (2008) Nomenclator avium Hungariae. An annotated list of the birds of Hungary. Magyar Madártani és Természetvédelmi Egyesület, Budapest.
  • Moltoni E (1945) Elenco degli Uccelli italiani con l’attuale nome scientifico e relativa pronuncia in riguardo all’accento. Rivista italiana di ornitologia 15: 33–78.
  • von Mojsisovics A (1887) Über einige seltenere Erscheinungen der Vogelfauna Österreich-Ungarns. Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark 23: 74–86.
  • Murr F (1929) Der Steinsperling (Petronia petronia subsp.) in den Berchtesgadener Alpen. Anzeiger der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern 2: 29–31.
  • Murr F (1956) Steinsperlingsbeobachtungen in den Berchtesgadner Alpen. Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich 7: 39.
  • Newald J (1878a) Seltene Vögel in der Umgebung Wiens. Mittheilungen des Ornithologischen Vereins in Wien 2: 1–4, 18–22.
  • Newald J (1878b) Seltene Gäste. Mittheilungen des Ornithologischen Vereins in Wien 2: 26.
  • Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am OÖ Landesmuseum (2020) Atlas der Brutvögel Oberösterreichs 2013–2018. Denisia 44.
  • Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Bodensee (2014) Bericht über den Sommer und die Brutzeit 2014. Ornithologischer Rundbrief für das Bodenseegebiet 214.
  • von Pelzeln A (1871) Ein Beitrag zur ornithologischen Fauna der österreichisch-ungarischen Monarchie. Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien 21: 689–730.
  • von Pelzeln A (1874) Zweiter Beitrag zur ornithologischen Fauna der österreichisch-ungarischen Monarchie. Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien 24: 559–568.
  • von Pelzeln A (1877a) Verzeichniss der von Herrn Julius Finger dem kaiserlichen Museum als Geschenk übergebenen Sammlung einheimischer Vögel. Mit Angabe der Localitäten und Beobachtungen nach Mittheilungen des Herrn J. Finger. Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien 26: 153–162.
  • von Pelzeln A (1877b) Vierter Beitrag zur ornithologischen Fauna der österreichisch-ungarischen Monarchie. Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien 26: 163–166.
  • Peters H (1960) Lasurmeise (Parus cyanus) am Neusiedlersee gefangen. Egretta 3: 14.
  • Pfleger H (2018) Ein singender Buschrohrsänger Acrocephalus dumetorum in Enns/OÖ – ein 100 % CO2-neutraler österreichischer Erstnachweis. Elanus 11: 63–69.
  • Plaz J (1911) Ornithologische Beobachtungen aus Salzburg und aus dem Salzburgischen. Ornithologisches Jahrbuch 22: 118–140.
  • van de Pol M, Atkinson P, Blew J, Crowe O, Delany S, Duriez O, Ens BJ, Hälterlein B, Hötker H, Laursen K, Oosterbeek K, Petersen A, Thorup O, Tjørve K, Triplet P, Yésou P (2014) A global assessment of the conservation status of the nominate subspecies of Eurasian Oystercatcher Haematopus ostralegus ostralegus. International Wader Studies 20: 47–61.
  • Pollheimer M, Pollheimer J, Föger M, Pack I (2006) Vorkommen und Bestandsentwicklung des Halsbandsittichs Psittacula krameri in Innsbruck/Tirol/Österreich. Monticola 9(100): 366–371.
  • Probst R (2014) Ist das Untere Gailtal in Kärnten ein Greifvogelzugpunkt von internationaler Bedeutung? Carinthia II 204. /124.: 204–. $6
  • Probst R, Pichler C (2021) Der Seeadler in Österreich – 20 Jahre Schutz und Forschung. WWF Österreich, Wien.
  • Pühringer N (1997) Nachweis einer Ringschnabelmöwe (Larus delawarensis) am Traunsee/Oberösterreich. Egretta 40: 145–147.
  • Pühringer N (2004) Erster Nachweis des Goldhähnchen-Laubsängers (Phylloscopus proregulus) aus Österreich im Almtal/Oberösterreich. Egretta 47: 147–150.
  • Pühringer N, Ranner A (2000) Zwei neue Beobachtungen des Sibirischen Tannenhähers (Nucifraga caryocatactes macrorhynchos) in Österreich. Egretta 43: 69–72.
  • Pühringer N, Stadler S (2007) Der Einflug nordöstlicher Gimpel (Pyrrhula pyrrhula pyrrhula) („Trompetergimpel”) in Oberösterreich in den Wintern 2004/05, 2005/06 und 2006/07. Vogelkundliche Nachrichten aus Oberösterreich, Naturschutz aktuell 2007, 15/1: 1–16.
  • Pumberger T (2017) Erstnachweis des Strandpiepers Anthus petrosus für Österreich. Elanus 10: 84–85.
  • Ranner A (2002) Nachweise seltener und bemerkenswerter Vogelarten in Österreich 1996–1998. 3. Bericht der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich. Egretta 45: 1–37.
  • Ranner A (2003) Nachweise seltener und bemerkenswerter Vogelarten in Österreich 1999–2000. 4. Bericht der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich. Egretta 46: 109–135.
  • Ranner A (2006) Die aktuelle Situation des Kaiseradlers (Aquila heliaca) in Österreich. In: Gamauf A, Berg H-M (Hrsg.) Greifvögel und Eulen in Österreich. Naturhistorisches Museum, Wien, 27–35.
  • Ranner A (2014a) Artenliste der Vögel des Burgenlandes (bzw. Österreichs). In: Fally J, Spitzer G, Triebl R (Hrsg.) Vogelwelt Burgenland. Josef Fally Eigenverlag, Deutschkreutz, 304–315.
  • Ranner A (2016) Auftreten und Phänologie von Raubmöwen im Neusiedler See-Gebiet. Elanus 9: 82–107.
  • Ranner A (2023) Ein Meerstrandläufer Calidris maritima im Seewinkel und das Auftreten der Art in Österreich. Elanus 16: 97–103.
  • Ranner A, Hochebner T, Zuna-Kratky T (1991) Ringschnabelenten (Aythya collaris) in Niederösterreich. Egretta 34: 50–53.
  • Ranner A, Khil L (2009) Nachweise seltener und bemerkenswerter Vogelarten in Österreich 2001–2006. Fünfter Bericht der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich. Egretta 50: 51–75.
  • Ranner A, Khil L (2011) Nachweise seltener und bemerkenswerter Vogelarten in Österreich 2007–2009. 6. Bericht der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich. Egretta 52: 13–32.
  • Ranner A, Laber J, Berg H-M (1995) Nachweise seltener und bemerkenswerter Vogelarten in Österreich 1980–1990. 1. Bericht der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich. Egretta 38: 59–98.
  • Ranner A, Schütz C (2009) Erster Nachweis der Schwalbenmöwe (Xema sabini, Sabine 1819) für Oberösterreich und Überlegungen zu ihrem Auftreten in Mitteleuropa. Vogelkundliche Nachrichten aus Oberösterreich, Naturschutz aktuell 17: 1–12.
  • Reichholf J (2007) Entwicklung eines Brutvorkommens der Brandgans Tadorna tadorna im bayrisch-oberösterreichischen Grenzgebiet am unteren Inn: Gefangenschaftsflüchtlinge oder Wildvögel. Ornithologische Mitteilungen 59: 45–50.
  • Reischek A (1901) Die Vögel der Heimat und deren stete Abnahme. Jahresberichte des Vereins für Naturkunde in Österreich ob der Enns zu Linz 30: 1–23.
  • Ressl F (1963) Invasion von Tyto alba alba in Niederösterreich. Egretta 6/1: 3–4.
  • Ringert J (2010) Eine Blauflügelente Anas discors in der Südsteiermark im April 2006. Elanus 3: 15–16.
  • Ritsch C (2015) Erstnachweis des Halbringschnäppers Ficedula semitorquata für Österreich. Elanus 8: 30–32.
  • Robel J (1997) Ein Grauortolan (Emberiza caesia) erstmals in diesem Jahrhundert in Österreich. Egretta 40: 60–61.
  • Rokitansky G (1964) Catalogus Faunae Austriae. Teil XXIb: Aves. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien.
  • Roland C (2021) Zweiter Nachweis des Goldhähnchen-Laubsängers Phylloscopus proregulus für Österreich. Elanus 14: 11–17.
  • Rosian B, Spreitzer J (2008) Brutnachweis der Zwergrohrdommel Ixobrychus minutus (L.) in 870 m Seehöhe am Furtnerteich in der Obersteiermark, Österreich. Joannea Zoologie 10: 85–88.
  • Sackl P (1994) Erster Nachweis der Stummellerche (Calandrella rufescens) in Österreich. Egretta 37: 37–40.
  • Sackl P, Samwald O (1997) Atlas der Brutvögel der Steiermark. Herausgegeben von BirdLife Österreich – Landesgruppe Steiermark und Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum – Zoologie, Graz.
  • Samwald F (1974) Ornithologische Beobachtungen an den Güssinger Teichen in den Jahren 1968–1973 (Aves). Mitteilungen der Abteilung für Zoologie am Landesmuseum Joanneum Graz 3: 71–94.
  • Samwald O (2020) Zweiter Nachweis des Buschrohrsängers Acrocephalus dumetorum für Österreich. Elanus 13: 62–68.
  • Samwald F, Samwald O (1983) Rüppellseeschwalbe (Sterna bengalensis) in der Steiermark. Egretta 26: 72.
  • Samwald O, Samwald F (1989) Die Blauracke (Coracias g. garrulus) in der Steiermark – Bestandsentwicklung, Phänologie, Brutbiologie, Gefährdung. Egretta 32: 37–57.
  • Samwald O, Samwald F, Gamauf A, Michalek K, Nöhrer N, Lauermann H, Lederer E (2013) Die Vogelwelt des Südburgenlandes – Bezirke Oberwart, Güssing und Jennersdorf. BirdLife Österreich, Illmitz.
  • Sartori F (1808) Grundzüge einer Fauna von Steyermark; oder systematische Aufzählung der bisher in Steyermark einheimischen Säugetiere, Vögel, Amphibien, Fische, Insecten und Gewürme, nach Linne‘s System in deutscher, lateinischer und französischer Sprache, mit naturhistorischen und ökonomischen Anmerkungen und der Anzeige der dem Getreide, dem Weinstocke, den Gartengewächsen und den Obstbäumen vorzüglich schädlichen Thiere. Verlag Johann Andreas Kienreich, Graz.
  • Schenk J (1917) Fauna Regni Hungariae. Animalium Hungariae hucusque cognitorum enumeratio systematica. Aves. Regia Societas Scientiarum Naturalium Hungarica, Budapest.
  • Schenk J (1931/34) Das Brüten des Teichwasserläufers am Fertö-See. Aquila, 38/41: 411–412.
  • Schindlauer M (2019) Erster fotografisch dokumentierter Nachweis des Isabellwürgers Lanius isabellinus für Österreich. Elanus 12: 92–94.
  • Schmid M (2017) Erste Sichtung des Wüstensteinschmätzers Oenanthe deserti in Österreich. Elanus 10: 65–67.
  • Schmidt M, Pöhacker J (2013) Fang eines Feldrohrsänger Acrocephalus agricola an der Biologischen Station Hohenau-Ringelsdorf. Elanus 6: 89–91.
  • Schmidt M, Vogl W, Winkler H (2014) Grundlagen zur Erforschung des Vogelzuggeschehens in Österreich. Endbericht des Projekts 100103 der Bund/Bundesländer-Kooperation (BBK) erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und der Bundesländer.
  • Schuster S, Blum V, Jacoby H, Knötzsch G, Leuzinger H, Schneider M, Seitz E, Willi P (1983) Die Vögel des Bodenseegebietes. Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Bodensee, Konstanz.
  • Schweighofer W (2012) Eine adulte Eismöwe Larus hyperboreus beim DoKW Melk, Niederösterreich. Elanus 5: 91–93.
  • Seilern J (1934) Ornithologische Miszellen. IV. Der gelbschnäblige Eisseetaucher, Gavia adamsii (Gray) in Niederösterreich. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien 47: 41.
  • Seitz A (1937) Beobachtungen in den Reiherkolonien des Neusiedlersees (Oesterreich) 1935. Beiträge zur Fortpflanzungsbiologie der Vögel 13: 13–22.
  • Shirihai H, Svensson L (2018) Handbook of Western Palearctic Birds. Volume 2, Passerines: Flycatchers to Buntings. Bloomsbury Publishing Plc, London.
  • Skřivan P (2000) Katalog Dalbergovy ornithologické sbírky/Catalogue of Dalberg’s Ornithological Collection. Muzeum Vysočiny, Jihlava.
  • Slotta-Bachmayr L (2002) Die Vögel Salzburgs – eine Avifauna im Wandel der Zeit. Mitteilungen Haus der Natur 15: 53–67.
  • Spina F, Baillie SR, Bairlein F, Fiedler W, Thorup K [Eds] (2022) The Eurasian African Bird Migration Atlas. https://migrationatlas.org [EURING/CMS]
  • Spitzer G (1974) Zum Emigrationsverhalten der osteuropäischen Bartmeise (Panurus biarmicus russicus). Eine Diskussion der Fernfunde Neusiedler Bartmeisen. Die Vogelwarte 27: 186–194.
  • Steininger A, Schelling U, Schönenberger A, Ulmer J, Niederer W (2020) Entwicklung und Bestand des Weißstorches (Ciconia ciconia) in Vorarlberg. inatura – Forschung online 77: 1–14.
  • Stelzer M (1968) Ein Weißschwanzsteppenkiebitz im Rheindelta. Der ornithologische Beobachter 65: 187–188.
  • Storch F (1839) Conspectus avium Salisburgensium. Dissertatio inauguralis, Patavii.
  • Studer T, von Burg G (1916) Verzeichnis der schweizerischen Vögel und ihrer Verbreitungsgebiete. Schweizerisches Departement des Innern, Inspektion für Forstwesen, Jagd und Fischerei, Bern.
  • Summers-Smith D, Sharpe CJ (2020) Italian Sparrow (Passer italiae), version 1.0. In: del Hoyo J, Elliott A, Sargatal J, Christie DA, de Juana e (Eds) Birds of the World. Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. https://doi.org/10.2173/bow.itaspa1.01
  • Suter W, von Wicht U (1981) Erstes Auftreten einer Eismöwe Larus hyperboreus am Bodensee. Der ornithologische Beobachter 78: 50.
  • Tebb G, Kautz W, Kautz R, Juen G (2008) Der erste belegte Nachweis der Waldammer, Emberiza rustica Pallas 1776, aus Österreich. Egretta 49: 52–55.
  • Tebb G, Taurer G (2022) Ein vielbesuchter Nonnensteinschmätzer Oenanthe pleschanka im Nordburgenland. Elanus 15: 32–36.
  • Temminck CJ (1835) Manuel d’Ornithologie. Bd. 3. Edmond d’Ocagne, Paris.
  • Teufelbauer N, Khil L (2005) Der Einflug von Seidenschwänzen (Bombycilla garrulus) im Winter 2004/05 im östlichen Österreich. Egretta 48: 63–87.
  • Teufelbauer N, Seaman B, Dvorak M (2017) Bestandsentwicklungen häufiger österreichischer Brutvögel im Zeitraum 1998–2016 – Ergebnisse des Brutvogel-Monitoring. Egretta 55: 43–76.
  • Teufelbauer N, Seaman B, Hohenegger JA, Nemeth E, Karner-Ranner E, Probst R, Berger A, Lugerbauer L, Berg H-M, Laßnig-Wlad C [Hrsg.] (2023) Österreichischer Brutvogelatlas 2013–2018 (1. Aufl.). Wien, Verlag des Naturhistorischen Museums Wien, 680 pp.
  • Thorup O, Timonen S, Blomqvist D, Flodin LÅ, Jönsson PE, Larsson M, Pakanen VM, Soikkeli M (2009) Migration and wintering of Baltic Dunlins Calidris alpina schinzii with known breeding origin. Ardea 97(1): 43–50. https://doi.org/10.5253/078.097.0106
  • Tratz EP (1910) Sylvia hortensis hortensis (Gm.) in Nordtirol. Journal für Ornithologie 58: 807–808.
  • Tratz EP (1914) Der Zug des sibirischen Tannenhähers durch Europa im Herbst 1911. Zoologische Jahrbücher. Abteilung für Systematik, Geographie und Biologie der Tiere 37: 123–172.
  • Tratz EP (1960) Neue und seltene Vogelarten für Salzburg. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 100: 693–700.
  • Triebl R (1975) Ein zweiter Nachweis für den Weißschwanzkiebitz (Chettusia leucura Licht.) in Österreich. Egretta 18: 1–2.
  • Triebl R (1979) Mittelmeersteinschmätzer (Oenanthe hispanica) in Niederösterreich. Egretta 22: 84.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V (1877) Die Vögel Salzburg’s. Eine Aufzählung aller in diesem Lande bisher beobachteten Arten, mit Bemerkungen und Nachweisen über ihr Vorkommen. Selbstverlag Verein für Vogelkunde und Vogelschutz in Salzburg, Salzburg, 90 pp.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V (1882) Pastor roseus, Temm. & Uria troile, Brünn. bei Hallein erbeutet. Mittheilungen des Ornithologischen Vereins in Wien 6: 67.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V (1883) Verzeichniss der bisher in Oesterreich und Ungarn beobachteten Vögel – Mittheilungen des Ornithologischen Vereins in Wien 7: 30–33.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V (1887) 1. Nachtrag zu meiner Schrift „Die Vögel Salzburgs“. Zeitschrift für die gesamte Ornithologie 4: 225–251.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V (1888) Die Verbreitung und der Zug des Tannenhehers (Nucifraga caryocatactes L.), mit besonderer Berücksichtigung seines Auftretens im Herbste und Winter 1885 und Bemerkungen über seine beiden Varitäten Nucifraga caryocatactes pachyrhynchus und leptorhynchus R. Blas. Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien 38: 407–506.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V (1890a) Zwei bemerkenswerte Erscheinungen des Jahres 1889. Ornithologisches Jahrbuch 1: 65–81.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V (1890b) Das Steppenhuhn (Syrrhaptes paradoxus Pall.) in Österreich-Ungarn. Mittheilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark 26: 29–128.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V (1894) Erstes Exemplar des östlichen Eistauchers (Colymbus glacialis adamsi Gray.) aus Oesterreich-Ungarn. Ornithologisches Jahrbuch 5: 145–147.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V (1896a) Otis tarda und Numenius phaeopus in Nordtirol. Ornithologisches Jahrbuch 7: 120.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V (1896b) Nicht Numenius phaeopus, sondern tenuirostris in Tirol. Ornithologisches Jahrbuch 7: 241.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V (1909) Der Zug des Steppenhuhnes, Syrrhaptes paradoxus (Pall.) nach dem Westen 1908 mit Berücksichtigung der früheren Züge. Verhandlungen und Mitteilungen des Siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt 58: 1–41.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V (1916) Übersicht der Vögel Oberösterreichs und Salzburgs. Jahresberichte Museum Francisco Carolinum 74: 1–40.
  • von Tschusi zu Schmidhoffen V, von Homeyer EF (1886) Verzeichniss der bisher in Oesterreich-Ungarn beobachteten Vögel. Ornis 2: 149–179.
  • Uhl H (2014) Ein Häherkuckuck Clamator glandarius im oberösterreichischen Kremstal – samt kritischen Anmerkungen. Elanus 7: 17–21.
  • Ulmer J (2017) Erster Brutnachweis des Cistensängers Cisticola juncidis in Österreich. Elanus 10: 42–46.
  • Ulmer J, Salzgeber H (2021) Orpheusspötter Hippolais polyglotta – eine neue Brutvogelart in Österreich. Erster dokumentierter und belegter Brutnachweis, Juli 2019. Elanus 14: 63–67.
  • Ulmer J, Salzgeber H, Ranner A (2016) Artenliste der Vögel Vorarlbergs und des Rheindeltas. BirdLife Österreich – Gesellschaft für Vogelkunde, Landesgruppe Vorarlberg, Dornbirn.
  • Vratny J (2023) Die ersten Brutnachweise der Steppenmöwe Larus cachinnans für Österreich – Auftreten und Bruten der Steppenmöwe Larus cachinnans in Oberösterreich. Vogelkundliche Nachrichten aus Oberösterreich, Naturschutz aktuell 30: 61–68.
  • Wagner S (1980) Eismöwe (Larus hyperboreus) überwintert in Kärnten. Egretta 23: 63.
  • Walde K, Neugebauer H (1936) Tiroler Vogelbuch. Mar. Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei, Innsbruck.
  • Walter D (2014) Steppenadler Aquila nipalensis 2012 im burgenländischen Hanság – ein österreichischer Erstnachweis! Elanus 7: 30–33.
  • Weissert B (1958) Eine Eismöwe im Wasserpark, Wien XXI. Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich 8: 3.
  • Wendelin B, Denner M (2022) Verbreitung des Bienenfressers Merops apiaster in Österreich mit Schwerpunkt Burgenland und Niederösterreich und die dortige Zunahme von Bodenbruten. Vogelwarte 59: 223–234.
  • Werner S (2016) Der zweite Brutnachweis der Zitronenstelze Motacilla citreola in Österreich. Elanus 9: 42–50.
  • Werner S, Bruderer D, Hagist D, Hemprich M, Honold J, Maier U, Segelbacher G, Trösch S, Ulmer J (2019) Ornithologischer Rundbrief für das Bodenseegebiet Nr. 232. Bericht über den Winter 2018/2019. Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Bodensee, Konstanz.
  • Werner S, Bruderer D, Hagist D, Günther J, Honold J, Mates L, Segelbacher G, Ulmer J (2021) Ornithologischer Rundbrief für das Bodenseegebiet Nr. 240. Bericht über den Winter 2020/2021. Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Bodensee, Konstanz.
  • Wetlands International (2022) „Waterbird Populations Portal”. [Abgerufen auf] wpp.wetlands.org [am 22.8.2022]
  • Wichmann G, Dvorak M, Teufelbauer N, Berg H-M (2009) Die Vogelwelt Wiens – Atlas der Brutvögel. Verlag Naturhistorisches Museum Wien, Wien.
  • Willi P (1961a) Dünnschnabelbrachvogel im Rheindelta (Bodensee). Der ornithologische Beobachter 58: 76.
  • Willi P (1961b) Rothalsgänse auf dem Bodensee. Der ornithologische Beobachter 58: 141.
  • Willi P (1983) Spitzschwanzstrandläufer (Calidris acuminata) im Rheindelta. Egretta 26: 67–68.
  • Winding N (1975) Die Eiderente (Somateria mollissima) im Lande Salzburg und der 1. Brutnachweis für Österreich. Vogelkundliche Berichte und Informationen - Land Salzburg 63: 1–4.
  • Winding N (1977) Erster Brutnachweis der Eiderente (Somateria mollissima) in Österreich. Egretta 20: 57–58.
  • Wiprächtiger P (1985) Eine Waldammer (Emberiza rustica) im Rheindelta. Egretta 28: 75.
  • Woschitz M (1974) Ein Dunkellaubsänger (Phylloscopus fuscatus) in Kärnten – erster Nachweis für Österreich. Egretta 17: 1–2.
  • Wruß W (1975) Vogelkundliche Beobachtungen aus Kärnten 1974/75. Carinthia II 165./85.: 365–. $6
  • Wruß W (1986) Bemerkenswerte avifaunistische Gastnachweise aus Kärnten. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien 88/89: 107–111.
  • Wüst W (1973) Orpheusgrasmücke (Sylvia hortensis hortensis) (Gmelin 1789) im westlichen Nordtirol (Oberinntal). Monticola 3: 78–81.
  • Zeitlinger J (1966) Wald und Waldwirtschaft um das mittlere Steyrtal. Jb. OÖ Mus. Ver. 111: 415–468.
  • Zens B (2022) Das Auftreten der Rötelschwalbe Cecropis daurica in Österreich und der bisher größte Einflug der Art im Frühjahr des Jahres 2020. Elanus 15: 107–114.
  • Zink R (2013) Wiederansiedlung von Habichtskäuzen (Strix uralensis) am östlichen Alpennordrand. Silva Fera 2: 66–77.
  • Zinko S (2011) Ein bemerkenswerter Einflug von Rothalsgänsen Branta ruficollis im Seewinkel/Bgld im Winter 2007/2008. Elanus 4: 15–17.
  • Zinko S, Albegger E (2013) Der Rotkopfwürger Lanius senator in Österreich. Elanus 6: 34–44.
  • Zollikofer [EH] (1900) Kleinere Mitteilungen. Ornithologische Monatsschrift 25: 170.
  • Zuna-Kratky T, Kalivodová E, Kürthy A, Horal D, Horák P (2000) Die Vögel der March-Thaya-Auen im österreichisch-slowakisch-tschechischen Grenzraum. Distelverein, Deutsch-Wagram.
login to comment