Catalogues/Checklist
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Die Vögel Österreichs: Kommentierte und illustrierte Liste der Arten und Unterarten
expand article infoLeander Khil, Andreas Ranner§, Hans-Martin Berg|, Michael Dvorak
‡ Unaffiliated, Graz, Austria
§ Unaffiliated, Wien, Austria
| Naturhistorisches Museum Wien, Wien, Austria
¶ BirdLife Österreich, Wien, Austria
Open Access

Abstract

This list comprises the 447 bird species and their subspecies that have been recorded in the wild in Austria up to and including 2023. Species names and key are given in English. It shows in which federal states the different taxa have been recorded and in which they were breeding in the years 2013–2023. A short annotation describes distribution patterns within the country and phenological peculiarities, status and category are listed and the seasonal presence is depicted. For regular breeding species the current status on the national Red List and the national breeding population are given. For species that have not been recorded more than ten times, each record is listed. 444 taxa are illustrated by photos from Austria.

Zusammenfassung

Diese Liste umfasst die 447 bis einschließlich 2023 in Österreich wildlebend nachgewiesenen Vogelarten und ihre Unterarten. Für die einzelnen Bundesländer wird angegeben, ob die einzelnen Taxa nachgewiesen wurden und ob sie im Zeitraum 2013–2023 als Brutvögel festgestellt wurden. Ein Kurzkommentar beschreibt Verbreitungsmuster und phänologische Besonderheiten, Status und Kategorie werden angeführt und das jahreszeitliche Auftreten wird grafisch dargestellt. Für regelmäßige Brutvögel werden der aktuelle Status auf der nationalen Roten Liste und der landesweite Brutbestand angegeben. Für Arten, von denen höchstens zehn Nachweise vorliegen, werden die einzelnen Nachweise aufgelistet. 444 Taxa werden durch Fotos aus Österreich abgebildet.

Key Words

Artenliste, Austria, Avifauna, birds, checklist, Österreich, Unterarten, subspecies, Vogelarten

I. Einleitung

Diese Arbeit führt sämtliche bis einschließlich 2023 in Österreich nachgewiesenen, wildlebenden Vogelarten (Kat. A, A0, B, B0 und C; siehe II.) und -unterarten an. In einem kurzen Kommentar wird ihre Verbreitung beschrieben. Status und Kategorie werden angegeben, das phänologische Auftreten von Arten wird grafisch dargestellt und es wird angeführt, in welchen Bundesländern die einzelnen Taxa nachgewiesen wurden. Für regelmäßige Brutvögel (Status rB) wird der aktuelle Stand der Verbreitung durch Nennung der Bundesländer dargestellt, aus denen rezente Brutnachweise vorliegen oder – bei schwer zu beobachtenden Arten – begründeter Brutverdacht besteht. Ebenso werden der Status laut aktueller Österreichischer Roter Liste (Dvorak et al. 2017) und der Brutbestand im Land angegeben. Für Ausnahmeerscheinungen, die höchstens zehn Mal in Österreich nachgewiesen wurden, werden die Einzelnachweise mit Datum und Ort aufgelistet. Die meisten Taxa werden durch ausschließlich in Österreich aufgenommene Fotos abgebildet. Der Zusammenstellung der Arten liegt die „Artenliste der Vögel Österreichs” (Avifaunistische Kommission Österreich 2021) und hinsichtlich selten festgestellter Arten die Arbeit der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich (AFK) zugrunde, die Meldungen von seltenen Vogelarten ab 1980 sammelt, überprüft und publiziert (https://birdlife-afk.at). Für die Artkommentare, Angaben zum Auftreten und Brutstatus in den Bundesländern stellt die Online-Plattform https://ornitho.at von BirdLife Österreich die wichtigste Basis dar.

Nicht für alle Bundesländer liegen aktuelle Artenlisten vor, wodurch die eine oder andere Unvollständigkeit entstanden sein könnte. Diese gilt es in zukünftigen Versionen dieser Liste zu korrigieren. Die bewusst gewählte, digitale Erscheinungsform soll regelmäßige Aktualisierungen ermöglichen. Die Autoren freuen sich deshalb über Nachrichten zu etwaigen Auslassungen, Fehlern und Ergänzungen. Wir hoffen, dass diese Liste als Grundlage für andere faunistische Arbeiten vielfach Anwendung finden wird und Impulse zur Bearbeitung offener Fragen gibt. Die Zuordnung zu Unterarten erfolgte, wenn möglich, anhand des Phänotyps, in vielen Fällen aber vor allem durch Abgleich mit den in der Literatur verfügbaren Verbreitungsangaben. Häufig ist das Auftreten gewisser, phänotypisch nur schwer unterscheidbarer Unterarten bislang weder genetisch noch zumindest durch Ringfunde belegt. In dieser Hinsicht stellt diese Arbeit eine Momentaufnahme dar und soll auf den Forschungsbedarf hinweisen.

Dank

Wir danken der Kommission für Interdisziplinäre Ökologische Studien (KIÖS) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, insbesondere Christian Sturmbauer, Hans Winkler und Viktor Bruckman, für die Initiative zur und Unterstützung bei der Erstellung dieser Arbeit. Unser besonderer Dank gilt BirdLife Österreich und dessen Geschäftsführer Gábor Wichmann, den Melderinnen und Meldern von Beobachtungsdaten auf https://ornitho.at, sowie den ehemaligen und aktuellen Mitgliedern der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich (AFK; derzeit Vorsitz durch Hans-Martin Berg, sowie Ernst Albegger, Martin Brader, Leander Khil, Remo Probst, Martin Suanjak, Jürgen Ulmer, Stephan Weigl, Sebastian Zinko). Für die Klärung von Detailfragen danken wir Martin Brader, Heinrich Frötscher, Madeleine Geiger/Naturmuseum St. Gallen, Ivan Maggini/AOC-Österreichische Vogelwarte, Peter Morass, Patrick Mösinger, Karl Murauer, Jakob Pöhacker/Haus der Natur Salzburg, Benjamin Schedl, Stephan Weigl/Oberösterreichische Landes-Kultur GmbH und Beate Wendelin. Für Fotoaufnahmen danken wir Thomas Pumberger, Samuel Schnierer, Wolfgang Trimmel, Barbara Maria Aichner, Klaus Allesch/kärnten.museum, Eva Artlieb, Flora Bittermann, Klaus Cerjak, Gerhard Graggaber, Jörg Günther, Rudolf Haberl, Jakob Hauzinger, Thomas Hochebner, Richard Katzinger, Kurt Krimberger, Elias Ludescher, Rudolf Mann, Michael Marxgut, Josef Metzger, Michael Ortner, Florian Packmor, Harald Pfleger, Jakob Pöhacker/Haus der Natur Salzburg, Rainer Praschak, Johann Prost, Manuela Rathberger, Philipp Rauscher, Filip Reiter, Martin Riesing, Christoph Roland, Johannes Salcher, Otto Samwald, Marion Schindlauer, Roland Schleichert, Anton Slepicka, Alice Schumacher/Naturhistorisches Museum Wien, Christian Sprecher/Naturama Aargau, Andreas Täschler, Andreas Tiefenbach, Manfred Werner Türtscher, Claudia Unger, Sebastian Url, Jakob Vratny, Stephan Weigl/Oberösterreichische Landes-Kultur GmbH und Malin Wiget/Naturmuseum St. Gallen.

Erforschungsgeschichte und Forschungsstand in Österreich

Avifaunistische Verzeichnisse, Listen oder Übersichten haben den entscheidenden Vorteil, dass sie ohne allzu großen Aufwand an Ressourcen regelmäßig publiziert werden können und so das Wissen über die Vogelwelt eines Gebietes mit den wichtigsten Informationen aktuell halten. Aus praktischen Erwägungen richten sich diese Werke meist an politischen (Länder)Grenzen aus, auch wenn eine Abgrenzung nach naturräumlichen Einheiten einen fachlichen Mehrwert hätte. Einen besonderen Stellenwert erhalten diese Werke aber durch ihre zusammenfassende Darstellung von in der Literatur weit verstreutem, teils unpubliziertem oder schwer zugänglichem Wissen über ein definiertes Gebiet. Ihnen kann je nach „Eindringtiefe” der Charakter einfacher Checklisten, eines stabilisierenden nomenklatorisch-systematischen Grundlagenwerks, einer kritischer Zusammenstellung insbesondere seltener oder historischer Artnachweise oder einer Vorarbeit zu einer umfassenden Gebiets-Avifauna zukommen. Sie können einen Impetus für die avifaunistische Erforschung eines Gebiets geben und lenken, naturschutzfachliche Arbeiten initiieren, wie ebenso den boomenden Ornitho-Tourismus bedienen. Als vorbildlich sei hier die 1976 von der British Ornithologists‘ Union ins Leben gerufene Serie der BOU Checklists (Bundy 1976) genannt.

Diesem vielfältigen Nutzen entsprechend, haben „Vogellisten” in zahlreichen Ländern eine lange Tradition, die in modernen Bearbeitungen vielfach in die 1950er und 1960er Jahre zurückreicht, wie etwa aus dem Umfeld Österreichs das „Verzeichnis der Vögel Deutschlands” (Makatsch 1955), die „Artenliste der Schweizerischen Avifauna” (Haller 1954), die „Avifauna Liechtensteiniana” (Liechtenstein 1955), der „Nomenclator Avium Hungariae” (Keve 1960) oder der „Elenco degli Uccelli italiani …” (Moltoni 1945).

Auch in Österreich wurde in den genannten Jahrzehnten eine moderne Avifaunistik mit den kritisch abwägenden Übersichten „Verzeichnis der Vögel Österreichs” (Bauer und Rokitansky 1951a, b) und dem „Catalogus Faunae Austriae: Aves” von Rokitansky (1964) eingeleitet. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Ornithologie freilich noch „im Vergleich zu vielen anderen Ländern ein beschämend geringes Interesse entgegengebracht” (Bauer und Rokitansky l. c.), wozu der Niedergang der Österreichischen Monarchie und die beiden Weltkriege beigetragen haben mögen (vgl. Wichmann et al. 2009: 43). Dementsprechend musste die erste Zusammenstellung 1951 teils noch auf Werke aus dem 19. Jahrhundert zurückgreifen bzw. konnte man glücklicherweise bei der Darstellung der in Österreich vorkommenden Unterarten auf die umfangreiche Vogelsammlung des Naturhistorischen Museums Wien (NHMW) und die entsprechenden Sammlungen der regionalen Museen in den Bundesländern zugreifen. Dessen ungeachtet stellen die in der Vergangenheit publizierten Werke essentielle Quellen für die avifaunistische Erforschung der Vogelwelt Österreichs dar, die es unter heutigen fachlichen Ansprüchen zu nutzen und würdigen gilt.

Regionale Übersichten: Ein Blick zurück

Den historischen Gegebenheiten sowie den vergleichsweise eingeschränkten Möglichkeiten an Literatur heranzukommen, authentisches Belegmaterial zu erhalten oder selbst Vogelsammlungen anzulegen ist es geschuldet, dass sich frühe Artenlisten zur Avifauna Österreichs zunächst auf kleinere (politisch abgegrenzte) Regionen bezogen, fragmentarisch blieben oder auch zahlreiche Unsicherheiten und Irrtümer enthalten. In die faunistische Frühzeit fallen etwa das viel zu selten gewürdigte, bemerkenswerte Werk von W.H. Kramer „Elenchus vegetabilium et animalium per Austriam inferiorem observatum” (1756), das die Vogelwelt Ostösterreichs beleuchtet (vgl. Feldner 2012), der Überblick von F. Sartori (1808) „Grundzüge einer Fauna von Steyermark”, die Zusammenstellung von F. Storch (1839) zur Vogelwelt Salzburgs „Conspectus avium Salisburgensium”, J. Hinterbergers „Die Vögel von Oesterreich ob der Enns” (1854) und C. Brittingers (1866) Zusammenstellung zur gleichnamigen Region „Die Brutvögel Oberösterreichs”, das „Verzeichniss der bis jetzt in Tyrol beobachteten Vögel” (1857) von L. Althammer, das leider nicht durchwegs authentische, erste Verzeichnis von L. von Hueber (1859) „Die Vögel Kärntens” (vgl. Feldner et al. 2006) und die Übersicht von Th. Bruhin „Die Wirbelthiere Vorarlbergs” (1868).

Aus der nächsten Generation aus der Zeit um die Wende des 19. zum 20. Jahrhunderts liegen weiterführende, teils bescheidene, teils auch bereits umfangreiche Arbeiten zur Vogelwelt der Mehrzahl der österreichischen Bundesländer vor: Vorarlberg (Bau 1907), Tirol (Dalla Torre und Anzinger 1896/97; Walde und Neugebauer 1936), Salzburg (von Tschusi zu Schmidhoffen 1877, 1887, 1915), Oberösterreich (von Tschusi zu Schmidhoffen 1915), Kärnten (Klimsch 1941), Niederösterreich (Eder 1908), Wien und Umgebung (Marschall und von Pelzeln 1882). Aus der Steiermark liegt zur Zeit der Jahrhundertwende keine neue Übersicht der Avifauna des Landes vor. Das überrascht, da es eine Vielzahl regional tätiger Vogelkundler gab (vgl. Feldner 2015). Für das heutige Burgenland finden sich v. a. Angaben zur Region des Neusiedler Sees in verschiedenen ungarischen Faunenlisten, etwa in J. Schenks „Fauna Regni Hungariae” (1917). Auch die Zusammenstellung über die Vogelpräparate der zoologisch-botanischen Sammlung im Burgenländischen Landesmuseum in Eisenstadt von Rudolf Amon (1930/31) muss in diesem Zusammenhang Erwähnung finden.

In der Zeit nach 1950 kam es durch die Tätigkeit von wissenschaftlich arbeitenden Vogelkundlerinnen und Vogelkundlern und einer stark wachsenden Zahl an qualifizierten Amateuren an Landesmuseen und angeschlossenen Fachgruppen bzw. dem NHMW und vor allem durch die 1953 erfolgte Gründung des Vereins „Österreichische Vogelwarte” (später Österreichische Gesellschaft für Vogelkunde, heute BirdLife Österreich) zu österreichweit befruchtenden avifaunistischen Aktivitäten. Weitere Verzeichnisse zur Vogelwelt der Bundesländer bzw. Österreichs entstanden und ebenso sind vergleichbare Übersichten bis in die allerjüngste Zeit fortgesetzt worden: Vorarlberg (Blum 1983; Ulmer et al. 2016), Tirol (Landmann 1996), Salzburg (Lindenthaler 1963, 1980; Slotta-Bachmayr 2002), Oberösterreich (Aubrecht und Mayer 1986; Brader et al. 2022), Steiermark (Hable 1979; Sackl und Samwald 1997; E. Albegger in Albegger et al. 2015), Kärnten (Malle und Wiedner 2016; Fantur 2018), Burgenland (Ranner 2014a). Für die Bundesländer Wien (Aschenbrenner 1974; Böck 1990) und Niederösterreich (Berg 1997) sind Artenlisten nur eingeschränkt erstellt worden bzw. erst in Planung.

Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten können diese Übersichten durch mittlerweile perfektionierte Bestimmungshilfen, wesentlich verbesserte feldornithologische Kenntnisse, technische Spitzenprodukte für die Feldbeobachtung und nicht zuletzt dank Entwicklung der Computertechnik heute auf ganz andere Datengrundlagen und eine Vielzahl von Ergebnissen aus Forschungsvorhaben und faunistischen Projekten zurückgreifen. Dies hat schließlich auch die Durchführung und Publikation umfangreicher avifaunistischer Werke, die weit über Listen und Verzeichnisse hinausgehen ermöglicht (z. B. Dvorak et al. 1993; Feldner et al. 2006, 2008; Wichmann et al. 2009; Kilzer et al. 2011; Albegger et al. 2015; Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am OÖ Landesmuseum 2020; Lentner et al. 2022; Landmann 2023).

Nationale Liste: Ein langer Weg

Wenn der avifaunistische Rückblick das Gebiet Österreichs gesamthaft betrachtet, so sind Vergleiche mit heutigen Darstellungen aufgrund der wechselhaften politischen Geschichte des Landes nur bedingt möglich. Das „Kaisertum Österreich” (1804–1867) bzw. die „Österreichisch-Ungarische Monarchie” (1867–1918) erstreckte sich über eine Region mit knapp 700.000 km² über weite Teile des östlichen Mitteleuropas bzw. nördlichen Südeuropas mit einem im Vergleich zu heute wesentlich größeren faunengeographischen Bezugsraum. Julius Finger (1826–1894), der als Ornithologe, Sammler und Präparator in der Monarchie hochgeschätzt war (vgl. Glück 1896), publizierte 1857 eine erste Übersicht mit dem „Verzeichniss der Vögel des österreichischen Kaiserstaates” und listet dort 394 Arten auf. Nur für wenige Seltenheiten werden Fundorte oder Funddaten genannt. Ihm folgt August von Pelzeln (1825–1891), ehemaliger Kustos an der Vogelsammlung des heutigen NHMW mit dem Versuch durch vier „Beiträge zur ornithologischen Fauna der österreichisch-ungarischen Monarchie” (1871, 1874, 1877a, b) den faunistischen Kenntnisstand zu verbessern. Dabei stützt er sich vor allem auf Belege in der Sammlung des NHMW, Notizen (1807–1816) von Johann Natterer sowie die Sammlung Finger, die 1874 an das Museum kam. Der wesentliche Vorteil dieser Arbeiten ist, dass die Mehrzahl dieser Belege auch heute noch überprüfbar ist und konkrete Sammelorte und -daten zur Verfügung stehen. Eine Zuordnung zum heutigen österreichischen Staatsgebiet ist damit möglich, zumal von Pelzeln bei den Angaben zwischen „Österreich” und „Österreichischer Monarchie” unterscheidet. Im Aufschwung des von Kronprinz Rudolf von Österreich initiierten und 1882 gegründeten „Comite für ornithologische Beobachtungs-Stationen in Oesterreich und Ungarn” (Blasius und Hayek 1885) publizierte ein Jahr später der prominente „Balgornithologe” der Monarchie Viktor Reichsritter von Tschusi zu Schmidhoffen (1847–1924) ein „Verzeichniss der bisher in Oesterreich und Ungarn beobachteten Vogelarten”, das als reine binäre Namensliste 393 Species anführt (von Tschusi zu Schmidhoffen 1883). Tschusi stützt sich dabei auf das „Kritische Verzeichnis der Vögel Europas” des deutschen Ornithologen Eugen F. von Homeyer (1809–1889). In der Zeitschrift „Ornis” kam 1886 eine aktualisierte Fassung unter der Mitautorenschaft von E.F. von Homeyer heraus, die 398 Arten auflistet und dem Vielvölkerstaat entsprechend neben den wissenschaftlichen Namen auch die Vogelnamen in den Landessprachen Deutsch, Ungarisch, Böhmisch, Polnisch, Kroatisch und Italienisch wiedergibt. Bedauerlicherweise handelt es sich dabei erneut um ein unkommentiertes Artenverzeichnis, das aber selbstkritisch angeführt explizit auf „Beweisstücken” beruht (von Tschusi zu Schmidhoffen und von Homeyer 1886). Wenige Jahre später publizierte 1892 Ludwig Lorenz von Liburnau, Kustos an der Vogelsammlung im NHMW, ein Verzeichnis „Die Ornis von Oesterreich-Ungarn und den Occupationsländern”, das ausschließlich auf Belegmaterial in der Museumssammlung beruhte. Soweit zum damaligen Zeitpunkt bekannt, wurden in dieser Liste alle Stücke mit Funddaten und Namen von Sammlern versehen. Für Österreich in den heutigen Grenzen können so mindestens 296 Arten festgemacht werden. Angaben für den „Neusiedler See”, der damals noch gänzlich auf ungarischem Staatsgebiet lag, werden aus pragmatischen Gründen dabei mitberücksichtigt, wenn sie nicht eindeutig dem heutigen Ungarn zugeordnet werden können.

Ein faunistischer Neubeginn

Obwohl es in den folgenden Jahrzehnten an avifaunistischen Aktivitäten nicht gefehlt hat, kam es in fast 60 Jahren zu keiner Neubearbeitung einer österreichischen Artenliste. Erst mit der eingangs erwähnten Zusammenstellung im Jahr 1951 von Kurt Bauer (1926–2016) und Gerth Rokitansky (1906–1987), beide als Kustoden am NHMW tätig, wurde ein erster Versuch unternommen, diese Wissenslücke zu füllen. Dabei drücken die Autoren ihr Bedauern aus, dass, wie schon August von Pelzen 80 Jahre zuvor monierte, eine „Ornis Austriaca” noch immer nicht verwirklicht werden kann. Diese kommentierte Liste schließt in die Bearbeitung auf Basis der Vogelsammlung am Museum aber erstmals auch Unterarten der für Österreich nun 337 bekannten Vogelarten mit ein und kann für sich in Anspruch nehmen, ein neues Kapitel in der österreichischen Avifauna eingeleitet zu haben. In zwei Nachträgen (Bauer und Rokitansky 1952, 1954) finden sich im 1952 neu begründeten Mitteilungsblatt „Vogelkundliche Nachrichten aus Österreich” Korrekturen und Ergänzungen zur Publikation aus 1951. Im Untertitel tragen die beiden Veröffentlichungen die zuversichtliche Bezeichnung „Die Vögel Österreichs Teil 1”, allerdings findet sich später keine Arbeit als Fortsetzung mit diesem Titel. 1964 erfolgt dann durch G. Rokitansky im Rahmen der Serie „Catalogus Faunae Austriae” der Österreichischen Akademie der Wissenschaften eine Aktualisierung der „Aves”. Die Liste umfasst 378 Arten, 38 weitere Unterarten und gibt auch eine Statusübersicht bzw. Übersicht über das Vorkommen der Arten in den einzelnen Bundesländern. Ausgewählte Seltenheiten werden mit Einzelnachweisen zitiert. Erstmals fußt dieses Artenverzeichnis nicht überwiegend auf Balgbelegen, sondern inkludiert auch unbelegte (glaubwürdige) Sichtbeobachtungen. Danach vergingen erneut 25 Jahre, bis eine Aktualisierung der Liste vorlag. Allerdings wurde im Rahmen der umfassenden Bearbeitung durch das „Handbuch der Vögel Mitteleuropas” (Glutz von Blotzheim und Bauer 1966–1998) auch eine zeitgemäße systematisch-taxonomische Grundlage für die Avifauna Österreichs geschaffen, die das schmerzliche Fehlen einer Artenliste minderte. Als Diskussionsgrundlage für die 1980 gegründete Arbeitsgruppe der „Avifaunistischen Kommission” wurde von K. Bauer 1983 aber eine Artenliste, die auch die Angabe von Unterarten miteinschloss, erarbeitet. Letztlich blieb diese Liste aber unpubliziert. Darüber hinaus wurden nach den ersten Versuchen von Bauer (1965) mit der später wiederkehrenden Erstellung „Roter Listen” der gefährdeten Brutvögel Österreichs (Anonymus 1977; Hable et al. 1983) zumindest für einen wichtigen Teil der österreichischen Vogelfauna Übersichten geschaffen. Erneut war es K. Bauer der im Rahmen der Tätigkeiten der „Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde” (heute BirdLife Österreich) eine Neuauflage der österreichischen Vogelartenliste organisierte (Bauer und Berg 1989), die auch aktualisierte Statusangaben für alle 416 nun nachgewiesenen Arten beinhaltet. 1994 wurde durch Markus Craig eine erste englischsprachige Artenliste „Checklist of Austrian Birds” erstellt (Craig 1994), die im gleichen Jahr den Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Internationalen Ornithologen-Kongress in Wien zur Verfügung stand. 1997 wurde im Auftrag von BirdLife Österreich erneut von M. Craig eine deutschsprachige Artenliste publiziert (Craig 1997). Seit 2001 wurde von der „Avifaunistischen Kommission” von BirdLife Österreich (vgl. Berg 2015) vor allem auf Betreiben von Andreas Ranner in regelmäßigen Abständen eine Checkliste der österreichischen Vogelarten publiziert und online in mittlerweile elf Aktualisierungen bis 2017 zur Verfügung gestellt (Craig und Ranner 2001; Ranner 2017; https://birdlife-afk.at). Eine der Hauptaufgaben dieser Kommission ist die Validierung von Seltenheiten-Beobachtungen, die auf ihre Dokumentation und Nachvollziehbarkeit geprüft werden (Avifaunistische Kommission Österreich 1991). Durch diese Tätigkeit besteht eine enge thematische Verknüpfung mit der Erstellung der nationalen Artenliste. Diese Übersicht umfasst neben der Auflistung der Arten Angaben zum Status (Brutvogel, Durchzügler etc.) und der Kategorie im Hinblick auf ein Auftreten als Wildvogel oder als nicht autochthone Art vor bzw. nach dem Jahr 1950. Dabei wurde den systematisch-taxonomischen und sonstigen Empfehlungen der „Association of European Records und Rarities Committees” (http://aerc.eu), einem Zusammenschluss europäischer Seltenheiten-Kommissionen, gefolgt. Seit 2014 wird mit jeder Aktualisierung auch eine Artenbilanz vorgelegt, die in dieser Fassung 423 Arten umfasste (Ranner 2014b). Mit der Aktualisierung 2021 (Avifaunistische Kommission Österreich 2021) kam es zu einer Neubearbeitung und Adaptierung der Statusangaben und Kategorien, außerdem folgt die Liste in der Systematik nach sorgfältiger Diskussion nun der IOC „World Bird List” in der Fassung 11.2 (Gill et al. 2021). Mit Stand Dezember 2021 umfasste diese Übersicht 443 Arten, von denen 434 als Wildvögel nachgewiesen wurden.

Als quasi Spiegel des Wissensstands der österreichischen Avifaunistik werden diese Listen und Verzeichnisse sicher weiter fortgeschrieben und dienen hoffentlich auch dazu, das Thema zu vertiefen und zum besseren Verständnis und zum Schutz der heimischen Avifauna beizutragen.

II. Allgemeiner Teil

1. Aufbau und Umfang des speziellen Teils

In Abschnitt III. werden die Taxa, untergliedert in Ordnungen, Familien, Gattungen, Arten und Unterarten, aufgeführt.

a. Arten/Unterarten

Bei den Arten und Unterarten folgen auf die wissenschaftliche Bezeichnung der Name des Erstbeschreibers und das Jahr der Beschreibung. In der zweiten Zeile finden sich der deutsche und der englische Name. In Klammer werden in manchen Fällen deutschsprachige Synonyme genannt. Wurden Arten rezent in andere Gattungen transferiert, stehen die zuletzt gebräuchlichen wissenschaftlichen Namen in eckigen Klammern in der folgenden Zeile (siehe 3. b.).

b. Status, Kategorie und Rote Liste-Status

Der Status beschreibt, ob eine Art in Österreich als Brutvogel, Durchzügler, Sommergast, Wintergast, Ausnahmeerscheinung etc. auftritt (siehe 2. b.). Bei regelmäßigen Brutvögeln (rB) werden in Klammer jene Bundesländer angeführt, aus denen im Zeitraum 2013–2023 mindestens ein Brutnachweis bekannt wurde. Als Brutnachweis gelten hier Beobachtungen, denen folgende „Brutcodes” zugewiesen wurden: Angriffs- oder Ablenkungsverhalten/Verleiten (DD), gebrauchtes Nest oder Eischalen aus dieser Brutsaison gefunden (UN), kürzlich ausgeflogene Junge (Nesthocker) oder Dunenjunge (Nestflüchter) gesehen (FL), brütender Altvogel gesehen – Altvogel verweilt längere Zeit auf Nest bzw. in Bruthöhle, oder löst Brutpartner ab (ON), Altvogel trägt Futter für Junge, oder Kotballen vom Nest weg (FY), Nest mit Eiern (aus dieser Brutsaison) gefunden (NE), Junge im Nest gesehen oder gehört (NY). Diese international standardisierten Codes wurden vom European Ornithological Atlas Committee festgelegt und kamen z. B. bei den bisherigen europäischen Brutvogelatlanten (Hagemeijer und Blair 1997; Keller et al. 2020) sowie den österreichischen Brutvogelkartierungen (Dvorak et al. 1993; Teufelbauer et al. 2024) zum Einsatz und sind auch auf der Meldeplattform https://ornitho.at in Verwendung. In Ausnahmefällen werden hier auch Bundesländer angeführt, in denen 2013–2023 (aufgrund schwieriger Nachweisbarkeit) kein Brutnachweis gelang, für die aber ein Brutvorkommen der betreffenden Art angenommen wird.

Auf den Status folgt die Angabe zur Kategorie (A, A0, B, B0, C1–6, siehe 2. c.), die der Art derzeit laut „Artenliste der Vögel Österreichs” (Avifaunistische Kommission 2021) zugewiesen wird. Arten, deren Auftreten in Österreich sich nicht sicher auf Wildvögel oder etablierte Populationen freigesetzter Arten zurückführen lässt (Kat. D und E), werden in dieser Arbeit nicht berücksichtigt.

Für regelmäßige Brutvögel Österreichs wird nach der Kategorie der Gefährdungsgrad laut 5. Fassung der Roten Liste der Brutvögel Österreichs (Dvorak et al. 2017) angegeben.

c. Die Auflistung der Bundesländer

Die Auflistung der Bundesländer in der nächsten Zeile gibt an, in welchen die Art, nach Wissensstand der Autoren, seit etwa dem Jahr 1800 nachgewiesen wurde. Wird eine Art bereits für alle neun Bundesländer als Brutvogel angeführt, wird auf deren erneute Auflistung an dieser Stelle verzichtet.

d. Phänologie

Für regelmäßig auftretende Arten (Status rB, Dz, Sg, Wg) wird das saisonale Auftreten anhand der für die Jahre 2013–2022 auf https://ornitho.at verfügbaren Daten grafisch skizziert. Für unregelmäßige Gäste (uG) und Ausnahmeerscheinungen (Ae) wird die Phänologie im Textkommentar umrissen bzw. durch die Auflistung von Einzelnachweisen dargestellt. Leere (weiße) Kästchen bedeuten, dass die Art im Zeitraum 2013–2022 in diesem Monat nicht in Österreich nachgewiesen wurde. Die drei unterschiedlichen Blauschattierungen stehen schematisch für Häufigkeitsklassen (dunkel = am häufigsten) und dienen der Veranschaulichung von Zugbewegungen bzw. Höhepunkten des Auftretens. Sie sagen aber kaum etwas über die Häufigkeit der Arten (insbesondere in Relation zu anderen Arten) aus. Beispielsweise bedeutet das dunkle Kästchen bei der Heringsmöwe im November, dass die Art dann ihren Durchzugsgipfel hat, nicht aber, dass sie zu diesem Zeitpunkt gleich häufig wäre wie die (sehr viel häufigere) Mittelmeermöwe. Bei seltenen Arten (Brutvögel mit weniger als 100 Paaren, Durchzügler mit weniger als 200 Individuen pro Jahr in Österreich) wurde die höchste (dunkelste) Häufigkeitsklasse nicht vergeben (z. B. bei Kaiseradler oder Italiensperling). Randdaten, von denen nur undokumentierte Meldungen vorlagen, wurden im Zweifelsfall nicht berücksichtigt. Die grafische Darstellung basiert in der Regel auf Streudaten, die z. T. erhebliche Verzerrungen durch Beobachtereffekte mit sich bringen können: So werden versteckt lebende Arten viel häufiger registriert wenn sie akustisch wahrnehmbar sind (v. a. während der Gesangsperiode im Frühling) und von Vogelarten alpiner Habitate liegen deutlich mehr Meldungen aus dem Sommer vor, wenn ihre Lebensräume für Beobachterinnen und Beobachter leichter begehbar sind. Wo solche Effekte offensichtlich erschienen, wurde versucht, diese in der Darstellung abzumildern.

e. Bestand

Bei regelmäßigen Brutvögeln und einigen wenigen Durchzüglern finden sich Angaben zum Bestand (in der Regel in Brutpaaren, manchmal in Individuen oder ♂). Diese Zahlen wurden weitestgehend aus dem jüngsten Bericht (für die Jahre 2013–2018) gemäß Artikel 12 der EU-Vogelschutzrichtlinie (2009/147/EG) übernommen, der alle sechs Jahre von den EU-Mitgliedsstaaten an die Europäische Kommission übermittelt werden muss (BirdLife Österreich 2019). In einzelnen Fällen wurden bei entsprechender Datenlage aktualisierte Zahlen verwendet.

f. Kommentar

Der Artkommentar dient dazu, Bemerkenswertes zum Auftreten in Österreich, z. B. grobe Verbreitungsmuster, phänologische Besonderheiten oder Habitatwahl, festzuhalten. Dieser Textteil dient dazu, das Auftreten in Österreich kurz und möglichst prägnant zu erläutern. Bei einigen Durchzüglern werden Angaben zur Regelmäßigkeit des Auftretens sowie zu maximalen Truppgrößen gemacht. Für regelmäßige Brut- und Gastvögel sind die Jahre 2013–2021 der Betrachtungszeitraum. In einzelnen Fällen wurden auch Beobachtungen berücksichtigt, die über diesen Zeitraum hinausgehen, um ein vollständigeres Bild zu erhalten. Bei unregelmäßigen Gästen und Ausnahmeerscheinungen wurde ihr Auftreten seit etwa 1800 der Darstellung zugrunde gelegt.

g. Ausnahmeerscheinungen

Für Ausnahmeerscheinungen, die höchstens zehn Mal in Österreich nachgewiesen wurden, werden die einzelnen Nachweise mit Datum und Ort angeführt. Liegen mehr als zehn Nachweise vor, erfolgt die Charakterisierung des Auftretens im Kommentar.

h. Unterarten

Bei polytypischen Arten, also Arten, die verschiedene Unterarten aufweisen, werden alle bisher in Österreich nachgewiesenen Unterarten in einem eigenen Absatz angeführt. Existieren für eine Unterart geläufige deutsch- und englischsprachige Bezeichnungen, werden diese unter Anführungszeichen angegeben. Vielen Unterarten wird in dieser Liste erstmals ein Status bzw. eine Kategorie (siehe 2. b. und c.) zugewiesen. Auf eine solche Zuweisung wurde bei ungenügender Datengrundlage verzichtet. Nicht (vollständig) gesicherte Annahmen zum Auftreten von Unterarten finden im Textkommentar Erwähnung. Das betrifft auch Unterarten, von denen Nachweise von der AFK unter dem Vorbehalt „mit Merkmalen von” anerkannt wurden. Ist das Auftreten verschiedener Unterarten (z. B. phänologisch, geografisch oder phänotypisch) schwer voneinander zu trennen, werden sie gemeinsam angeführt (siehe z. B. Graugans).

g. Abbildungen

Fast alle Taxa werden mit einem Foto aus Österreich illustriert. Diese Liste verfolgt aber nicht den Zweck eines Bestimmungswerkes, für das viele verschiedene Abbildungen der Geschlechter und Alterskleider notwendig wären (siehe Khil 2022). Dementsprechend wurde ein Fokus auch auf Aufnahmen gelegt, die durch bewusst weiter gefasste Ausschnitte nach Möglichkeit auch Aspekte des Lebensraums abbilden oder Vergesellschaftung bzw. Interaktionen mit anderen Arten zeigen. Ortsangaben in den Bildunterschriften erfolgen in der Regel auf Gemeindeebene. Wenn kein Bild eines lebenden Individuums verfügbar war, wurde manchmal auf Fotos von im heutigen Österreich gesammelten Museumsbelegen zurückgegriffen. In solchen Fällen findet sich, so vorhanden, in der Bildunterschrift der Verbleib und die Inventarnummer des Präparats in Klammer.

Figure 1. 

Elemente der Arttexte.

2. Abkürzungen, Legende

a. Abkürzungen und Symbole

Folgende Abkürzungen und Symbole werden im speziellen Teil (III.) verwendet:

♂ Männchen | male

♀ Weibchen | female

ad. adult, Altvogel | adult

Ind. Individuum, Exemplar | individual

imm. immatur, unausgefärbt | immature

subad. subadult, nahezu ausgefärbter Vogel | subadult

1. KJ, 2. KJ, ... 1. Kalenderjahr etc. | 1st calendar year etc.

cf. confer (vergleiche), hier: vermutlich

l. c. loco citato, an schon zitierter Stelle

p. p. pro parte, zum Teil

ssp. Subspezies, Unterart | subspecies

BP Brutpaare | breeding pairs

nördl., südl., ... nördlich, südlich, westlich, östlich | northern, southern, western, eastern

AFK Avifaunistische Kommission von BirdLife Österreich

HNS Haus der Natur Salzburg

NAAG Naturama Aargau

NHMW Naturhistorisches Museum Wien

NMSG Naturmuseum St. Gallen

OÖLKG Oberösterreichische Landes-Kultur GmbH

TLM Tiroler Landesmuseen

Bundesländer | Austrian federal States

B Burgenland

K Kärnten | Carinthia

N Niederösterreich | Lower Austria

O Oberösterreich | Upper Austria

S Salzburg

St Steiermark | Styria

T Tirol | Tyrol

V Vorarlberg

W Wien | Vienna

b. Status

Statusangaben für außerbrutzeitliches Auftreten (Dz, Sg, Wg, uG, Ae) werden nur an Arten vergeben, die nicht als regelmäßiger Brutvogel (rB) eingestuft sind.

rB regelmäßiger Brutvogel | regularly breeding species

Nachgewiesene Bruten oder begründeter Brutverdacht in Österreich in den Jahren 2013–2022 (vgl. Avifaunistische Kommission Österreich 2021). In Klammer werden Bundesländer angeführt, aus denen in den Jahren 2013–2023 Brutnachweise oder sehr konkreter Brutverdacht bekannt wurden.

uB unregelmäßiger Brutvogel | irregularly/occasionally breeding species

Nicht durchgehende Brutvorkommen oder begründeter Brutverdacht in Österreich in mehr als drei verschiedenen Jahren seit 1800 bzw. nachgewiesene Bruten oder begründeter Brutverdacht in mindestens einem, aber maximal sieben der Jahre 2013–2022.

eB ehemaliger Brutvogel | former regularly breeding species

Ein regelmäßiges Brutvorkommen dieser Art in Österreich ist erloschen, kein Brutnachweis oder begründeter Brutverdacht in den den Jahren 2013–2022.

euB ehemals unregelmäßiger Brutvogel | former irregularly/occasionally breeding species

Ein unregelmäßiges Brutvorkommen dieser Art in Österreich ist erloschen, kein Brutnachweis oder begründeter Brutverdacht in den Jahren 2013–2022.

e(u?)B Ein Brutvorkommen ist erloschen; die Regelmäßigkeit des ehemaligen Vorkommens kann nach aktuellem Wissensstand nicht eingeschätzt werden. | Former breeding species; the regularity of the breeding occurrence cannot be judged today.

aB ausnahmsweise Brutvogel | exceptionally breeding species

Die Art hat in Österreich seit 1800 nur in maximal drei verschiedenen Jahren gebrütet, darunter ist mindestens ein definitiver Brutnachweis, der sich auf einen Nestfund, Eier oder nicht-flügge Junge bezieht; aB* bezeichnet Arten, die in Österreich 2013–2023 nur in Mischpaaren mit anderen Arten ausnahmsweise gebrütet haben (Küstenseeschwalbe und Sprosser).

Dz regelmäßiger Durchzügler | regular migrant

Sg regelmäßiger, nicht brütender Sommergast | regular, non breeding summer visitor

Wg regelmäßiger Wintergast | regular winter visitor

uG unregelmäßiger Gast | occasional visitor

Mindestens 15 Nachweise in Österreich, in den letzten 20 Jahren in weniger als 15 Jahren, aber öfter als fünf Mal nachgewiesen.

Ae Ausnahmeerscheinung | vagrant

Entweder weniger als 15 Nachweise insgesamt oder maximal fünf Nachweise in den letzten 20 Jahren unabhängig von der Gesamtzahl der Nachweise.

c. Kategorien

A Art, die in Österreich seit dem 1. Jänner 1950 mindestens einmal als Wildvogel nachgewiesen wurde. Für ihr Auftreten in Österreich gibt oder gab es mindestens einen von Fachleuten überprüften Beleg (Foto, Video, Tonbandaufnahme, Balg etc.).

Species of which at least one wild individual has been recorded und documented (photo, video, audio recording, specimen etc.) in Austria since 1st January 1950.

A0 Für das Auftreten der Art in Österreich gibt oder gab es keinen überprüfbaren Beleg, doch wurde mindestens eine Meldung seit 1950 von der AFK als ausreichend dokumentierter Nachweis anerkannt.

There is no verifiable evidence for the species’ occurrence in Austria, nonetheless at least one record has been accepted as sufficiently documented by the Austrian Avifaunistic Commisson (AFK) since 1950.

B Art, die lediglich im Zeitraum 1800 bis längstens 31. Dezember 1949, später jedoch nicht mehr als Wildvogel in Österreich nachgewiesen wurde. Für ihr Auftreten in Österreich gibt oder gab es mindestens einen von Fachleuten überprüften Beleg.

Species of which at least one wild individual has been recorded between 1800 and 31st December 1949, but not later. There is or was verifiable evidence.

B0 Art, die lediglich im Zeitraum 1800 bis längstens 31. Dezember 1949 ausreichend dokumentiert, später jedoch nicht mehr als Wildvogel nachgewiesen wurde, allerdings gibt oder gab es keinen überprüfbaren Beleg für ihr Auftreten in Österreich.

Species of which at least one wild individual has been recorded between 1800 and 31st December 1949, but not later. There is no verifiable evidence.

C Art, die durch den Menschen absichtlich als Brutvogel eingebürgert oder von ihm ungewollt in die heimische Fauna eingebracht wurde und deren Brutpopulation selbsterhaltend ist, d. h. weitgehend ohne fortwährendes menschliches Zutun ihren Bestand in absehbarer Weise hält oder vergrößert. (Der Bestand räumlich eng begrenzter Brutvorkommen muss insbesondere bei nur auf eine Lokalität beschränkten Vorkommen wenigstens seit 25 Jahren oder mindestens in der dritten Generation bestehen und > 50 adulte Individuen aufweisen. Für weiter verbreitete Arten, die eine markante Bestandszunahme bzw. Ausweitung der Vorkommen aufweisen, gilt das Vorkommen bei einer Bestandsdauer von mindestens 10 Jahren bzw. einem Vorkommen ab der zweiten Generation als etabliert [der jeweils längere Zeitraum ist schlagend]). Darunter fallen eingebürgerte Arten, die in Österreich nie autochthon (d. h. bodenständig) vorgekommen sind (C1), eingebürgerte Arten, die in Österreich zusätzlich als Wildvögel vorkommen (C2), ausgestorbene autochthone Arten, die erfolgreich wieder eingebürgert wurden (C3) und domestizierte Formen von Vogelarten, die in Österreich frei lebende, selbsterhaltende Populationen gebildet haben (C4). In diese Kategorie fallen weiters auch Arten, von denen in Österreich Gastvögel auftreten, die aus etablierten Brutpopulationen der Kategorie C anderer Länder stammen (C5). Ebenso werden Arten in dieser Kategorie angeführt, deren etablierte, nicht autochthone Bestände nicht mehr selbsterhaltend oder erloschen sind (C6).

Species that was established as a breeding species by human activities and that holds a self-sustaining population. Subcategories are defined as follows: Introduced species that have never occurred naturally in the country (C1), introduced species that also occur naturally (C2), autochthonous species which became extinct and have been reintroduced successfully (C3), domesticated varieties that have self-sustaining populations in the wild (C4), visiting individuals of category C populations in other countries (C5), introduced species that hold no self-sustaining population any longer (C6).

Arten der Kategorien D und E werden nicht behandelt.

D In diese Kategorie fallen Arten von denen Nachweise in Österreich Vögel betreffen, deren Herkunft aus Haltung nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann bzw. deren Status als natürlich auftretender Wildvogel nicht gesichert ist.

Species whose occurrence cannot be attributed to wild individuals with certainty.

E Art, die durch den Menschen absichtlich als Brutvogel eingebürgert oder von ihm ungewollt in die heimische Fauna eingebracht wurde und deren allfällige Brutvorkommen nicht etabliert waren oder sind.

Introduced or escaped species with no self-sustaining breeding population.

d. Rote Liste-Status

RE regional ausgestorben / verschollen | regionally extinct

CR vom Aussterben bedroht | critically endangered

EN stark gefährdet | endangered

VU gefährdet | vulnerable

NT Gefährdung droht (Vorwarnliste) | near threatened

LC nicht gefährdet | least concern

NE nicht eingestuft | not evaluated

DD Datenlage ungenügend | data deficient

3. Datengrundlage und Systematik

a. Datengrundlage

Für die Erstellung dieser Arbeit wurden möglichst alle verfügbaren Schriftwerke mit avifaunistischem Bezug zu Österreich herangezogen und entsprechend zitiert. Eine besonders wichtige Rolle kommt der im Jahr 2012 etablierten Online-Beobachtungsdatenbank von BirdLife Österreich (https://ornitho.at) zu. Dieses Portal hat der österreichischen Avifaunistik in den wenigen Jahren seines Bestehens dank des „citizen science”-Zugangs zu einem großen Sprung in puncto Menge, Detailgrad, Zugänglichkeit und Verwertbarkeit avifaunistischer Daten aus Österreich verholfen. Derzeit umfasst die Datenbank mehr als 10.500.000 Datensätze. Daten aus https://ornitho.at flossen u. a. in die Angaben zu (Brut-)Verbreitung, Phänologie und in die Artkommentare ein.

Darüber hinaus seien als wichtige Quellen die Brutvogelatlanten und Avifaunen der Bundesländer genannt (Albegger et al. 2015; Dvorak et al. 2024; Feldner et al. 2006, 2008; Kilzer et al. 2011; Lentner et al. 2022; Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am OÖ Landesmuseum 2020; Sackl und Samwald 1997; Wichmann et al. 2009). Ergänzend wurden auch frühere Artenlisten auf Bundes- und Länderebene konsultiert (siehe 1.), besonders um die Nachweise auf Bundesländerebene möglichst lückenlos abzubilden.

Angaben zu Status und Kategorie der Arten wurden der Artenliste der Vögel Österreichs (Avifaunistische Kommission Österreich 2021), der Rote Liste-Status der 5. Fassung der Roten Liste der Brutvögel Österreichs (Dvorak et al. 2017) und Bestandsgrößen von regelmäßigen Brutvögeln dem jüngsten Bericht gemäß Artikel 12 der EU-Vogelschutzrichtlinie (BirdLife Österreich 2019) entnommen und nur manchmal geringfügig aktualisiert.

Die Darstellung der Nachweise von Ausnahmeerscheinungen beruht auf den Ergebnissen der Überprüfung von Seltenheiten-Meldungen durch die Avifaunistische Kommission von BirdLife Österreich (AFK). Diese sind für den Zeitraum von 1980–2017 in 10 „AFK-Berichten” dargestellt (Albegger und Brader 2018; Albegger und Laber 2016; Albegger und Khil 2016; Khil und Albegger 2014; Laber und Ranner 1997; Ranner 2002, 2003; Ranner et al. 1995; Ranner und Khil 2009, 2011), neuere Entscheide sind auf der Homepage der AFK (https://birdlife-afk.at) abrufbar. Für Nachweise aus dem Zeitraum vor Beginn der Tätigkeit der AFK wurden die entsprechende faunistische Literatur, die seit den 1960er Jahren bestehende Datensammlung der „Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde” (heute BirdLife Österreich) sowie weitere Quellen konsultiert. Die Aufarbeitung der österreichischen Nachweise durch das „Handbuch der Vögel Mitteleuropas” (Glutz von Blotzheim et al. 1966–1998) stellte dabei eine ganz zentrale Grundlage dar. Eine umfassende, aktuelle Darstellung des Auftretens seltener Arten in Österreich findet sich mittlerweile bei Albegger (2022c). Auch für Angaben zu den in Österreich vorkommenden Unterarten ist das „Handbuch” eine wichtige Basis. Angaben, die Unterarten betreffen, wurden um jüngere Erkenntnisse und gegebenenfalls auch um von der AFK bereits überprüfte Quellen ergänzt. Zur etwaigen Klärung des gesicherten Auftretens bestimmter Unterarten wurde die Datenbank zu Funden beringter Vögel der Österreichischen Vogelwarte (AOC) herangezogen.

b. Systematik

Die Systematik und Nomenklatur dieser Arbeit folgen der „Artenliste der Vögel Österreichs” (Avifaunistische Kommission 2021), die wiederum die Systematik der „IOC World Bird List 11.2” anwendet, mit deren aktuellster Fassung 13.1 (Gill et al. 2023) die gegenständliche Liste abgeglichen wurde. Einige früher in Österreich gebräuchliche Vogelnamen wurden durch neue Namen bzw. Schreibweisen aus dem Werk „Deutsche Namen der Vögel der Erde” (Barthel et al. 2022) ersetzt, weil es orthografisch (z. B. Zistensänger statt Cistensänger), taxonomisch (z. B. Mariskenrohrsänger statt Mariskensänger) bzw. gesellschaftlich (Schwarzsteppenlerche statt Mohrenlerche) richtig erschien. Um eine bessere Vergleichbarkeit mit früheren Werken, insbesondere mit dem „Handbuch der Vögel Mitteleuropas” (Glutz von Blotzheim et al. 1966–1998) zu ermöglichen, führt die folgende Liste auch einige früher gebräuchliche, wissenschaftliche und deutschsprachige Bezeichnungen ergänzend an.

III. Spezieller Teil

1. Liste der in Österreich nachgewiesenen Arten und Unterarten

Ordnung Anseriformes

Familie Anatidae

Gattung Branta Scopoli, 1769

Branta bernicla (Linnaeus, 1758)

Ringelgans | Brant Goose

Branta bernicla bernicla (Linnaeus, 1758)

„Dunkelbäuchige Ringelgans” | „Dark-bellied Brant Goose”

uG | A

B, K, N, O, S, St, V

Nahezu jährlicher Durchzügler und Wintergast im Seewinkel/B, wo von Oktober bis März 1–2 Individuen mit anderen Gänsen, meist Blässgänsen, vergesellschaftet auftreten, ausnahmsweise aber auch bis Juni im Gebiet bleiben können (A. Ranner in Dvorak et al. 2024). In den übrigen Bundesländern sehr seltener Gast im Zeitraum Oktober bis Mai (https://birdlife-afk.at, Brader 2015; Albegger 2022c).

Figure 2. 

„Dunkelbäuchige Ringelgans” (Branta bernicla bernicla) mit Graugans (links), Podersdorf/B, 21.4.2014 (L. Khil).

Branta ruficollis (Pallas, 1769)

Rothalsgans | Red-breasted Goose

Dz | A

B, N, O, St, T

J F M A M J J A S O N D

Alljährlicher Durchzügler und Wintergast im Seewinkel/B zwischen Oktober und März. Tritt dort einzeln und in Familienverbänden, vorwiegend unter Blässgänsen auf. Tagesmaxima bis 38 Ind. (Zinko 2011; J. Laber in Dvorak et al. 2024). Abseits des Neusiedler See-Gebietes sehr selten. Eine Angabe für V (Ulmer et al. 2016) bezieht sich auf einen Nachweis (Willi 1961b), der vermutlich der Kat. D zuzuordnen ist.

Figure 3. 

Rothalsgans (Branta ruficollis) mit Blässgänsen, Apetlon/B, 23.2.2011 (W. Trimmel).

Branta canadensis (Linnaeus, 1758)

Kanadagans | Canada Goose

Branta canadensis canadensis (Linnaeus, 1758)

uG/uB | C5/E1

B, K, N, O, S, St, T, V, W

Nachweise der Kanadagans in Österreich betreffen Gehegeflüchtlinge und seltener wohl auch Gäste aus etablierten Populationen verwilderter Vögel in den Nachbarländern (insbesondere Deutschland), wobei eine Feststellung der Herkunft von Einzelindividuen in den meisten Fällen unmöglich ist. Brutansiedlungen dieser nordamerikanischen Art sind selten (2013–2023 in N, O, T, W; manchmal in Mischpaaren mit Graugänsen) und waren meist nur von kurzer Dauer.

Figure 4. 

Kanadagans (Branta canadensis canadensis) mit Höckerschwänen, Podersdorf/B, 9.3.2013 (L. Khil).

Branta leucopsis (Bechstein, 1803)

Weißwangengans | Barnacle Goose

Dz/Wg/aB | A/E1

B, K, N, O, St, V

J F M A M J J A S O N D

Das regelmäßige Auftreten in kleiner Zahl im Winterhalbjahr im Seewinkel/B (meist unter Blässgänsen) wird überwiegend auf Wildvögel zurückgeführt (J. Laber in Dvorak et al. 2024). Abseits des Neusiedler See-Gebiets gelingen Beobachtungen von vermutlich wilden Wintergästen nur ausnahmsweise. Außerdem treten Gefangenschaftsflüchtlinge und Gäste aus verwilderten Populationen in Nachbarländern, mitunter in Trupps bis 10 Ind. (z. B. am Unteren Inn/O, Brader 2021) auf, die ausnahmsweise auch brüten. Eine sichere Zuordnung als Wildvogel bzw. Gefangenschaftsflüchtling ist in vielen Fällen unmöglich.

Figure 5. 

Weißwangengänse (Branta leucopsis) mit Blässgans (links), Podersdorf/B, 1.4.2013 (L. Khil).

Gattung Anser Brisson, 1760

Anser anser (Linnaeus, 1758)

Graugans | Greylag Goose

Anser anser anser (Linnaeus, 1758)

Anser anser rubrirostris Swinhoe, 1871

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A/C2 | LC

1100–2000 BP

J F M A M J J A S O N D

Ursprünglich nur in den Niederungen des Ostens Brutvogel. Sicher autochthone, wechselweise den ssp. rubrirostris (Dick 1994) bzw. anser (Wetlands International 2022) zugeordnete Vorkommen im Neusiedler See-Gebiet/B (Laber und Pellinger 2008), in den March-Thaya-Auen/N und wahrscheinlich am Unteren Inn/O. Fast alle anderen Vorkommen gehen auf eingebürgerte oder aus Gefangenschaft entkommene Vögel zurück. Derzeit höchstgelegenes Brutvorkommen am Zeller See/S auf 749 m. Häufiger Wintergast und Durchzügler.

Figure 6. 

Graugänse (Anser anser), Apetlon/B, 17.5.2017 (L. Khil).

Anser fabalis (Latham, 1787)

Waldsaatgans (Saatgans p. p.) | Taiga Bean Goose

Anser fabalis fabalis (Latham, 1787)

uG | A

B, K, N

Sehr seltener Gast im Seewinkel/B zwischen Oktober und Mai, abseits davon nur Ausnahmeerscheinung. Da die Waldsaatgans bis vor kurzem mit der Tundrasaatgans als eine Art betrachtet wurde, kam der Unterscheidung der „Saatgans”-Taxa bisher nur wenig Aufmerksamkeit zu, besonders in früheren Jahrzehnten, als „Saatgänse” noch regelmäßig in großen Zahlen in Österreich als Durchzügler und Wintergäste auftraten. Die vorliegende Darstellung kann daher nur als vorläufig betrachtet werden (G. Malle in Feldner et al. 2008; Albegger 2022c; J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 7. 

Waldsaatgans (Anser fabalis fabalis) mit Rothals- und Graugänsen, Apetlon/B, 3.11.2018 (W. Trimmel).

Anser brachyrhynchus Baillon, 1834

Kurzschnabelgans | Pink-footed Goose

uG | A

B, N, T, V

Die meisten Nachweise stammen aus dem Seewinkel/B, wo sie nicht alljährlich, vor allem zwischen Oktober und Dezember, seltener auch im Hochwinter und am Heimzug bis Anfang Mai angetroffen werden kann (A. Ranner in Dvorak et al. 2024). Im übrigen Österreich Ausnahmeerscheinung (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 8. 

Kurzschnabelgans (Anser brachyrhynchus) mit Tundrasaatgans (vorne), Marchegg/N, 23.3.2024 (L. Khil).

Anser serrirostris Gould, 1852

Tundrasaatgans (Saatgans p. p.) | Tundra Bean Goose

Anser serrirostris rossicus Buturlin, 1933

[Anser fabalis rossicus Buturlin, 1933]

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Durchzügler ab Herbst in nur noch kleiner Zahl, vor allem im Pannonikum und im Alpenvorland, andernorts nur ausnahmsweise. In den 1980er Jahren überwinterten noch zehntausende Saatgänse im Seewinkel/B, die Zahlen sanken aber beträchtlich und in den letzten Jahren wurden als Durchzügler und Überwinterer weniger als 100 Ind. festgestellt (J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 9. 

Tundrasaatgänse (Anser serrirostris rossicus), St. Andrä am Zicksee/B, 29.9.2011 (L. Khil).

Anser albifrons (Scopoli, 1769)

Blässgans | Greater White-fronted Goose

Anser albifrons flavirostris Dalgety & Scott, P, 1948

„Grönländische Blässgans” | „Greenland White-fronted Goose”

Ae | A

B

Vier Nachweise:

  • 15.3.1987 St. Andräer Zicksee/B, 1 ad. (Ranner et al. 1995)
  • 28.2.2004 Arbesthau Apetlon/B, 1 juv. (Ranner und Khil 2009)
  • 3.12.2016 Stundlacke Apetlon/B, 2 ad. (Albegger und Brader 2018)
  • 15.3.2020 Seeäcker St. Andrä am Zicksee/B, 1 ad. (https://birdlife-afk.at)

Anser albifrons albifrons (Scopoli, 1769)

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler und Wintergast, in besonders großer Zahl im Seewinkel/B und entlang der March/N. Im Neusiedler See-Gebiet rasten bzw. überwintern auf österreichischer und ungarischer Seite derzeit bis zu ca. 52.000 Ind. (J. Laber in Dvorak et al. 2024). Im Alpenraum selten.

Figure 10. 

Blässgänse (Anser albifrons albifrons), St. Andrä am Zicksee/B, 27.2.2019 (L. Khil).

Anser erythropus (Linnaeus, 1758)

Zwerggans | Lesser White-fronted Goose

Dz/Wg | A

B, N, O, W

J F M A M J J A S O N D

Nur im Seewinkel/B regelmäßiger Gast im Winterhalbjahr, wo in der Regel unter 10, maximal bis zu 17 Ind. am Herbstzug rasten bzw. zunehmend auch überwintern (J. Laber in Dvorak et al. 2024). Vereinzelte Feststellungen abseits des Neusiedler See-Gebiets.

Figure 11. 

Zwerggänse (Anser erythropus), vier Individuen in vorderster Reihe, mit Grau- und Blässgänsen, Apetlon/B, 21.11.2013 (L. Khil).

Gattung Cygnus Garsault, 1764

Cygnus atratus (Latham, 1790)

Trauerschwan (Schwarzschwan) | Black Swan

uB | C6/E1

B, N, O, W

Australische Art, die als Ziervogel ausgewildert wurde. In Kat. C6 auf Basis eines Vorkommens an der Alten Donau/W, das auf Aussetzungen in den 1950er Jahren zurückging, in den 1980er Jahren sein Bestandsmaximum mit 174 Individuen erreichte und 1999 aufgrund von Bekämpfungsmaßnahmen, Geflügelcholera, aber auch Vandalismus wieder erloschen ist (N. Teufelbauer in Wichmann et al. 2009; Archiv BirdLife Österreich). In dieser Zeit traten die Wiener Vögel auch entlang der Donau/N, O und im Neusiedler See-Gebiet/B auf. Ansonsten gibt es mehrere Meldungen entflogener oder ausgesetzter Vögel aus verschiedenen Bundesländern, wobei es auch gelegentlich zu Freilandbruten kommt.

Figure 12. 

Trauerschwäne (Cygnus atratus), Innsbruck/T, 29.11.2023 (L. Khil).

Cygnus olor (Gmelin, JF, 1789)

Höckerschwan | Mute Swan

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A/C2

450–650 BP

J F M A M J J A S O N D

In den Niederungen und im Hügelland außerhalb der Alpen weit verbreitet. Schwerpunkte in den größeren Flusstälern von O (Inn, Donau, Enns und Traun) sowie an den Seen des Salzkammerguts und K mit zusammen gut der Hälfte des Brutbestandes, der auf ausgesetzte Vögel zurückgeht (Dvorak et al. 1993). Der höchste Brutplatz ist der Jägersee im Kleinarltal/S auf 1.100 m. Häufiger Wintergast und Durchzügler mit starkem Zuzug aus den nördl. Nachbarländern (Schmidt et al. 2014).

Figure 13. 

Höckerschwan (Cygnus olor), Premstätten/St, 3.1.2014 (L. Khil).

Cygnus columbianus (Ord, 1815)

Zwergschwan | Tundra Swan

Cygnus columbianus bewickii Yarrell, 1830

Wg | A

B, K, N, O, St, V

J F M A M J J A S O N D

Alljährlicher Wintergast am Bodensee mit Schwerpunkt auf deutscher und schweizer Seite im Ermatinger Becken bzw. im Eriskircher Ried, wobei 1–7 (9) Individuen nahezu alljährlich im Rheindelta/V erscheinen, meist in Gesellschaft von Singschwänen (Heine et al. 1999; Albegger 2022c). Im übrigen Österreich Ausnahmeerscheinung im Winter, einzeln oder in kleinen Trupps bis zu 7 Ind. (https://birdlife-afk.at).

Figure 14. 

Zwergschwan (Cygnus columbianus bewickii) mit Stockente, Singschwänen (im Hintergrund) und Mittelmeermöwen, Fußach/V, 30.1.2017 (L. Khil).

Cygnus cygnus (Linnaeus, 1758)

Singschwan | Whooper Swan

aB/Dz/WG | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Überwinterer am Bodensee/V in stark schwankender Zahl, max. ca. 200 Ind. Andernorts seltener Gast, der einzeln oder in kleinen Gruppen, vor allem im Winterhalbjahr, vereinzelt aber auch in den Sommermonaten auftritt. Erster Brutnachweis 2023 in N.

Figure 15. 

Singschwan (Cygnus cygnus) mit Höckerschwänen (links), Gaißau/V, 22.11.2023 (L. Khil).

Gattung Alopochen Stejneger, 1885

Alopochen aegyptiaca (Linnaeus, 1766)

Nilgans | Egyptian Goose

rB (N, O, S, V) | C5/E1

B, K, N, O, S, St, T, V, W

30–40 BP

J F M A M J J A S O N D

Ursprünglich in Afrika vorkommend, aber durch Einbürgerung mittlerweile weit verbreiteter Brutvogel in Teilen Mittel- und Westeuropas. Erster Brutnachweis in Österreich im Jahr 2013 in V, seither rasche weitere Ausbreitung nach S, O und N.

Figure 16. 

Nilgans (Alopochen aegyptiaca), Gralla/St, 10.8.2015 (L. Khil).

Gattung Tadorna Boie, F, 1822

Tadorna tadorna (Linnaeus, 1758)

Brandgans | Common Shelduck

rB (B, O) | A/C2 | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

30–60 BP

J F M A M J J A S O N D

Erster Brutnachweis 1990 am Unteren Inn/O (Reichholf 2007). Aktuell nur zwei, jeweils seit 1996 regelmäßig besetzte Brutgebiete an den Innstauseen/O und im Neusiedler See-Gebiet/B (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024). In welchem Ausmaß die Brutansiedelungen auch auf Vögel aus Gefangenschaft zurückgehen, ist nicht geklärt, für den Unteren Inn wird dies zumindest angenommen (K. Billinger in Brader und Aubrecht 2003). Abseits der Brutgebiete seltener und lokaler Gast.

Figure 17. 

Brandgans (Tadorna tadorna), Frauenkirchen/B, 26.4.2019 (L. Khil).

Tadorna ferruginea (Pallas, 1764)

Rostgans | Ruddy Shelduck

Sg/Wg/uB | B/C5/E1

B, K, N, O, S, St, T, V, W

0–1 BP

J F M A M J J A S O N D

Eingebürgerte Vögel brüten mittlerweile verbreitet in der Schweiz und in Süddeutschland. Von diesen Vorkommen ausstrahlend erste Brutnachweise 2006 im Weidmoos/S sowie 2015, 2016 und 2018 im Ibmer Moor/O (Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am OÖ Landesmuseum 2020), die aber noch nicht zur Etablierung eines regelmäßigen Brutvorkommens geführt haben (Bruten bislang in O, S, T, V). Ansammlungen > 20 Ind. v. a. in V, S, O. Ein Nachweis 1889 an der Ybbs bei Amstetten/N (Bauer und Glutz von Blotzheim 1968) ist der einzige, der Wildvögeln zugeschrieben wird (Kat. B). Ob bei einzelnen rezenten Feststellungen z. B. im Seewinkel auch Wildvögel involviert sind, bleibt Spekulation.

Figure 18. 

Rostgänse (Tadorna ferruginea), Fußach/V, 21.11.2023 (L. Khil).

Gattung Aix Boie, F, 1828

Aix galericulata (Linnaeus, 1758)

Mandarinente | Mandarin Duck

rB (B, N, O, S, St, T, W) | C1

B, K, N, O, S, St, T, V, W

10–20 BP

J F M A M J J A S O N D

Eingebürgerte Vögel und Gefangenschaftsflüchtlinge brüten sehr lokal und vereinzelt, nur in W existiert eine kleinere, selbsterhaltende Brutpopulation.

Figure 19. 

Mandarinenten (Aix galericulata), Liesing/W, 30.12.2016 (L. Khil).

Gattung Spatula Boie, F, 1822

Spatula querquedula (Linnaeus, 1758)

Knäkente | Garganey

rB (B, N, O, S, St) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

30–140 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel im Nordburgenland, in den Marchauen/N, im oberösterreichischen Zentralraum, an den Innstauseen/O und im Flachgau/S. Die mit Abstand größten Brutvorkommen finden sich im Neusiedler See-Gebiet/B mit ca. 90 % des österreichischen Bestandes, aber im Vergleich zu den 1980er und 1990er Jahren aktuell stark abnehmend (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024). Mäßig häufiger Durchzügler und ausnahmsweise auch Wintergast.

Figure 20. 

Knäkente (Spatula querquedula), Frauenkirchen/B, 28.4.2019 (L. Khil).

Spatula discors (Linnaeus, 1766)

Blauflügelente | Blue-winged Teal

Ae | A

B, O, St, V

Nordamerikanische Ausnahmeerscheinung im April und Mai, einmal bereits ab Jänner anwesend. Fünf Nachweise:

  • 8.–9.4.1973 Güssinger Teiche/B, 1 ♂ (Samwald 1974)
  • 26.5.1996 Aupolder Asten/O, 1 ♂ (Ranner 2002)
  • 19.4.–29.5.2000 Sanddelta/V, 1 ♂ (Ranner 2003)
  • 20.1.–14.4.2001 Sanddelta/V, 1 ♂, wahrscheinlich selber Vogel wie im Jahr 2000 (Ranner und Khil 2009)
  • 11.4. und 18.4.2006 Murstauseen Gralla/St (11.4.) bzw. Obervogau/St (18.4.), 1 ♂ (Ranner und Khil 2009; Ringert 2010)

Zusätzlich je ein Nachweis eines Hybriden mit einer unbestimmten weiteren Entenart im Mai 2009 bei Podersdorf/B (Ranner und Khil 2011) und eines Hybriden einer Löffelente mit einer möglichen Blauflügelente von 12.–13.5.2012 auf den Wörthenlacken Apetlon/B (Albegger und Khil 2016).

Figure 21. 

Blauflügelente (Spatula discors) mit Reiherente (links), Obervogau/St, 18.4.2006 (L. Khil).

Spatula clypeata (Linnaeus, 1758)

Löffelente | Northern Shoveler

rB (B, N, O, S) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

5–160 BP

J F M A M J J A S O N D

Bei weitem größtes, auch international bedeutendes Brutvorkommen im Neusiedler See-Gebiet/B (Dvorak et al. 2016). Abseits davon einzelne Paare in der Leithaniederung/B, in den March-Thaya-Auen/N, am Unteren Inn/O, im oberösterreichischen Zentralraum sowie im Weidmoos/S. Im Neusiedler See-Gebiet drastischer Bestandsrückgang seit 2016 (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024). Seltener Durchzügler und Wintergast mit im Mittel 160–430 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 22. 

Löffelente (Spatula clypeata), Apetlon/B, 16.5.2014 (L. Khil).

Gattung Mareca Stephens, 1824

Mareca strepera (Linnaeus, 1758)

Schnatterente | Gadwall

rB (B, K, N, O, S, St) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

150–300 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokal verbreiteter Brutvogel mit größeren Vorkommen im nördl. B, in den March-Thaya-Auen/N, im Waldviertel/N, im oberösterreichischen Zentralraum und an den Innstauseen/O. Häufiger Durchzügler und Wintergast, im Mittel 1.100–2.200 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 23. 

Schnatterenten (Mareca strepera) unter Blässhühnern, Hard/V, 5.1.2006 (L. Khil).

Mareca falcata (Georgi, 1775)

Sichelente | Falcated Duck

Ae | B

B

Ausnahmeerscheinung aus Sibirien, ein Nachweis:

  • 1839 Apetlon/B, 1 ♂ erlegt (von Pelzeln 1871; Bauer und Glutz von Blotzheim 1968)
Figure 24. 

Sichelente (Mareca falcata), Stopfpräparat (NHMW 20.907) eines 1839 bei Apetlon/B erlegten Männchens. (NHMW/A. Schumacher).

Mareca penelope (Linnaeus, 1758)

Pfeifente | Eurasian Wigeon

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Gast im Winterhalbjahr an Gewässern in allen Landesteilen. Besonders große Ansammlungen im Rheindelta/V (bis zu 2.800 Ind. im Winter, Werner et al. 2019) und im Seewinkel/B (bis zu ca. 2000 Ind. am Herbstzug, M. Dvorak in Dvorak et al. 2024).

Figure 25. 

Pfeifenten (Mareca penelope), Frauenkirchen/B, 2.2.2021 (L. Khil).

Mareca americana (Gmelin, JF, 1789)

Nordamerikanische Pfeifente (Kanadapfeifente) | American Wigeon

Ae | A0

B

Ausnahmeerscheinung aus Nordamerika, ein Nachweis:

  • 28.3.2007 Königsdorf/B, 1 ad. ♂ (Samwald et al. 2013; Albegger und Laber 2016)

Gattung Anas Linnaeus, 1758

Anas platyrhynchos Linnaeus, 1758

Stockente | Mallard

Anas platyrhynchos platyrhynchos Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A/C2 | LC

12.000–18.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr häufiger Brutvogel verschiedenster Gewässertypen bis ca. 2000 m, sowie sehr häufiger Durchzügler und Wintergast. Nachbrutzeitliche Ansammlungen und Trupps von Durchzüglern an größeren Gewässern können mehrere hundert Individuen umfassen.

Figure 26. 

Stockenten (Anas platyrhynchos platyrhynchos) mit Tafelente (links), Gralla/St, 21.12.2011 (L. Khil)..

Anas acuta Linnaeus, 1758

Spießente | Northern Pintail

Dz/Wg/uB | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

0–4 BP

J F M A M J J A S O N D

Der einzige österreichische Brutplatz liegt an den Sodalacken des Seewinkels/B, wo die Art aber seit 2016 nur mehr unregelmäßig als Brutvogel auftritt (Dvorak et al. 2016). Mäßig häufiger Durchzügler und seltener Wintergast mit im Mittel 40–130 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 27. 

Spießenten (Anas acuta), Frauenstein/O, 12.2.2021 (T. Pumberger).

Anas crecca Linnaeus, 1758

Krickente | Eurasian Teal

rB (B, K, N, O, S, St, T, V) | A | EN

B, K, N, O, S , St, T, V, W

80–130 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokal verbreiteter Brutvogel in Auwäldern, Nieder- und Hochmooren sowie in Teichgebieten. Schwerpunkte an den Fischteichen im westl. Waldviertel/N, im oberösterreichischen Zentralraum, im Inn- und Salzachtal/O, S sowie angrenzend in den Mooren des Alpenvorlandes und im steirischen Ennstal. Isolierte Brutvorkommen sind aus inneralpinen Lagen bekannt, höchster Brutplatz am Windebensee/K auf 1.950 m. Häufiger Durchzügler und Wintergast mit im Mittel 1.400–2.500 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 28. 

Krickente (Anas crecca), Reichenau/K, 3.6.2020 (L. Khil).

Anas carolinensis Gmelin, JF, 1789

Amerikanische Krickente (Carolinakrickente) | Green-winged Teal

Ae | A

B, O

Ausnahmeerscheinung aus Nordamerika, vier Nachweise:

  • 30.11.1991 Lange Lacke Apetlon/B, 1 ♂ (Laber und Ranner 1997; Albegger und Laber 2016)
  • 6.–7.3.2014 Mitterwasser Asten/O, 1 ♂ (Albegger und Brader 2018)
  • 27.5.2022, 12.–26.6.2022 Unterer Inn/O, 1 ad. ♂ (https://birdlife-afk.at)
  • • 12.1.–22.4.2023 Unterer Inn/O, 1 ad. ♂ (https://birdlife-afk.at)
Figure 29. 

Amerikanische Krickente (Anas carolinensis) mit Lachmöwen, Kirchdorf am Inn/O, 14.6.2022 (T. Pumberger).

Gattung Netta Kaup, 1829

Netta rufina (Pallas, 1773)

Kolbenente | Red-crested Pochard

rB (B, K, N, O, S, St, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

150–250 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel, regelmäßig besetzte, größere Brutgebiete am Neusiedler See/B, im Seewinkel/B, im Rheindelta/V, am Unteren Inn/O und im oberösterreichischen Zentralraum. Seltener bis häufiger Durchzügler und Wintergast. Zahlen je nach Gebiet sehr unterschiedlich, aber bei weitem am häufigsten am Bodensee/V, wo Trupps bis 6.000 Ind. auftreten (Werner et al. 2021).

Figure 30. 

Kolbenenten (Netta rufina), Illmitz/B, 20.3.2015 (L. Khil).

Gattung Aythya Boie, F, 1822

Aythya ferina (Linnaeus, 1758)

Tafelente | Common Pochard

rB (B, N, O, S, St, W) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

40–90 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel mit nur ca. 20 regelmäßig besetzten Brutplätzen. Bedeutendstes Vorkommen an den Lacken des Seewinkels/B, hier jedoch seit 2016 starker Rückgang (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024). Alle anderen Brutplätze sind nur von wenigen Paaren besetzt. Häufiger Durchzügler und Wintergast. Großteil der Winterpopulation im Rheindelta/V, dort bis zu 24.000 Ind. (Knaus et al. 2017; BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 31. 

Tafelenten (Aythya ferina), Gralla/St, 21.12.2008 (L. Khil).

Aythya nyroca (Güldenstädt, 1770)

Moorente | Ferruginous Duck

rB (B, St) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

10–150 BP

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Brutvogel im Neusiedler See-Gebiet/B, Brutbestand schwankt hier, den Wasserständen folgend, in weiten Grenzen (M. Dvorak in Dvorak et al. 2024). Vereinzelte Bruten auch an Fischteichen in der St. Abseits der Brutgebiete und außerhalb der Brutzeit eher selten, nur einzeln oder in kleinen Trupps, in Ausnahmefällen bis 47 Ind. am Bodensee/V.

Figure 32. 

Moorenten (Aythya nyroca), Gralla/St, 29.12.2009 (L. Khil).

Aythya collaris (Donovan, 1809)

Ringschnabelente | Ring-necked Duck

Ae | A

N, O, S, W

Nordamerikanische Ausnahmeerscheinung im Winterhalbjahr. Vier Nachweise:

  • 19.11.1989 Schönauer Teiche/N, 1 Paar (Ranner et al. 1991; Ranner et al. 1995)
  • 16.1.–20.3.1999 Hallstättersee/O, 1 ♂ (Ranner 2003)
  • 13.–22.1.2008 Untere Neue Donau/W, 1 2. KJ ♀ (Laber 2011a; Ranner und Khil 2011)
  • 14.–15. und 25.3.2021 Königsseeache/S, 1 ad. ♂ (https://birdlife-afk.at)
Figure 33. 

Ringschnabelente (Aythya collaris) mit Reiherenten (links), Hallein/S, 15.3.2021 (T. Pumberger).

Aythya fuligula (Linnaeus, 1758)

Reiherente | Tufted Duck

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

700–1.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger, verbreiteter Brutvogel. Größere, geschlossen besiedelte Gebiete sind der oberösterreichische Zentralraum, die Fischteiche im westl. Waldviertel/N, die Teiche in der Ost- und Südoststeiermark sowie in K die Becken und größeren Täler. Höchster Brutplatz am Zaunersee/S auf 1.990 m. Häufiger Durchzügler und Wintergast mit im Durchschnitt 13.000–30.000 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 34. 

Reiherenten (Aythya fuligula), Gralla/St, 21.4.2021 (L. Khil).

Aythya marila (Linnaeus, 1761)

Bergente | Greater Scaup

Aythya marila marila (Linnaeus, 1761)

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Spärlicher Gast im Winterhalbjahr, vor allem an größeren Seen und Flüssen. Die größten Ansammlungen kommen im Rheindelta am Bodensee/V vor, wo Trupps bis zu ca. 300 Ind. umfassen können.

Figure 35. 

Bergenten (Aythya marila marila), Dragositschach/K, 20.11.2022 (P. Rauscher).

Gattung Somateria Leach, 1819

Somateria mollissima (Linnaeus, 1758)

Eiderente | Common Eider

Somateria mollissima mollissima (Linnaeus, 1758)

Dz/Wg/aB | A

B, N, K, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Gast in kleiner Zahl an großen Gewässern, vorwiegend im Winterhalbjahr. Meist werden Einzelvögel beobachtet, die manchmal auch übersommern. Ansammlungen (max. 34 Ind.) kommen am Bodensee/V vor. Im Jahr 1975 kam es zu einer erfolglosen Brut am Zeller See/S (Winding 1975, 1977).

Figure 36. 

Eiderenten (Somateria mollissima mollissima), Hard/V, 1.6.2007 (L. Khil).

Gattung Histrionicus Lesson, RP, 1828

Histrionicus histrionicus (Linnaeus, 1758)

Kragenente | Harlequin Duck

Ae | A

V

Zwei Nachweise:

  • März 1924 Gaissau/V, 1 2. KJ ♂ (Bauer und Glutz von Blotzheim 1969; Maumary et al. 2007)
  • 2.1.1988 Illstau bei Vandans/V, 1 ad. ♂ (Ranner et al. 1995)
Figure 37. 

Kragenente (Histrionicus histrionicus), Stopfpräparat (NMSG V 916) des im März 1924 bei Gaissau/V erlegten Männchens (Naturmuseum St. Gallen).

Gattung Melanitta Boie, F, 1822

Melanitta fusca (Linnaeus, 1758)

Samtente | Velvet Scoter

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Gast im Winterhalbjahr, meist einzeln oder in kleinen Gruppen < 10 Ind. auf großen, tiefen Seen oder Flüssen. Größere Ansammlungen (bis 72 Ind.) kommen am Bodensee/V, Übersommerungen vereinzelt vor.

Figure 38. 

Samtente (Melanitta fusca), Kirchdorf am Inn/O, 6.4.2019 (T. Pumberger).

Melanitta nigra (Linnaeus, 1758)

Trauerente | Common Scoter

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Gast im Winterhalbjahr, ähnlich der Samtente, meist einzeln oder in kleinen Gruppen, aber seltener als diese (Trupps < 10 Ind.). Vereinzelt im Sommer.

Figure 39. 

Trauerente (Melanitta nigra), Donaustadt/W, 5.2.2021 (J. Salcher).

Gattung Clangula Leach, 1819

Clangula hyemalis (Linnaeus, 1758)

Eisente | Long-tailed Duck

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Gast im Winterhalbjahr an großen Gewässern. Überwiegend einzeln, ausnahmsweise (vor allem am Bodensee/V) in kleinen Gruppen < 10 Ind.

Figure 40. 

Eisente (Clangula hyemalis), Kirchdorf am Inn/O, 21.1.2022 (T. Pumberger).

Gattung Bucephala Baird, SF, 1858

Bucephala clangula (Linnaeus, 1758)

Schellente | Common Goldeneye

Bucephala clangula clangula (Linnaeus, 1758)

rB (N, O, S, T) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

25–30 BP

J F M A M J J A S O N D

Seit Mitte der 1980er Jahre Brutvogel im Norden Österreichs (Dvorak et al. 1993). Der kleine Brutbestand verteilt sich auf Brutplätze im westl. Waldviertel/N, an der March/N, an der unteren Salzach/S, O und am Unteren Inn/O sowie im oberösterreichischen Trauntal und Ennstal. 2023 erstmals als Brutvogel in T nachgewiesen. Häufiger Durchzügler und Wintergast mit im Mittel 1.800–2.700 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 41. 

Schellente (Bucephala clangula clangula) mit Lachmöwe, Schärding/O, 13.1.2017 (L. Khil).

Gattung Mergellus Selby, 1840

Mergellus albellus (Linnaeus, 1758)

Zwergsäger | Smew

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Spärlicher Gast im Winterhalbjahr an größeren Gewässern, insbesondere an der Donau. In der Regel einzeln oder in kleinen Gruppen, ausnahmsweise bis 28 Ind.

Figure 42. 

Zwergsäger (Mergellus albellus), St. Andrä am Zicksee/B, 4.1.2016 (L. Khil).

Gattung Mergus Linnaeus, 1758

Mergus merganser Linnaeus, 1758

Gänsesäger | Common Merganser

Mergus merganser merganser Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | VU

350–480 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel in den Alpen von V bis in die St und N sowie außeralpin in den Einzugsgebieten der großen Flüsse und deren Nebengewässern. Vertikalverbreitung überwiegend unter 600 m, höchste Brutnachweise auf 900–1.000 m. Häufiger Durchzügler und Wintergast mit im Mittel 1.300–2.300 Ind. (BirdLife Österreich, unpubl. Daten).

Figure 43. 

Gänsesäger (Mergus merganser merganser), Graz/St, 26.5.2021 (L. Khil).

Mergus serrator Linnaeus, 1758

Mittelsäger | Red-breasted Merganser

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Spärlicher Gast, der vor allem als Durchzügler im Frühling und Herbst, in kleinerer Zahl auch im Winter auftritt. Meist einzeln oder in kleinen Gruppen, ausnahmsweise bis 27 Ind. am Heimzug am Bodensee/V.

Figure 44. 

Mittelsäger (Mergus serrator), Obernberg am Inn/O, 30.9.2019 (T. Pumberger).

Gattung Oxyura Bonaparte, 1828

Oxyura jamaicensis (Gmelin, JF, 1789)

Schwarzkopf-Ruderente | Ruddy Duck

uG | C5

B, K, N, O, V, W

Seit dem ersten Nachweis im Jahr 1997 wurden mehrere Feststellungen dieser Art als von den eingebürgerten Vorkommen Westeuropas stammend und damit in Kat. C5 eingestuft (Albegger et al. 2012). Diese konzentrieren sich auf das Winterhalbjahr von November bis Februar, wobei Überwinterer vereinzelt bis Mai bleiben können. Ein Nachweis stammt aus dem August (https://birdlife-afk.at). Daneben liegt auch eine Reihe von Meldungen sicherer oder wahrscheinlicher Gefangenschaftsflüchtlinge vor. Bei weiterem Erfolg der Bekämpfungsmaßnahmen in Westeuropa (Cranswick und Hall 2020) ist zu erwarten, dass Nachweise der Kat. C5 künftig wieder ausbleiben werden.

Figure 45. 

Schwarzkopf-Ruderente (Oxyura jamaicensis), Ebensee/O, 2.3.2019 (L. Khil).

Oxyura leucocephala (Scopoli, 1769)

Weißkopf-Ruderente | White-headed Duck

Ae | A

B, N, O, St, V

Mitte des 19. Jahrhunderts mehrmaliger, offenbar regelmäßiger Gast im Neusiedler See-Gebiet/B (Finger 1857, Csörgey 1905), wohl von den damaligen ungarischen Brutvorkommen herstammend. Im 20. und 21. Jahrhundert Ausnahmeerscheinung, die meisten der neun Nachweise seit 1900 erfolgten im November bzw. Hochwinter, einzelne auch im März, April, August und September (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Ordnung Galliformes

Familie Phasianidae

Figure 46. 

Weißkopf-Ruderente (Oxyura leucocephala) mit Höckerschwan und Blässhühnern, Thaling/O, 10.11.2020 (T. Pumberger).

Gattung Tetrastes Keyserling & Blasius, JH, 1840

Tetrastes bonasia (Linnaeus, 1758)

Haselhuhn | Hazel Grouse

Tetrastes bonasia styriacus (von Jordans & Schiebel, 1944)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V

10.000–20.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel in unterholzreichen Misch- und Nadelwäldern in den gesamten Alpen und in einem sehr viel kleineren Areal auf der Böhmischen Masse. Zur wohl negativen Bestandsentwicklung ist wenig bekannt. Brutvorkommen zwischen 450 und 1.900 m.

Figure 47. 

Haselhuhn (Tetrastes bonasia styriacus), Schwarzau im Gebirge/N, 20.10.2019 (S. Schnierer).

Gattung Lagopus Brisson, 1760

Lagopus muta (Montin, 1781)

Alpenschneehuhn | Rock Ptarmigan

Lagopus muta helvetica (Thienemann, 1829)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | LC

K, N, O, S, St, T, V

14.000–18.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvogel des gesamten Alpenbogens, vorwiegend auf über der Baumgrenze liegenden alpinen Rasen zwischen 1.650 und 2.900 m.

Figure 48. 

Alpenschneehuhn (Lagopus muta helvetica), Obertraun/O, 22.6.2019 (T. Pumberger).

Gattung Tetrao Linnaeus, 1758

Tetrao urogallus Linnaeus, 1758

Auerhuhn | Western Capercaillie

Tetrao urogallus crassirostris Brehm, CL, 1831

[syn.: Tetrao urogallus major Brehm, CL, 1831]

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V

7.500–12.000 ♂

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel im Alpenbogen in montanen Mischwäldern und subalpinen Nadelwäldern. Einzelne außeralpine Vorkommen in O und N, die teils auf ausgesetzte bzw. wieder eingebürgerte Vögel zurückgehen (N. Pühringer in Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am OÖ Landesmuseum 2020). Tiefste Vorkommen in den Alpen bei 700–900 m, die höchsten bei 1.900–2.000 m, vereinzelt bis 2.100 m.

Figure 49. 

Auerhuhn (Tetrao urogallus crassirostris), St. Kathrein am Hauenstein/St, 5.5.2017 (T. Pumberger).

Gattung Lyrurus Swainson, 1832

Lyrurus tetrix (Linnaeus, 1758)

Birkhuhn | Black Grouse

Lyrurus tetrix tetrix (Linnaeus, 1758)

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V

22.000–29.000 ♂

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel der Alpen von der Waldgrenze aufwärts. Auf der Böhmischen Masse existiert nur mehr ein reliktäres Vorkommen weniger Vögel. Untergrenze der Vertikalverbreitung in den Alpen zwischen 1.100 und 1.200 m, höchste Vorkommen zwischen 2.000 und 2.100 m.

Figure 50. 

Birkhuhn (Lyrurus tetrix tetrix), Muggendorf/N, 10.5.2022 (S. Schnierer).

Gattung Perdix Brisson, 1760

Perdix perdix (Linnaeus, 1758)

Rebhuhn | Grey Partridge

Perdix perdix perdix (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, W) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

5.000–10.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter, aber vielerorts nach starkem Rückgang bereits weitgehend verschwundener Brutvogel in außeralpinen Agrarlandschaften in O (bis ca. 800 m) und N sowie des nördl. und mittleren B. Abseits davon reliktäre Einzelvorkommen im Südburgenland, in der St und in K.

Figure 51. 

Rebhuhn (Perdix perdix perdix), Apetlon/B, 7.3.2014 (L. Khil).

Gattung Phasianus Linnaeus, 1758

Phasianus colchicus Linnaeus, 1758

Fasan (Jagdfasan) | Common Pheasant

rB (B, K, N, O, S, St, V, W) | C1

B, K, N, O, S, St, T, V, W

35.000–70.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel außerhalb der Alpen und außerhalb großer Waldgebiete. Die nicht-autochthone Art wird im Zuge jagdlicher Bewirtschaftung in manchen Bundesländern in großer Stückzahl ausgesetzt. Der Großteil aller Brutvorkommen liegt unterhalb von 500 m, in geringer Zahl auch zwischen 500 und 750 m. In Österreich freigelassene Fasane sind in der Regel Mischformen verschiedener Unterarten.

Figure 52. 

Fasan (Phasianus colchicus), Podersdorf/B, 5.11.2020 (L. Khil).

Gattung Coturnix Garsault, 1764

Coturnix coturnix (Linnaeus, 1758)

Wachtel | Common Quail

Coturnix coturnix coturnix (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

2.500–5.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel offener Getreideanbaugebiete und extensiv bewirtschafteter Grünlandbereiche bis ca. 1.000 m, vereinzelte Rufer auch höher. Das Auftreten kann von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich ausfallen mit besonders hohen Beständen in „Invasionsjahren”. Außerhalb der Alpen ist das Areal weitgehend geschlossen, inneralpin ist die Art jedoch nur mehr sehr lokal verbreitet in den wenigen Gebieten, in denen noch auf größeren Flächen Getreide angebaut wird oder extensives Grünland vorhanden ist.

Figure 53. 

Wachtel (Coturnix coturnix coturnix), Apetlon/B, 8.5.2010 (O. Samwald).

Gattung Alectoris Kaup, 1829

Alectoris graeca (Meisner, 1804)

Steinhuhn | Rock Partridge

Alectoris graeca saxatilis (Bechstein, 1805)

rB (K, S, St, T, V) | A | LC

K, N, O, S, St, T, V

1.300–2.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel der Südalpen von V bis zu den Hohen Tauern und ins Nockgebiet/S, K sowie in den Gailtaler und Karnischen Alpen/K. Abseits davon gibt es sehr vereinzelte Vorkommen auch in den Nordalpen. Rezente Nachweise einzelner Chukarhühner (Alectoris chukar Gray, JE, 1830) in K und T lassen auf punktuelle Aussetzungen dieser Art, auch im Brutareal des Steinhuhns schließen.

Figure 54. 

Steinhuhn (Alectoris graeca saxatilis), Berg im Drautal/K, 13.9.2022 (P. Rauscher).

Ordnung Caprimulgiformes

Familie Caprimulgidae

Gattung Caprimulgus Linnaeus, 1758

Caprimulgus europaeus Linnaeus, 1758

Ziegenmelker (Nachtschwalbe) | European Nightjar

Caprimulgus europaeus europaeus Linnaeus, 1758

rB (B, K, N) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

250–350 rufende ♂

J F M A M J J A S O N D

Seltener, lokal verbreiteter und heimlicher Brutvogel mit bekannten Vorkommen im Süden und Osten Österreichs bis ca. 900 m. Besiedelt lückige, lichte Kiefern- und Eichenwälder an warmen Standorten, bevorzugt auf sandigen Böden.

Figure 55. 

Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus europaeus), Illmitz/B, 7.5.2016 (L. Khil).

Ordnung Apodiformes

Familie Apodidae

Gattung Tachymarptis Roberts, 1922

Tachymarptis melba (Linnaeus, 1758)

Alpensegler | Alpine Swift

Tachymarptis melba melba (Linnaeus, 1758)

rB (K, S, T, V) | A | VU

K, N, O, S, St, T, V, W

250–400 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel in einem eng umgrenzten Areal in den Zentral- und Südalpen sowie isolierten Kleinvorkommen in Tallagen Nordtirols und V. Höchste Brutvorkommen in der oberen montanen und unteren subalpinen Zone von 1.400–2.550 m.

Figure 56. 

Alpensegler (Tachymarptis melba melba), Heiligenblut/K, 23.7.2023 (L. Khil).

Gattung Apus Scopoli, 1777

Apus apus (Linnaeus, 1758)

Mauersegler | Common Swift

Apus apus apus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

30.000–60.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel in ganz Österreich, überwiegend an Gebäuden innerhalb von Siedlungen, aber auch an markanten Einzelbauwerken und vereinzelt in Felswänden, Nistkästen und Baumhöhlen (Dvorak et al. 1993). Regelmäßige Brutvorkommen reichen in den Alpen bis in den oberen montanen Bereich, höchste Brutplätze zwischen 1.250 und 1.500 m.

Figure 57. 

Mauersegler (Apus apus apus), Graz/St, 12.7.2009 (L. Khil).

Ordnung Otidiformes

Familie Otididae

Gattung Otis Linnaeus, 1758

Otis tarda Linnaeus, 1758

Großtrappe | Great Bustard

Otis tarda tarda Linnaeus, 1758

rB (B, N) | A | VU

B, N, O, S, St, V, W

215–295 brütende ♀

J F M A M J J A S O N D

Vier isolierte und räumlich beschränkte Brutvorkommen im Weinviertel/N, Marchfeld/N, Heideboden-Parndorfer Platte/B und Hanság/B als Rest eines ehemals viel ausgedehnteren Areals im Osten Österreichs. Andernorts Ausnahmeerscheinung.

Figure 58. 

Großtrappe (Otis tarda tarda), Andau/B, 12.4.2017 (L. Khil).

Gattung Chlamydotis Lesson, RP, 1839

Chlamydotis macqueenii (Gray, JE, 1832)

Steppenkragentrappe | Macqueen’s Bustard

Ae | A

N

Ein Nachweis:

  • 8.11.1964 Lichtenwörth/N, 1 Ind. erlegt (Berg und Haring 2016)
Figure 59. 

Steppenkragentrappe (Chlamydotis macqueenii), Rupfungsblatt (NHMW 1.653) des am 8.11.1964 bei Lichtenwörth/N erlegten Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Gattung Tetrax Forster, T, 1817

Tetrax tetrax (Linnaeus, 1758)

Zwergtrappe | Little Bustard

Ae/eB | A | RE

B, K, N, O, S, St, V

Ehemaliger Brutvogel in N, Ende des 19. Jahrhunderts möglicherweise auch in der Welser Heide/O. Ein letzter Nestfund 1921 im Marchfeld/N (Glutz von Blotzheim et al. 1973) erwies sich als Fehlbestimmung (Teufelbauer et al. 2024). Im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts unregelmäßiger Gast im Winter und zu beiden Zugzeiten, seit der letzten Jahrtausendwende Ausnahmeerscheinung im November, März und Mai (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 60. 

Zwergtrappe (Tetrax tetrax), Lustenau/V, 8.3.2021 (M. Türtscher).

Ordnung Cuculiformes

Familie Cuculidae

Gattung Clamator Kaup, 1829

Clamator glandarius (Linnaeus, 1758)

Häherkuckuck | Great Spotted Cuckoo

Ae | A

B, O, T, V

Neun Nachweise in den Monaten März bis Juli:

  • Juni 1966 Rheintal nördl. von Feldkirch/V, 1 1. oder 2. KJ erlegt (Bauer 1971a)
  • 24.7.1971 Dornbirn/V, 1 Ind. (Bauer 1971a)
  • 23.–28.7.1974 Lange Lacke Apetlon/B, 1 ad. (Behrndt 1975)
  • 1.5.1980 Lauteracher Ried/V, 1 ad. (Ranner et al. 1995)
  • 31.7.1987 Brederis/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)
  • 21.3.–5.4.1991 Rheindelta/V, 1 imm. (Laber und Ranner 1997)
  • 19.6.1991 Patsch/T, 1 ad. (Gstader 1991; Laber und Ranner 1997)
  • 25.3.–1.4.2012 Audorf bei Nußbach/O, 1 2. KJ (Uhl 2014; Albegger und Khil 2016)
  • 10.–15.7.2015 Darscho und Umgebung der Oberen Halbjochlacke Apetlon/B, 1 1. KJ (Albegger und Brader 2018)

Bei einem Nachweis aus dem 18. Jahrhundert mit der Ortsangabe „ex montanis Carinthiae” (Bauer 1971a; J. Feldner in Feldner et al. 2008) kann nicht mehr festgestellt werden, ob er tatsächlich aus dem heutigen K stammte (Albegger und Brader 2018).

Figure 61. 

Häherkuckuck (Clamator glandarius), Apetlon/B, 13.7.2015 (L. Khil).

Gattung Cuculus Linnaeus, 1758

Cuculus canorus Linnaeus, 1758

Kuckuck | Common Cuckoo

Cuculus canorus canorus Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

45.000–70.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter Brutvogel von den Niederungen bis in die subalpine Stufe. Rufende Vögel treten verbreitet noch zwischen 2.000 und 2.150 m auf.

Figure 62. 

Kuckuck (Cuculus canorus canorus), Frauenkirchen/B, 14.6.2023 (L. Khil).

Ordnung Pterocliformes

Familie Pteroclidae

Gattung Syrrhaptes Illiger, 1811

Syrrhaptes paradoxus (Pallas, 1773)

Steppenflughuhn (Steppenhuhn) | Pallas’s Sandgrouse

Ae | B

B, N, O, St, W

Diese zentralasiatische Art trat von der zweiten Hälfte des 19. bis in das frühe 20. Jahrhundert in Mitteleuropa mehrfach im Zuge großräumiger Invasionen auf. Aus Österreich sind Einzelnachweise oder Einflüge aus den Jahren 1863, 1864, 1865, 1879, 1887, 1888, 1889, 1898 und 1908 dokumentiert. Die Einflüge begannen im April und Mai und endeten meist schon im Frühsommer, wenige Vögel blieben aber gelegentlich bis zum Frühjahr des Folgejahres, wobei es auch zu einzelnen erfolglosen Brutversuchen gekommen ist (von Tschusi zu Schmidhoffen 1890b, 1909; Glutz von Blotzheim et al. 1977).

Figure 63. 

Steppenflughuhn (Syrrhaptes paradoxus), Balg (NHMW 52.957) eines am 15.10.1888 bei Siebenbrunn im Marchfeld/N erlegten Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Ordnung Columbiformes

Familie Columbidae

Gattung Columba Linnaeus, 1758

Columba livia forma domestica Gmelin, JF, 1789

Straßentaube | Feral Pigeon

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A

20.000–35.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Außerhalb der Alpen weit verbreiteter, häufiger Brutvogel in Siedlungsgebieten, inneralpin nur sehr verstreut in den größeren Talböden. Höchste Brutvorkommen schon in 600–850 m.

Figure 64. 

Straßentaube (Columba livia f. domestica), Innere Stadt/W, 14.12.2008 (L. Khil).

Columba oenas Linnaeus, 1758

Hohltaube | Stock Dove

Columba oenas oenas Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

7.500–10.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel ausgedehnter Laub- und Mischwälder sowie von Waldinseln in der halboffenen Landschaft. Überwiegend, mit Ausnahme des Klagenfurter Beckens und des Rheintals, außeralpin verbreitet mit ansonsten nur sehr wenigen inneralpinen Vorkommen. Höchste Brutnachweise im Mühlviertel auf 900–950 m, rufende Vögel sind aber verbreitet noch in der oberen montanen Stufe zwischen 1.000 und 1.300 m zu finden.

Figure 65. 

Hohltaube (Columba oenas oenas) mit Türkentaube (links), Frauenkirchen/B, 16.3.2024 (L. Khil).

Columba palumbus Linnaeus, 1758

Ringeltaube | Common Wood Pigeon

Columba palumbus palumbus Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

70.000–110.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Weit verbreiteter und häufiger Brutvogel in allen Landesteilen. Im Osten Österreichs wurden in den letzten Jahrzehnten weiträumig menschliche Siedlungen bis in die Innenstädte hinein besiedelt. Rufende Vögel wurden bis auf 1.800–1.950 m festgestellt, die höchsten Brutnachweise fallen in die obere montane Stufe bis ca. 1.200 m.

Figure 66. 

Ringeltauben (Columba palumbus palumbus), St. Andrä am Zicksee/B, 28.7.2020 (L. Khil).

Gattung Streptopelia Bonaparte, 1855

Streptopelia turtur (Linnaeus, 1758)

Turteltaube | European Turtle Dove

Streptopelia turtur turtur (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, St, W) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

8.000–12.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Überwiegend außeralpin in offenen und halboffenen Kulturlandschaften im Nordosten, Osten und Südosten verbreiteter Brutvogel. Inneralpin sehr lokal im Klagenfurter Becken/K. Unstet und ohne Brutnachweise auch in einigen anderen Tal- und Beckenlagen.

Figure 67. 

Turteltaube (Streptopelia turtur turtur), Apetlon/B, 4.7.2015 (L. Khil).

Streptopelia orientalis (Latham, 1790)

Orientturteltaube | Oriental Turtle Dove

Streptopelia orientalis meena (Sykes, 1832)

Ae | A

O, V

Zwei Nachweise, wobei nur der zweite auch tatsächlich dieser Unterart zugeordnet werden konnte, der erste ist subspezifisch unbestimmt:

  • 23.9.1995 Rheindelta/Vbg, 1 Ind. (Laber und Ranner 1997)
  • 5.12.2019–19.3.2020 Pöstlingberg Gramastetten/O, 1 ad. (Jagersberger 2021, https://birdlife-afk.at)
Figure 68. 

Orientturteltaube (Streptopelia orientalis meena), Pöstlingberg/N, 7.12.2019 (T. Pumberger).

Streptopelia decaocto (Frivaldszky, 1838)

Türkentaube | Eurasian Collared Dove

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

35.000–55.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Außeralpin weit verbreiteter und häufiger Brutvogel. Innerhalb der Alpen vollständig auf die Tal- und Beckenlagen bis auf ca. 1.000 m beschränkt, in der oberen montanen Stufe bis 1.300 m sind nur vereinzelte Vorkommen bekannt.

Figure 69. 

Türkentaube (Streptopelia decaocto), Illmitz/B, 30.4.2022 (L. Khil).

Ordnung Gruiformes

Familie Rallidae

Gattung Rallus Linnaeus, 1758

Rallus aquaticus Linnaeus, 1758

Wasserralle | Water Rail

Rallus aquaticus aquaticus Linnaeus, 1758

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

1.500–2.800 BP

J F M A M J J A S O N D

Ein sehr großes Brutvorkommen von mehreren tausend Paaren existiert am Neusiedler See/B (Dvorak et al. 2016). Ansonsten im Tief- und Hügelland, aber auch in Tal- und Beckenlagen innerhalb der Alpen punktuell verbreitet, abhängig vom Vorhandensein geeigneter Lebensräume. Höchstes Brutvorkommen auf 955 m.

Figure 70. 

Wasserralle (Rallus aquaticus aquaticus), Frauenkirchen/B, 12.8.2019 (L. Khil).

Gattung Crex Bechstein, 1803

Crex crex (Linnaeus, 1758)

Wachtelkönig | Corn Crake

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | VU

150–400 rufende ♂

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel extensiv bewirtschafteter Grünlandgebiete. Größte Brutvorkommen am Truppenübungsplatz Allentsteig im Waldviertel/N, in den March-Thaya-Auen/N und im Hanság/B (Frühauf 2016). Inneralpin vorwiegend in den Talböden, aber zunehmend auch in Hanglagen in der montanen Zone bis 1.200 m, vereinzelte Rufer bis auf 1.400–1.600 m. Aus K, T, V, W liegen 2013–2023 keine Brutnachweise vor, Rufer lassen aber auf zumindest temporäre Vorkommen schließen.

Figure 71. 

Wachtelkönig (Crex crex), Stainach-Pürgg/St, 9.7.2021 (K. Krimberger).

Gattung Porzana Vieillot, 1816

Porzana porzana (Linnaeus, 1766)

Tüpfelsumpfhuhn | Spotted Crake

rB (B, N) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

5–80 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokal verbreitet und mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht (mehr) alljährlich brütend. Größte Vorkommen im Neusiedler See-Gebiet/B und in den March-Thaya-Auen/N. Seltener Durchzügler.

Figure 72. 

Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana), Frauenkirchen/B, 15.9.2019 (L. Khil).

Gattung Gallinula Brisson, 1760

Gallinula chloropus (Linnaeus, 1758)

Teichhuhn | Common Moorhen

Gallinula chloropus chloropus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

2.000–2.700 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel, sowohl außer- als auch innerhalb der Alpen, an Gewässern mit zumindest minimal ausgeprägter Verlandungsvegetation. Die Obergrenze regelmäßiger Brutvorkommen liegt bereits zwischen 700 und 900 m, höchster Brutplatz auf 973 m.

Figure 73. 

Teichhuhn (Gallinula chloropus chloropus), Fehring/St, 22.7.2011 (L. Khil).

Gattung Fulica Linnaeus, 1758

Fulica atra (Linnaeus, 1758)

Blässhuhn | Eurasian Coot

Fulica atra atra (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

2.400–4.300 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel an Stillgewässern mit einer gut ausgebildeten Röhrichtzone. Außerhalb der Gebirgsregionen weit verbreitet, innerhalb der Alpen nur sehr lokal. Höchstes regelmäßiges Brutvorkommen auf 1.720 m.

Figure 74. 

Blässhühner (Fulica atra atra), Hard/V, 5.1.2006 (L. Khil).

Gattung Porphyrio Brisson, 1760

Porphyrio poliocephalus (Latham, 1801)

Graukopf-Purpurhuhn | Grey-headed Swamphen

Ae | B

K

Der einzige österreichische Nachweis wurde früher unter der Art P. porphyrio (Purpurhuhn) geführt (Glutz von Blotzheim et al. 1973), die mittlerweile in mehrere Arten getrennt wurde (Gill et al. 2023). Nachdem das Belegexemplar im Zuge der Bearbeitung der Avifauna Kärntens wiederentdeckt wurde, ließ sich das Präparat dem mittlerweile in den Artrang erhobenen Taxon poliocephalus zuordnen (G. Malle in Feldner et al. 2008). Eine subspezifische Zuordnung steht noch aus.

  • 20.8.1879 Völkermarkt/K, 1 Ind. erlegt (Keller 1890; Feldner et al. 2008)
Figure 75. 

Graukopf-Purpurhuhn (Porphyrio poliocephalus), Stopfpräparat (AV-0605) des am 20.8.1879 bei Völkermarkt/K erlegten Ind. im kärnten.museum (K. Allesch).

Gattung Zapornia Leach, 1816

Zapornia pusilla (Pallas, 1776)

Zwergsumpfhuhn | Baillon’s Crake

[Porzana pusilla Pallas, 1776]

uB/uG | A

B, K, N, S, St, T, W

Sehr seltener Gast von (März) April bis Oktober mit 35 ausreichend dokumentierten Nachweisen (Albegger 2015, https://birdlife-afk.at), vermutlich der ssp. intermedia (Hermann, 1804). Sporadische Bruten wurden vermutet und einmal in Form eines noch nicht voll befiederten, juvenilen Fänglings nachgewiesen (17.9.1955 Neusiedl am See/B, Bauer 1956).

Figure 76. 

Zwergsumpfhuhn (Zapornia pusilla), Kirchberg an der Raab/St, 12.10.2008 (L. Khil).

Zapornia parva (Scopoli, 1769)

Kleines Sumpfhuhn (Kleinsumpfhuhn) | Little Crake

rB (B) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1.000–2.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Größtes regelmäßiges Brutvorkommen im Schilfgürtel des Neusiedler Sees/B, der eine der größten Brutpopulationen Europas beherbergt. Dort sehr starker Rückgang in den letzten zwei Jahrzehnten (Dvorak et al. 2016, 2023). Seltener Durchzügler in allen Bundesländern.

Figure 77. 

Kleines Sumpfhuhn (Zapornia parva), Hainsdorf-Brunnsee/St, 13.9.2009 (L. Khil).

Familie Gruidae

Gattung Grus Brisson, 1760

Grus virgo (Linnaeus, 1758)

Jungfernkranich | Demoiselle Crane

Ae | A

B

Zwei Nachweise wohl ein und desselben Vogels, der im Jahr 2020 zwischen dem österreichisch-ungarischen Neusiedler See-Gebiet und Zentralungarn hin und her wechselte (A. Ranner in Dvorak et al. 2024):

Figure 78. 

Jungfernkranich (Grus virgo), Apetlon/B, 25.5.2020 (L. Khil).

Grus grus (Linnaeus, 1758)

Kranich | Common Crane

Dz/eB/uB | A | RE

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1 BP

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler im Frühjahr, häufiger Durchzügler im Herbst von Mitte Oktober bis Mitte Dezember. Am größten Rastplatz, im Seewinkel/B, werden um die Monatswende Oktober/November kontinuierlich steigende Maxima festgestellt. Hier rasteten 2008 erstmals rund 1000 Ind. (B. Kofler in Dvorak et al. 2024), 2022 wurden bereits etwa 30.000 Ind. geschätzt. 2017 erfolgte, erstmals seit Ende des 19. Jahrhunderts, wieder eine Brut in Österreich im Waldviertel/N (Bierbaumer & Watzl in Teufelbauer et al. 2024).

Figure 79. 

Kraniche (Grus grus) mit Graugänsen, Apetlon/B, 1.8.2018 (L. Khil).

Ordnung Podicipediformes

Familie Podicipedidae

Gattung Tachybaptus Reichenbach, 1853

Tachybaptus ruficollis (Pallas, 1764)

Zwergtaucher | Little Grebe

Tachybaptus ruficollis ruficollis (Pallas, 1764)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | NT

900–1.200 BP

J F M A M J J A S O N D

Im Flachland und in der collinen Stufe in Landstrichen mit vielen Kleingewässern verbreiteter Brutvogel, in allen anderen Landesteilen aber nur vereinzelt. In den Alpen vorwiegend auf die Talböden beschränkt, vereinzelt in der montanen und ausnahmsweise auch an geeigneten Gewässern der subalpinen Zone. Höchster aktueller Brutplatz auf 1.894 m im Nockgebiet.

Figure 80. 

Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis ruficollis), Frauenkirchen/B, 16.5.2022 (L. Khil).

Gattung Podiceps Latham, 1787

Podiceps grisegena (Boddaert, 1783)

Rothalstaucher | Red-necked Grebe

[Podiceps griseigena Boddaert, 1783]

Podiceps grisegena grisegena (Boddaert, 1783)

Dz/Wg/euB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Spärlicher Durchzügler und Wintergast, einzeln oder in kleinen Gruppen (bis 4 Ind.). Im 19. Jahrhundert Brutvogel am Neusiedler See/B, in den Donauauen östl. von W, sowie vermutlich am Bodensee/V. Im 20. und 21. Jahrhundert nur mehr ganz vereinzelte Brutnachweise in verschiedenen Landesteilen.

Figure 81. 

Rothalstaucher (Podiceps grisegena grisegena), Kirchdorf am Inn/O, 30.9.2022 (T. Pumberger).

Podiceps cristatus (Linnaeus, 1758)

Haubentaucher | Great Crested Grebe

Podiceps cristatus cristatus (Linnaeus, 1758)

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | LC

1.000–1.700 BP

J F M A M J J A S O N D

Im Flach- und Hügelland sowie in den inneralpinen Tal- und Beckenlandschaften an größeren Gewässern verbreiteter Brutvogel. In den Alpen vereinzelt an geeigneten Stillgewässern bis in die obere montane Stufe. Die höchsten bekannten Brutplätze liegen im Tannheimer Tal/T an Halden- und Vilsalpsee zwischen 1.120 und 1.160 m.

Figure 82. 

Haubentaucher (Podiceps cristatus cristatus), Hard/V, 19.5.2007 (L. Khil).

Podiceps auritus (Linnaeus, 1758)

Ohrentaucher | Horned Grebe

Podiceps auritus auritus (Linnaeus, 1758)

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Spärlicher Gast im Winterhalbjahr. Alljährlich Einzelvögel bzw. kleine Gruppen z. B. am Bodensee/V (bis zu 23 Ind.), im Donauraum, im Salzkammergut und in den Becken der St und K.

Figure 83. 

Ohrentaucher (Podiceps auritus auritus), Donaustadt/W, 25.1.2021 (L. Khil).

Podiceps nigricollis Brehm, CL, 1831

Schwarzhalstaucher | Black-necked Grebe

Podiceps nigricollis nigricollis Brehm, CL, 1831

uB | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

0–20 BP

J F M A M J J A S O N D

Seit 2006 beschränkt sich das Brutvorkommen auf den Seewinkel/B, wo 2016 der letzte Brutnachweis gelang. Brutvorkommen in Österreich daher seit 2017 erloschen (M. Dvorak, unpubl. Daten). Seltener bis mäßig häufiger Durchzügler und Wintergast. Der Bodensee/V beherbergt die größten Winteransammlungen (bis zu ca. 350 Ind.).

Figure 84. 

Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis nigricollis), Kirchdorf am Inn/O, 2.5.2022 (T. Pumberger).

Ordnung Phoenicopteriformes

Familie Phoenicopteridae

Gattung Phoenicopterus Linnaeus, 1758

Phoenicopterus roseus Pallas, 1811

Rosaflamingo | Greater Flamingo

Ae | A

B, St, V

Sieben Nachweise von Juli bis November:

  • 7.–13.9.1992 Darscho und Wörthenlacke Apetlon/B, 1 imm. (Laber und Ranner 1997)
  • 20.9. und 13.–23.11.1992 Rheindelta/V, 1 ad. (Laber und Ranner 1997)
  • 21.7.2006 Gratkorn/St, 1 ad. die Mur abwärts fliegend (Ranner und Khil 2009; Albegger 2010)
  • 30.11.2006 St. Andräer Zicksee/B, 1 imm. (Ranner und Khil 2009)
  • 11.8.2011 Meiningen/V, 1 ad. und 16 1. KJ (Khil und Albegger 2014)
  • 28.10.2011 Fußacher Bucht/V, 1 1. KJ (Khil und Albegger 2014)
  • 4.7.2014 Fußacher Bucht/V, 1 ad. (Albegger und Khil 2016)

Bei einem bei Bauer und Rokitansky (1951a) erwähnten Vogel, der im September 1915 bei Obermühl/O erlegt wurde, handelte es sich wahrscheinlich um einen Gefangenschaftsflüchtling (M. Brader in Albegger 2022c).

Figure 85. 

Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus) unter Lachmöwen, Fußach/V, 4.7.2014 (R. Schleichert).

Ordnung Charadriiformes

Familie Burhinidae

Gattung Burhinus Illiger, 1811

Burhinus oedicnemus (Linnaeus, 1758)

Triel | Eurasian Stone-curlew

Burhinus oedicnemus oedicnemus (Linnaeus, 1758)

rB (N) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

11–14 BP

J F M A M J J A S O N D

Die sehr kleinen Brutvorkommen sind auf zwei Gebiete (Steinfeld/N, Marchfeld/N) beschränkt. Andernorts sehr seltener Durchzügler.

Figure 86. 

Triel (Burhinus oedicnemus oedicnemus), Marchfeld/N, 26.5.2020 (R. Praschak).

Familie Haematopodidae

Gattung Haematopus Linnaeus, 1758

Haematopus ostralegus Linnaeus, 1758

Austernfischer | Eurasian Oystercatcher

Haematopus ostralegus ostralegus Linnaeus, 1758

Haematopus ostralegus longipes Buturlin, 1910

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler, meist einzeln (bis zu 7 Ind.). Die subspezifische Zuordnung von Durchzüglern ist nicht vollständig geklärt. Für die räumliche Trennung der ssp. ostralegus und longipes existieren unterschiedliche Annahmen (van de Pol et al. 2014; Rusticali et al. 2002). Ringfunde und Ortungen von besenderten Vögeln belegen den Durchzug aus der polnischen Binnenland-Population an der Weichsel (Spina et al. 2022), die im Grenzbereich der Unterarten liegt bzw. der Nominatform zugeordnet wird (Hockey et al. 2020). Durchzügler im Seewinkel/B werden überwiegend der östl. ssp. longipes zugerechnet (J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 87. 

Austernfischer (Haematopus ostralegus), Podersdorf/B, 16.8.2014 (L. Khil).

Familie Recurvirostridae

Gattung Himantopus Brisson, 1760

Himantopus himantopus (Linnaeus, 1758)

Stelzenläufer | Black-winged Stilt

rB (B, N, O) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

60–210 BP

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßige Brutvorkommen auf den Seewinkel/B sowie den landseitigen Teil des Neusiedler Sees/B beschränkt. In anderen Landesteilen Einzelbruten an den Innstauseen/O und in den Marchauen/N. Im Seewinkel/B seit 2018 regelmäßige Überwinterungen in kleiner Zahl (Khil in Vorb.), abseits seltener Durchzügler.

Figure 88. 

Stelzenläufer (Himantopus himantopus), Frauenkirchen/B, 28.4.2022 (L. Khil).

Gattung Recurvirostra Linnaeus, 1758

Recurvirostra avosetta Linnaeus, 1758

Säbelschnäbler | Pied Avocet

rB (B) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

60–190 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvorkommen sind auf die Lacken und Weidegebiete des Seewinkels/B beschränkt. Neuerdings hier auch Bruten in trocken gefallenen Teilen des Schilfgürtels. Abseits des Neusiedler See-Gebiets unregelmäßiger Durchzügler.

Figure 89. 

Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta), Illmitz/B, 4.6.2011 (L. Khil).

Familie Charadriidae

Gattung Vanellus Brisson, 1760

Vanellus vanellus (Linnaeus, 1758)

Kiebitz | Northern Lapwing

rB (B, K, N, O, S, St, V, W) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

3.800–6.900 BP

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel offener Agrarlandschaften im Norden und Osten, nach sehr starken Rückgängen nur mehr lokal im Südosten und Süden. Innerhalb der Alpen an einzelnen Brutplätzen in V, K, S und St bis ca. 900 m. Häufiger Durchzügler und seltener Wintergast.

Figure 90. 

Kiebitz (Vanellus vanellus), St. Andrä am Zicksee/B, 24.5.2015 (L. Khil).

Vanellus gregarius (Pallas, 1771)

Steppenkiebitz | Sociable Lapwing

[Chettusia gregaria Pallas, 1771]

uG | A

B, K, N, O, St, V

Sehr seltener Gast, meist in Gesellschaft von durchziehenden Kiebitzen. Fast drei Viertel der bisher 21 Nachweise entfallen auf den Zeitraum März bis Mai, die übrigen auf die Monate September bis November (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 91. 

Steppenkiebitz (Vanellus gregarius), Bernhardsthal/N, 8.4.2006 (L. Khil).

Vanellus leucurus (Lichtenstein, MHC, 1823)

Weißschwanzkiebitz | White-tailed Lapwing

[Chettusia leucura Lichtenstein, MHC, 1823]

Ae | A

B, N, O, V

Fünf Nachweise, davon vier im Frühjahr:

  • 7.–8.8.1968 Rheindelta/V, 1 ad. (Stelzer 1968)
  • 29.3.–9.5.1975 Hölle bei Illmitz/B, 1 ad. (Triebl 1975)
  • 12.–18.5.2001 Innstausee Obernberg/O, 1 ad. (Ranner und Khil 2009)
  • 9.5.2022 Leutzmannsdorf St. Georgen am Ybbsfelde/N, 1 ad. (https://birdlife-afk.at)
  • 17.–20.5.2023 Völkermarkter Stausee bei Brenndorf/K, 1 ad. (https://birdlife-afk.at)
Figure 92. 

Weißschwanzkiebitz (Vanellus leucurus), Brenndorf/K, 19.5.2023 (C. Kerschbaum).

Gattung Pluvialis Brisson, 1760

Pluvialis apricaria (Linnaeus, 1758)

Goldregenpfeifer | European Golden Plover

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler, insbesondere auf Wiesen, Weiden und Äckern im Flachland. Am ausgeprägten Frühlings-Durchzug im Februar und März können Trupps im Norden und Osten 500–1.000 Ind. umfassen, im Herbst selten > 100 Ind.

Figure 93. 

Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) mit Kiebitzen (unten), Apetlon/B, 8.3.2014 (L. Khil).

Pluvialis fulva (Gmelin, JF, 1789)

Pazifischer Goldregenpfeifer (Tundra-Goldregenpfeifer) | Pacific Golden Plover

Ae | A

B

Ausnahmeerscheinung aus Nordsibirien, sieben Nachweise:

Figure 94. 

Pazifischer Goldregenpfeifer (Pluvialis fulva), Apetlon/B, 20.5.2017 (L. Khil).

Pluvialis dominica (Müller, PLS, 1776)

Amerikanischer Goldregenpfeifer (Prärie-Goldregenpfeifer) | American Golden Plover

Ae | A

B, N, O

Ausnahmeerscheinung aus Nordamerika, drei Nachweise:

  • 8.–9.10.2015 Bernhardsthaler Ebene bei Hohenau a. d. March/N, 1 ad. (Katzinger 2017; Albegger und Brader 2018)
  • 17.–19.4.2023 Baumgartenberg/O, 1 Ind. (https://birdlife-afk.at)
  • 29.9.2023 Graurinderkoppel Apetlon/B, 1 1. KJ (https://birdlife-afk.at)
Figure 95. 

Amerikanischer Goldregenpfeifer (Pluvialis dominica), Bernhardsthaler Ebene/N, 9.10.2015 (W. Trimmel).

Pluvialis squatarola (Linnaeus, 1758)

Kiebitzregenpfeifer | Grey Plover

Pluvialis squatarola squatarola (Linnaeus, 1758)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler mit stärker ausgeprägtem Auftreten im Herbst. Größte Ansammlungen im Seewinkel (bis zu 100 Ind.). Vereinzelt Überwinterungsversuche.

Figure 96. 

Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola squatarola), Illmitz/B, 8.10.2023 (L. Khil).

Gattung Charadrius Linnaeus, 1758

Charadrius hiaticula Linnaeus, 1758

Sandregenpfeifer | Common Ringed Plover

Charadrius hiaticula hiaticula Linnaeus, 1758

Charadrius hiaticula tundrae (Lowe, 1915)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler im Frühling und Herbst, besonders in größeren Feuchtgebieten. Maximale Ansammlungen im Seewinkel > 100 Ind. Die Unterscheidung der beiden auftretenden Unterarten im Feld ist schwierig, die Höhepunkte des Durchzugs liegen aber unterschiedlich (hiaticula früher als tundrae; J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 97. 

Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula), Illmitz/B, 12.8.2015 (L. Khil).

Charadrius dubius Scopoli, 1786

Flussregenpfeifer | Little Ringed Plover

Charadrius dubius curonicus Gmelin, JF, 1789

rB (B, K, N, O, S, St, T, V, W) | A | VU

430–630 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokaler Brutvogel in ganz Österreich, vorwiegend außerhalb der Alpen. Brutplätze überwiegend in Sekundärstandorten (Schottergruben), inneralpin noch in größerer Zahl auch an natürlichen Standorten (Schotterbänke in Flüssen) bis ca. 900 m. Eine größere Population an natürlichen Stillgewässern gibt es nur im Seewinkel/B. Häufiger Durchzügler.

Figure 98. 

Flussregenpfeifer (Charadrius dubius curonicus), Frauenkirchen/B, 24.6.2018 (L. Khil).

Charadrius alexandrinus Linnaeus, 1758

Seeregenpfeifer | Kentish Plover

Charadrius alexandrinus alexandrinus Linnaeus, 1758

rB (B) | A | EN

B, K, N, O, St, V

5–27 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvorkommen beschränken sich auf die Lacken und Weidegebiete des Seewinkels/B, Bestand in den letzten zehn Jahren stark rückläufig (N. Filek, unpubl. Daten); abseits des Brutgebiets sehr seltener Durchzügler.

Figure 99. 

Seeregenpfeifer (Charadrius alexandrinus alexandrinus), Apetlon/B, 25.3.2013 (L. Khil).

Charadrius leschenaultii (Lesson, RP, 1826)

Wüstenregenpfeifer | Greater Sand Plover

Charadrius leschenaultii columbinus Wagler, 1829

Ae | A

B, V

Vier Nachweise, die wahrscheinlich dieser Unterart zugeordnet werden können. Am dritten und vierten Nachweis war wohl nur ein Individuum beteiligt:

  • 17.9.1964 Bregenzerach-Mündung/V, 1 ad. (Jacoby et al. 1970; Ranner und Khil 2009; dieser Vogel wurde bei Glutz von Blotzheim und Bauer 1975 fälschlich als Mongolenregenpfeifer Charadrius mongolus geführt)
  • 13.6.1979 Ochsenbrunnlacke Apetlon/B, 1 ad. ♂ (Grüll 1981)
  • 28.4.2016 Lettengrube Illmitz/B und 29.–30.4.2016 Podersdorfer Pferdekoppel/B, 1 ad. ♂ (Albegger und Brader 2018; Mitterbacher 2018)
  • 21.6.2016 Lettengrube Illmitz/B und 26.–28.6.2016 Przewalskipferdekoppel Illmitz/B, 1 ad. ♂ (Albegger und Brader 2018)
Figure 100. 

Wüstenregenpfeifer (Charadrius leschenaultii cf. columbinus), Illmitz/B, 21.6.2016 (R. Haberl).

Charadrius morinellus Linnaeus, 1758

Mornellregenpfeifer (Mornell) | Eurasian Dotterel

[Eudromias morinellus (Linnaeus, 1758)]

rB (K, S, St, T) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V

7–12 ♂

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Brutvogel in flachem oder leicht geneigtem, steinigem Gelände und lückigen, kurzrasigen alpinen Matten auf langgezogenen Bergrücken und Plateaus der Zentralalpen (E. Albegger in Albegger et al. 2015). Rastende Durchzügler sind einerseits in ähnlich strukturiertem alpinem Gelände, andererseits auch auf weitläufigen, offenen Ackerflächen und niedrig bewachsenen Wiesen, Weiden und Brachflächen in den Tieflagen anzutreffen (Albegger 2016; Katzinger 2019b).

Figure 101. 

Mornellregenpfeifer (Charadrius morinellus), Mönichwald/St, 7.9.2011 (L. Khil).

Familie Scolopacidae

Gattung Numenius Brisson, 1760

Numenius phaeopus (Linnaeus, 1758)

Regenbrachvogel | Eurasian Whimbrel

Numenius phaeopus phaeopus (Linnaeus, 1758)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler, v. a. an größeren Gewässern und in Wiesengebieten. Maximale Ansammlungen im Frühjahr mit 60–70 Ind. im Seewinkel/B.

Figure 102. 

Regenbrachvogel (Numenius phaeopus phaeopus), Kirchdorf am Inn/O, 10.2.2021 (T. Pumberger).

Numenius phaeopus alboaxillaris Lowe, 1921

„Steppen-Regenbrachvogel” | „Steppe Whimbrel”

Ae | A

B

Ein Nachweis:

  • 22.–23.4.2017 Lange Lacke Apetlon/B, 1 ad. (Albegger und Brader 2018; Laber und Allport 2019)

Numenius tenuirostris Vieillot, 1817

Dünnschnabel-Brachvogel | Slender-billed Curlew

Ae | A

B, T, V

Neben einer vagen Angabe aus dem 18. Jahrhundert für den Osten Österreichs (Kramer 1756; Feldner 2012) liegen sechs bis acht ausreichend dokumentierte Nachweise dieser wahrscheinlich bereits weltweit ausgestorbenen Art vor:

  • vor 1876 Hanság/B, 1 Ind. erlegt (von Pelzeln 1877a) – der Nachweis wird von Glutz von Blotzheim et al. (1977) Österreich zugerechnet (vgl. auch Beretzk et al. 1959, wo er nicht angeführt wird), tatsächlich ist aber unklar, ob der Vogel aus Ungarn oder dem heutigen Burgenland stammt.
  • 4.4.1865 Lustenau/V, 1 Ind. erlegt (Glutz von Blotzheim et al. 1977). Der Beleg zu diesem Nachweis wurde entweder aus der Sammlung ausgeschieden oder umbestimmt (M. Geiger/Naturmuseum St. Gallen, pers. Mitt.).
  • (Ende) Jänner 1896 aus dem Gebiet des Wipptales/T, 1 Ind. gesammelt (von Tschusi zu Schmidhoffen 1896a, b; Ammann und Hastaba 1998)
  • 1.11.1953 St. Andrä am Zicksee/B, 2 Ind. (Bauer und Freundl 1955a)
  • 22.12.1960 St. Andräer Zicksee/B, 1 Ind. (Leisler 1962a)
  • 4.9.1967 Lange Lacke Apetlon/B, 1 Ind. (Glutz von Blotzheim et al. 1977)
  • 10.–14.10.1980 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)
  • 16.9.1985 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)

Weitere bei Glutz von Blotzheim et al. (1977) angeführte Beobachtungen sind nicht ausreichend dokumentiert und können nach heutigen Maßstäben nicht als Nachweise betrachtet werden (Albegger und Khil 2016). Das betrifft auch eine nachträglich vom Beobachter selbst als unsicher eingestufte Sichtung im Rheindelta/V am 22.10.1960 (Willi 1961a; Jacoby et al. 1970; Glutz von Blotzheim et al. 1977).

Figure 103. 

Dünnschnabel-Brachvogel (Numenius tenuirostris), Stopfpräparat (TLM 674, Naturwiss. Sammlung, Aves) des 1896 in T gesammelten Ind. (L. Khil).

Numenius arquata (Linnaeus, 1758)

Großer Brachvogel (Brachvogel) | Eurasian Curlew

Numenius arquata arquata (Linnaeus, 1758)

rB (B, N, O, S, V) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

150–170 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokal verbreiteter Brutvogel in größeren Niedermoorgebieten und neuerdings auch in ausgedehnten Grasflächen auf Flughäfen und Flugfeldern. Größte Brutvorkommen im Nordburgenland, O und S, in V und N nach sehr starkem Rückgang nur mehr einzelne bis wenige Paare. Außerbrutzeitlich besonders große Ansammlungen von mehreren 100 Ind. im Seewinkel/B, am Unteren Inn/O und im Rheindelta/V (hier z. T. > 1.000 Ind.).

Figure 104. 

Großer Brachvogel (Numenius arquata arquata), Illmitz/B, 13.5.2020 (L. Khil).

Gattung Limosa Brisson, 1760

Limosa lapponica (Linnaeus, 1758)

Pfuhlschnepfe | Bar-tailed Godwit

Limosa lapponica lapponica (Linnaeus, 1758)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler mit deutlich stärkerem Auftreten durch Jungvögel im Herbst. Regelmäßig am Bodensee/V, Unteren Inn/O und im Neusiedler See-Gebiet/B. In der Regel einzeln oder in kleinen Gruppen bis 4 Ind., ausnahmsweise größere Trupps.

Figure 105. 

Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica lapponica), Hard/V, 10.9.2005 (L. Khil).

Limosa limosa (Linnaeus, 1758)

Uferschnepfe | Black-tailed Godwit

Limosa limosa islandica Brehm, CL, 1831

„Isländische Uferschnepfe” | „Icelandic Black-tailed Godwit”

Ae | A

O, V

Zwei Nachweise:

  • 22.–30.4.2017 Innstau Obernberg/O, 1 ad. ♂ (Albegger und Brader 2018; Marchner 2019)
  • 30.3.–15.4.2019 Fußacher Bucht/V, 1–2 ad. ♂ (https://birdlife-afk.at)
Figure 106. 

„Isländische Uferschnepfe” (Limosa limosa islandica) mit Krickente, Kirchdorf am Inn/O, 24.4.2017 (T. Pumberger).

Limosa limosa limosa (Linnaeus, 1758)

rB (B) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

40–60 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvorkommen nach starken Bestands- und Arealverlusten in den letzten Jahrzehnten auf den Seewinkel/B und die Leithaniederung/B (hier nur mehr einzelne Paare) beschränkt. Abseits des Neusiedler See-Gebiets seltener Durchzügler.

Figure 107. 

Uferschnepfen (Limosa limosa limosa), Apetlon/B, 25.3.2013 (L. Khil).

Gattung Arenaria Brisson, 1760

Arenaria interpres (Linnaeus, 1758)

Steinwälzer | Ruddy Turnstone

Arenaria interpres interpres (Linnaeus, 1758)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler im Frühling und Herbst in den Niederungen, insbesondere an großen Gewässern. Meist einzeln oder in kleinen Trupps, max. bis 14 Ind.

Figure 108. 

Steinwälzer (Arenaria interpres interpres), St. Andrä am Zicksee/B, 6.5.2020 (L. Khil).

Gattung Calidris Merrem, 1804

Calidris canutus (Linnaeus, 1758)

Knutt | Red Knot

Calidris canutus canutus (Linnaeus, 1758)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler, wobei das Auftreten von Jungvögeln am Wegzug dominiert. Altvögel werden wesentlich seltener festgestellt. In der Regel einzeln oder in kleinen Gruppen bis 7 Ind. Die Zuordnung der durch Österreich ziehenden Knutts zur in Sibirien brütenden Nominatform erscheint plausibel, ist aber nicht vollständig gesichert (J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 109. 

Knutts (Calidris canutus canutus), Illmitz/B, 2.9.2015 (L. Khil).

Calidris pugnax (Linnaeus, 1758)

Kampfläufer | Ruff

[Philomachus pugnax Linnaeus, 1758]

Dz/eB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler im Frühling und Sommer. Der Seewinkel/B stellt ein überregional wichtiges Rastgebiet dar, in dem je nach Wasserstand stark schwankende Tagesmaxima bis zu 7.000 Ind. festgestellt wurden. Dort bis Mitte des 20. Jahrhunderts auch als Brutvogel nachgewiesen (J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 110. 

Kampfläufer (Calidris pugnax), Frauenkirchen/B, 28.4.2022 (L. Khil).

Calidris falcinellus (Pontoppidan, 1763)

Sumpfläufer | Broad-billed Sandpiper

[Limicola falcinellus Pontoppidan, 1763]

Calidris falcinellus falcinellus (Pontoppidan, 1763)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, V

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler im Frühling und Spätsommer. In der Regel einzeln, nur im Seewinkel/B regelmäßig auch in kleinen Trupps, ausnahmsweise mehr als 20 Ind.

Figure 111. 

Sumpfläufer (Calidris falcinellus falcinellus), St. Andrä am Zicksee/B, 30.5.2020 (L. Khil).

Calidris acuminata (Horsfield, 1821)

Spitzschwanz-Strandläufer | Sharp-tailed Sandpiper

Ae | A0

V

Ausnahmeerscheinung aus Nordsibirien, ein Nachweis:

  • 6.–8.8.1983 Rheindelta/V, 1 Ind. (Willi 1983; Ranner et al. 1995; Albegger und Laber 2016)

Calidris ferruginea (Pontoppidan, 1763)

Sichelstrandläufer | Curlew Sandpiper

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Durchzügler in kleiner Zahl, häufiger in Form von Jungvögeln am Wegzug. In der Regel einzeln oder in kleinen Trupps, im Spätsommer im Seewinkel/B ausnahmsweise Ansammlungen mit 50–100 Ind. (Dvorak et al. 2020).

Figure 112. 

Sichelstrandläufer (Calidris ferruginea) mit Alpenstrandläufer (links), St. Andrä am Zicksee/B, 6.5.2020 (L. Khil).

Calidris temminckii (Leisler, 1812)

Temminckstrandläufer | Temminck’s Stint

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Durchzügler mit stärkerem Auftreten am Heim- als am Wegzug. Truppgrößen übersteigen selten 10 Ind., im Seewinkel/B ausnahmsweise Tagesmaxima bis 100 Ind. (Dvorak et al. 2020).

Figure 113. 

Temminckstrandläufer (Calidris temminckii), Apetlon/B, 14.9.2007 (L. Khil).

Calidris alba (Pallas, 1764)

Sanderling | Sanderling

Calidris alba alba (Pallas, 1764)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler mit stärkerem Auftreten am Wegzug. Regelmäßig in großen Feuchtgebieten wie Seewinkel/B, Unterer Inn/O oder Rheindelta/V. Dort auch in Trupps von rund 10 Ind., im Seewinkel ausnahmsweise 26 Ind.

Figure 114. 

Sanderling (Calidris alba alba), Illmitz/B, 17.9.2015 (L. Khil).

Calidris alpina (Linnaeus, 1758)

Alpenstrandläufer | Dunlin

Calidris alpina alpina (Linnaeus, 1758)

Calidris alpina centralis (Buturlin, 1932)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler und insgesamt häufigster Strandläufer, im Seewinkel/B mit Tagesmaxima über 1.000 Ind. Phänologie und Maße legen das überwiegende Auftreten der ssp. alpina sowie in geringerem Ausmaß der ssp. centralis nahe (Dvorak et al. 2020; J. Laber in Dvorak et al. 2024). Ein Auftreten der ssp. schinzii (Brehm, CL & Schilling, 1822) erscheint plausibel, wurde bislang aber nicht belegt (Thorup et al. 2009; Spina et al. 2022).

Figure 115. 

Alpenstrandläufer (Calidris alpina), Hard/V, 5.9.2005 (L. Khil).

Calidris maritima (Brünnich, 1764)

Meerstrandläufer | Purple Sandpiper

Ae | A

B, V, W

Vier Nachweise dieser nachbrutzeitlich fast ausschließlich an Stein- und Felsküsten lebenden Art:

  • Im NHMW befindet sich ein Balg eines diesjährigen ♂ aus dem 19. Jahrhundert, das vermutlich ident mit einem von A. Jukovits im Jahr 1857 erwähnten Vogel aus der Umgebung von Apetlon ist (Kornhuber 1857; von Pelzeln 1877a; Bauer 1954; Glutz von Blotzheim et al. 1975; Ranner 2023)
  • 28.1.1956 Wasserpark/W, 1 Ind. (Billek 1958)
  • 3.11.1995 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner 2002)
  • 15.–17.10.2021 St. Andräer Zicksee/B, 1 1. KJ (https://birdlife-afk.at, Ranner 2023)

Weitere bei Billek (1958) und Glutz von Blotzheim et al. (1975) angeführte Beobachtungen sind nicht ausreichend dokumentiert und können nach heutigen Maßstäben nicht als Nachweise betrachtet werden (Ranner und Khil 2009, https://birdlife-afk.at).

Figure 116. 

Meerstrandläufer (Calidris maritima), St. Andrä am Zicksee/B, 16.10.2021 (L. Khil).

Calidris bairdii (Coues, 1861)

Bairdstrandläufer | Baird’s Sandpiper

Ae | A

B, O, V

Zehn Nachweise, davon sechs aus dem Seewinkel/B. Neun Nachweise stammen aus den Monaten September und Oktober, einer aus dem Mai:

  • 11.–16.10.1988 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995; Albegger und Laber 2016)
  • 26.9.–1.10.1999 Rheindelta/V, 1 1. KJ (Ranner 2003)
  • 24.10.1999 Illmitzer Zicksee/B, 1 1. KJ (Ranner 2003)
  • 17.–18.9.2002 Oberstinker Illmitz/B, 1 1. KJ (Ranner und Khil 2009)
  • 27.9. und 1.–9.10.2003 Rheindelta/V, 1 1. KJ (Ranner und Khil 2009)
  • 23.–26.5.2009 Warmblutkoppel Illmitz/B, 1 ad. (Laber 2011b; Ranner und Khil 2011)
  • 13.9.2009 Lange Lacke Apetlon/B, 1 1. KJ (Ranner und Khil 2011)
  • 13.–17.9.2013 Lindenlach Hörsching/O, 1 1. KJ (Albegger und Khil 2016)
  • 4.–11.9.2015 Graurinderkoppel Apetlon/B, 1 1. KJ (Albegger und Brader 2018)
  • 3.9.2017 Graurinderkoppel Apetlon/B, 1 1. KJ (Albegger und Brader 2018)
Figure 117. 

Bairdstrandläufer (Calidris bairdii), Hard/V, 27.9.2003 (L. Khil).

Calidris minuta (Leisler, 1812)

Zwergstrandläufer | Little Stint

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler mit stärkerem Auftreten durch Jungvögel im Herbst. Truppgrößen in der Regel bis ca. 20 Ind., im Seewinkel ausnahmsweise 121 Ind.

Figure 118. 

Zwergstrandläufer (Calidris minuta), Apetlon/B, 13.9.2007 (L. Khil).

Calidris fuscicollis (Vieillot, 1819)

Weißbürzel-Strandläufer | White-rumped Sandpiper

Ae | A

B, O, V

Zwölf Nachweise, davon sieben aus dem Seewinkel/B, vier aus dem Rheindelta/V und einer vom Unteren Inn/O. Vier entfallen auf den Frühjahrszug (Ende April bis Ende Mai) und acht auf den Herbstzug von Mitte Juli bis Ende Oktober mit Schwerpunkt im Oktober (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 119. 

Weißbürzel-Strandläufer (Calidris fuscicollis), Hard/V, 16.10.2006 (A. Täschler).

Calidris subruficollis (Vieillot, 1819)

Grasläufer | Buff-breasted Sandpiper

[Tryngites subruficollis Vieillot, 1819]

uG | A

B, V

20 Nachweise, wobei die ersten zehn Nachweise alle aus dem Rheindelta/V stammen, danach folgten zehn Nachweise aus dem Seewinkel/B. Je zwei stammen aus dem April und aus dem Mai, die übrigen vom Herbstzug Ende August bis Mitte Oktober (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 120. 

Grasläufer (Calidris subruficollis) mit Kampfläufer (unten), St. Andrä am Zicksee/B, 19.4.2021 (L. Khil).

Calidris melanotos (Vieillot, 1819)

Graubrust-Strandläufer | Pectoral Sandpiper

Dz | A

B, K, N, O, St, V

Sehr seltener, aber nahezu jährlicher Durchzügler. Die meisten Nachweise stammen aktuell aus dem Seewinkel/B. Während die Beobachtungshäufigkeit in O und N zunimmt, wird die Art aus dem Rheindelta/V, von wo bis zu den 1990er Jahren die meisten Nachweise vorlagen, weniger oft gemeldet. In den übrigen Landesteilen Ausnahmeerscheinung (Laber 2013, https://birdlife-afk.at).

Figure 121. 

Graubrust-Strandläufer (Calidris melanotos) mit Bachstelze (vorne), Illmitz/B, 12.9.2011 (L. Khil).

Calidris pusilla (Linnaeus, 1766)

Sandstrandläufer | Semipalmated Sandpiper

Ae | A

B

Ein Nachweis dieser im Norden Nordamerikas und im äußersten Nordosten Sibiriens brütenden Art:

  • 15.–17.9.2013 Illmitzer Zicksee/B, 1 1. KJ (Laber 2015; Albegger und Khil 2016)
Figure 122. 

Sandstrandläufer (Calidris pusilla), Illmitz/B, 15.9.2013 (W. Trimmel).

Gattung Scolopax Linnaeus, 1758

Scolopax rusticola Linnaeus, 1758

Waldschnepfe | Eurasian Woodcock

rB (B, K, N, O, S, St, T, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

4.000–10.000 ♂

J F M A M J J A S O N D

Verbreiteter Brutvogel in Wäldern der montanen und subalpinen Zone der Nordalpen und der Böhmische Masse, nur stellenweise auch in größeren Waldgebieten im Innviertel/O und Weinviertel/N, sowie zerstreute Einzelvorkommen in den Zentral- und Südalpen und in den Niederungen und im Hügelland des Ostens. Höchste Balzplätze zwischen 1.600 und 1.750 m.

Figure 123. 

Waldschnepfe (Scolopax rusticola), Ramsau bei Hainfeld/N, 30.10.2022 (S. Schnierer).

Gattung Lymnocryptes Boie, F, 1826

Lymnocryptes minimus (Brünnich, 1764)

Zwergschnepfe | Jack Snipe

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Selten festgestellter Durchzügler und Wintergast. Meist einzeln oder in kleinen Gruppen, in großen Wiesengebieten (z. B. Rheintal/V, Seewinkel/B) auch Ansammlungen > 10 Ind.

Figure 124. 

Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus), Frauenkirchen/B, 16.11.2023 (L. Khil).

Gattung Gallinago Brisson, 1760

Gallinago media (Latham, 1787)

Doppelschnepfe | Great Snipe

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger, wenn auch aufgrund der versteckten Lebensweise vielfach übersehener Durchzügler in frischen bis feuchten Wiesengebieten. Schwerpunkt des Auftretens am Frühjahrszug, der meist von der zweiten April- bis zur dritten Maidekade seinen Höhepunkt erreicht. Die meisten Meldungen stammen aus dem Nordburgenland (Laber 2003; Berg et al. 2011).

Figure 125. 

Doppelschnepfe (Gallinago media), Heiligenkreuz im Lafnitztal/B, 8.9.2011 (L. Khil).

Gallinago gallinago (Linnaeus, 1758)

Bekassine | Common Snipe

Gallinago gallinago gallinago (Linnaeus, 1758)

rB (B, N, O, S, V) | A | CR

B, K, N, O, S, St, T, V, W

30–60 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokal verbreiteter Brutvogel mit weniger als zehn regelmäßig besetzten Brutgebieten im Voralpenland in O und S sowie im Rheintal/V und unregelmäßig, nur bei hohen Wasserständen besetzten Vorkommen in N und im nördl. B. Mäßig häufiger bis häufiger Durchzügler.

Figure 126. 

Bekassine (Gallinago gallinago gallinago), Frauenkirchen/B, 2.9.2020 (L. Khil).

Gattung Xenus Kaup, 1829

Xenus cinereus (Güldenstädt, 1775)

Terekwasserläufer | Terek Sandpiper

uG | A

B, N, O, V

Sehr seltener Zuggast, die meisten Nachweise stammen aus dem Seewinkel/B. Überwiegend am Frühjahrszug in der zweiten Mai-Hälfte festgestellt, der schwächer ausgeprägte Herbstzug verteilt sich über den Zeitraum von Anfang Juli bis Ende September (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 127. 

Terekwasserläufer (Xenus cinereus) mit Kiebitz (vorne), Illmitz/B, 11.8.2016 (L. Khil).

Gattung Phalaropus Brisson, 1760

Phalaropus lobatus (Linnaeus, 1758)

Odinshühnchen | Red-necked Phalarope

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Durchzügler, vorwiegend Jungvögel am Wegzug. Fast ausschließlich einzeln, selten in Gruppen bis 4 Ind.

Figure 128. 

Odinshühnchen (Phalaropus lobatus), St. Andrä am Zicksee/B, 2.9.2021 (T. Pumberger).

Phalaropus fulicarius (Linnaeus, 1758)

Thorshühnchen | Red Phalarope

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener, nahezu alljährlicher Durchzügler. Schwerpunkt am Herbstzug, v. a. im Oktober und November, vereinzelt auch noch im Hochwinter. In den letzten Jahren zunehmend auch am Frühjahrszug, besonders im Mai, registriert. Die meisten Nachweise entfallen auf das Rheindelta/V und den Seewinkel/B (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 129. 

Thorshühnchen (Phalaropus fulicarius), Ebensee/O, 17.1.2012 (W. Trimmel).

Gattung Actitis Illiger, 1811

Actitis hypoleucos (Linnaeus, 1758)

Flussuferläufer | Common Sandpiper

rB (K, N, O, S, St, T, V) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

170–230 BP

J F M A M J J A S O N D

Lokal verbreiteter Brutvogel an naturnahen Flussabschnitten vom Tiefland bis ca. 1.000 m, vereinzelt höher. Größere Brutpopulationen z. B. in T am Lech und im oberen Inntal, an der Gail/K, an der Donau unterhalb von Linz/O und der Traun/O sowie in N an der Donau unterhalb Wiens/N. Häufiger Durchzügler.

Figure 130. 

Flussuferläufer (Actitis hypoleucos), Fehring/St, 23.7.2011 (L. Khil).

Actitis macularius (Linnaeus, 1766)

Drosseluferläufer | Spotted Sandpiper

Ae | A

V

Zwei Nachweise dieser nordamerikanischen Art:

  • 20.–21.10.1990 Rheindelta/V, 1 1. KJ (Helbig et al. 1991; Ranner et al. 1995)
  • 1.–29.11.2005 Rheindelta/V, 1 1. KJ (Juen und Ziegler 2007; Ranner und Khil 2009)
Figure 131. 

Drosseluferläufer (Actitis macularius), Hard/V, 5.11.2005 (L. Khil).

Gattung Tringa Linnaeus, 1758

Tringa ochropus Linnaeus, 1758

Waldwasserläufer | Green Sandpiper

Dz/Wg/uB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1–5 BP

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler und seltener Wintergast. Vereinzelter, vielleicht nicht alljährlicher Brutvogel in N, Brutverdacht auch andernorts.

Figure 132. 

Waldwasserläufer (Tringa ochropus), Fehring/St, 28.7.2007 (L. Khil).

Tringa flavipes (Gmelin, JF, 1789)

Kleiner Gelbschenkel (Gelbschenkel) | Lesser Yellowlegs

Ae | A

B

Zwei Nachweise:

  • 10.5.1997 Mangalica-Schweinekoppel Podersdorf/B, 1 ad. (Ranner 2002)
  • 29.7.2023 Sandeck Illmitz/B, 1 ad. (https://birdlife-afk.at)

Tringa totanus (Linnaeus, 1758)

Rotschenkel | Common Redshank

Tringa totanus totanus (Linnaeus, 1758)

rB (B, N) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

40–210 BP

J F M A M J J A S O N D

Brutvorkommen sind auf größere Feuchtwiesengebiete im pannonischen Osten (Neusiedler See-Gebiet/B, Leithaniederung/B, Hanság/B, March-Thaya-Auen/N) beschränkt, unregelmäßig bei höherem Wasserstand, vereinzelt auch andernorts. Als Durchzügler in anderen Landesteilen mäßig häufig bis selten, vereinzelt Winternachweise. Abseits der Brutgebiete meist einzeln oder in Trupps < 10 Ind.

Figure 133. 

Rotschenkel (Tringa totanus totanus), Apetlon/B, 18.4.2020 (L. Khil).

Tringa stagnatilis (Bechstein, 1803)

Teichwasserläufer | Marsh Sandpiper

Dz/aB | A

B, K, N, O, S, St, V

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler mit regelmäßigem Auftreten im Seewinkel/B und in kleinerer Zahl am Unteren Inn/O. Einzeln oder in kleinen Gruppen, selten mehr als 5 Ind. Ein Brutnachweis im Seewinkel aus dem Jahr 1914 (Schenk 1931/34).

Figure 134. 

Teichwasserläufer (Tringa stagnatilis), Apetlon/B, 22.4.2017 (L. Khil).

Tringa glareola Linnaeus, 1758

Bruchwasserläufer | Spotted Sandpiper

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler mit besonders starkem Auftreten im Frühling. Im Seewinkel/B Tagesmaxima bis 1.700 Ind. (J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 135. 

Bruchwasserläufer (Tringa glareola), Frauenkirchen/B, 20.4.2022 (L. Khil).

Tringa erythropus (Pallas, 1764)

Dunkler Wasserläufer (Dunkelwasserläufer) | Spotted Redshank

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler in großen Feuchtgebieten. Besonders zahlreich im Seewinkel/B, wo im Spätsommer Tagesmaxima bis zu 700 mausernder Altvögel festgestellt wurden (J. Laber in Dvorak et al. 2024).

Figure 136. 

Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus), Apetlon/B, 2.5.2008 (L. Khil).

Tringa nebularia (Gunnerus, 1767)

Grünschenkel | Common Greenshank

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler, der in der Regel in kleinen Trupps bis 10 Ind. und nur selten in größeren Ansammlungen auftritt.

Figure 137. 

Grünschenkel (Tringa nebularia), Frauenkirchen/B, 2.9.2020 (L. Khil).

Familie Glareolidae

Gattung Cursorius Latham, 1790

Cursorius cursor (Latham, 1787)

Rennvogel | Cream-colored Courser

Cursorius cursor cursor (Latham 1787)

Ae | A

V

Zwei Nachweise:

  • 11.10.1899 Lustenau/V, 1 1. KJ ♀ erlegt (Beleg im Naturmuseum St. Gallen/CH; Zollikofer 1900; Glutz et al. 1977; Albegger 2022c)
  • 25.9.1991 Rheindelta/V, 1 ad. (Laber und Ranner 1997)
Figure 138. 

Rennvogel (Cursorius cursor), Stopfpräparat (NMSG V 1067) des am 10.10.1899 bei Lustenau/V erlegten Weibchens (Naturmuseum St. Gallen).

Gattung Glareola Brisson, 1760

Glareola pratincola (Linnaeus, 1766)

Rotflügel-Brachschwalbe | Collared Pratincole

Glareola pratincola pratincola (Linnaeus, 1766)

uG | A

B, K, N, O, St, V

Nicht alljährlicher Gast mit Schwerpunkt im Mai, seltener in der zweiten April- und ersten Junihälfte. Am Herbstzug deutlich spärlicher von August bis Anfang Oktober. Die meisten Feststellungen wurden im Seewinkel/B erbracht (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c; A. Ranner in Dvorak et al. 2024). Von Tschusi zu Schmidhoffen (1916) führt in seiner „Übersicht der Vögel Oberösterreichs und Salzburgs” einen Beleg im Haus der Natur ohne Fundortangabe an. Von den aktuell dort vorhandenen Präparaten kann diesem keines zugeordnet werden (J. Pöhacker, pers. Mitt.), so dass sich daraus gegenwärtig jedenfalls kein Nachweis für S ableiten lässt.

Figure 139. 

Rotflügel-Brachschwalbe (Glareola pratincola pratincola), Großwilfersdorf/St, 11.6.2006 (O. Samwald).

Glareola nordmanni Fischer von Waldheim, 1842

Schwarzflügel-Brachschwalbe | Black-winged Pratincole

Ae | A

B, N, O

Zehn Nachweise:

  • 14.–27.9.1967 Innstausee Frauenstein/O, 1 ad. (Erlinger und Reichholf 1969)
  • 3.7.1977 Lange Lacke Apetlon/B, 1 Ind. (ev. schon am 25.6.1977 anwesend; Archiv BirdLife Österreich)
  • 30.7.1982 Illmitzer Zicksee/B, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)
  • 29.5.1994 Apetlon/B, 1 ad. (Laber und Ranner 1997)
  • 8.8.1998 Lange Lacke Apetlon/B, 2 ad. (Ranner 2002)
  • 22.–23.8.2011 Wasserstätten Illmitz/B, 2 1. KJ (Lindinger 2013; Khil und Albegger 2014)
  • 1.–3.11.2015 Pframa/N, 1 1. KJ (Albegger und Brader 2018)
  • 7.–8.8.2017 Graurinderkoppel Apetlon/B, 1 Ind. (Albegger und Brader 2018)
  • 30.–31.8.2017 Graurinderkoppel Apetlon und Wasserstätten Illmitz/B, 1 Ind. (Albegger und Brader 2018)
  • 4. und 11.–13.9.2022 Graurinderkoppel Apetlon/B, 1 ad. (https://birdlife-afk.at)
Figure 140. 

Schwarzflügel-Brachschwalbe (Glareola nordmanni) mit Star und Kiebitz, Pframa/N, 2.11.2015 (L. Khil).

Familie Laridae

Gattung Rissa Stephens, 1826

Rissa tridactyla (Linnaeus, 1758)

Dreizehenmöwe | Black-legged Kittiwake

Rissa tridactyla tridactyla (Linnaeus, 1758)

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Nahezu alljährlicher Gast, einerseits am Durchzug, andererseits nach dem Durchgang herbstlicher oder winterlicher Sturmfronten, mit Schwerpunkt zwischen Ende Oktober und Ende November. Der sehr schwache Frühjahrszug gipfelt im April. Die meisten Nachweise betreffen Vögel in ihrem ersten Lebensjahr (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 141. 

Dreizehenmöwe (Rissa tridactyla tridactyla), Kronstorf/O, 25.11.2022 (T. Pumberger).

Gattung Xema Leach, 1819

Xema sabini (Sabine, 1819)

Schwalbenmöwe | Sabine’s Gull

Ae | A

B, N, O, V, W

Neun Nachweise:

  • vor 1878 Melk/N 1 ad. ♂ erlegt (Newald 1878b; Glutz von Blotzheim und Bauer 1982)
  • 2.9.1995 Rheindelta/V, 1 1. KJ (Laber und Ranner 1995)
  • 22.9.–6.10.2008 Innstausee Obernberg/O, 1 ad. (Ranner und Schütz 2009; Ranner und Khil 2011)
  • 9.10.2011 Donaustausee Greifenstein/N, 1 1. KJ (Khil und Albegger 2014)
  • 14.–15.12.2011 Kläranlage Simmering/W, 1 ad. (Khil und Albegger 2014)
  • 24. und 29.8.2012 Seebad Illmitz und Silbersee/Neusiedler See/B, 1 ad. (Albegger und Khil 2016)
  • 17.9.2012 Almsee/O, 1 1. KJ (Albegger und Khil 2016)
  • 29.8.2021 Oberstinker Illmitz/B, 1 ad. (https://birdlife-afk.at)
  • 18.9.2022 Donau bei Freudenau/W, 1 1. KJ (https://birdlife-afk.at)
Figure 142. 

Schwalbenmöwe (Xema sabini) mit Lachmöwen, Simmering/W, 14.12.2011 (L. Khil).

Gattung Chroicocephalus Eyton, 1836

Chroicocephalus genei (Brème, 1839)

Dünnschnabelmöwe | Slender-billed Gull

[Larus genei Brème, 1839]

Ae | A

B, N, St, V

15 Nachweise, bisher ausschließlich im Frühjahr ab April, Schwerpunkt in der zweiten und dritten Maidekade. Gelegentlich verweilten einzelne bis Mitte Juni (https://birdlife-afk.at).

Figure 143. 

Dünnschnabelmöwe (Chroicocephalus genei) mit Lachmöwe, Hard/V, 31.5.2007 (L. Khil).

Chroicocephalus ridibundus (Linnaeus, 1766)

Lachmöwe | Black-headed Gull

[Larus ridibundus Linnaeus, 1766]

rB (B, N, O, S, V) | A | LC

B, K, N, O, S, St, T, V, W

4.000–6.000 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel mit größeren Brutkolonien im Rheindelta/V, im Neusiedler See-Gebiet/B, im Weidmoos/S und am Unteren Inn/O sowie einer einzelnen Brut im Waldviertel/N. Abseits der Brutgebiete sehr häufiger Durchzügler und Wintergast.

Figure 144. 

Lachmöwe (Chroicocephalus ridibundus), Frauenkirchen/B, 26.3.2019 (L. Khil).

Gattung Hydrocoloeus Kaup, 1829

Hydrocoloeus minutus (Pallas, 1776)

Zwergmöwe | Little Gull

[Larus minutus Pallas, 1776]

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger Durchzügler mit deutlichem Schwerpunkt des Auftretens im Frühling. Größte Ansammlungen mit ca. 100–300 Ind.

Figure 145. 

Zwergmöwe (Hydrocoloeus minutus), Apetlon/B, 15.5.2014 (L. Khil).

Gattung Leucophaeus Bruch, 1855

Leucophaeus pipixcan (Wagler, 1831)

Präriemöwe | Franklin’s Gull

[Larus pipixcan Wagler, 1831]

Ae | A

V

Ein Nachweis:

Figure 146. 

Präriemöwe (Leucophaeus pipixcan) mit Lachmöwen und Kolbenenten, Hard/V, 22.6.2019 (J. Günther).

Gattung Ichthyaetus Kaup, 1829

Ichthyaetus audouinii (Payraudeau, 1826)

Korallenmöwe | Audouin’s Gull

[Larus audouinii Payraudeau, 1826]

Ae | A

T

Ein Nachweis:

Figure 147. 

Korallenmöwe (Ichthyaetus audouinii) mit Mittelmeermöwen (hinten), Kirchbichl/T, 19.4.2022 (M. Marxgut).

Ichthyaetus melanocephalus (Temminck, 1820)

Schwarzkopfmöwe | Mediterranean Gull

[Larus melanocephalus Temminck, 1820]

rB (B, O, S, V) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

20–100 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel mit nur drei regelmäßig besetzten Brutgebieten im Rheindelta/V, im Neusiedler See-Gebiet/B und am Unteren Inn/O sowie unregelmäßigen Bruten im Weidmoos/S. Abseits der Brutgebiete seltener Durchzügler.

Figure 148. 

Schwarzkopfmöwen (Ichthyaetus melanocephalus) mit vier Lachmöwen (rechts), Frauenkirchen/B, 11.4.2013 (L. Khil).

Ichthyaetus ichthyaetus (Pallas, 1773)

Fischmöwe | Pallas’s Gull

[Larus ichthyaetus Pallas, 1773]

Ae | A

B, N, O, St, V, W

Ausnahmeerscheinung an größeren Gewässern von März bis Mitte Mai sowie September bis Anfang Oktober mit einzelnen Nachweisen im Jänner, Juni und August. Fünf der bisher elf Nachweise stammen vom Neusiedler See-Gebiet/B (https://birdlife-afk.at).

Figure 149. 

Fischmöwe (Ichthyaetus ichthyaetus) mit Sturmmöwen, Illmitz/B, 2.4.2014 (L. Khil).

Gattung Larus Linnaeus, 1758

Larus canus Linnaeus, 1758

Sturmmöwe | Common Gull

Larus canus canus Linnaeus, 1758

rB (O, V) | A | EN

B, K, N, O, S, St, T, V, W

1–5 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Brutvogel am Unteren Inn/O und am Bodensee/V sowie häufiger Durchzügler und Wintergast in allen Bundesländern. Besonders große Ansammlungen im Nordburgenland und südl. Weinviertel, mit bis zu 1.600 Ind. zum Höhepunkt des Durchzugs im Spätwinter.

Einzelne dokumentierte Winterbeobachtungen von Vögeln mit Merkmalen der ssp. heinei, Homeyer, 1853, liegen vor, bislang wurden aber keine Beobachtungen dieses Taxons von der AFK behandelt.

Figure 150. 

Sturmmöwe (Larus canus canus), Bregenz/V, 8.1.2006 (L. Khil).

Larus delawarensis Ord, 1815

Ringschnabelmöwe | Ring-billed Gull

Ae | A

N, V, W

Vier Nachweise von drei Individuen:

  • 7.4.–9.5. und 19.–22.5.1993 Rheindelta/V, 1 ad. (Laber und Ranner 1997)
  • 26.3.–19.5.1994 Rheindelta/V, 1 ad., wohl selber wie 1993 (Laber und Ranner 1997)
  • 30.12.1998 untere Neue Donau/W, 1 1. KJ (Ranner 2002)
  • 11.12.2004 Pöchlarn/N, 1 1. KJ (Ranner und Khil 2009)

Eine ursprünglich anerkannte Beobachtung vom Traunsee/O im Jahr 1994 (Laber und Ranner 1997; Pühringer 1997) wurde nachträglich von der Avifaunistischen Kommission wieder abgelehnt (https://birdlife-afk.at).

Larus marinus Linnaeus, 1758

Mantelmöwe | Great Black-backed Gull

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener aber praktisch jährlicher Herbst-Durchzügler, vor allem von Oktober bis Dezember, sehr spärlich auch im Winter und Frühjahr, nur ausnahmsweise in den Sommermonaten. Die meisten Nachweise stammen vom Rheindelta/V, aus dem Donauraum/N, W und dem Neusiedler See-Gebiet/B (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 151. 

Mantelmöwe (Larus marinus), Großhöflein/B, 1.3.2021 (J. Vratny)

Larus hyperboreus Gunnerus, 1767

Eismöwe | Glaucous Gull

Ae | A

K, N, O, St, T, V, W

Zehn Nachweise, die wahrscheinlich der ssp. hyperboreus, Gunnerus 1767, zuzuordnen sind:

  • 2.1.1884 Ossiacher See/K, 1 ad. ♀ (Keller 1890; Feldner et al. 2008)
  • 3.3.1902 Mur bei Judenburg/St, 1 ad. erlegt (Albegger et al. 2015)
  • 5.3.1902 Drau bei Lavamünd/K, 1 Ind. (Keller 1902; Feldner et al. 2008)
  • 24.3.1905 Bodensee bei Lochau/V (Bau 1907; Schuster et al. 1983)
  • 5.1.–8.2.1958 Wasserpark/W, 1 2. KJ (Kempny 1958; Weissert 1958)
  • 20.1.–24.3.1979 Wörthersee und Drau zwischen Klagenfurt und Villach/K, 1 2. KJ (Wagner 1980; Feldner et al. 2008)
  • 25.–26.2.1979 Rheindelta/V, 1 2. KJ (Suter und von Wicht 1981)
  • 11.–18.1.1981 Innsbruck/T, 1 2. KJ (Landmann und Goller 1983; Ranner et al. 1995)
  • 1.–4.11.2010 Donaustauseen Melk und Greifenstein/N, 1 ad. (Schweighofer 2012; Khil und Albegger 2014)
  • 30.12.2012 Unterach/Attersee/O, 1 ad. (Albegger und Khil 2016)

Zwei Nachweise von Eis- × Silbermöwen-Hybriden: 1.1.1999 Donau bei Albern/W und 8.12.2004 Donaustau Greifenstein/N (Ranner 2003; Ranner und Khil 2009).

Figure 152. 

Eismöwe (Larus hyperboreus) mit Steppen- und Mittelmeermöwen (außen), Unterach/O, 30.12.2012 (W. Trimmel).

Larus glaucoides (Meyer, B, 1822)

Polarmöwe | Iceland Gull

Larus glaucoides glaucoides (Meyer, B, 1822)

Ae | B

N

Ein Nachweis:

  • 16.2.1856 Donau bei Fischamend/N, 1 ad. ♂ erlegt (von Pelzeln 1877a; Glutz von Blotzheim und Bauer 1982)

Larus argentatus Pontoppidan, 1763

Silbermöwe | European Herring Gull

Larus argentatus argenteus Brehm & Schilling, 1822,

Figure 153. 

Polarmöwe (Larus glaucoides), Stopfpräparat (NHMW 20.817) des am 16.2.1856 bei Fischamend/N erlegten Männchens. (NHMW/A. Schumacher).

Larus argentatus argentatus Pontoppidan, 1763

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler und Wintergast mit Ansammlungen bis 14 Ind. In Österreich tritt überwiegend die Nominatform auf. Vögel, die phänotypisch der westeuropäischen ssp. argenteus zugeordnet werden können, sind selten. Ringfunde aus dem Brutgebiet fehlen bislang.

Figure 154. 

Silbermöwe (Larus argentatus) mit Mittelmeermöwen, Hard/V, 10.9.2005 (L. Khil).

Larus cachinnans Pallas, 1811

Steppenmöwe | Caspian Gull

[Larus cachinnans cachinnans Pallas, 1811]

aB/Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufiger Durchzügler und Wintergast, mit den größten Ansammlungen im Hochwinter in Nordostösterreich (500–1500 Ind. am Schlafplatz an der Langen Lacke/B, A. Ranner & E. Karner-Ranner in Dvorak et al. 2024). 2022 erfolgte die erste erfolgreiche Brut auf österreichischem Boden in O (Vratny 2023), sowie eine Mischbrut mit einer Mittelmeermöwe in N.

Figure 155. 

Steppenmöwe (Larus cachinnans), Apetlon/B, 7.6.2021 (L. Khil).

Larus michahellis Naumann, JF, 1840

Mittelmeermöwe | Yellow-legged Gull

[Larus cachinnans michahellis J.F. Naumann, 1840]

Larus michahellis michahellis Naumann, JF, 1840

rB (B, K, N, O, S, St, V) | A | VU

B, K, N, O, S, St, T, V, W

20–30 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler, aber seit der ersten Ansiedlung 1987 beständig in Ausbreitung befindlicher Brutvogel mit nur einem größeren Brutvorkommen (10–20 BP) im Neusiedler See-Gebiet/B und vielen kleinen Vorkommen zumeist einzelner Paare in Flussniederungen (Donau, Drau, Mur, Inn, Rhein) und an einigen größeren Seen bis ca. 500 m. Auch außerhalb der Brutzeit die häufigste Großmöwe, mit größten Schlafplatz-Ansammlungen an der Donau und im Seewinkel/B (dort im Herbst bis 13.000 Ind., A. Ranner & E. Karner-Ranner in Dvorak et al. 2024).

Figure 156. 

Mittelmeermöwe (Larus michahellis), Graz/St, 30.6.2009 (L. Khil).

Larus fuscus Linnaeus, 1758

Heringsmöwe | Lesser Black-backed Gull

Larus fuscus graellsii Brehm, AE, 1857

Ae | A

B

Nur zwei gesicherte Nachweise eines im Brutgebiet beringten Ind.:

Figure 157. 

Heringsmöwe (Larus fuscus intermedius), oben Mitte, Leopoldstadt/W, 20.12.2020 (A. Ranner).

Larus fuscus intermedius Schiøler, 1922

Larus fuscus fuscus Linnaeus, 1758

„Baltische Heringsmöwe” | „Baltic Gull”

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

ssp. intermedius:

J F M A M J J A S O N D

ssp. fuscus:

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Durchzügler und Wintergast (intermedius), üblicherweise in kleiner Zahl, vereinzelt Trupps > 10 Ind. Die ssp. fuscus tritt vor allem als Durchzügler und etwas seltener auf. Eine genaue Abgrenzung zum Auftreten von intermedius ist angesichts der herausfordernden Bestimmung schwierig. Von der sehr selten nachgewiesenen, ebenfalls schwierig zu bestimmenden ssp. heuglini Bree, 1876 („Tundramöwe”) werden Beobachtungen von der AFK derzeit unter dem Vorbehalt „mit Merkmalen von” anerkannt.

Figure 158. 

„Baltische Heringsmöwe” (Larus fuscus fuscus), St. Andrä am Zicksee/B, 3.4.2021 (L. Khil).

Gattung Gelochelidon Brehm, CL, 1830

Gelochelidon nilotica (Gmelin, JF, 1789)

Lachseeschwalbe | Gull-billed Tern

[Sterna nilotica Gmelin, JF, 1789]

Gelochelidon nilotica nilotica (Gmelin, JF, 1789)

Dz/eB | A | RE

B, K, N, O, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Ehemaliger Brutvogel an der Donau/N (zuletzt 1901, Glutz von Blotzheim und Bauer 1982) und im Seewinkel/B (letzter Brutnachweis 1942; A. Ranner in Dvorak et al. 2024). Aktuell alljährliches Auftreten von Durchzüglern und Brutabbrechern bzw. Nichtbrütern vor allem von Mai bis Juli. Die Mehrzahl der Nachweise stammt aus dem Seewinkel/B (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c, A. Ranner l. c.).

Figure 159. 

Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica nilotica), Hard/V, 30.5.2007 (L. Khil).

Gattung Hydroprogne Kaup, 1829

Hydroprogne caspia (Pallas, 1770)

Raubseeschwalbe | Caspian Tern

[Sterna caspia Pallas, 1770]

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mäßig häufiger bis seltener Durchzügler aus nordeuropäischen Brutgebieten (Spina et al. 2022). Rastet meist einzeln oder in kleinen Trupps an großen Gewässern, ausnahmsweise > 10 Ind.

Figure 160. 

Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia) mit Lachmöwen, Apetlon/B, 2.7.2022 (L. Khil).

Gattung Thalasseus Boie, F, 1822

Thalasseus bengalensis (Lesson, RP, 1831)

Rüppellseeschwalbe | Lesser Crested Tern

[Sterna bengalensis Lesson, RP, 1831]

Thalasseus bengalensis emigratus (Neumann, 1934)

Ae | A

St, V

Vier Nachweise:

  • 4.–5.8.1980 Rheindelta/V, 2 ad. (Blum 1980; Ranner et al. 1995)
  • 31.7.1983 Schwarzlsee bei Graz/St, 1 ad. verletzt gegriffen, am 1.8.1983 in Pflege verstorben (Samwald und Samwald 1983; Ranner et al. 1995)
  • 26.–28.5.2000 Rheindelta/V, 1 ad. (Ranner 2003)
  • 26.–30.7.2000 Rheindelta/V, 1–3 ad. (Ranner 2003)
Figure 161. 

Rüppellseeschwalbe (Thalasseus bengalensis emigratus), Balg (NHMW 78.497) des am 31.7.1983 bei Premstätten/St gegriffenen Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Thalasseus sandvicensis (Latham, 1787)

Brandseeschwalbe | Sandwich Tern

[Sterna sandvicensis Latham, 1787]

Dz | A

B, K, N, O, S, St, V, W

J F M A M J J A S O N D

Jährlicher Gast vor allem in den Monaten Juni und Juli, wobei es sich hier wohl überwiegend um noch nicht brutreife Individuen handelt, während Vögel am Zug und am nachbrutzeitlichen Zwischenzug in geringeren Zahlen auftreten. Die meisten Nachweise stammen vom Rheindelta/V, vom Wörthersee/K und vom Neusiedler See-Gebiet/B, nur ein Nachweis liegt aus Salzburg vor (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c; A. Ranner in Dvorak et al. 2024).

Figure 162. 

Brandseeschwalben (Thalasseus sandvicensis) mit zwei Lachmöwen (links), St. Andrä am Zicksee/B, 6.8.2020 (T. Pumberger).

Gattung Sternula Boie, F, 1822

Sternula albifrons (Pallas, 1764)

Zwergseeschwalbe | Little Tern

[Sterna albifrons Pallas, 1764]

Sternula albifrons albifrons (Pallas, 1764)

Dz/eB | A | RE

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Durchzügler (meist 1–3 Ind.). Im 20. Jahrhundert Brutvogel an der Donau/N sowie im Seewinkel/B dort zuletzt 1962 (Dvorak et al. 1993). 2001 isolierte aber erfolglose Einzelbrut am Illmitzer Zicksee/B (Laber 2001), seither nur mehr gelegentlich balzende Vögel.

Figure 163. 

Zwergseeschwalben (Sternula albifrons albifrons), Illmitz/B, 30.5.2017 (L. Khil).

Gattung Sterna Linnaeus, 1758

Sterna dougallii Montagu, 1813

Rosenseeschwalbe | Roseate Tern

Sterna dougallii dougallii Montagu, 1813

Ae | A0

B

Ein Nachweis:

  • 9.–10.5.1954 Neusiedler See bei Podersdorf/B, 1 ad. (Bauer und Freundl 1955b; Albegger und Laber 2016)

Sterna hirundo Linnaeus, 1758

Flussseeschwalbe | Common Tern

Sterna hirundo hirundo Linnaeus, 1758

rB (B, N, O, St, V) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

340–480 BP

J F M A M J J A S O N D

Sehr lokaler Brutvogel mit nur vier regelmäßig besetzten Brutgebieten im Rheindelta/V, im Neusiedler See-Gebiet/B, an der March/N und am Unteren Inn/O. Eine Einzelbrut 2022 in der Oststeiermark. Abseits der Brutgebiete mäßig häufiger bis seltener Durchzügler.

Figure 164. 

Flussseeschwalben (Sterna hirundo hirundo), Illmitz/B, 20.5.2013 (L. Khil).

Sterna paradisaea Pontoppidan, 1763

Küstenseeschwalbe | Arctic Tern

Dz/aB* | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Sehr seltener Durchzügler, vor allem von Ende April bis Anfang Juni, am Herbstzug deutlich spärlicher (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c). Von 2010–2013 war ein Weibchen im Rheindelta/V mit einer Flussseeschwalbe verpaart, ab 2011 kam es zu Mischbruten, die 2012 und 2013 erfolgreich verliefen (Bruderer 2014; Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Bodensee 2014; Albegger und Khil 2016).

Figure 165. 

Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea), St. Andrä-Wördern/N, 5.5.2020 (S. Schnierer).

Gattung Chlidonias Rafinesque, 1822

Chlidonias hybrida (Pallas, 1811)

Weißbart-Seeschwalbe | Whiskered Tern

[Chlidonias hybridus (Pallas, 1811)]

Chlidonis hybrida hybrida (Pallas, 1811)

Dz/uB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

0–300 BP

J F M A M J J A S O N D

In ganz Österreich seltener Durchzügler. 2009–2016 Brutvogel im Seewinkel/B mit maximal 300 Paaren, Vorkommen seit 2017 erloschen (Dvorak et al. 2016).

Figure 166. 

Weißbart-Seeschwalben (Chlidonias hybrida hybrida), Apetlon/B, 19.7.2013 (L. Khil).

Chlidonias leucopterus (Temminck, 1815)

Weißflügel-Seeschwalbe | White-winged Tern

Dz/euB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Seltener Durchzügler, maximale Ansammlungen bis ca. 50 Ind. Etwa von 1860–1865 Brutvogel in den Donauauen östl. von Wien, 1892 auch am Neusiedler See/B (Glutz von Blotzheim und Bauer 1982).

Figure 167. 

Weißflügel-Seeschwalbe (Chlidonias leucopterus) mit Stelzenläufer (rechts), Frauenkirchen/B, 12.5.2023 (L. Khil).

Chlidonias niger (Linnaeus, 1758)

Trauerseeschwalbe | Black Tern

Chlidonias niger niger (Linnaeus, 1758)

Dz/eB | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Die mit Abstand häufigste Art der Gattung Chlidonias. Regelmäßiger Durchzügler, ausnahmsweise bis zu 200 Ind. Im 19. Jahrhundert regelmäßiger Brutvogel am Neusiedler See und im Seewinkel/B, im 20. Jahrhundert hier nur mehr unregelmäßig (zuletzt 1965) und ausnahmsweise im Waldviertel/N (zuletzt 1966; Dvorak et al. 1993).

Figure 168. 

Trauerseeschwalben (Chlidonias niger niger) mit Weißbart-Seeschwalbe (links), Kirchdorf am Inn/O, 30.4.2020 (T. Pumberger).

Familie Stercorariidae

Gattung Stercorarius Brisson, 1760

Stercorarius skua (Brünnich, 1764)

Skua (Große Raubmöwe) | Great Skua

uG | A

B, K, N, O, S, V

Die am seltensten festgestellte Raubmöwenart in Österreich. Der Schwerpunkt des Auftretens liegt zwischen Anfang September und Mitte November, Einzelnachweise liegen auch aus den Monaten Februar bis April, Juli und August vor (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 169. 

Skua (Stercorarius skua), Kirchdorf am Inn/O, 4.4.2010 (E. Artlieb).

Stercorarius pomarinus (Temminck, 1815)

Spatelraubmöwe | Pomarine Jaeger

uG | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

Sehr seltener und nicht alljährlicher Gast am Wegzug, in manchen Jahren wie bei anderen Raubmöwen auch ausgeprägte Einflüge. Der Großteil der Feststellungen stammt aus dem Zeitraum von Mitte September bis Anfang November, ganz vereinzelte Winternachweise. Jungvögel überwiegen gegenüber älteren Vögeln deutlich (Ranner 2016, https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 170. 

Spatelraubmöwe (Stercorarius pomarinus), Ebensee/O, 28.10.2007 (L. Khil).

Stercorarius parasiticus (Linnaeus, 1758)

Schmarotzerraubmöwe | Parasitic Jaeger

Dz | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Alljährlicher, seltener Gast am Wegzug mit Schwerpunkt von Ende August bis Mitte Oktober, ausnahmsweise auch im Frühjahr. Beobachtungen gelingen überwiegend an verschiedenen Gewässern, v. a. am Bodensee/V und am Neusiedler See/B, ganz vereinzelt aber auch im Gebirge (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 171. 

Schmarotzerraubmöwe (Stercorarius parasiticus), Illmitz/B, 15.8.2021 (S. Schnierer).

Stercorarius longicaudus Vieillot, 1819

Falkenraubmöwe | Long-tailed Jaeger

Stercorarius longicaudus longicaudus Vieillot, 1819

uG | A

B, K, N, O, S, St, T, V

Sehr seltener und nicht alljährlicher, vielleicht aber auch öfters übersehener Gast. Nachweise liegen von Mai bis Oktober vor, mit einem deutlichen Maximum von Ende August bis Mitte September. Im Vergleich zu anderen Raubmöwenarten mehr Nachweise im Mai und im Frühsommer sowie abseits von Gewässern auf Äckern und im Gebirge. Als kleinste Raubmöwe wird sie vermutlich häufiger als die anderen Arten von Schlechtwettereinbrüchen zu „Notlandungen” in alpinem Gelände gezwungen (https://birdlife-afk.at, Albegger 2022c).

Figure 172. 

Falkenraubmöwe (Stercorarius longicaudus longicaudus), Illmitz/B, 1.9.2016 (L. Khil).

Familie Alcidae

Gattung Alle Link, 1806

Alle alle (Linnaeus, 1758)

Krabbentaucher | Little Auk

Ae | A

W

Ein Nachweis, der sehr wahrscheinlich der Nominatform Alle alle alle (Linnaeus, 1758) zugeordnet werden kann:

  • 4.11.1995 Hietzinger Kai/W, 1 Ind. gegriffen und in der Lobau/W wieder ausgesetzt (Laber und Ranner 1997)

Gattung Uria Brisson, 1760

Uria lomvia (Linnaeus, 1758)

Dickschnabellumme | Thick-billed Murre

Uria lomvia lomvia (Linnaeus, 1758)

Ae | B

S

Ein Nachweis:

  • 20.6.1882 Hallein/S, 1 ad. ♀ lebend gegriffen (von Tschusi zu Schmidhoffen 1882; Glutz von Blotzheim und Bauer 1982)
Figure 173. 

Dickschnabellumme (Uria lomvia lomvia), Balg (NHMW 53.394) des am 20.6.1882 bei Hallein/S gefundenen Weibchens. (NHMW Wien/A. Schumacher).

Uria aalge (Pontoppidan, 1763)

Trottellumme | Common Murre

Ae | B

B

Ein Nachweis. Da der Beleg nicht erhalten geblieben ist, ist eine subspezifische Zuordnung nicht mehr möglich:

  • 1930er Jahre Neusiedler See/B zwischen Neusiedl am See und Podersdorf, 2 Ind. im Herbst aus einem kleinen Trupp heraus erlegt (Bauer et al. 1955; Albegger und Khil 2016)

Gattung Alca Linnaeus, 1758

Alca torda Linnaeus, 1758

Tordalk | Razorbill

Ae | A0

V

Ein Nachweis, der keiner der beiden Unterarten zugeordnet werden kann:

  • 14.3.1987 Rheindelta/V, 1 Ind. (Ranner et al. 1995)

Gattung Fratercula Brisson, 1760

Fratercula arctica , (Linnaeus, 1758)

Papageitaucher | Atlantic Puffin

Ae | A0

B

Ein Nachweis:

  • 8.12.1961 St. Andräer Zicksee/B, 1 Ind. (Leisler 1962b; Albegger und Laber 2016)

Ordnung Gaviiformes

Familie Gaviidae

Gattung Gavia Forster, JR, 1788

Gavia stellata (Pontoppidan, 1763)

Sterntaucher | Red-throated Loon

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Regelmäßiger Durchzügler und Wintergast, v. a. an großen und tiefen Gewässern. Meist einzeln, ausnahmsweise bis zu 9 Ind. am Heimzug.

Figure 174. 

Sterntaucher (Gavia stellata), Frauenstein/O, 28.11.2018 (T. Pumberger).

Gavia arctica (Linnaeus, 1758)

Prachttaucher | Black-throated Loon

Gavia arctica arctica (Linnaeus, 1758)

Dz/Wg | A

B, K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Häufigster Seetaucher. Regelmäßiger Durchzügler und Wintergast, v. a. an großen und tiefen Gewässern. Meist einzeln oder in kleinen Gruppen, am Wegzug bei Zugstau vereinzelt aber mehr als 100 Ind. an Seen am Alpennordrand, ausnahmsweise sogar mehr als 750 Ind. am Traunsee/O im November 2023.

Figure 175. 

Prachttaucher (Gavia arctica arctica), Premstätten/St, 3.1.2014 (L. Khil).

Gavia immer (Brünnich, 1764)

Eistaucher | Common Loon

Dz/Wg | A

K, N, O, S, St, T, V, W

J F M A M J J A S O N D

Mittlerweile nahezu alljährlicher, sehr seltener Gast im Winterhalbjahr, die Hauptankunftszeit fällt in den November. Unregelmäßige Beobachtungen von Ende April bis Mitte Juni weisen auf einen sehr schwach ausgeprägten Frühjahrsdurchzug hin. Die meisten Meldungen stammen vom Bodensee/V sowie von den Seen im Salzkammergut und in K (https://birdlife-afk.at, Albegger 2023a).

Figure 176. 

Eistaucher (Gavia immer), Donaustadt/W, 3.2.2013 (L. Khil).

Gavia adamsii (Gray, GR, 1859)

Gelbschnabeltaucher | Yellow-billed Loon

Ae | A

K, N, O, St, W

Neun Nachweise:

  • Oktober 1840 Attersee/O, 1 juv. ♂ erlegt (von Tschusi zu Schmidhoffen 1894; Kerschner und Schadler 1933)
  • Dezember 1884 Litschau/N, 1 2.Wi erlegt (Seilern 1934)
  • 16.1.1955 Weikerlsee bei Linz/O, 1 Ind. (Mayer und Pertlwieser 1956)
  • 8.–9.4.1984 Millstättersee/K, 1 2. KJ (Wruß 1986; Ranner et al. 1995)
  • 29.10.–16.11.1988 Schwarzlsee südl. Graz/St, 1 juv. (Brunner und Lederer 1989; Ranner et al. 1995; Albegger und Khil 2016)
  • 31.12.1995–14.1.1996 Ennsstau Staning/O, 1 juv. (Laber und Ranner 1997)
  • 18.1.–17.2.2009 Drau zwischen KW Rosegg und Stausee Feistritz/K, 1 juv. (Götsch 2011; Ranner und Khil 2011)
  • 28.–29.12.2012 Steinbach am Attersee/O, 1 ad. (Albegger und Khil 2016)
  • 2.2.–7.3.2014 Neue Donau/W, 1 2. KJ (Albegger und Khil 2016)
Figure 177. 

Gelbschnabeltaucher (Gavia adamsii), St. Jakob im Rosental/K, 19.1.2009 (L. Khil).

Ordnung Procellariiformes

Familie Hydrobatidae

Gattung Hydrobates Boie, F, 1822

Hydrobates pelagicus (Linnaeus, 1758)

Sturmwellenläufer (Sturmschwalbe) | European Storm Petrel

Ae | A

O, T, V, W

In Mitteleuropa tritt dieser Hochseevogel nur als verdriftetes Sturmopfer auf. Drei Nachweise wurden allein im Winter 1999/2000 als Folge des Orkans „Lothar” erbracht. Diese Vögel können aufgrund der Umstände wohl der im Nordatlantik brütenden Nominatform H. p. pelagicus (Linnaeus, 1758) zugeordnet werden, der Vogel aus dem Wiener Prater ist ebenfalls sehr wahrscheinlich dieser Unterart zuzuordnen (H.-M. Berg unpubl.).

Fünf Nachweise:

  • 10.10.1828 Schottentor/W, 1 ♀ gegriffen, nach zwei Tagen gestorben (von Pelzeln 1871; Bauer und Glutz von Blotzheim 1966)
  • vor 1859 Prater/W, 1 Ind. erlegt (von Pelzeln 1877a; Bauer und Glutz von Blotzheim 1966; H.-M. Berg unpubl.)
  • 28.12.1999 Dalaas/V, 1 Ind. ermattet gegriffen, nach zwei Tagen gestorben (Kilzer und Weigl 2001; Ranner 2003)
  • 29.12.1999 Lenzing/O, 1 ad. ♀ verletzt gegriffen, am selben Tag gestorben (Kilzer und Weigl 2001; Ranner 2003)
  • letzte Februarwoche 2000 Achenkirch/T, 1 Ind. Totfund (Messner 2002; Ranner und Khil 2009)
Figure 178. 

Sturmwellenläufer (Hydrobates pelagicus), Balg (NHMW 20.826) des vor 1859 in Wien erlegten Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Hydrobates leucorhous (Vieillot, 1818)

Wellenläufer | Leach’s Storm Petrel

[Oceanodroma leucorhoa Vieillot, 1818]

Hydrobates leucorhous leucorhous (Vieillot, 1818)

Ae | B

O

Wie der Sturmwellenläufer tritt diese Art im mitteleuropäischen Binnenland nur als Sturmopfer auf.

Ein Nachweis:

  • 3.11.1921 Almsee/O, 1 Ind. (Bauer und Glutz von Blotzheim 1966)
Figure 179. 

Wellenläufer (Hydrobates leucorhous leucorhous), Stopfpräparat (OÖLKG 1922/181) des am 3.11.1921 am Almsee gegriffenen Ind. (OÖLKG/S. Weigl).

Familie Procellariidae

Gattung Calonectris Mathews & Iredale, 1915

Calonectris diomedea (Scopoli, 1769)

Sepiasturmtaucher | Scopoli’s Shearwater

[Calonectris diomedea diomedea (Scopoli, 1769) - Gelbschnabel-Sturmtaucher]

Ae | B

St

Ein bemerkenswerter Binnenlandnachweis:

  • Mai 1858 Raum Bruck a. d. Mur/St, 1 ♂ erlegt (Hanf 1884; Albegger et al. 2015)
Figure 180. 

Sepiasturmtaucher (Calonectris diomedea), Stopfpräparat des im Mai 1858 im Raum Bruck an der Mur/St erlegten Männchens im Benediktinerstift St. Lambrecht (L. Khil).

Gattung Puffinus Brisson, 1760

Puffinus yelkouan (Acerbi, 1827)

Mittelmeer-Sturmtaucher | Yelkouan Shearwater

[Puffinus puffinus yelkouan (Acerbi, 1827) - Schwarzschnabel-Sturmtaucher]

Ae | B

W

Ein Nachweis:

  • Mitte 19. Jh. Prater/W, 1 Ind. erlegt (von Pelzeln 1877a)
Figure 181. 

Mittelmeer-Sturmtaucher (Puffinus yelkouan), Stopfpräparat (NHMW 20.814) des Mitte des 19. Jahrhunderts in Wien erlegten Ind. (NHMW/A. Schumacher).

Ordnung Ciconiiformes

Familie Ciconiidae

Gattung Ciconia Brisson, 1760

Ciconia nigra (Linnaeus, 1758)

Schwarzstorch | Black Stork

rB (B, K, N, O, S, St) | A | NT

B, K, N, O, S, St, T, V, W

250–350 BP

J F M A M J J A S <